Leserdienst:
Hinweise • Anregungen
HÖRFUNK UND FERNSEHEN BUCHBESPRECHUNGEN
Sozialpolitik
Gesundheitspolitik
Katrin Arnold, Renate See- lig: Anna macht mit, Hein- rich Ellermann Verlag, München, 1980, 26 Seiten, zahlreiche farbige Abbil- dungen, kartoniert, 12 DM Anna ist mit einer Krank- heit geboren, mit der sie ihr Leben lang zu schaffen hat: Sie leidet an Mukovis- zidose, der häufigsten au- tosomal-rezessiven Erb- krankheit der weißen Ras- se. Das unter Mitarbeit ei- ner Elterngruppe der
„Deutschen Gesellschaft zur Bekämpfung der Muko- viszidose e. V." sehr ein- fühlsam geschriebene und bebilderte Buch zeigt, wie man zum Leben mit einer chronischen Behinderung ja sagen und die vielfachen therapeutischen Probleme (tägliche Klopfdrainage, Krankengymnastik, Inhala- tion, Diät und Medikation) nicht nur erduldend, son- dern selbst aktiv bewälti- gen kann.
Wolfgang Kuhlmann Freiburg/Brsg.
Hans Szewczyk (Hrsg.):
Der Alkoholiker, Alkohol- mißbrauch und Alkoholkri- minalität, Band 14 der Rei- he: Medizinisch-juristische Grenzfragen, VEB Gustav Fischer Verlag, Jena, 1979, 298 Seiten, kartoniert, 19 DM
Das Buch umfaßt zahlrei- che Arbeiten von Psychia- tern, Juristen und Neurolo- gen. Der Alkoholiker wird mit den Faktoren seines Sozialrahmens, die auf ihn in der Kindheit, im späteren sozialen Umfeld und aus al- len Bereichen der Gesell- schaft eingewirkt haben, gesehen. Die Verfasser ha- ben sich bei ihren Ausfüh- rungen nicht begnügt zu zeigen, wie der Trinker sich verhält, wie er versagt und straffällig wird, sondern sie
haben versucht, die einzel- nen Fehlfunktionen zu ana- lysieren, das Zusammen- wirken zwischen Individu- um und Gesellschaft darzu- legen. Das Buch stellt eine interdisziplinäre Arbeit dar, deren Ergebnissen konkre- te Forschungen zugrunde- liegen — und deren Schluß- folgerungen für Juristen, Kriminalisten, Psychiater und Psychologen, aber auch für Ärzte in der Praxis Anregungen und Hinweise vermitteln.
Elisabeth Trube-Becker Düsseldorf
Robert Reid: Marie Curie, Biographie, Übersetzt von Henriette Beese, Eugen Diederichs Verlag, Köln, 1980, 320 Seiten, 10 Abbil- dungen auf Kunstdruck, gebunden, 34 DM
Am Leben dieser Frau, die als erste in das wissen- schaftliche Reservat des Mannes einbrach, wird der schnelle und große Wandel der sittlichen und weltan- schaulichen Normen unse- rer Welt offenbar. In den Konflikten dieser Verände- rungen steht Marie Curie:
hier tiefes Familien- und Muttergefühl, dort die inne- re Verpflichtung, alle Kraft
„dösinteress6" in die For- schung zu setzen. Trotz ih- rer Ablehnung der Öffent- lichkeit steht sie mit dem Nobelpreis im Blickfeld al- ler und ist gezwungen, eine Propagandareise durch Amerika zur Finanzierung ihrer Forschung zu ma- chen. Weder Ruhm noch Leistung schützen sie vor einer üblen Hetze der Bou- levardpresse, der sie fast erliegt. Und trotz der Priori- tät und Genauigkeit ihrer Forschungen sind es ande- re, wie Rutherford und Bohr, die mit größerer schöpferischer Phantasie die Befunde richtig deuten und das neue Weltbild for- men. Ein sehr wirklich- keitstreues Lebensbild, nicht ohne Tragik.
Hans-Albert Dege St. Johann
Aus den Programmen
Montag, 29. März 10.05: Kindliche Sexuali- tät. Zu dem Buch „Rei- fungsphasen der Kindheit"
von Ernest Bornemann.
DLF
20.15: Kinder, Kinder. Ein Erziehungsmagazin. So krank, wie man sich fühlt.
ZDF, Gabriele Röthemeyer 21.20: Die Hamburger Krankheit. Ein Spielfilm.
ZDF
Dienstag, 30. März 21.05: Forum der Wissen- schaft — live. Kindlicher Autismus mit Georg Feu- ser, Professor für Behin- dertenpädagogik an der Universität Bremen, und Werner Gross. RB II Ab 21.45 Uhr haben Hörer Ge-
legenheit, im Studio anzurufen (Telefon: 04 21/33 11).
Mittwoch, 31. März 21.30: Berichte aus dem Alltag. „Mit der Angst le- ben.. ." — Der Alltag der Dagmar M. SR II, Stefanie Zipp
Freitag, 2. April
20.15: Der weiße Stock.
Ein Bericht über Blinde und Sehbehinderte. WDR I, Petra Michaely
Samstag, 3. April 10.05: „Argumente". Eine Sendung für Hörer, die mit- reden wollen. HR I
„Kind im Krankenhaus — sind Eltern als Hilfe erwünscht?"
Diese Frage soll diesmal in der Diskussionsreihe behandelt werden. Mit Fragen, Anregun- gen, eigenen Erfahrungsbe- richten können sich interes- sierte Hörer per Telefon
(Frankfurt 15 56 86) an dem Gespräch der Fachleute betei- ligen.
14.45: ARD-Ratgeber: Ge- sundheit. ARD
Geplant sind folgende Beiträ- ge: Gesunde Ernährung; Tips für guten Schlaf; Hauptthema:
Alt werden — aktiv bleiben. Mo- deration: Winfried Göpfert und Hannelore Wolff.
18.05: Wissenschaft in der Entscheidung. Ärzte und Außenseiter. Über die Grenzen zwischen Schul- medizin und Erfahrungs- heilkunde. SDR II, Wolf- gang Hausmann
22.05: Abspecken oder fa- sten? Erfahrungen der gro- ßen Religionen und Weis- heitsschulen. BR II
Sonntag, 4. April 10.40: Lebendige Wissen- schaft. Allergien im Vor- marsch? SDR I, Dr. Victor Ruppert
17.00: Funksprechstunde:
Wege aus der Angst. Hörer am Telefon — Fachleute am Mikrofon. BR I
17.45: Ich war damals drei- zehn... Jugendalkoholis- mus in der Bundesrepu- blik. ARD, Peter Grubbe
Sendereihen
Was die Psychologen sagen.
(„Schlankheit nach Maß") RIAS I und II, 29. 3.: 15.45 Ernährung, wie sie sein sollte.
(Gesunde Nahrung — richtige Ernährung). SDR II, 29. 3.:
19.30
Kampf gegen die Sucht— Hilfe durch Akupunktur? (Die Sprechstunde). Drittes Fernse- hen Südwest, 30. 3.: 19.30;
Drittes Fernsehen Nord, 30. 3.:
20.15; Drittes Fernsehen Bay- ern, 30. 3.: 21.00
Unfreiwillige Kinderlosigkeit—
keine Hoffnung? Probleme der Frau. (Die Sprechstunde).
Drittes Fernsehen Hessen, 4. 4.: 20.15
116 Heft 12 vom 26. März 1982 79. Jahrgang DEUTSCHES ARZ'I'EBLATT Ausgabe A/B