DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
BRIEFE AN DIE REDAKTION
BELEGÄRZTE
Zu den Leserbriefen von Dr. P.
Konvalina und Dr. med. Klaus Michael Hahn (Heft 43/1985, Seite 3145/3146 die sich auf ei- ne Zuschrift von Dr. med. Ger- rit Wolters in Heft 37/1985 be- ziehen, Seite 2594:
Ein Lösungsweg
Bei genauem Lesen mei- ner Zuschrift hätte Herr Hahn unschwer erkennen können, daß der Belegarzt den Nachtbesuch in seiner Klinik nach Ziffer 7/7b ab- rechnen kann (Auskunft der KV}, nicht jedoch der niedergelassene Kollege den Nachtbesuch in seiner Praxis (von Einzelleistun- gen war keine Rede}!
Auch kostet die Geburt nicht "wenig mehr als 30
DM", wie Herr Konvalina
behauptet, sondern sie verteuert sich durch Son- derleistungen um ein Viel- faches (oder fehlt auf Be- legabteilungen etwa das CTG?), von den Hebam-
menkosten ganz zu schweigen.
Das Belegarztsystem ist im übrigen nicht wesentlich billiger als die Fachabtei- lung: Mir liegen die Pflege- sätze von 14 hiesigen ge- mischten Kliniken vor (AOK). Danach schwankt der große Satz zwischen 76 und 221 DM mit einem Mittel bei 172,75 DM, der kleine zwischen 72 und 212 DM mit einem Durch- schnitt bei 165,37 DM. Die mittlere Differenz zwi- schen beiden Sätzen in Höhe von 7,38 DM geht auf den Belegabteilungen schon durch die tägliche ärztliche Visite verloren, erst recht auf operativen Belegabteilungen, bei de- nen ja der Eingriff noch den Pflegesätzen hinzuad- diert werden muß.
Wie steht es übrigens mit der Patientenstruktur?
Meiner Erfahrung nach werden etwa 10 Prozent
der Kassenpatienten auf dem stationären Sektor zu Privatleuten mit entspre- chenden Wahl- und Liqui- dationsmöglichkeiten.
Sollte der Vertreter des Be- legarztverbandes dieses alles tatsächlich nicht wis- sen?
Es liegt mir fern, die Lei- stungen des Belegarztes zu schmälern. Der Wunsch nach Entlastung ist nur zu verständlich (in der Praxis bekomme ich bei Überla- stung einen Assistenten gar nicht erst genehmigt, sondern man setzt mir ei- nen Kollegen vor die Haus- tür)!
Es gibt aber einen Lö- sungsweg zu diesem Pro- blem, der für Unbeteiligte kostenneutral ist - das kooperative Belegarztwe- sen, die Belegung durch mehrere Kollegen, die sich gegenseitig zu Hilfe ge- hen. Folgende Vorteile bieten sich an:
~ Die Allgemeinheit braucht nicht für Kosten einzustehen, die sie nichts angehen,
~ dem Patienten gegen- über wird ein "fach"-ärzt- licher Belegdienst rund um die Uhr gewährleistet, wie er mit Assistenten nicht verwirklicht werden kann,
~ der Belegarzt selbst wird vom Hintergrund- dienst entlastet, den er bei nichtfachärztlichem Be- reitschaftsdienst weiterhin erbringen müßte,
~ der assistierende Kolle- ge kann die Hilfe sogar noch über 13 a/b abrech- nen
~ und besonders wichtig:
zusätzliche Kollegen erhal- ten eine Existenzmöglich- keit, die sie sonst ange- sichts der Ärzteschwemme möglicherweise nicht wahrnehmen könnten.
Die Kosten sind in diesem Fall von denen zu tragen, die auch die Vorteile ge-
83. Jahrgang Heft 3 vom 15. Januar 1986 (9) 77
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Zusammensetzung: 1 Retardkapsel enthält 20 mg Nifedipin. Dosierung: Richtdosis für Erwachsene: Bei Belastungs- angina: 3 x täglich 1 Kapsel; bei Prinzmetal-Angina, Variant-Angina und Crescendo-Präinfarkt-Angina: 2 x täglich 1 Kapsel,. bei Angina pectoris nach Herzinfarkt: 2 x täglich 1 Kapsel. Bei Hypertonie: 2 x täglich 1 Kapsel. Anwendungsgebiete:
1. Koronare Herzkrankheit: Belastungsangina, Ruheangina einschließlich der vasospastischen Angina pectoris (Prinzmetal- Angina) und der instabilen Angina (Crescendo-Präinfarkt-Angina), Angina pectoris nach Herzinfarkt (außer in den ersten 8 Tagen nach dem akuten Myokardinfarkt). 2. Hypertonie. Gegenanzeigen: Herz-Kreislauf-Schock, Schwangerschaft und Stillzeit. Schwere Hypotension mit systolischen Blutdruckwerten von weniger als 90 mm Hg. Nebenwirkungen: Kopf- schmerzen, Gesichtsrötung (Flash) und Wärmegefühl. Vereinzelt Übelkeit, Schwindel, Müdigkeit, Hautreaktionen, Parästhesien, hypotone Reaktion, Herzklopfen. Gelegentlich Beinödeme. Äußerst selten reversible Gingiva-Hyperplasie.
Äußerst selten ca.15-30 Minuten nach der Einnahme Schmerzen im Bereich der Brust (unter Umständen Angina pectoris- artige Beschwerden). Vorsicht bei Dialysepatienten mit maligner Hypertonie und
irreversiblem Nierenversagen mit Hypovolämie. Wechselwirkungen: Antihyper- tonika, /3-Rezeptorenblocker, Cimetidin. Hinweise: Retardkapsel unabhängig von den Mahlzeiten unzerkaut mit etwas Flüssigkeit einnehmen. Einnahmeabstand von 4 Stunden nicht unterschreiten!
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nießen, den Belegärzten!
Diesen bleiben aber selbst dann noch genügend Re- serven, um einen gebüh- renden Honorarabstand zu den Nichtbelegärzten zu wahren! Man muß sich nur vom Gedanken der „ge- schlossenen Gesellschaft"
der Belegärzte lösen kön- nen!
Dr. med. Gerrit Wolters Frauenarzt
Bahnhofstraße 1 4440 Rheine
WALDSTERBEN
Zu dem Artikel „Von der Ver- dorrung der Fichten- und Kie- fernwälder", in Heft 17/1985, Seite 1239:
Borkenkäfer- Kalamität
. Bei den beschriebenen Waldschäden aus dem 18.
Jahrhundert handelt es sich um eine Borkenkäfer- kalamität, die jedem Forst- student schon im 1. Fach- semester bekannt ist. Bei uns gab es eine solche in größerem Ausmaß 1947, und lokale Schäden kom- men immer wieder vor.
Die Schäden im Erzgebir- ge und im Isergebirge ha- ben aber gewisse Ähnlich- keiten mit den Rauchschä- den, die seit etwa 100 Jah- ren in der Nähe von SO 2
-Emittenten bekannt sind.
Bei diesen beschriebenen Schäden im Erzgebirge handelt es sich aber ein- deutig um moderne Wald- schäden, die durch eine Kombinationswirkung von saurem Regen und Foto- oxydantien, in erster Linie dem Ozon, einem Derivat der Stickoxyde, verursacht werden. Die Borkenkäfer und andere Insekten spie- len im Erzgebirge eine total untergeordnete Rolle...
Staatliches Forstamt Stuttgart
Herdweg 87 7000 Stuttgart
HAEDENKAMP
Zu der Meldung „Die Kölner Haedenkampstraße wird um- benannt", in Heft 49/1985, Sei- te 3670:
Andere Namen
Der Bezirksvertretung von Köln-Lindenthal gratuliere ich zu der gelungenen Ver- gangenheitsbewältigu ngs- wende, die so, geschick- terweise, der ganzen deut- schen Ärzteschaft bekannt wird. Über Haedenkamp habe ich bis heute nichts gewußt. Daß er „Gleich- schalter" der deutschen Ärzteschaft war, war für mich damals nicht erkenn- bar, ich habe andere Na- men in Erinnerung. SPD- Klinikarzt Rüther verfügt über ein umfassendes Wis- sen als führender Zeitge- bildeter.
Prof. Dr. med.
Helmut Güttich Hals-, Nasen- und Ohrenarzt
Frühlingstraße 22 c 8035 Gauting
Einfacher
Wäre es nicht einfacher, die Haedenkampstraße gleich in „Dr.-Tschasov- Straße" zu Ehren des frischgebackenen Nobel- preisträgers (Friedens-No- belpreis), Arzt gegen den Atomkrieg (den amerikani- schen), umzutaufen. Unter gewissen Umständen und bei gewissen Vorausset- zungen könnte man damit vielleicht einer neuerli- chen Umtaufe zuvorkom- men! (Übrigens bin ich auch gegen den Atom- krieg, auch gegen den so- wjetischen, und habe noch nie einen Preis dafür be- kommen!!!) Honi soit qui mal y pense!
Dr. med. A. Hanauer In der Kinzig 6 7847 Badenweiler 3 (Lipbu rg)
Hypertonie
ct-nife 20 retard (Nifedipin)
78 (10) Heft 3 vom 15. Januar 1986 83. Jahrgang