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Archiv "Berichtigung" (29.09.2000)

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Krebsvorsorge für Männer und Frauen, die Hautkrebs-Vorsorge, die Brust- krebs-Vorsorge (mit Mammographie), die Glaukom-Vorsorge, die Osteoporo- se-Vorsorge, eine reisemedizinische Beratung und Impfung sowie sportme- dizinische Vorsorge-Untersuchungen.

Die Prämie für diese DKV-Zusatzversi- cherung soll nach MedWell-Angaben zwischen 30 und 50 DM monatlich je Versicherten liegen. Dass die DKV als erste Versicherung diesen neuen Markt erschließen wird, ist kein Zufall: Der Marktführer unter den privaten Kran- kenversicherungen hat gerade einen zehnprozentigen Anteil an der Med- Well Gesundheits-AG erworben und sich dadurch auch einen Sitz im Auf- sichtsrat gesichert.

Weiteres Startkapital soll über die MedWell Beteiligungs-Fonds GmbH &

Co. KG, Bergisch Gladbach, in das Un-

ternehmen fließen. Die MedWell Fonds KG investiere Wagniskapital in passive Wachstumsbeteiligungen an jungen Un- ternehmen in der Gründungsphase, die vor dem Eintritt in den Gesundheits- markt stehen, innovative Unterneh- menskonzepte aufweisen sowie ein ho- hes Umsatz- und Ertragspotenzial er- kennen lassen, heißt es in einer Vor- abinformation der Venture Capital-Ge- sellschaft. Die Hälfte des Fonds-Volu- mens (fünf Millionen Euro) sollen in die MedWell Gesundheits-AG fließen.

Privatinvestoren – angesprochen sind die MedWell Vertragsärzte – können sich ab 10 000 Euro an dem Fonds be- teiligen. Bislang haben den Angaben zufolge etwa 80 Ärzte das Angebot an- genommen und sind mit der Mindestbe- teiligungssumme eingestiegen. Die In- vestition in die MedWell Fonds KG ist allerdings nicht ohne Risiko; eine Anla-

geentscheidung sollte mit einem Bera- ter abgestimmt werden. In der Vorabin- formation heißt es: „Eine Beteiligung sollte nicht als Alternative, sondern nur als Ergänzung zu einer traditionellen Geldanlage gesehen werden. Der Anle- ger sollte daher nur einen Teil seines Vermögens einsetzen. Die Anteile sind nur bedingt veräußerbar.“

Altbekannte Mitarbeiter

Vom Erfolg des Krimmel-Unternehmen überzeugt sind drei ehemalige Mitarbei- ter der KBV sowie einer der Bundesärz- tekammer (BÄK): Sibilla Papenkort (41 Jahre), Dr. rer. pol. Felix Hoffmann (39 Jahre), Jens-Eberhard Wetter (36 Jahre, alle KBV) und Dr. med. Bernhard Kleinken (53 Jahre, BÄK) werden nicht mit den Spitzenorganisationen der Ärz- teschaft nach Berlin umziehen, sondern wechseln zur MedWell Gesundheits- AG. Papenkort arbeitet bereits als Refe- rentin für Arzneimittel, Hoffman über- nimmt die Abteilung „Verträge und Qualität“, Kleinken wird Chef der Ab- teilung „Forschung und Entwicklung“, Wetter assistiert ihm dabei. Pikant: In Kürze können die vier vielleicht sogar wieder ihren gewohnten Weg zur Ar- beitsstelle einschlagen. Gerüchten zufol- ge hat Krimmel Interesse daran, zumin- dest Teile des jetzigen KBV-Gebäudes zu übernehmen und zu seinem Unter- nehmenssitz auszubauen . . . Jens Flintrop P O L I T I K

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A2510 Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 97½½½½Heft 39½½½½29. September 2000

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Ä:: Der Erfolg Ihres Unternehmens setzt voraus, dass die Ärzte Leistun- gen, die nicht im Leistungskatalog der Gesetzlichen Krankenversiche- rung aufgeführt sind, über eine priva- te Zusatzversicherung ihrer Patienten abrechnen können. Haben Sie mit der MedWell Gesundheits-AG ein System zur „Einkommensmaximierung“ für Vertragsärzte geschaffen?

Dr. Krimmel: Die Kassenärzte sind wichtiger Teil unserer Dienstlei- stungsgesellschaft. Kein anderer Frei-

er Beruf lässt es sich gefallen, dass sein qualifiziertes Dienstleistungsangebot als „System zur Einkom- mensmaximierung“ diskreditiert wird. Wer dies als Arzt akzeptiert, hat sich innerlich mit der De- gradierung zum reinen Kassenangestellten abge- funden, dessen Aufgaben sich – bei vollem freibe- ruflichem Risiko – darin erschöpfen, die versor- gungsfeindlichen Budgets im Rahmen einer umfas- senden stillen Rationierung an die Patienten weiter- zugeben. Im Übrigen: Das MedWell-Konzept einer optimierten Individualmedizin wäre auch ohne pri- vate Zusatzversicherung für unsere Patienten und Gesundheits-Kunden ein interessantes Angebot. Die private Zusatzversicherung ist allerdings ein enor- mer Verstärkungsfaktor, der die Chancen privater Zusatzversorgung für breite Bevölkerungskreise of- fensichtlich macht.

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Ä:: Wie sehen Sie die Zukunft der Gesetzlichen Krankenversicherung? Wird das Prinzip der Pflicht-

versicherung in absehbarer Zeit auf- gegeben und durch eine allgemeine Versicherungspflicht wie in der Kraft- fahrzeugversicherung (Kasko-Versi- cherung) abgelöst?

Dr. Krimmel: Die Ablösung der Pflichtversicherung durch eine Versi- cherungspflicht mit Wahlfreiheit des Bürgers unter allen Versicherungsan- bietern ist überfällig. Es ist anachroni- stisch, dass im Kernland des europäi- schen Gesundheitsmarkts das Recht zur Krankenversicherung für 60 Mil- lionen Bürger auf die im 19. Jahrhundert definierten Kassen-Monopole beschränkt bleiben soll. Notwen- dig ist daher die Einführung einer allgemeinen Versi- cherungspflicht für die Absicherung einer gesund- heitlichen Grundversorgung auf der Basis eines euro- pakompatiblen Kostenerstattungssystems.

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Ä:: Unternehmensziel der MedWell Gesundheits- AG ist der Aufbau eines „zweiten Gesundheits- marktes“. Ist das nicht das Ende des Solidaritäts- prinzips in der Gesetzlichen Krankenversicherung?

Dr. Krimmel:Das Solidaritätsprinzip ist ein wichti- ges Element der Grundsicherung gegen die Über- forderung des Einzelnen im Krankheitsfall. Moder- ne Medizin bietet jedoch auch Antworten auf wei- tergehende gesundheitliche Ansprüche – von der erweiterten Gesundheitsvorsorge über definierte Komfort- und Serviceleistungen bis hin zur kosmeti- schen Medizin. Dieser „zweite Gesundheitsmarkt“

kann niemals Gegenstand einer solidarischen Versi- Nachgefragt

Gegen die stille Rationierung

Drei Fragen zu MedWell an Dr. med. Lothar Krimmel

Berichtigung

Die Tabelle „Fallgeschichten (paper-cases) zu den Lern- feldern der Semester 1-6“ im Aufsatz von Prof. Dr. med.

Winfried Kahlke et al. mit dem Titel „Reform des Medi- zinstudiums: Problemorientiertes Lernen – Eine Chance für die Fakultäten“ (Deutsches Ärzteblatt, Heft 36/2000, Rubrik „Themen der Zeit“) enthält einen Druckfehler, den wir hiermit korrigieren. In der Rubrik: 5. Semester, Unterzeile: Wahlpflichtpraktikum, muss es richtig heißen: 1.-3. Woche (und nicht wie irrtümlich gedruckt wurde: 1.-3. Semester).

In dem Beitrag „Drogenabhängigkeit: Eine andere Men- talität“ von Boris Miretski und Lothar Schmidt in DÄ, Heft 38/2000, ist ein Fehler enthalten. Die Autoren behaupten nicht, dass viele der ungefähr 30 000 russisch sprechen- den Migranten im Saarland drogenabhängig sind. Es hät- te vielmehr heißen müssen: „Von den eine Million Ein- wohnern im Saarland sind ungefähr 30 000 russisch spre- chende Migranten. Wir untersuchten mehr als 100 Dro-

genabhängige . . .“

Foto: Johannes Aevermann

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