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Archiv "Gesundheitswirtschaft: E-Health als Treiber" (24.12.2012)

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A 2602 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 109

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Heft 51–52

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24. Dezember 2012

GESUNDHEITSWIRTSCHAFT

E-Health als Treiber

Die Bundesministerien für Wirtschaft und für Gesundheit wollen die Digitalisierung und Vernetzung der Versorgung vorantreiben.

D

ie Gesundheitswirtschaft ist mit 4,7 Millionen direkt Be- schäftigten inzwischen der größte Arbeitgeber in Deutschland. Sie wird zunehmend als personalintensi- ve Dienstleistungsbranche wahrge- nommen, wobei im Unterschied zu anderen Branchen die Arbeitsplätze in der Regel wohnortnah, flächende- ckend und nicht leicht verlagerbar sind. Das sagte Bundesgesund - heitsminister Daniel Bahr bei der Gesundheitswirtschaftskonferenz in Berlin.

Bessere Behandlung durch Telemedizin

Zum Auftakt der Konferenz warben Bahr und sein Amtskollege Bundes- wirtschaftsminister Philipp Rösler dafür, die Chancen der digitalen Technologien für die medizinische Versorgung besser zu nutzen. „Ver- netzung und Digitalisierung schaf- fen enormen Fortschritt: mehr Si- cherheit bei Therapien, größere Fle- xibilität und mehr Lebensqualität für Patienten, und damit bessere Behandlungsergebnisse“, meinte Rösler. Gleichzeitig könnten auch Kosten stabilisiert und Wettbe- werbschancen genutzt werden:

„Wenn wir vor ankommen wollen, brauchen wir eine enge Zusammen- arbeit zwischen IT-Branche und Gesundheitssektor.“

Rösler unterstrich auch die Not- wendigkeit von Standards: „Wer die Standards setzt, gestaltet auch die Märkte mit.“ Der Wirtschafts- minister präferiert möglichst offene Standards, die gemeinsam mit al - len Beteiligten entwickelt werden müssten. Wichtig sei zudem der Nutzen für Patienten und Anwen- der: „Wir müssen mit Widerständen und Sorgen richtig umgehen.“ The- men wie Datenschutz und Daten - sicherheit seien dabei wichtig und erforderten auch den Gesetzgeber.

Nur so könne etwa die elektroni- sche Gesundheitskarte die Akzep- tanz der Ärzte und Patienten finden.

„Informations- und Kommuni - kationstechnologien sind einer der treibenden Faktoren, wie wir effi- zient mit den vorhandenen Ressour- cen umgehen können“, ergänzte Bahr. „Eine gute medizinische Ver- sorgung ist darauf angewiesen, dass alle für die Behandlung relevanten Informationen da verfügbar sind, wo sie gebraucht werden.“ Die Nut- zung moderner Technologien biete

die Chance, Bürokratie abzubauen, Arbeitsprozesse zu verbessern und händische Abläufe zu verringern.

Bahr verwies auf das Versor- gungsstrukturgesetz, durch das die Telemedizin erstmals gesetzlich ver- ankert sei. Danach muss der Bewer- tungsausschuss bis März 2013 fest- legen, in welchem Umfang ärztliche Leistungen im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen abge- bildet werden können: „Es kommt jetzt darauf an, die Potenziale von E-Health für die flächendeckende Nutzung zu erschließen und sicher in die Praxis umzusetzen.“ Hierfür sei die Gesundheitskarte neben der Telematikinfrastruktur und der Tele- medizin nur ein Baustein.

Studie: Einsparungen von 9,6 Milliarden Euro jährlich

Aus Sicht der Industrie ist die Ge- sundheitskarte ohne weitere An- wendungen wie etwa die elektroni- sche Signatur ohnehin nur ein

„zahnloser Tiger“, sagte Rolf Buch, Präsidiumsmitglied des IT-Bran- chenverbandes Bitkom. Buch ver- wies auf eine im November 2012 veröffentlichte Studie des Fraunho- fer-Instituts für System- und Inno- vationsforschung im Auftrag des Bitkom. Danach ließen sich durch eine durchgehende Vernetzung und Digitalisierung der Prozesse im Ge- sundheitssektor circa 9,6 Milliarden Euro jährlich einsparen. Intelligente Gesundheitsnetze könnten zudem zusätzlichen Nutzen bringen und eine Grundlage für neue Dienstleis- tungen bieten. Hierfür müssten die Gesundheitskarte mit der elektro - nischen Patientenakte bundesweit genutzt und Telemonitoringsysteme breit eingesetzt werden.

Die derzeit existierenden „IT-In- seln“ im Gesundheitssystem sind aus Sicht des Verbandes unwirt- schaftlich, die mehrfache Verarbei- tung der Patientendaten berge zu- dem Qualitätsrisiken. Daher sollten Patientendaten standardisiert sowie einrichtungs- und sektorenübergrei- fend verfügbar gemacht werden, empfiehlt die Studie. Dabei habe der Datenschutz eine herausragende Bedeutung für die Akzeptanz bei

den Patienten.

Heike E. Krüger-Brand Philipp Rösler (l.)

und Daniel Bahr:

Digitalisierung und Vernetzung können erheblich zur Effi- zienzsteigerung im Gesundheitswesen beitragen.

Foto: dpa

W I R T S C H A F T

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