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Archiv "Sparen für den Nachwuchs: Mit Zins und Zinseszins" (28.03.2008)

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A694 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 105⏐⏐Heft 13⏐⏐28. März 2008

W I R T S C H A F T

D

er Geldschein im Umschlag zum Geburtstag ist – obwohl bei Kindern beliebt – weder ein- fallsreich noch trägt er dazu bei, dass sich der Beschenkte auch spä- ter noch daran erinnert. Gefragt sind andere, werthaltige Lösungen. Die Finanzbranche bietet Möglichkei- ten, mit denen auch regelmäßig et- was für den Nachwuchs getan wer- den kann.

Basis jeder derartigen Geldanlage ist das Spar(kassen)buch. Hier wird das Kleingeld aus dem Sparschwein ebenso eingezahlt, wie das Präsent von der Oma. Der Nachteil: Spar- konten mit dreimonatiger Kündi- gungsfrist sind nur mager verzinst.

Gerade einmal ein bis 1,5 Prozent kann der Nachwuchs als Jahresgut- schrift erwarten. Vergleichbares gilt für Sparkonten mit längeren Kündi- gungsfristen – etwa das früher übli- che Sparbuch mit vierjähriger Fest- schreibung. Als weiterer Nachteil kommt hier hinzu, dass das Geld nicht ohne weitere Nachteile beim Zins abgehoben werden kann. Alter- nativ bieten fast alle Banken und Sparkassen spezielle Kinderkonten an, deren Zinsen zumindest etwas über den Minisätzen der Standard- produkte liegen.

Interessanter ist die Verzinsung hingegen bei Prämiensparverträgen, summiert sich hier der Ertrag doch aus einem Basiszins und einer lauf- zeitabhängigen Prämie. Je länger gespart wird, umso höher ist die Prä- mie. Vertragsdauer und Monatsrate können beliebig festgelegt werden, vorzeitige Verfügungen sind unpro- blematisch. Die Rendite solcher

Sparpläne liegt derzeit im Durch- schnitt zwischen zwei und vier Pro- zent. Der Nachteil: Die meisten der- artigen Sparpläne basieren auf fes- ten Raten, sodass sie sich eher für die Eltern zur Anlage des Kinder- gelds eignen als für das Kind selbst.

Höhere Rendite bei Fonds Mehr Flexibilität erlauben Invest- ment-Anlagekonten, die auf Basis risikoarmer Rentenfonds, in Form von Dach- oder Mischfonds oder auch als Aktienfonds angeboten werden. Der Einstieg ist hier meist bereits ab 25 Euro pro Monat mög- lich, das Kapital wird breit gestreut und professionell betreut. Nicht ein- mal eine feste Bindung ist erforder- lich: Investmentsparpläne können in der Regel jederzeit ausgesetzt, ganz gestoppt oder auch erhöht werden.

Einmalzahlungen sind ebenfalls möglich und stellen etwa für Großel- tern eine gute Möglichkeit dar, den Enkeln zu besonderen Anlässen et- was zukommen zu lassen. Die Ren- dite richtet sich nach dem gewählten Fonds. Während bei einer konserva- tiven Rentenfondsanlage momentan von Durchschnittssätzen in einer Größenordnung von knapp vier Pro- zent auszugehen ist, bieten Dach- oder Mischfonds im Durchschnitt rund fünf bis sieben Prozent.

Deutlich mehr können Anleger bei Aktienfonds erwarten – bei höherem Risiko. Vor dem Hintergrund der lan- gen Anlagedauer sind Renditesätze von 8,5 bis 9,5 Prozent jedoch durch- aus realistisch. Alternativ bieten sich Indexzertifikate etwa auf den DAX an, über die bei vielen Instituten

ebenfalls Sparpläne abgeschlossen werden können. Der Vorteil hier: Die Spesen sind niedriger als bei klassi- schen Fonds. Allerdings entwickeln sie sich stets nur analog zum Index – nicht besser, aber auch nicht schlech- ter. In jedem Fall sollten sich Eltern darüber im Klaren sein, dass sich In- vestment- oder Indexsparpläne nur als langfristige Anlage eignen.

Gezielt sparen können Eltern oder Großeltern mit einer Ausbildungs-/

Aussteuerversicherung. Dabei han- delt es sich um eine Sonderform der Kapitallebensversicherung, die etwa zum Beginn der Ausbildung oder bei Heirat fällig wird. Ein Pluspunkt:

Stirbt der Versicherte (Sparer) wäh- rend der Ansparphase, werden die weiteren Prämienzahlungen von der Versicherung übernommen. Als wei- terer Vorteil kann die relativ feste Bindung gesehen werden: Da eine vorzeitige Kündigung in der Regel mit finanziellen Verlusten verbunden ist, besteht bei Versicherungslösungen eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass das Geld wirklich dem geplanten Zweck – Sparen für das Kind – zukommt.

Zu nennen ist auch das Bausparen, bei dem der Vorsorgecharakter deut- lich zum Ausdruck kommt. Durch die regelmäßigen Einzahlungen sichert der Vertrag dem Nachwuchs nicht nur ein attraktives Guthaben, sondern auch einen Darlehensanspruch, wenn eines Tages die eigenen vier Wände bezogen werden sollen. Kinder erhal- ten bereits ab dem 16. Lebensjahr die volle Bausparförderung – unabhän- gig vom Einkommen der Eltern. Be- stehende Verträge können innerhalb der Familie übertragen werden, was dann interessant wird, wenn das Kind kein Haus bauen will.

Schließlich stellt sich die Frage nach der Eigenanlage in festverzins- lichen Wertpapieren. Dies wird dann akut, wenn sich ein Kapitalbetrag von 2 500 bis 3 000 Euro angesam- melt hat und nach einer attraktiven Verzinsung gesucht wird. Als Pro- dukte eignen sich insbesondere An- leihen erstklassiger Schuldner. Eher Zurückhaltung ist hingegen bei ein- zelnen Aktien geboten, die im Ver- gleich zu einer Anlage etwa in Fonds oder Zertifikaten ein bedeutendes

Risiko beinhalten. I

Peter Jobst

Foto:Ute Grabowsky/Photothek

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