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Archiv "Studie: Wirkung von Kuren für Mütter" (03.02.1995)

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THEMEN DER ZEIT BERICHTE

Emnid-Umfrage Die meisten gehen nicht direkt zum Arzt

Bei subjektiv als geringfügig ein- geschätzten Erkrankungen entschei- den sich rund 61 Prozent der erwach- senen Bevölkerung als erstes für die Selbsthilfe, während 17 Prozent zunächst gar nichts unternehmen. Le- diglich jeder fünfte Bürger sucht di- rekt einen Arzt auf. Zu diesem Ergeb- nis kommt eine repräsentative Um- frage des Emnid-Instituts im Auftrag der Kassenärztlichen Vereinigung Südbaden.

Hausmittel stehen oft an erster Stelle

Die beliebtesten Hilfsmittel bei leichteren Erkrankungen sind der Umfrage zufolge verschiedene Hausmittel oder noch im Haushalt vorhandene Medikamente. Immer- hin 43 Prozent der Befragten versu- chen, mit Hilfe dieser Mittel auf ge- ringfügige gesundheitliche Störun- gen zu reagieren. Weitere 19 Prozent gaben an, zuerst den Rat von Famili- enangehörigen, Bekannten und von Apothekern einzuholen, bevor sie einen Arzt aufsuchen.

Als geringfügige oder leichte Erkrankungen nannten die Befrag- ten an erster Stelle Schnupfen (69 Prozent), gefolgt von Husten (35 Prozent) und Halsschmerzen (13 Prozent).

Emnid wollte ferner wissen, wie sich die erwachsene Bevölkerung bei Beginn einer als schwerer oder ernsthafter eingeschätzten Krank- heit verhält. Auch in diesem Fall ga- ben 17 Prozent der Befragten an, zunächst nichts zu unternehmen und erst einmal den weiteren Verlauf der Erkrankung abzuwarten. Nur noch 27 Prozent greifen zu Hausmitteln oder noch vorhandenen Medika- menten, während nach wie vor 18 Prozent auf Ratschläge aus der Fa- milie, dem Bekanntenkreis und von Apothekern setzen.

Für den Weg zum Arzt entschei- den sich bei Verdacht auf eine begin- nende Erkrankung aber dann schon

36 Prozent. „Wenn also der Bürger zum Patienten wird", wertet die Kassenärztliche Vereinigung Südba- den das Umfrageergebnis, „dann hat er für sich selbst geklärt, daß ihn kei- ne leichte Erkrankung mehr plagt, sondern daß er richtig krank ist. Und wenn er dann zum Arzt geht, fühlt er sich so krank, daß ihm geholfen wer- den muß."

Für die Kassenärztliche Vereini- gung Südbaden macht die Umfrage deutlich, daß die große Mehrheit der Bevölkerung alles in allem vernünf- tig und eigenverantwortlich mit den Möglichkeiten des Gesundheitssy- stems umgeht. Keinesfalls könne da- von ausgegangen werden, daß der

Müttergenesungskuren gewin- nen zunehmend an Bedeutung. Der Erfolg solcher Kuren und von Mut- ter-Kind-Kuren kann durch eine ef- fektivere Vor- und Nachsorge noch erheblich verbessert werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine vom Bundesfrauenministerium (damals noch unter Ministerin Dr. Angela Merkel) geförderte Studie „Effekti- vität, Bedarf und Inanspruchnahme von medizinischen und psychosozia- len Versorgungseinrichtungen für Frauen und Mütter mit Kindern".

Sie wurde erstellt von Wissenschaft- lern der Medizinischen Hochschule Hannover als Begleitforschung zu einem zweijährigen Modellvorha- ben des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes.

Es handelt sich um die erste wis- senschaftlich fundierte Effektivitäts- analyse der Kuren zur Müttergene- sung in Deutschland. Befragt wur- den etwa 300 Frauen im Alter zwi-

Arztbesuch bei Bagatellerkrankun- gen an erster Stelle stehe.

Ein weiteres — wenig überra- schendes — Ergebnis der Emnid- Umfrage bezieht sich auf die Hal- tung der Bevölkerung zur Ausgren- zung bestimmter Arzneimittel aus der Erstattungspflicht der gesetzli- chen Krankenversicherung. Mehr- heitlich lehnten es die Befragten ab, Medikamente gegen geringfügige Erkrankungen selbst bezahlen zu müssen. In den unteren Einkom- mensgruppen — auch das ist keine Überraschung — war die Ablehnung einer solchen Maßnahme sehr viel stärker ausgeprägt als bei Bürgern mit einem höheren Einkommen. JM

schen 20 und 50 Jahren. 65 Prozent von ihnen waren nicht erwerbstätig.

Analysiert wurden unter ande- rem die Auswirkungen der Kuren auf die medizinische Versorgung der Mütter. Die Teilnehmerinnen nah- men vor der Kur die ambulante ärzt- liche Versorgung in wesentlich höhe- rem Maße als vergleichbare Mütter- gruppen in Anspruch. Nach der Kur sank die Frequenz der Arztbesuche auf den Durchschnitt ab. Insbeson- dere häufige Arztbesuche wegen psychosomatischer Beschwerden und psychischen Unwohlseins konn- ten durch die Kur erheblich redu- ziert werden. Gleichzeitig sank der überhöhte Medikamentengebrauch der Mütter nach der Kur signifikant ab, und zwar sowohl nach der Häu- figkeit der Einnahme als auch nach der Anzahl der Medikamente. Die Einnahme von Psychopharmaka verringerte sich bei den Kurteilneh- merinnen um die Hälfte. WZ

Studie

Wirkung von Kuren für Mütter

Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 5, 3. Februar 1995 (35) A-265

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