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Archiv "Katastrophenalarm in Haiti: Die große Schlacht der Helfer" (18.07.2011)

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A 1572 Deutsches Ärzteblatt

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18. Juli 2011

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ilder der Not, wie die aus Hai- ti, sind ein Appell zu helfen.

Wenn Katastrophen eintreten, stehen Hunderte von Hilfsorganisationen bereit, um die Notleidenden zu ver- sorgen. Dabei geht es aber auch um Geld, um sehr viel Geld. Weltweit verfügen die internationalen Hilfsor- ganisationen über mindestens 120 Milliarden Dollar im Jahr, die sie von Staaten und privaten Spendern erhalten. Nicht nur für Ärzte ohne Grenzen ist der Nothilfeeinsatz in Haiti nach dem Erdbeben und dem Choleraausbruch der größte in ihrer Geschichte. Die Organisation gab allein 2010 etwa 100 Millionen Euro für diesen Einsatz aus.

Aber wie hilfreich ist die interna- tionale Hilfe? Dient sie nur der Symptomlinderung in der akuten Phase, wie ein Pflaster auf einer im- mer an der gleichen Stelle wieder

aufbrechenden Wunde? Für die langfristige Entwicklung ist diese Art der Hilfe wenig hilfreich.

Die niederländische Journalistin Linda Polman schreibt in ihrem Buch „Mitleidsindustrie“: „Es gibt mindestens 37 000 internationale Hilfsorganisationen, die darum wetteifern, das Geld auszugeben.

Sie alle wollen ihren Teil an dem Multimilliarden Dollarbudget. Die- se Hilfsindustrie ist zu groß gewor- den – wie ein Monster, das nicht länger kontrolliert werden kann.“

Schon vor der Naturkatastrophe galt Haiti als das ärmste Land der westlichen Welt:

80 Prozent der Einwohner le- ben von weniger als zwei US-Dol- lar am Tag.

Die Kindersterblichkeit (<5 Jahre) lag 2009 bei 13,2 Prozent (World Health Report).

Bis zum Jahr 2025 wird sich die Einwohnerzahl des Landes auf schätzungsweise 20 Millionen ver- doppeln.

Etwa die Hälfte der Bevölke- rung sind Analphabeten.

Das Durchschnittsalter beträgt nur 20,2 Jahre.

Die Dimension der Katastrophe, die im vergangenen Jahr über Haiti hereinbrach, erreichte ein extremes Ausmaß. Allein das Erdbeben hat circa so viele Opfer gefordert wie der Tsunami 2004 in den Ländern rund um den Indischen Ozean. Der Wiederaufbau gestaltet sich schwie- rig. Mehr als ein Jahr nach dem Erdbeben sind noch immer knapp eine Million Haitianer obdachlos, zahlreiche Krankenhäuser zerstört, und fast die Hälfte der Bevölkerung hat keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Als im Oktober 2010 die Cholera ausbrach, war dies fast eine vorauszusehende Katastrophe.

Und trotzdem zeigte sich der Appa- rat der internationalen Hilfe unvor- bereitet – eine verpasste Chance der Krisenprävention.

„Haiti balanciert am Abgrund“

(Tagesschau, 25. Januar 2010),

„Haiti am Nullpunkt wie Deutsch- land nach dem Krieg“ (Die Welt, 2.

Februar 2010), „Im größten Ob- dachlosenheim der Welt“ (Der Spiegel, 10. März 2010), „Gescha- cher um Milliarden und um Zeltpla- nen“ (Die Zeit, 11. März 2010) – diese Sätze geben den typischen Jargon der Medien in einer humani- tären Katastrophe wieder. Es gilt, das bestehende mediale Bild der humanitären Hilfe zu bestätigen und immer wieder zu erneuern.

Da sind auf der einen Seite die hilflosen Opfer und auf der ande- ren Seite die eingeflogenen Retter – meist weißer Hautfarbe. Schon allein die Wortwahl „Opfer“ statt

„Überlebender“ drückt eine Hal- tung aus. Es ist meist keine Rede von den aktiven Überlebenden, die bereits unmittelbar nach dem Erd- beben mit eigenen Händen und ei- genen Hilfsmitteln viele Verschüt- KATASTROPHENALARM IN HAITI

Die große Schlacht der Helfer

Das Beispiel Haiti, ein von Katastrophen gezeichnetes Land, zeigt, dass die internationale Hilfe kritisch hinterfragt werden muss.

Fotos: Christa-Maria Kitz

Schwieriges Nebeneinander – Zivile Helfer müssen sich vom Militär abgrenzen, sonst leidet ihre Unabhängigkeit.

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und sich selbst Notunterkünfte er- richteten.

Was liegt dem zugrunde? Es ist ein simples Abhängigkeitsverhält- nis zwischen Hilfsorganisationen und Medien: Schicksale erhöhen die Auflage, gesteigerte Emotionen erhöhen die Spendenbereitschaft.

Anstatt die Ursachen des Unglücks zu skandalisieren, begnügt sich die Mehrzahl der Medien – wie auch viele Hilfswerke – mit dessen Dra- matisierung. Dabei wäre die Benen- nung der Ursachen aber genau zu diesem Zeitpunkt wichtig, weil sie auf die maximale Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit träfe.

Außerdem geht durch die Fokus- sierung der öffentlichen Wahrneh- mung auf eine spektakuläre Kata- strophe der Blick für andere Kata- strophen und alltägliche Nöte verlo- ren, denen Menschen in aller Welt unablässig ausgesetzt sind. Wer weiß schon, dass jedes Jahr allein in Simbabwe so viele Menschen an HIV/Aids sterben, wie bei dem Erd- beben in Haiti verunglückt sind?

Seit der Gründung des Interna- tionalen Komitees vom Roten Kreuz 1863 ist eine Hilfsindustrie entstanden, die nach Schätzungen der Vereinten Nationen (UN) 37 000 Nichtregierungsorga- nisationen (NGOs) umfasst.

Diese konkurrieren immer stärker um oft knappe fi- nanzielle Ressourcen der Geberländer und privaten Spender. Die Konkurrenz wird dabei oft höhergestellt als die Kooperation. In Hai- ti übernehmen zurzeit etwa 15 000 Hilfsorganisationen einen Großteil der sozialen Dienstleistungen, der Kran- kenversorgung und Bil- dung. Linda Polman erklärt in „Mitleidsindustrie“ die Zwänge, unter denen die NGOs stehen: „NGOs sind mehr oder weniger kommerzielle Unter- nehmen. Sie müssen ihr Überleben sichern, ihre großen Büros, ihre Mitarbeiter und ihre Ausrüstung fi- nanzieren. Deshalb müssen sie bes- ser, schneller vor Ort und sichtbarer sein als ihre Konkurrenten. Jedes Mal lautet die Schlussfolgerung in

den Abschlussberichten: Wir soll- ten kooperieren, nicht konkurrie- ren. Der nächste Schritt wäre, es zu tun. Und hier endet es immer.“

Mit Richtlinien, wie denen des

„Sphere Project – Humanitarian Charter and Minimum Standards in Humanitarian Response“, auf die sich internationale Hilfsorganisatio- nen geeinigt haben, wurden sinn- volle Strukturen geschaffen, um die internationale Hilfe zu professiona- lisieren. In Krisensituationen sind Menschen aber nicht nur vulnerable Gruppen (Flüchtlinge, Hungernde,

Obdachlose), denen ungeachtet der lokalen Situation schnell technische Hilfe zukommen sollte. „Sauber, satt und warm“ reicht nicht. Man darf Menschen durch Hilfe nicht entmündigen. Sie müssen motiviert werden, aus eigener Kraft Aufbau- arbeit zu leisten. Das ist eine an- spruchsvolle Tätigkeit, die nach gut ausgebildetem Personal verlangt.

Die Parole „Jede Hand wird ge- braucht“ ist hier völlig fehl am Platz und führt eher zu einem Cha-

os an hilflos Helfenden. Der in Hai- ti gestorbene deutsche Arzt Dr.

med. Richard Munz schreibt in sei- nem Buch „Im Zentrum der Kata- strophe“: „Das Recht der Opfer von Katastrophen, schnellstmöglichst jede nur erdenkliche Hilfe zu erhal- ten, ist in den letzten Jahren zuneh- mend zu dem Recht der Helfer um-

gedeutet worden, überall auf der Welt humanitäre Hilfe zu leisten, wo und wie auch immer sie es für angemessen halten.“ Ein ruandi- scher Arzt nahm humanitäre Hilfe auf diese Weise wahr: „Humanitäre Hilfe ist das, was ihr mit uns macht, wenn es uns so richtig dreckig geht, und wenn wir uns nicht dagegen wehren können.“

Einerseits entsteht durch die vie- len Hilfsorganisationen die Chance, in Kooperation mit lokalen Struktu- ren individuell und nachhaltig nach dem Konzept der Selbsthilfe zu hel-

fen. Traditionell ist das eine Domä- ne der großen kirchlichen Hilfswer- ke. Anderseits bringt die große Zahl von NGOs ein Chaos mit sich, das die Hilfe am Ende lähmt.

Die UN verfolgen seit 2005 den sogenannten Cluster-Approach als Teil einer umfassenden Nothilfe- strategie: Danach gibt es zwölf Be- reiche (Cluster) humanitärer So- forthilfe, die jeweils von einer UN- Organisation koordiniert werden.

Das Welternährungsprogramm lei- tet beispielsweise das Lo- gistik-Cluster, die Weltge- sundheitsorganisation die Bemühungen im Bereich Gesundheit, das Rote Kreuz und das UN-Flücht- lingskommissariat die Er- richtung von Notunter- künften. Alle UN-Organi- sationen und die meisten großen NGOs sind in diese Strategie eingebunden.

Das zentrale Problem in Haiti (und auch in anderen Katastrophengebieten) ist die schlechte Koordination schon innerhalb der Cluster und vor allem all der Hilfs- organisationen. Hier müsste das zu- ständige UN-Büro mehr technische Unterstützung anbieten. Viele Ak- teure haben schlicht nicht die Kapa- zitäten und das Know-how, um ef- fektive Hilfe in diesem zerstörten Land zu leisten.

Bei Katastrophen dieses Ausma- ßes arbeiten heutzutage zivile Hel-

Man darf Menschen durch Hilfe nicht entmündigen. Sie müssen motiviert werden, aus eigener Kraft Aufbauarbeit zu leisten.

Schleppender Wiederaufbau:

Mehr als ein Jahr nach der Erdbeben- katastrophe sind noch immer eine Million Haitianer ob- dachlos.

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18. Juli 2011 fer häufig direkt neben dem Militär,

das sich zunehmend in einem hu- manitären Gewand präsentiert. Es ist sicher notwendig, dass das Mili- tär, insbesondere mit technischer Hilfe, zur Bewältigung derartiger Naturkatastrophen beiträgt. In Haiti unterstützt die Friedensmission MI- NUSTAH den Wiederaufbau nach Kräften und stellt vor allem Logis- tikkapazitäten und militärischen Schutz zur Verfügung. Doch auch hier müssen zivile Hilfsorganisatio- nen darauf achten, dass aus einem

Nebeneinander kein Miteinander wird. Die zivile Hilfe darf sich nicht mit der militärischen vermischen, sonst wird sie politisiert und kann der Genfer Konvention nicht mehr gerecht werden, die Unparteilich- keit, Unabhängigkeit und Neutrali- tät vorschreibt.

Im Jahr 2002 hat die Europä - ische Union den Entwicklungsmi- nisterrat aufgelöst und diesen Poli- tikbereich der Sicherheits- und Verteidigungspolitik untergeordnet.

Gegen eine solche Entwicklung müssen sich die humanitären Orga- nisationen wehren. Denn Linda

Polman zufolge sind „Hilfslieferun- gen längst fester Bestandteil militä- rischer Strategie“.

Im November 2010 führten die Wahlen in Haiti zu gewaltsamen Unruhen. Im März 2011 wurde mit großer Mehrheit und hoher Wahlbe- teiligung der Komponist und Sän- ger Michel Martelly zum Präsiden- ten gewählt. Dabei steht der zusam- mengestürzte Präsidentenpalast sym- bolisch für den Zustand des Staates.

Haiti ist von einer zweifachen Kata- strophe betroffen: Dem Erdbeben geht eine lange Phase letztlich ge- scheiterter Staatenbildung voraus, die die Auswirkungen des Bebens potenziert. Das Land ist seit vielen Jahren von der Hilfe der internatio- nalen Gemeinschaft abhängig. In den meisten Bereichen haben die UN oder internationale Hilfsorgani- sationen grundlegende Staatsaufga- ben übernommen.

Das Chaos nach dem Erdbeben verdeutlichte die Überforderung des Staates durch die komplexe Notlage. Dabei macht der Verlust einer funktionierenden Verwaltung jeden Staat weitgehend handlungs- unfähig: 15 von 17 Ministerien wurden bei dem Beben zerstört.

18 000 Staatsangestellte starben, das entspricht etwa einem Viertel der bisherigen Staatsbediensteten.

Auch das UN-Gebäude, die zentra- le Koordinierungsstelle der interna- tionalen Hilfe, ist zerstört, viele Mitarbeiter starben. Neben dem all- gemeinem Wiederaufbau geht es in Haiti darum, ein geordnetes Staats- wesen zu schaffen – mit Respekt gegenüber den Haitianern und Ach- tung der Souveränität des Staates.

Hier stellt sich die Frage, inwieweit zivile Hilfsorganisationen diesen doch sehr politischen, aber humani- tären Auftrag übernehmen können oder sollen.

Diese kritische Betrachtung der Hilfe soll nicht als Entschuldigung dafür dienen, nicht mehr für huma- nitäre Zwecke zu spenden. Es ist richtig, Mitleid zu haben und von unserem Wohlstand abzugeben.

Aber es ist auch richtig, zum mün- digen Spender zu werden, sich über die Lage vor Ort zu informieren und den Hilfsorganisationen Druck zu machen, damit die Hilfe auch bei den Hilfsbedürftigen ankommt.

Problematisch sind die Zweckge- bundenheit der Spenden und der zeitliche Druck, die Mittel zu ver- wenden, unter dem die Hilfsorgani- sationen stehen. Es stellt sich die Frage, ob wir gesetzliche Änderun-

gen brauchen, um Spenden sinnvoll einsetzen zu können.

In Haiti steht für die Bekämp- fung der Choleraepidemie viel zu wenig Geld zur Verfügung, weil die Spenden der Erdbebenhilfe zweck- gebunden sind – auch geografisch.

Das heißt, alle Regionen, die außer- halb des Epizentrums liegen, haben große Probleme, einen Teil des Ku- chens abzubekommen. Cholera ist eine Armutskrankheit. Hier hilft nicht nur rasche Rehydrierung, son- dern vor allem die Bekämpfung der Ursache. Ist die existenzbedrohende Armut nicht eine größere Katastro- phe als ein einzelnes Naturereignis?

Organisationen, die nachhaltige Ent- wicklungsprogramme betreiben, ha- ben keinen Zugang zu den üppig ausgestatteten Spendentöpfen der akuten Katastrophenhilfe. Die lang- fristige Entwicklungszusammenar- beit ist schon allein unter finanziel- len Aspekten der Katastrophenhilfe untergeordnet. Aber sollte es nicht umgekehrt sein?

Je unkritischer Hilfe ist, desto größer wird die Gefahr ihrer Instru- mentalisierung für Zwecke, die nicht mehr auf die Überwindung von Not und Abhängigkeit abzie- len. Denn die humanitäre Hilfe ist kein Selbstzweck, sondern eine der wichtigsten Tätigkeiten menschli- chen Handelns und ein Zeichen der Solidarität.

Bryans, Jones und Gross Stein schreiben in ihrem Buch „Mean Times“: „Gute humanitäre Praxis gründet auf der Einsicht, dass nicht alles vorauszusehen, nicht jedes Problem zu lösen, nicht alles in den Griff zu kriegen ist. Aber man hilft trotzdem – einfach weil es richtig ist zu helfen.“ Und ein afrikani- sches Sprichwort zitiert unsere Un- geduld und überhöhten Erwartun- gen in der Entwicklungszusammen- arbeit: „Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.“ ■

Dr. med. Christa-Maria Kitz, Dr. med. Holger Brockmeyer*

*Christa-Maria Kitz ist Kinderärztin und Tropenme- dizinerin. Nach dem Erdbeben im Januar 2010 ar- beitete sie vier Wochen in Haiti und 2011 weitere zwei Monate. Holger Brockmeyer ist als Kinderarzt in Daressalam, Tansania, tätig.

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Literatur im Internet:

www.aerzteblatt.de/lit2811 Symbol für den

Zustand des Staates: der einge- stürzte Präsiden- tenpalast in Port au

Prince

Die Parole „Jede Hand wird gebraucht“ ist hier völlig fehl am Platz und führt eher zu einem Chaos an hilflos Helfenden.

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LITERATUR:

1. Polman L: Die Mitleidsindustrie – Hinter den Kulissen internationaler Hilfsorganisa- tionen. Frankfurt, New York: Campus Ver- lag 2010

2. Munz R: Im Zentrum der Katastrophe: Was es wirklich bedeutet, vor Ort zu helfen.

Frankfurt, New York: Campus Verlag 2007 3. Varga C, van Dok G, Schroeder R: Hilfe in Not – Politische Spannungsfelder der hu- manitären Hilfe. Luzern: Caritas Schweiz 2005

4. Bryans M, Jones BD, Gross Stein J: Mean Times : Humanitarian Action in Complex Political Emergencies – Stark Choices, Cruel Dilemmas. Toronto: Program on Conflict Management and Negotiation, Centre for International Studies, University of Toronto 1999

5. Brockmeyer H: Hilfe in Not?! Ein kritischer Exkurs zur humanitären Hilfe in Pakistan 2005. Vortrag bei der 29. Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Tropenpädiatrie 2011, www.tropenpaediatrie.de

KATASTROPHENALARM IN HAITI

Die große Schlacht der Helfer

Das Beispiel Haiti, ein von Katastrophen gezeichnetes Land, zeigt, dass die internationale Hilfe kritisch hinter- fragt werden muss.

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