der Autorin auch die Aus- einandersetzung mit den all- täglichen Problemen der Erwachsenenwelt gelungen.
Dabei sind es oft nur Mo- mentaufnahmen, manchmal Briefe, manchmal Gedichte, oft auch einfache Notizen, in denen sie das Schicksal ei- nes Menschen schlaglicht- artig beleuchtet. Fazit: Ein Buch, das man – nicht zuletzt auch wegen der ansprechen- den Illustrationen – immer wieder zur Hand nehmen wird.
Gisela Klinkhammer, Köln
Aphorismen
Positives Denken
Gerlinde Nyncke: Eines weiten Weges Widerhall. Apho- rismen und Gedichte, Edi- tion Deutscher Schriftstellerärz- te, Haag + Herchen Verlag, Frankfurt/Main, 1998, 44 Seiten, kartoniert, 14,80 DM
Sie ist Mutter, Großmut- ter, Ärztin, Schatzmeisterin der Deutschen Schriftsteller- ärzte. Gerlinde Nyncke hat den Widerhall eines Lebens- schatzes in der ihr eigenen Kunstform des knappen, aus- drucksstarken Wortes nun als dritten Band ihrer beliebten Aphorismen vorgelegt. Das ansprechende Büchlein mit der Schwarzweißzeichnung des „Lebensflusses“ aus der Feder ihres Sohnes lädt zum Nachdenken ein und er- scheint ein wenig geprägt von der Erkenntnis, daß selbst der weiteste Weg sein Ende fin- den wird. Auch manche ver- steckte politische Botschaft ist enthalten, denn „sie sei nun alt genug, zu sagen, was sie denke“, so die Autorin, auch Widerspruch in Kauf nehmend. Da „regt der Weise sich nicht mehr auf“, doch wird erinnert an die Ver- gänglichkeit des Seins und dennoch zum positiven Den- ken aufgefordert. Gerlinde Nynckes dritter Band vollen- det mit den „Weggefährten“
und dem „Wechselspiel des Lebens“ die Trilogie der Le- bensweisheiten, ein Schatz- kästlein für anspruchsvolle Mußestunden.
Barbara Jordan, Wiedeck-Obersuhl
Anthologie
Vielfalt
Jürgen Schwalm (Hrsg.):
Almanach deutschsprachiger Schriftsteller-Ärzte. 21. Jahr- gang, Manstedt Druckerei + Ver- lag, Marquartstein, 1998, 448 Sei- ten, kartoniert, 32 DM
In bewährter Weise glie- dert Jürgen Schwalm die 65 Beiträge unterschiedli- chen Umfangs in vier Spar- ten: „Lyrik und Aphoris- men“, „Prosa“, „Analysen“
sowie „Quodlibet“; 26 Bild- reproduktionen sind einge- streut.
Es liegt im Sinne der Aus- gabe, innerhalb der Einzel- abschnitte keine Systematik herzustellen, sondern ein je- weils facettenreiches Kom- pendium ohne Wertung an- zubieten. Der Leser wird sich manchmal inspirieren lassen, anderes überblättern,
zwischen Zustimmung und gelegentlicher Abwehr wech- seln. Auf jeden Fall wird er aber der Formen- und In- haltsvielfalt seine Anerken- nung zollen.
Rudolf Clade, Bad Neuenahr
A-385 Deutsches Ärzteblatt 96,Heft 7, 19. Februar 1999 (13)
S P E K T R U M BÜCHER