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Archiv "Das Wesen der Gicht: Gicht zunehmend bei Männern" (28.06.1993)

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MEDIZIN

empfohlen (siehe dazu auch die zahl- reichen Kombinationsstudien der Li- teratur, mit und ohne Heparin, zum Beispiel Isis 3). Ich möchte nochmals betonen, daß ich ASS allein nicht für die Behandlung akuter Ereignisse für geeignet halte.

d. Wie in meiner Übersicht aus- geführt wurde, liegen zur Primärpro- phylaxe (das heißt bei erscheinungs-

freien Probanden) zur Zeit unein- heitliche Ergebnisse vor. Mehr ist in absehbarer Zeit wohl auch nicht zu erwarten. Dies gilt praktisch für alle Dosierungen, zum Beispiel 500 mg/

Tag in der englischen, 325 mg jeden zweiten Tag in der amerikanischen

„Ärztestudie".

2. Der Brief des Kollegen von Schacky betont die Abhängigkeit der

Gicht zunehmend bei Männern

Wir sind sehr dankbar, daß im Deutschen Ärzteblatt erneut inner- halb kurzer Zeit von kompetenter Seite eine Übersichtsarbeit über die Gicht erschienen ist. Wir glauben feststellen zu können, daß polyarti- kuläre Gichterkrankungen in der männlichen Bevölkerung zunehmend sind, ohne daß typischerweise akute, monartikuläre Gichtanfälle bei die- sen Patienten anamnestisch eruier- bar wären. Wir machen diese Beob- achtung, da wir routinemäßig bei al- len unklaren mon-polyartikulären Sy- novitiden polarisationsmikroskopi- sche Synoviaanalysen durchführen und dabei überraschend häufig Na- triumuratkristalle nachweisen kön- nen. Eine „klassische" Klinik beob- achten wir dabei ebensowenig wie er- höhte Serumharnsäurewerte.

Möglicherweise hat sich das kli- nische Bild der Gicht seit den über 20 Jahren zurückliegenden Arbeiten von Gamp, Böni und Mertz doch ge- wandelt. Inwieweit die Einführung der Allopurinolbehandlung hierbei eine Rolle spielt, vermögen wir nicht zu sagen. Das verstärkte Vorkommen der Gichtarthritiden steht unseres

DISKUSSION

Thromboxan- beziehungsweise Pro- stazyklinbildung von der Cyclooxyge- nasehemmung (ohne Einzelheiten über die interessierenden biochemi- schen Zwischenschritte zu nennen) und zieht die Schlußfolgerungen von Clarke und Mitarbeiter (N. Engl. J.

Med. 325, 1137 [1991]) mit einem re- tardierten ASS-Präparat in Zweifel.

Dazu kann ich kein Urteil aufgrund eigener Erfahrungen abgeben. Die Forderung nach Bestätigung oder Widerlegung ist verständlich. Soweit ich informiert bin, sind solche Unter- suchungen zur Zeit im Gang.

Prof. Dr. med. Dr. h. c.

Rudolf Gross

Auf dem Römerberg 40 W-5000 Köln 51

Zu dem Beitrag von Prof. Dr. med.

Nepomuk Zöllner und Dr. med. lrmingard Kamilli in Heft 43/1992

Erachtens mit großer Wahrschein- lichkeit in direktem Zusammenhang mit dem seit den fünfziger Jahren um das Vierfache gestiegenen Alkohol- konsum.

Dr. Detlef Becker-Capeller Internist/Rheumatologe Rheumatologische Abteilung Klinik Niedersachsen W-3052 Bad Nenndorf

Schlußwort

Gelegentlich habe ich bei männ- lichen Patienten mit erhöhter Harn- säure arthritisähnliche, polyartikulä- re Beschwerden beobachtet, ohne daß akute Gichtanfälle in der Ana- mnese festzustellen waren. Bei der Häufigkeit der Gicht lassen sich aus solchen Befunden keine Schlußfolge- rung zur Frage der chronischen Gicht ziehen.

Aus den Feststellungen von Herrn Becker-Capeller bleibt von In- teresse, daß er im Punktat überra- schend häufig Natriumuratkristalle nachweisen konnte, obwohl weder ei- ne klassische Gicht noch erhöhte Se- rumharnsäurewerte festzustellen wa- ren. Berücksichtigen wir aber, daß Natriumurat in der interstitiellen Flüssigkeit leicht ausfällt, vermutlich im Zuge der Trocknung, so können wir aus den vorgelegten Befunden wenig mehr schließen als daß in der Synovia der Patienten Urate enthal- ten waren; ich selber möchte vermu- ten in normalen Konzentrationen.

Ich glaube nicht, daß sich das klinische Bild der Gicht in den letz- ten 50 Jahren gewandelt hat. Aber hier beginnt das Problem, das nur Kliniker lösen können. Patienten entwickeln Tophi an Stellen, an de- nen nie ein Gichtanfall auftritt. Viel- leicht gibt es bei der Hyperurikämie artikuläre Erscheinungen, die der klassischen Gicht nicht ähneln. Mög- licherweise hat man diese Manifesta- tionen über den dramatischeren Er- eignissen vergessen. Ich stimme Herrn Becker-Capeller zu, wenn er meint, daß die Gelenkschäden bei der chronischen Gicht genauerer Be- schreibung bedürfen.

Prof. Dr. med. Nepomuk Zöllner Medizinische Poliklinik der Universität München Pettenkoferstraße 8a W-8000 München 2

Das Wesen der Gicht

A1-1896 (54) Deutsches Ärzteblatt 90, Heft 25/26, 28. Juni 1993

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