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VARIA BÜCHER / AUS DER INDUSTRIE
Analogon des Prostacyclins
Iloprost bei arterieller Verschlußkrankheit
Neueingänge
Elmar Wilde: Blasen- schwäche, Ursachen und Er- scheinungsformen der Harn- inkontinenz, Verlag Wolf- gang Kastner, Altenholz, 1992, 115 Seiten, 4 Abbildun- gen, broschiert, 14,80 DM + eine DM Versandspesen (Tel: 04 31/32 17 34)
Rainer Hehrmann: Schild- drüsenerkrankungen, Ursa- chen — Erkennung — Verhü- tung und Behandlung, Reihe:
Ärztliche Ratschläge, Gustav Fischer Verlag, Stuttgart/Je- na/New York, 1993, X, 204 Seiten, 26 teils farbige Abbil- dungen, kartoniert, 29,80 DM
H.-J. Gröne et al.: Harn- apparat & männliches Geni- tale, Band 6 der von C. Tho- mas herausgegebenen Reihe:
Grundlagen der klinischen Medizin, F. K. Schattauer Verlag, Stuttgart/New York, 1993, 182 Seiten, 217 Abbil- dungen in 365 Einzeldarstel- lungen, davon 293 mehrfar- big, gebunden, 84 DM (Sub- skriptionspreis bei Abnahme der gesamten Reihe 68 DM)
Bernd Jürgens (Dr. med.):
Hausrezepte der Naturheil- kunde, TB Nr. 76017, Droe- mersche Verlagsanstalt Th.
Knaur Nachf., München, 1993, 283 Seiten, kartoniert, 12,90 DM
Benno Runnebaum, Mei- nert Breckwoldt (Hrsg.):
Leuprorelinacetat — Ein neu- es GnRH-Analogon, Grundla- gen und Klinik, Springer-Ver- lag, Berlin/Heidelberg/New York/London/Paris/Tokyo/
Hong Kong/Barcelona/Buda- pest, 1992, XI, 98 Seiten, 26 Abbildungen, 20 Tabellen, Paperback, 58 DM
Norbert Satz: Klinik der Lyme-Borreliose, Verlag Hans Huber, Bern/Göttingen/
Toronto/Seattle, 1993, 222 Seiten, 32 Abbildungen, 23 Tabellen, kartoniert, 116 DM
Hartmut Menzel (Hrsg.):
Konzept zur Risikominde- rung in der Anästhesiologie, W. Zuckschwerdt Verlag, München/Bern/Wien/New York, 1993, VII, 205 Seiten, Abbildungen und Tabellen, Paperback, 39,80 DM
Rose-Marie und Rainer Hagen: Bildbefragungen — Al- te Meister neu erzählt, Bene- dikt Taschen Verlag, Köln, 1993, 24 x 30 cm, 176 Seiten, 185 Farbabbildungen, Bro- schur, 29,95 DM
L. Galuschka et al.: Die Zukunft braucht Pflege, Eine qualitative Studie über die Belastungswahrnehmungen beim Pflegepersonal, Mabu- se-Verlag, Frankfurt/M., 1993, 149 Seiten, kartoniert, 24,80 DM
Rita Jensen, Hans-Werner Röhlig: Das neue Betreuungs- recht, Ein Leitfaden für Krankenhaus, Heim und So- zialstation, Schlütersche Ver- lagsanstalt, Hannover, 1993, 108 Seiten, Hardcover, 45 DM
Roland Werk (Hrsg.):
Arztpraxis Management, W.
Zuckschwerdt Verlag, Mün- chen/Bern/Wien/New York, 1993, X, 164 Seiten, Paper- back, 48 DM
Günther Ritzel: In mir ist eine Stimmung von Abschied, Worte und Skizzen zur De- pression, Psychiatrie-Verlag (Edition Balance), Bonn, 1992, Format 19,5 x 13 cm, 72 Seiten, 11 Zeichnungen von Marion Ritzel, gebunden, 20 DM
Ruth Esser: Der Arzt im Abtreibungsstrafrecht, Eine verfassungsrechtliche Analy- se, Band 624 der Schriften zum Öffentlichen Recht, Dis- sertation, Verlag Duncker &
Humblot, Berlin, 1992, 215 Seiten, gebunden, 52 DM
Berndt Gramberg-Daniel- sen: Rechtliche Grundlagen der augenärztlichen Tätigkeit, Zivilrecht, Strafrecht, Sozial- recht, Verwaltungsrecht, 3.
Ergänzungslieferung, Ferdi- nand Enke Verlag, Stuttgart, 1992, 340 Seiten, 136 DM
Christoph Hülsmann:
Produktion und Reduktion von Mehrlingen, Aspekte ei- ner Folgeerscheinung medizi- nisch unterstützter Fortpflan- zung aus strafrechtlicher und rechtspolitischer Perspektive, Band 27 der Reihe: Medizin in Recht und Ethik, Ferdi- nand Enke Verlag, Stuttgart, 1992, XV, 313 Seiten, Paper-
back, 52 DM ❑
Seit Anfang Mai ist in Deutschland Iloprost (Ilome- din®) als Medikament neu zu- gelassen. Mitte April infor- mierte Schering während des Internistenkongresses in Wiesbaden über den Werde-
gang dieses Medikaments.
Ausgangspunkt war Mitte der 70er Jahre die Entdeckung und Strukturaufklärung des körpereigenen Prostacyclins.
Daraufhin begann die Sche- ring-Forschung gezielt nach einem chemisch stabilen Ana- logon zu suchen und fand Ilo- prost. Im Gegensatz zu nati- vemProstacyclin, das in Sekun- den zerfällt, hat Iloprost eine deutlich längere Halbwerts- zeit (zirka dreißig Minuten).
Zunächst erwartete man ein breites Feld an Indikatio- nen für die Substanz. Dahin- ter stand die Hoffnung, mit dem natürlichen Wirkstoff,
von dem man annahm, daß er in viele Regulationsmechanis- men eingreift, einen Helfer gegen verschiedene Erkran- kungen in Händen zu haben.
Man dachte dabei an den Einsatz als Antihypertensi-
vum, Antithrombotikum oder Zytoprotektivum, also eine Substanz, die von der Magen- schleimhaut über die Leber bis zum Herzen Zellen vor to- xischem oder sauerstoffindu- ziertem Untergang schützen kann.
Erste positive klinische Ergebnisse wurden mit Ilo- prost bei Patienten mit schwerer arterieller Ver- schlußkrankheit erzielt. Das war dann der Anlaß, den Wirkmechanismus der Sub- stanz in diesem Bereich ge- nauer zu klären. Arterielle Verschlüsse sind zu zehn Pro- zent im Bereich der Arme
Deutsches Ärzteblatt 90, Heft 21, 28. Mai 1993 (85) A1-1621
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und Hände und zu neunzig Prozent im Bereich der Beine lokalisiert. Eher zufällig be- schäftigte man sich damals bei Schering gerade mit dem seltenen sekundären Ray- naud-Phänomen an den Hän- den. Hier zeigte Iloprost so- gar noch eine Wirkung, wenn andere Behandlungsmetho- den versagt hatten.
Die Zulassung von Ilo- prost in Deutschland be- schränkt sich derzeit zunächst auf die Thrombangiitis oblite-
rans. Diese seltene Form der schweren arteriellen Durch- blutungsstörung tritt prak- tisch ausschließlich bei Rau- chern auf und befällt Arme und Beine. Schering strebt je- doch die Erweiterung der In- dikation (in Osterreich und Schweden gilt dies bereits) allgemein auf die periphere arterielle Verschlußkrankheit in den Stadien III und IV (nach Fontaine) an. Das Krankheitsbild, mit dem man sich bei Schering beschäftigt, ist als „kritische Extremitä- tenischämie" definiert mit sy-
stolischem Knöcheldruck von 50 mmHg und/oder systoli- schem Zehendruck von 5_
30 mmHg, dazu gehören zu- dem ständig wiederkehrende, analgetikabedürftige Ruhe- schmerzen über mindestens zwei Wochen oder Ulzeratio- nen, Nekrosen im Fuß- und Zehenbereich. Diese Defini- tionen wurden auf einem Workshop der „European Working Group an Critical Limb Ischaemia" im April 1991 festgelegt.
Besonders wenn die klei- nen und mittleren arteriellen Gefäße in ihrer Mikrozirkula- tion beeinträchtigt sind, kommt es zur Entwicklung dieser kritischen Extremi- tätenischämie. Die nicht hei- lenden Extremitätenulzera sind dann häufig der Grund für die Amputation, da von den Herden die Gefahr einer septischen Streuung ausgeht.
Prostacyclin, von Endothel freigesetzt, ist nicht nur ein Vasodilatator und hemmt die Aggregation von Blutplätt- chen, sondern greift auch di-
rekt in die Blutgerinnung und die Zellinteraktion zwischen Endothel und weißen Blutzel- len ein, so daß auch die Kom- ponente Entzündung beein- flußt wird.
Weniger Amputationen Klinische Prüfungen mit Iloprost bei peripherer arte- rieller Verschlußkrankheit wurden an mehr als 3400 Pa- tienten, davon bei über 700 Patienten als Doppelblindstu- die, durchgeführt. In einer klinischen Studie zeigte sich im Vergleich zu einer Thera- pie mit niedrigdosierter Ace- tylsalicylsäure (ASS) eine deutliche Besserung der Sym- ptome: Die schweren isch- ämischen Schmerzen in Ruhe besserten sich durch Iloprost, und bei 87 Prozent der Pa- tienten kam es zur Ulkushei- lung (siebzehn Prozent in der ASS-Gruppe).
Die klinischen Prüfungen zeigten, daß Iloprost bei die- sem schweren Krankheitsbild
Bis zu einem Viertel der HNO-Patienten in der Praxis leiden unter Tinnitus. Dies war eines der Ergebnisse ei- ner Umfrage unter deutschen HNO-Ärzten, die Ende ver- gangenen Jahres von Dr.
Willmar Schwabe, Arzneimit- tel, durchgeführt wurde. Ziel der Fragebogenaktion war es, die persönlichen Erfahrungen der HNO-Ärzte mit den Tin- nitus-Patienten zu erfassen und sinnvolle Ansätze für therapieunterstützende Maß- nahmen ausfindig zu machen.
1986 hatte eine Pilotstudie mit Ginkgo biloba Spezialex- trakt EGb 761 (Tebonin for- te® Filmtabletten) günstige Ergebnisse bei Tinnitus-Pa- tienten gezeigt. Zur Zeit wird
während der Behandlung und in den darauf folgenden drei bis sechs Monaten die Wahr- scheinlichkeit einer größeren Amputation signifikant ver- ringern konnte. Die Zahl der Amputationen konnte um sechzehn Prozent gesenkt werden. In einer weiteren Studie bei 240 Patienten konnte im Vergleich zu Naf- tidrofuryl eine signifikante Reduktion von Amputatio- nen und Todesfällen gezeigt werden.
In noch laufenden klini- schen Studien wird derzeit untersucht, inwieweit Iloprost als Zusatztherapie die Hei- lung nach gefäßchirurgischen Eingriffen verbessern kann.
Das Medikament wird in 0,5-Milliliter-Ampullen ange- boten, die je 50 Mikrogramm der Substanz Iloprost enthal- ten. Es wird in 250 Milliliter Kochsalzlösung verdünnt und täglich sechs Stunden lang über eine Infusionspumpe in- travenös verabreicht. Die Be- handlung sollte mindestens drei Wochen dauern.
Dr. med. C. Herberhold
an mehreren deutschen HNO-Kliniken die Indikation für dieses Medikament in kli- nischen Studien genauer überprüft.
Folge: Depression Der Rücklauf von 473 Antworten (ca. zwanzig Pro- zent der Fachärzte) zeigte, wie groß das Interesse an die- ser Patientengruppe ist.
Hauptsächlich von Ohrgeräu- schen betroffen ist die Alters- gruppe der 50- bis 60jährigen (54 Prozent). Patienten mit Tinnitus sind psychisch und physisch beeinträchtigt. Dem- zufolge nannten die Arzte als häufigste Folgeerscheinungen
Bei Tinnitus:
Ginkgo wird klinisch geprüft
A1-1622 (86) Deutsches Ärzteblatt 90, Heft 21, 28. Mai 1993