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Archiv "BESTELLPRAXIS: System unentbehrlich" (22.10.1982)

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BRIEFE AN DIE REDAKTION

hilft den Verfechtern des Nichtrauchens auch sol- chen Mitmenschen gegen- über, die das Rauchen gar nicht aufgeben wollen, zu einem medizinischen und moralischen Argument, das ihnen nicht zusteht.

Damit sollen die gesund- heitlichen Gefahren des Rauchens in keiner Weise bestritten werden. Aber ist es eine Sucht? Ist die Schwindsucht, die Blau- sucht, die Gelbsucht eine Sucht? Sucht hat ja nichts damit zu tun, daß man etwa an Alkohol, an Drogen, an Zigaretten heranzukom- men sucht. Sucht heißt ei- gentlich siech, krank. Und die Conditio sine qua non ist der körperlich-geistige Verfall, zu dem sie führt.

Gerade das ist, wie Herr Stumpfe selbst ausführt, beim Rauchen nicht der Fall. Da eine Sucht gesetz- mäßig bei jedem diesen Verlauf zeigt, ist die Be- handlung und Bekämpfung bei jedem einzelnen indi- ziert, aber selbst hier ist seine Zustimmung erfor- derlich. Das Rauchen führt nicht in jedem Fall, son- dern in — zugegebenerma- ßen bedenkenswerten — Prozentsätzen zu verschie- denen Folgekrankheiten.

Unser Unwissen über die Gefährdung des einzelnen sollten wir aber nicht da- durch vertuschen, daß wir es als Sucht bezeichnen, denn dann ist es bis zur Behauptung einer Behand- lungspflicht nicht mehr weit. Herr Stumpfe sagt dankenswerterweise am Schluß seines Artikels, daß er „Nie-Raucher" sei. Er möge es mir als Raucher nicht verübeln, wenn ich bemerke, daß diese Ange- wohnheit auch eine genüß- lich-vergnügliche Seite hat.

Sonst wären wohl kaum 40 Prozent unserer Mitbürger bereit, einiges Geld dafür auszugeben.

Prof. Dr. Udo Smidt Filderstraße 133 4130 Moers 1

BESTELLPRAXIS

Ein überaus lebhaftes Echo hat der Diskussionsbeitrag

„Bestellpraxis — ein trojani- sches Pferd" von Dr. med.

Dietmar Färber, Orthopäde in Balingen (Heft 4/1982), ausge- löst. Weitere Zuschriften:

System

unentbehrlich -

. Auch ich gehöre zu denjenigen, die vor 12 Jah- ren ihre Praxis auf ein Be- stellsystem umstellten, und um es gleich vorwegzuneh- men, ich möchte der Vor- teile wegen das System nicht mehr aufgeben.

Trotzdem möchte ich Dr.

Färber in fast allen Passa- gen zustimmen; es ist sehr viel Realistisches aus der Alltagsproblematik einer Bestellpraxis zur Darstel- lung gekommen, wenn ich auch in den wertenden Schlußfolgerungen zu ei- ner anderen Auffassung komme.

Halten wir fest, welche Mo- tive uns zur organisatori- schen Umstellung in eine Bestellpraxis leiteten. Da war bis dahin der tägliche unkontrollierbare Rummel einer „offenen" Sprech- stunde, die bestenfalls ei- nen geregelten Anfang, fast nie ein geregeltes En- de fand. Brechend volle Wartezimmer, eine Atmo- sphäre, die „durch alle Wände drückte". Private Interessen, standespoliti- sche Aktivitäten und son- stige Engagements wurden kaum mehr realisierbar.

Hieraus Zufriedenheit der Patienten und gelöste Ar- beitsatmosphäre ableiten zu wollen wäre wohl ro- mantische Nostalgie. Im übrigen: Gibt es das ei- gentlich, eine „normale"

Praxis? Ist es nicht das Merkmal einer freiberufli- chen Tätigkeit, daß es nur zwei Alternativen gibt? Ent- weder „der Laden läuft", und das dann meist zuviel,) oder das ganze Unterneh-

OP 20 Tabl. DM 27,--

OP 50 Tabl. DM 55,95

500 mg Lacktabletten

OP 10 Tabl. DM 22,—

OP 20 Tabl. DM 39,80 750 mg Lacktabletten OP 10 Tabl. DM 31,05 OP 20 Tabl. DM 61,

1000 mg Lacktabletten

OP 10 Tabl. DM 34,—

OP 20 Tabl. DM 67,

Die Information:

Bericht und Meinung

ratiopharm

Diurese

Bezeichnung des Fertigarzneimittels: Spiro comp.ratiopharm ® Tabl., verschr.pfl. Chem.-pharmakolog.

Stoffgruppen: Spironolacton: Aldosteronantagonist. Furosemid: Derivat der Sulfamoylbenzolsäure. Wirksame Bestandteile: Spiro comp.-ratiephsrrn ® : 1 Tabl. enth. 50 mg Spironolacton u. 20 mg Furosemid. Indikationen:

Leberzirrhose mit Aszites, Odeme, Odeme bei nephrotischem Syndrom. Gegenanzeigen u. Anwendungsbeschrän- kungen: Schwere Nierenfunktionsstörungen, vorübergehende Nierenfunktionsstörungen bei Vergiftungen mit nie- ren- und lebertoxischen Stoffen. Coma hepaticum, Schwangerschaft, Hyperkaliämie, Hyponatriämie, Hypovolämie, Hypotonie. Nebenwirkungen: Hyperkaliämie oder Hypokaliamie mit Kreislaufbeschwerden od. Blutgerinnungsstö- rungen. Gynäkomastie. Sehr selten Heiserkeit, Stimmvertiefung od. -erhöhung. Regelstörungen, Hirsuitismus, Potenzstörungen. Hautausschläge, Blutbildveränderungen, Magen-Darm-Unverträglichkeiten. Minderung der Glu- cosetoleranz. Beeinträchtigung der Verkehrstauglichkeit u. der Bedienung von Maschinen. Wechselwirkungen mit and. Mitteln: Spironolacton: Carbenoxolon, Acetylsalicylsäure, Salicylate, Kalium, kaliumsparende Diuretika. Furo- semid: Aminoglykoside, curareartige Muskelrelaxantien Lithium, Antidiabetika, Herzglykoside, Glukokortikoide, Cephalosporine. Wamhinwelse: entfällt. Andere Hinweise: Spironolacton erscheint als Canrenoat in der Mutter- milch. Furosemid ist placentagängig; es erscheint nicht in der Muttermilch. Dosierung u. Anwendung: Spiro camp- ratiopharm .: Normaldosis für Erw. 2-3x tägl. 1 Tabl. Uberdosierung u. Intoxikationen: S. Nebenwirkungen. Wir- kungen: Spironolacton: Antagonisierung der Aldosteronwirkung. Furosemid: Hemmung der aktiven Rtickresorption von Natrium und Chlorid. Pharmakokinetik u. Bioverfügbarkeit s. Brosch. „ratiopharm-Arzneimittel - Dokument.

Bioäquivalenz" od. Einzelbl. Fachinformat. (Gebrauchsinformat. für Fachkreise) zu Spiro comp.-ratiepharm ® . Besondere Aufbewahrungs- u. Haltbarkeitshinweise: a) Arzneimittel für Kdr. unzugängl. aufbewahre! b) Die Präp. sind bei karr. Lag. üb. 3 J. haltbar. Handelsformen u. Packungsgrößen: Spiro comp.-ratiophare: Pack.

mit 20 u. 50 Tabl. ratiopharm GmbH, Arzneimittel, Pose 1156, 7902 Blaubeuren Stand d. Info: 3/82

ratiopharm

Bakterielle Infektionen

Bezeichnung der Fertigarzneimittel: Amaxicillin-ratiopharm ® 1000 Lacktabl., Amoxicil I in-ratiopharm . 750 Lacktabl., Amoxicillin-ratiopharm ® 500 Lacktabl., verschreibungspflichtig. Chemisch-pharmakologische Stoffgruppe: Halbsynthetisches Penicillin. Wirksamer Bestandteil: Amoxicillin-ratiopharm ® 1000: 1 Lacktabl. ent- hält 1000 mg Amoxicillin. Amoxicillin-ratiopharm ® 750: 1 Lacktabl. enthält 750 mg Amoxicillin. Amoxicillin-ratio- pharm® 500: 1 Lacktabl. enthält 500 mg Amoxicillin. Indikationen: Infektionen durch amoxicillinempfindliche Keime. Gegenanzeigen und Anwendungsbeschränkungen: Bekannte Penicillinallergie, Mononukleose. Gruppen- allergien mit anderen Penicillinen und Kreuzallergien mit Cephalosporinen möglich. Nebenwirkungen: Gelegent- lich Hautrötung, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Entzündungen der Mundschleimhaut. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Aminoglykosidantibiotika. Bakteriostatisch wirkende Chemotherapeutika/Antibiotika. Diuretika.

Warnhinweise: entfällt. Andere Hinweise: Amoxicillin ist placentagängig und erscheint in der Muttermilch. Dosie- rung und Anwendung: Normaldosis für Erwachsene und Jugendliche über12 Jahren: 3 x tägl.1 Lacktablette. über- dosierung und Intoxikationen: Cerebrale Krämpfe. Wirkungen: Störung der Zellwandsynthese. Pharmakakinetik und Bioverfügbarkeit siehe Broschüre „ratiopharm Arzneimittel - Dokumentierte Bioäquivalenz" oder Einzelblatt Fachinformation (Gebrauchsinformation für Fachkreise) zu Amoxicillin-ratiopharm ®. Besondere Aufbewahrungs- und Haltbarkeitshinweise: a) Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren! b) hie Präparate sind bei korrek- ter Lagerung über 3 Jahre haltbar. Handeisforrnen und Packungsgrößen: Amoxicillin-ratiopharm ® 1000: Packun- gen mit 10 und 20 Lacktabl.Amoxicillin-ratiopharm ® 750: Packungen mit10 und 20 Lacktabl. Amoxicillin-ratiopharm ® 500: Packungen mit 10 und 20 Lacktabl. ratiopharm GmbH, Arzneimittel, Postfach 1156, 7902 Blaubeuren Stand der Information: 3/82

Ausgabe B DEUTSCHES ÄRZTEBLATT 79. Jahrgang Heft 42 vom 22. Oktober 1982

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Die Information:

Bericht und Meinung

BRIEFE AN DIE REDAKTION

Damit Sie schneller an die fehlenden

Krankenscheine kommen:

1.

Jeder Patient ohne Krankenschein erhält von Ihnen einen

orangefarbenen Briefumschlag mit Ihrer aufgedruckten Praxisanschrift

2.

Der Umschlag erinnert ihn diskret, aber eindringlich an

das Versäumte. So kommen Sie schneller an Ihre Krankenscheine.

3.

Sie brauchen nur noch Ihre Praxisanschrift und die Bestell- menge anzugeben.

Wir liefern prompt und zuverlässig.

500 Stück DM 32,- 1000 Stück DM 44,- 2000 Stück DM 75,-

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Deutscher Ärzte-Verlag GmbH Formularverlag

Telefon (0 22 34) 70 11-1

Postfach 40 04 40 5000 Köln 40

men taugt nicht viel, und es entsteht bestenfalls eine Kümmerpraxis.

Ein weiteres Motiv der Be- vorzugung einer Bestell- praxis war 1970 die seit Jahren sich verstärkende Medienkritik an den Warte- zeiten in ärztlichen Praxen, eine Kritik, die ich, entge- gen manch anderer übler Medienschelte unseres Be- rufsstandes, stets akzep- tiert habe. Ich selbst warte nirgends gern, gleich gar nicht, wenn nicht einzuse- hen ist, warum es nicht an- ders organisiert besser ge- hen soll. Bleibt nicht zu- letzt die volkswirtschaftli- che Dimension eines ge- ordneten Bestellsystems, kann man schließlich nicht alle Berufstätigen erst abends nach 17 Uhr behan- deln. Für den positiv Moti- vierten ist es aber nicht gleichgültig, ob er 30 Minu- ten oder drei Stunden sei- nem Arbeitsplatz fernblei- ben muß.

Färber hat sicher recht, es gibt Patientengruppen, die in ein Bestellsystem nicht integrierbar sind. Die Um- stellung brachte mir zu- nächst einen Patientenver- lust von ca. 10 Prozent, dem aber nach kurzer Zeit ein Zulauf neuen Klientels in doppelter Höhe gegen- überstand. Das mag heute anders sein, damals (1970) war das Angebot einer funktionierenden Bestell- praxis zweifellos attraktiv.

Die Kostenfrage einer Be- stellpraxis sehe ich ähnlich wie von Kollege Färber dar- gestellt, wenn ich auch die zusätzlichen Belastungen (durch erhöhte Personal- kosten, Telefon und Druck- kosten) etwas geringer an- setzen möchte. Aber dies sind Kosten, die ich teils im Interesse meiner Patienten, teils im eigenen Interesse gern zu investieren bereit bin.

Selbstverständlich unter- liegt man in gewisser Hin- sicht einem selbstauferleg- ten Akkordsystem, dessen

BLÜTENLESE

. ist Gold

Dumme Gedanken hat jeder, nur der Weise verschweigt sie.

Dr. Fleiß

Zeittakt man allerdings selbst bestimmen kann. Die Alternative eines unkon- trollierten, vollen Warte- zimmers ist bestimmt nicht erholsamer.

Eines erscheint mir aller- dings wichtig: Ein Bestell- system ist so gut wie die zuvor erstellte Praxisanaly- se. Wir haben hierzu etwa 3500 Patienten zeitlich ex- akt erfaßt und konnten dann mittels einer Gaus- schen Glockenkurve unse- re Zeitmittelwerte für die verschiedenen Patienten- gruppen (Normalfall, Akut- fall, Notfall, Problempatien- ten usw.) genau bestim- men. Als Nebenprodukt ei- ner solchen Analyse erga- ben sich recht überra- schende Erkenntnisse be- züglich sonstigen Zeitbe- darfes (Privattelefonate, Vertretergespräche, Post- bote, telefonische Beratun- gen etc.). Die Zeiteinheiten müssen selbstverständlich in die Terminplanung ein- gerechnet werden, ande- renfalls jedes Bestellsy- stem in kürzester Zeit ins Schleudern gerät . . Sicher sind die Damen eines Anmeldungsbüros strapaziert, und es sind hohe Anforderungen an das Verhandlungsgeschick und die rhetorische Wen- digkeit zu stellen. Wenn es am inneren Konsens mit dem Praxisinhaber fehlt, können hier allerdings Rei- bungsflächen entstehen.

Gibt es bei einer „offenen"

Sprechstunde wirklich kei- ne Reibungsflächen?

Dr. med. Klaus Biersack Internist

Poststraße 35

7250 Leonberg-Eltingen

(

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