196 Büften ;}riebrich’s I.
Binöer, bie für Schlüter typiich finö. 2luf bem Kopfenbe bemühen fich 5wei an ben Körper bes Zlufbaues gelehnte, be?rönte (ßenien
um bas Reliefmebaillon bes Königs. 3hre ®eftalten fmö noch
mehr im Sinne Rubens’ gebucht, großartigen fchwungvoller, förpev licher. mächtige mafien wechfeln mit feinerem ornamentalen Detail, fo baß bie eigentlichen Ruhepunlte im 21ufbau bie ment'cly lichen ®eftalten finö. ®roäartig ift bie Behanblung ber waffen, jahnen, Rüftungen am fußenbe: hier Farm man fehen, welcher llnterfchieb 5wifchen ächt fchlüterifchen IDerl‘en unö ber faubereren, 5ierlicheren ert öes f)ol5fchnitgers ift, ber öie mit ber Königsfroneveriehenen (Zhüren am 5eughaus unb in Charlottenburg fertigte;
benn hier ift eine über alle Deöanterie erhabene Sicherheit im mobelliren bas @ntfcheibenbe, währenö bort eine alle Unebenheiten unö llnfymmetrien vorfichtig meibenöe ®enauigfeit vorwaliet.
Dortrefflich finb bie beiben Reliefsbilbniffe. Namentlich öas ber Königin giebt bie IDiiröe ber hohen frau wie ihre 5©önheitam heiten wieber: 'Die vollen 5üge finö Präftig burchgebilöet, öas Sleifch i1't weich unb lebenbig, ber Zlusbrucf ficher unö wahrhaft fiirftlich. 21uch ;friebrich‘s Relief verfünöet in tref‘flicher IDeife öie
fliifiige Zl”(obellirweife‚ bie an ben Zfiännlich’fchen Reliefs uns
entgegentrat.?
Don König finb noch mehrere bilönerifche Darftellungen er;
halten. i)ie beiben Zlhrmorftatuen im Darf 5u Olharlottenburg
unb im €reppenhaus ber Zlfabemie ber Hünfte fönnen als mar;fteine ber Sormbehanblung hier eines nieöerlänbiichen Hünftlers, bort eines öeutfclybarocfen gelten. 'Der letgteren 21uffafiung ver:
wanöt ift eine marmorbüfte‚ bie je15t in ber alten Kapelle bes Söhlofies ihren Dlat5 gefunöen hat. Z°(äher fteht Schlüter jene in ber Heinen 65allerie, wenn auch bie1'e mir für unferen meifter als
511 glatt, bas [paar 511 manirirt erfcheint. Dielleicht ift fie von
®abrielle be 65rupello, bem Bilöhauer öes Kurfürften johann IDilhelm von ber Dial5, ber vor 1706 König friebrich I.
mobellirte, 1‘“)
IDie body eine 5chlüter’fche, nach öem Sehen gefchaffene Büfte 5u ichätgen ift, bas lehrt uns ein etwa 1,20 meter hohes Hieiftev
Büfte Des £anbgrufeu nonk')omburg.
I97 wer?, welches ficb in Qomburg vor ber ßöbe als beforativer demucf eines Schloßtbores‚ als fogenanntes „Scbmar5es männcben“ vera
Sig. 54. BüfleDesEauhgmfeu5ricbncbvon Befienxßombuxg.
wenöet finbct: 035 iit bie Bü1'te bcs Prin3cn, fpätcrcn £anögrafen
;frieöricb von f)efien=fpomburg, jenes Drin5en von k}omburg ein öidytcrifcbe '].
f7elben, welchem Hlei1't als Dcnhnal $ct_3te (Sig. 54).“5)