• Keine Ergebnisse gefunden

Behanblung ber (ßewänber, ber ;flügel wie bes ;fleifches bie voll:

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Behanblung ber (ßewänber, ber ;flügel wie bes ;fleifches bie voll:"

Copied!
3
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Das männlidff'che Grabmal. I09

21n bie belgifchen IDerfe mahnt auch ber überfchwänglidw 2qubau von förperlichen unb gemalten IDolfen, fliegenben (Engels;

geftalten, Sonnenftrahlen u. f. w., welcher auf ber Schallbecfe in etwas fraufer fälle fich erhebt. Schön bagegen ift bie <Eintheilung bes Körpers ber Kan5el felbft, beren flachbilber in geometrifchen, vielfach verfröpften Rahmen unb 5wifchen eigenartig geftalteten Konfolen angebracht unb gang in ber IDeife ber @afeln am Reiterbenfmal behanbelt fmb. für jene (Engel, beten einer aufweifenb 5ur Kan5el als sur Stätte bes ©otteswortes beutet, währenb ber anbere mit auf bie Bruft gebrücfter Rechten unb auf:

wärts gehobenem Blicf ben ®lauben verfünbet, farm man in ber

Behanblung ber (ßewänber, ber ;flügel wie bes ;fleifches bie voll:

fommenen ®egenftücfe in nieberlänbifchen Stichen mehrfach finben;

freilich brachte auch 3talien manches Derwanbte, ift namentlich im Hreife Bernini’s berfelbe (Bebanfenfreis ausgebilbet werben. Zlber ber llrfprung ber gungen Richtung ift mehr an ber deelbe als an ber Ciber su fudyen.

?

Unter ben Pleineren [Dert’en 5chlüter‘s nimmt bas mann:

lich’fche (ßrabmal in ber St. Hifolail‘irche vom jahre 1700 eine hervorragenbe Stellung ein (Sig. 24). 95) Daniel männlich war hof:

golbfchmieb bes Kurfürften gewefen unb mochte bei ber Dorliebe bes Kurfürften für bebeutenbe Cafelausftattung reiche Fünftlerifche 2luf:

gaben ausgeführt haben. 3ebenfalls 5eigt fein <Erbbegräbniß, baß er ein wohlhabenber mann war. Daffelbe befinbet fich unter ber ©rgel=

bühne unb ift fehr fchlecht beleuchtet; es befteht aus einem Chor mit fchräg geftellten ®ewänbepfoften, einem mächtigen Schluf3ftein mit ber 3nfchrifttafel, aufgerollten Derbachungen in fräftigen Barocfprofilen; über ber Hütte erhebt fich eine trefflich mobellirte 11rne, beren f)auptfchmucf Reliefbilbniffe männlich‘s unb feiner (5emahlin finb. 3n ber feinen, gciftvollen, lebenbigen Behanblung biefer erhebt fich Schlüter auf bie f)öhe bes Hurfr'irftenbent’males.

Ueber ben Derbachungen fieht man ben nach lint‘s liegenben Cob, ber in haftiger Bewegung ein fchrcienbes unb fich fträubenbes

"Kinb erfaßt, währenb rechts ein meinenbcr (ßcnius fit5t. Der Cob

(2)

HO Darftellung bes Cobes.

ift nicht eigentlich als 65erippe, fonbem eher als musfelfigur bar:

gefteflt. i)er fünftlerifcbe 1Dertb ber Bilbbauerei liegt in ber Eebenöigfeit ber £)anblung. Das ®raufen öes @obes ift mit jener

lomtmwi\ — mmw raw—om | J F l, l

7 FT ! i l I \ .l/ \

\I ll] .[ j

\/ \ / L— j

1 1 3 1 3 1 3

[1 h | W

F\ :- (Am

IIIIIII[H

I : ] w w w

rr

_

" fi w n n ' @

‚Sig.25. Schloß(Ebarlottenburg. Und;pigler'sSüße von1701.

unerbitflicben IDabrbeit wieöergegeben, welche in ben Hriegerföpfen fid) geltenb macht. Die Kinberfiguren finö minber glücflicb. Der

®eöanl’e 5eigt ben (Einfluß ber 3taliener, namentlich Bernini‘s.

®ie Dapftgräber öes großen römifcben mei1'ters hatten ben Coö 5mar feineswegs 5uerft banbelnö in bie Bilbbauerei eingeführt, aber

(3)

Schloß Charlottenburg. I I I

bed; burcly ihre Bebeutung bem Knoclyenmanne eine E)eimftätte in ber Kauft gefei)affen. E)ier erfd)eint bie grauftge (ßeftalt wieber, bie ber 5mifcl7en überfclyäumenber Eebensluit unb beilfamer 5erfnirt'cbung f®manfenben 5eit ein fo willl'ommenes ®egenftücf 3u ber fonft berrfd)enben lieberfeinerung, ber geiftigen ;S-‘ein1'émecferei war.

3

(Eine nicht beglaubigte Z'(ad)rid)t hat Schlüter als ben erften

<‘Erbauer bes Sclyloffes (Ebarlottenburg, begeiclmet. 9er Kurfürft hatte

Sig,:6. 5d7lofiCharlottenburg. nachDem planeZ‘Kcring’s.(P)

1694 bas Schloß fliegen bei Berlin, welches {einer ®attin gelegentlich einer Spagierfal7rt gefallen hatte, von {einem @lierbofmarfdyall non Dobr5ynsfi 9efauft. Das alte fanbbans, welches ber Der:

heftiger bort hatte erbauen lafien, folltc burd) eine größere 2lnlage erfet5t werben. 21m II. juli 1696 fanb bie &Einweibung berfelben ftatt. Doch war ber Bau bamals, wie bio 2l"tutter ber 1iurfiirftin Sophie Charlotte, Kurfürftin Sophie, fd)rieln erit ball) fertig.”“)

Das Sli53enbucb bes IDeif;enfelier 2lrcl7iteften Dit3ler, welcher {eine ‚5eicbnungen vom Scl7loh'e l70[ fertigte, geigt uns jene ältere

®eftalt (Sig. 25). (Eine 5meite genauere Darftellung bcfielben Bau

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

llnb wie sum (Erfafien eines menfchen ein fchneller BIin better geeignet ift als bie ftetige 65enauigfeit etwa ber photographifchen mafchine‚ wie es für jene 5eit nothwenbig wurbe,

für eine €ulpen5wiebel; ftatt an ber (ßröf3e ihres Befit;es ficb su erfreuen, bemübten fie ficb benfeiben bürgerlicb bequem uni) reinlicb 3u halten. 1Däbrenö briiben

Penntnij}, wie ber ®roße 1(urfürft, einem 5ürften, von bem &lt;Ehappe5eau jagt, er {ei ein bewunbernswerther Kenner ber Zfiall’unft unb aller fchönen Dinge gewefen, Fonnte

®enüge gethan. Die ‚feinheit in ber E)anbhabung ber antifen form, welche bas Berliner 5eughaus ausseichnet, bie Zlbflärung von barocfem Drang beiaß bamals fein Hünftler ber

würbe, jene ;form bes ®ebäubes maßgebenb war, welche auch auf Broebes’tchen Stichen 3u fehen ift. Biete aber tft ficher nicht bie von Blonbel entworfene. flach {einen Regeln

(Es ift aber unmahrfcheinlich, baß biefer treffliche mann, fpäter Schlüter’s Befchütger, anfänglich 2Intheil an {einer Berufung hatte, ba er faft ununterbrochen auf

®räfin IDartenberg bas Schlößchen montbijou in Berlin erbaut hatte, ber alfo mit gefchicftem, höfifchem Sinn fich jenen ®ewalten bienftbar 511 machen ftrebte, welche ber

Der Bau war {eines Hlafficismus im fransöfifchen Sinn butch biete 21enberungen fait gan5 entfleiöet, bem fransöftfchen 2Iuge mußte fogar bie 1'chwere Befrönung als