80 Iiering‘s 2Intheil.
auch am 5eughaus burch ben (Einftur5 eines in halbt’reisform errichteten €heiles 5eit verloren gegangen {ein toll. Die 2Iften geben wenig llnhalt, bie von Dr. Steche unb von mir in Dresben aufgefunbenen 5eichnungen entbehren ber bie Bauget'chichte erläu;
ternben 11nterfchriftenß‘*) 5unächft wirb aber burch ein Blatt beftätigt, bafi vor 1701, vor (Eintritt ber f}ohen5ollern in bie Königs:
würbe, jene ;form bes ®ebäubes maßgebenb war, welche auch auf Broebes’tchen Stichen 3u fehen ift. Biete aber tft ficher nicht bie von Blonbel entworfene. flach {einen Regeln bürfte bie 2Ittifa nicht jene E)öhe haben, welche fie bort einnimmt. 3ch nehme baher
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[EFZ] tmf_tt@-@lifilm 9: (? ‘:«Jh mama» ,
Sig.9. 5dylüter’s Entwurffürbusäeughaus311Berlin(1699).
an, baf3 biefer Stich unb bas enttprechenbe Blatt aus bem 5eich=
nungsbanbe bes i)resbener 3ngenieurforps jene Bauform barftellen, welche Hering bein Bau geben wollte. Die formgeftaltung entfpricht völlig betten (Entwurf für bie Darochialfirche in einem weiteren 5eichnungsbanbe ber Dresbener Bibliothef. IDie man es als Regel für bie Berliner Bauten jener 5eit betrachten farm, {0 hat auch hier jeber neue 21rchiteft bie DIäne geänbcrt. (Es ift bies eine <erlärung für ben in ben 2Inftellungsurfunben ausgetprochenen IDun1'ch, bie Baumeifter tollen „nach ben gemachten planen“ arbeiten. freilich blieb er in ber Regel ein frommer.
Schlüter erhielt nach ®rüneberg bie @berleitung, unb 3war (nach 2lbler”)) vom jahre 1698 bis 511 2lnfang 1699. 1)iefer
Baugefchichte. 8 [
5eitraum ift eher su fur5, als 5u lang bemefl'cn. Damals war ber Bau im Rohen fertig. Schlüter hatte vorgefchlagen, auf öie 15 ;fuß hohe 2lttit’a Statuen uni) ‚frontifpice 3u {eigen. Don
biefem plane bürfte ein weiteres Blatt in ber Sammlung bes
3ngenieurforps unb eines in Beget‘s thefaurus Branbenburgenfis (jig. 9) Kunbe geben. Der Bau war {eines Hlafficismus im fransöfifchen Sinn butch biete 21enberungen fait gan5 entfleiöet, bem fransöftfchen 2Iuge mußte fogar bie 1'chwere Befrönung als unverseihlicher ;fehlet gegen bie (Belege bet: Schönheit erfcheinen.21ber nicht biefer llmftanb entfchieb.
(Eine Baufommiffion, welche am 3. November 1698 einen Be:
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Sig. m. Ch.plgler’s Slimvom5eughuus 5uBerlin(Juli „an).
richt über ben 5eughausbau abgab, “) erflärte Schlütcr‘s Dorhaben für gefährlich, ba bie frei ftehenbe 21ttifa fchtverlich „beftänbig“
fein merbe. Schlüter fchlug vor, 21nt‘er in’s Sparrenwerf 3u befeftigen unb Bretter barauf 3u legen, ö. h. bie 21ttifa von hinten gegen Schnee unb Regen absubed'en. Das war gewiß ein 5iemlid7 bilettcmtifcher Rath, ber erft recht Peine Dauer verfprach. „Iiad7—
bem aber,“ wie ber Bericht tagt, „öas IDert' (‚u weit avanciret unb gebachter Schlüter vor allen Schaben ftehen will,“ erflärte fich öie Kommiffion mit ihm einvetftanöen. 035 tft bemnach wohl 5meifel=
los, baß ®rüneberg unb Schlüter eine hohe thtifa, ähnlich jener in IDillanom thatfächlich auf bem 5eughaus aufgeführt haben im!) baß biete burch jean be Bobt, {einen üachfolger am Bau,
Gulli“,llnbr.5d;lütn.