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bes (Entwurfes 511 feiern, als heute. 21ber es ift beseichnenb, baß um bie 5eit bes <Eintreffens Schlüter’s in Detersburg erft ein er;

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214 Bau ber 5tabt St. Detersburg.

su unterweifen, 5umal es an geeigneten £)ilfsfräften fehlte unb Schlüter große llufträge hatte, unb war für „Daläfte, f)äufer, 2lfabemien, manufaftureien, Drucfereien u. f. w.“

Die 5rage ift fchon mehrfach aufgeworfen, was Schlüter wohl in Detersburg gebaut ober auch entworfen habe.““) Koch ift fein Hame bort nicht in ben 21cten gefunben werben: fein IDirfen ift gän3lich verfchollen. war es boch nur von fur5er Dauer unb war man boch 311 jener 5eit weniger geneigt, bie geiftige 2‚lrbeit

bes (Entwurfes 511 feiern, als heute. 21ber es ift beseichnenb, baß um bie 5eit bes <Eintreffens Schlüter’s in Detersburg erft ein er;

höhtes fünftlerifches Schaffen begann unb bag ihn ber Haifer als:

balb nach feinem Cobe burch glän3enbe Kräfte 511 erfetgen fuchte, inbem er 1714 ben ausgeseichneten parifer llrdyiteften ‘Seblonb unb ben Bilbhauer Raftrelli nach Deter5burg berief.

?

Die merfmürbige 5chöpfung bes rufftfchen 2llleinherrfchers, jenes Zlmfterbam an ber Iierva, war erft im (Entftehen. Seitbem er ben Schweben ben 5ugang 511r ®ftfee burch (Eroberung ber bie

;fluf5mtinbung becfenben üyenfchan5e abgewonnen hatte, plante er baran, feinem Reiche „ein Senfter 311 fchaffen, bas nach (Europa hinausfchaut“3”)

25m jahre 1703 begann ber plan (Beftalt 311 befommen, es entftanb bie ruffifche f)auptftabt unter ben 2lugen bes faiferlichen

5immermanns von Saarbam. Die gan5e 2Inlage wies auf nieber:

länbifche Dorbilber. Der mächtig breite, burd) flache ®elänbe fich in mehreren 2lrmen 5iehenbe Z"(evoaflu8 bilbet eine 2ln5ahl von 3nfeln; fleinere IDafferläufe theilen biefe weiter, fo bat; ber Der;

Fehr bes nahen meeres fich bis in bas 3nnere ber Stabt erftrecft unb biefem bas IDefen eines ßafenplatges giebt, obgleich von ber

;feftung, bem mittelpunit ber Stabt, bis sur offenen See noch eine (Entfernung von etwa fieben Kilometer tft.

2Ils Schlüter nach Detersburg fam, war ber Stabtbau fchon in vollem ®ange. 3m 5rühjahr 1703 hatte ber Kaifer 'grof3e mengen von Ruffen, Cartaren, Hofacfen, Kalmücfen unb Sinnen nach ber Z'Eevoa gefenbet, fich felbft bie berühmte, noch erhaltene

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Die Stabtanlage. 2 I 5

hätte gebaut unb unter eigener llufficht bie Bauarbeiten begonnen.

Bis su 40000 IDerfleute tollen oft beifammen gewefen {ein. 1704 entftanben bie erften privathäufer‚ feit 1705 {chen folche von ftatt;

licherer Zlnlage an ber jeßigen millionnaja, am linien üewaufer, ber jeftung gegenüber. Den 1Daffilij:i)ftrow‚ b. h. bie birnförmige, ausgebehnte 3nfel im weiten ber Stabt, fchenfte ber Kaifer {einem 6ünftling, bem 5ürften ment'chifoff, ber fie 1716 in gerablinige Straßen abtheilte, einen hollänbiichen Darf in ber mitte berfelben plante, um bamitllnfiebler an5ulocfen, unb an ber Spiße ber 3nfel fein Dalais erbaute. Diefes ift in ber alten ‚form, wie es noch 1717 auf be fer’s plan erfcheint, nicht mehr erhalten, ebenfowenig wie bie häufer ber von ZITenfchifofi 1716 herbeige3ogenen fran:

söfifchen E)ofleute unb Dan5iger Künftler, für welche ber Haifer bie miethe 5ahlte. Die Deutfchen wohnten fonft auf ber 2Ibmiralitäts:

infel, wo fie in ber 21bmiralität, einem bamals {chen langefireclten, formlot'en ®ebäube unb ben anftoßenben Docfs llrbeit fanben.

Dort hielt ein Dan5iger IDirth im Doithaufe einen von Deutfchen

vielbe‘iuchten Schanf. „IDie meiienfaften aneinanber gebaut,” fagt ein Berichterftatter von 1718, „waren viel Heine E)äufer bort ohne Qrbnung sufammengeftümpelt,“ in Straßen ohne Kamen. (Es war ein wohlthätiger (Erlaß, ber 1715 anorbnete, vor ben hausthüren eine Klafter ber Straße 5u pflaftern; fam es boch vor, baß felbft

Dferbe im moraft 5u ®runbe gingen. Denn peter wollte ®rach=

ten nach 21mfterbamer ober Denetianifchem Dorbilbe fchaffen, jeber Straße einen Kanal geben unb fchuf bamit 5unäd7ft nur unergrünb:

liche pfüt5en. Öfrot5 bes 11eberflufies an IDaft'er war bie feucrs:

gefahr groß, Die f?äufer beftanben meift aus nur einem 5immer mit einem großen Bacfofen, Eöchern als 5enftern; es galt {chen für vornehm, biete mit Zlhrienglas ober Schweinsblat'en 511

Derichließen. Die Zlgt bes 5immermanns war bas ein5ige [)anb:

werfs3eug; fie 5immerte bie Balfen roh 3ufammen, welche erit nach bem Derlegen behauen wurben. Die rohen Späne faßtc ber Branb leicht, ben man burch Z'tieberreißen ber vom jener erfaßten

hätten betämpfte. jenem ®ewährsmann „fchauberte oft bie haut“,

wenn er ben Kaifer felbft auf brennenben Dächern arbeiten ich.

über fchon begannen (Einige, fld) Steinhäut'er 5u bauen. peter lelbft wohnte freilich lange in ber berühmten l}ütte, welche bie

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216 Die Künftler.

2lchtung ber Z'(achwelt bis heute erhielt. Der erfte, welcher ein Steinhaus aufführen ließ, war ber Kansler ®raf ®olowin, ber peter wieberholt auf feinen Reifen burch Deutfchlanb begleitet

hatte. Balb folgte Bruce. Des 5ürften menfchitoff haus, brei

Stocl hody, nach italienifcher llrt gebaut, mit roth geftrichenen eifernen platten abgebecft, galt als Sehenswürbigi‘eit: fein fchön ausgeftatteter Saal, bie Kirche, bas (ßlocfenfpiel. Sein Sommer;

haus, 5wei Stocl hoch, gleichfalls italienifcher Bauart, war mifä:

glücft; es hielt nicht troclen wegen bes fchlechten Daches. Der

®arten war unfertig. Die „21rchitecti, (Büttner unb Künftler“, welche ber ;ffirft befchäftigte, wohnten in E)olshäufern‚ bie nach hollänbifcher 2lrt, alfo mit ausgefet5ten Riegelwänben, errichtet waren.

2llle biefe Bauten aber wurben burch bie plane bes Kaifers felbft übertroffen. Sein leitenber Baumeifter war ein 3taliener, Cre55ini. Dieter erhielt fich im (Einfluß bis an Deter’s CEnbe;

boch fcheint es, namentlich in fpäterer 5eit, als wenn er weniger nach fünftlerifcher als nach technifcher Richtung wirffam gewefen wäre. Schon 1703 wirb er als ber (Erbauer ber ‚feftung ge:

nannt, noch 1728 theilt er ben Deutfchen bas ®runbftücf für bie

Deter5firche su. 2Iuch fonft waren bie überall fich einniftenben 3taliener sur Stelle. flach Schlüter wirfte als Bilbhauer (Zarlo Bartolomeo Raftrelli, ber noch um 1700 in paris ein Denb mal bes marquis be Domponne errichtet hatte, 1716 aber in Königsberg lebte, von wo ihn peter ber ®rof3e auf brei jahre mit 1500 @haler (Behalt in feine Dienfte nahm. (Er ift es, ber für bas Schloß Strelna bie Bau; unb (Bartengrunbriffe anfertigte. 164) 3n ber llusführung berfelben wurbe er aber Bruce unterftellt.

Seit bann balb barauf, gleichfalls 1716, 3ean:Baptifte 2lleganbre Seblonb,löä) einer ber gefuchteften 2lrchiteften ber vornehmen IDelt von Darts, ben wohl nur ber ®ehalt von 5500 Rubel

ober faft 6000 Chalern nach petersburg locfte, bort Beben faßte, fcheint Raftrelli vor5ugsweife nur noch als Bilbhauer be:

fchäftigt werben 5u fein. 2lls folcher fchuf er in Detersburg für ben

®arten bes Sommerpalais Statuen. Diefes Dalais war bamals noch Hein, aber bereits in Stein aufgeführt. 1716 hatte man einen Kanal um ben 65arten geleitet unb biefen mit Binbwerfgängen umgeben. Die @rangerie, bie IDafierfunft, bie weißen ZTi‘armow

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Die llfabemie ber miffenfdiaften. 217

ftatuen waren ber Stol5 ber jungen Stabt, bie nur im winter:

palais, einem an ber I'(ewa gelegenen sweiftocfigen Steinbau, ein (5egenftücf befafi. Das mit Bilbhauerarbeiten gefchmüclte Deters:

thor unb bie halbfertige, von 5.'re35ini entworfene, 1714 begonnene

peter=paulsfirche in ber ‚feftung, fowie beren mobell gehörten noch

1718 5u ben wenigen Sehenswürbigt‘eiten von St. Detersburg.

?

(Es war eine nicht eben leichte £age, in welche Schlüter verfth wurbe. 2111 menfchen fehlte es in Detersburg nicht, um ®roßes su leiften. 21us ben vom Kriege 3erftörten finnifchen ©rten, aus bem 3nneren bes £anbes führte peter gewaltige erbeitermaffen herbei. 2lber es waren rohe Kräfte, mit benen fuh wenig anfangen ließ. Selbft bie gewaltige hanb bes 5aren vermochte fie nicht alsbalb nach feinem willen 511 formen, obgleich er fofort Schritte that, um ein neues 65efchlecht von fyanbwerfern 5u fchaffen. 511 biefem IDerfe fcheint auch Schlüter herangegogen werben 3u fein.

wenn gleich erft 1724 bie Kaiferliche 2lfabemie ber IDiffenfchaften eröffnet wurbe, fo {mb 5weige berfelben allem Zlnfcheine nach viel früher in IDirffamfeit gewefen.

Üenn fdpon 1714 legte peter im Som\nerpalais, ber 2lrbeits:

ftätte Schlüter’s nach Bruce’s mittheilung‚ bie Hunftfammer unb bie Bibliothef an, welche 2ltlanten, IDerl‘e über Copographie‚

(Einib, Kriegs: unb Schiffsbau, mechanif unb 1iunft enthielt.

' Seit I719 begann ber Bau eines Zlfabemiegebäubes auf ber Spitge bes 1Dafftlij=i>ftrow, ein Bau, ben johann Daniel Schumacher, ein beutfcher erchitei‘t, aussuführen begann. ““")

Z'(un er3ählt uns, wie erwähnt, 8ruce, Schlüter fei 1714 „mit

<Erbauung vieler paläfte, häufer, 21fabemien, Zlianufat’turen, Buch:

brudereien u. f. w.“ befchäftigt gewefen. Die Zl?abemie ber 1Diffen=

fChaften enthielt aber eine Buchbruderei, Schriftgiefäerei, Buch:

binberei, ferner 5eichnungsftuben, eine 1(upferftecherei, mechanifche IDerfftätten, eine ®lasfchleiferei, Steinfchneiberei, Drechslerei, alfo 2Inftalten, wie bie von Schlüter erbauten, in welchen bie bürger:

lichen Künfte von angeftellten 5achleuten öffentlich gelehrt wurben.

man farm alfo als wahrfcheinlich annehmen, baß auch Schlüter eine biefer £ehrfräfte war, baß er hier wie in Berlin mit feinen

Referenzen

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llnb wie sum (Erfafien eines menfchen ein fchneller BIin better geeignet ift als bie ftetige 65enauigfeit etwa ber photographifchen mafchine‚ wie es für jene 5eit nothwenbig wurbe,

®enüge gethan. Die ‚feinheit in ber E)anbhabung ber antifen form, welche bas Berliner 5eughaus ausseichnet, bie Zlbflärung von barocfem Drang beiaß bamals fein Hünftler ber

würbe, jene ;form bes ®ebäubes maßgebenb war, welche auch auf Broebes’tchen Stichen 3u fehen ift. Biete aber tft ficher nicht bie von Blonbel entworfene. flach {einen Regeln

bühne unb ift fehr fchlecht beleuchtet; es befteht aus einem Chor mit fchräg geftellten ®ewänbepfoften, einem mächtigen Schluf3ftein mit ber 3nfchrifttafel, aufgerollten Derbachungen

(Es ift aber unmahrfcheinlich, baß biefer treffliche mann, fpäter Schlüter’s Befchütger, anfänglich 2Intheil an {einer Berufung hatte, ba er faft ununterbrochen auf

Dieter Ded’er‘fche Stich von 1703 giebt nicht bie 21usführung mieber, fonbern Schlüter‘s plan für bicfclhe. jener Hi}? an ber Stelle ber ‚faffabe, mo jet5t bas portal

3hr 3nhalt ftth alfo ungefähr bie Uleinung ber Königin bar, welche ja (Eofanber‘s ).Irthetl jebem anberen bevor5ugte. Da heißt es weiter: „man fiehet an biefem prächtigen

mit Sicherheit, bag (Eofanber bas deaugeftell für bie Silberichätge bes Ritterfaales entwarf 511 einer 5eit, in ber Schlüter ben Saal ielbft ausitattete ;134) wir wiflen bie Kamen