DIE PTA IN DER APOTHEKE | Juni 2012 | www.pta-aktuell.de 83
Das Salz Nr. 18 wurde zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts von dem Biochemiker Dieter Schöpwinkel in die Therapie eingeführt und besonders den eitrigen Entzündungen zugeordnet.
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alcium sulfuratum ist auch in der Ho- möopathie ein häu- fig verordnetes Mit- tel – dort wird es unter dem Namen Hepar sulfuris (Kalk- schwefelleber) bei eitrigen Ent- zündungen eingesetzt – wie in der Biochemie. Schöpwinkel war ein großer Verfechter der biochemischen Nr. 18 und schrieb, dass es das beste Salz bei chronischen und hartnäcki- gen Entzündungen ist. Schon Hahnemanns Anhänger ent- deckten, dass die eingenom- mene Potenz darüber ent- scheidet, ob es öffnend, austrei- bend auf den Eiterprozess wirkt oder einschmelzend. Bis zur D6 fördert es die Austreibung des Eiters nach außen (z. B. bei Abs- zessen, Furunkeln). In höheren Potenzen ab D12 wirkt es ein- schmelzend auf den Eiterherd (Resorption und Abtransport über Lymphe und venösen Kreislauf).Wie in der Homöopathie, so wird Calcium sulfuratum (Kal- ziumsulfid) als Antidot bei Schwermetallintoxikationen und -belastungen verordnet.
Sulfidionen und Sulfationen wirken „austreibend” auf den Stoffwechsel und haben sich als Sulfat- und Sulfidsalze bei allen Entgiftungskuren bewährt.
Eitrige Entzündungen und toxische Belastungen Cal- cium sulfuratum wird in der Biochemie bei den folgenden Beschwerden eingesetzt: Depres- sionen (endogene), Erschöp- fung, Niedergeschlagenheit; In- fektanfälligkeit; eitrige Entzün- dungen von Haut- und Schleim- häuten (die D6 bringt die Eite- rung zur Reife, die D12 hemmt die Eiterung, wirkt einschmel- zend), empfindliche und ent- zündete Haut (sie schmerzt oft bei Berührung) sowie generell chronische Hautkrankheiten und eitrige, schlecht heilende Haut; Rhagaden, Fissuren sowie minimale Hauteinrisse an Hän- den und Füßen; Herpes labialis, wenn durch Kälte ausgelöst;
chronische und immer wieder aufflackernde Urtikaria; chroni- sche Mandelentzündung, Hy- perhidrosis; verschleppte und chronisch gewordene Bronchi- tis, Bronchialasthma und Polli- nosis (wenn andere Salze nicht anschlagen); Diarrhö; Impotenz
und Globusgefühl (Kloßgefühl im Hals).
Unterstützend zur medizini- schen Behandlung empfehle ich den Einsatz von Calcium sulfu- ratum bei: Quecksilber- und Schwermetallbelastungen, Dia- betes, Osteoporose, heftiger, er- stickungsartiger Husten (auch Trachealhusten); Hornhautge- schwüre (Ulcus cornea) – den- ken Sie auch an die Nr. 1 Cal- cium fluoratum D12; Abszesse und Katarakt.
Schöpwinkel beschrieb die fol- genden Modalitäten für die Nr.
18: Beschwerden verschlechtern sich durch den leisesten Luftzug und durch kalte, trockene Win- de. Besser werden sie durch Wärmeeinfluss. Menschen, die dieses Salz konstitutionell benö- tigen, leiden häufig unter ausge- prägter Kälteempfindlichkeit.
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Günther H. Heepen, Heilpraktiker und Autor
Calcium sulfuratum Hahnemanni D6
PRAXIS SALZ DES MONATS
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Dosieren Sie die Nr. 18 eher etwas niedriger, oft genügen zwei bis drei Tabletten pro Tag, damit Entgiftungsreak- tionen nicht belastend wirken.
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