30 DIE PTA IN DER APOTHEKE | Mai 2012 | www.pta-aktuell.de
D
as SpurenelementMangan war be- reits zu Schüßlers Zeiten bekannt und wurde von dem Physiolo- gen Professor Bunge als natür- lich vorkommend im mensch- lichen Organismus beschrieben.
Schüßler war ein begeisterter Anhänger von Bunge – selbst je- doch der Ansicht, dass Mangan den biochemischen Salzen nicht hinzugefügt werden muss. Die Wichtigkeit von Mangan er- kannten erst Schüßlers Nachfol- ger. Die Wissenschaft entdeckte die Bedeutung von Mangan erst Ende des 20. Jahrhunderts. Man- gan ist Cofaktor von etwa 60 bis 70 Enzymen und dadurch am Kohlenhydrat- und Fettstoff- wechsel beteiligt. Osteosynthe- se, Blutgerinnung, die Entwick- lung des Zentralnervensystems sowie die Entgiftung von freien Radikalen und Ammoniak wür- den ohne Mangan nicht funk- tionieren. Mangan ist eines derjenigen Elemente, die in den
Mitochondrien den antioxida- tiven Zellschutz ermöglichen.
Intrazellulär kommt es auch hauptsächlich in den Mitochon- drien vor. Es ist außerdem für den Knorpelaufbau von Bedeu- tung (Chondroitin). In der Or- thomolekularen Medizin wird Mangan bei Arthrose, Tinnitus, Epilepsie, Osteoporose, Diabe- tes und Prämenstruellem Syn- drom empfohlen.
Vorkommen Mangan wird im menschlichen Organismus, wie zum Beispiel im Blut, fast im- mer zusammen mit Eisen ange-
troffen – und wie Eisen wirkt es in den Mitochondrien bei che- mischen Reaktionen der At- mungskette mit (Synthese von ATP). In der Biochemie er- kannte man schon lange, bevor diese Zusammenhänge entdeckt wurden, dass die Kombination von Ferrum phosphoricum und Manganum sulfuricum beson- ders wirksam ist. Beide unter- stützen sich in ihrer Wirkung.
Anämien, Gelenkprobleme und Reizhusten Das Salz Nr.
17, Manganum sulfuricum (Mangansulfat), hilft bei den folgenden Beschwerden: Ab- wehrschwäche und Anämien;
bei Lernstörungen, Erschöp- fung, Hyperaktivität, Depressi- onen und nervlicher Erregung;
bei trockenen Schleimhäuten (z. B. Augen, Mund, Rachen) – auch mit Reizhusten; bei Pha- ryngitis, Speichelfluss und ad- juvant beim Struma; bei unkla- rem Zungenbrennen (Cave! An Vitamin-B-Mangel denken!); bei
Druckgefühl in den Augen, ge- röteten und geschwollenen Au- gen, Sehschwäche, Funkensehen und entzündeten Lidern; bei Ohrgeräuschen (vor allem pfei- fende Töne), Ohrenschmerzen, Hörstörungen und „Knacken”
im Ohr beim Naseschnäuzen (Verdacht auf Tubenkatarrh);
bei Bronchitis; chronischen Ka- tarrhen der Atemwege, chroni- sche Heiserkeit und Asthma (wenn es sich bei Verwendung eines Federkissens verschlech- tert); bei Gastroenteritis, Zysti- tis, Arthritis, Arthrose, Gicht, Bandscheibenerkrankungen, Knochenwachstumsstörungen sowie Periostitis, Psoriasis, Cel- lulitis; auch bei Hitzewallungen in den Wechseljahren.
Unterstützend zur ärztlichen Behandlung empfehle ich die Nr. 17 bei Gangstörungen (tau- melnder Gang) und Osteopo- rose (neben anderen Salzen wie Nr. 1, Nr. 11, Nr. 7), bei Parkin- son und Morbus Wilson. Man- ganum sulfuricum passt be- sonders gut, wenn sich die Be- schwerden in geschlossenen Räumen, nachts und bei Erre- gung verschlechtern. Ein Indiz für die Nr. 17 ist auch das Ver- langen nach frischer Luft.
p
Günther H. Heepen, Heilpraktiker und Autor
Manganum
sulfuricum D6
PRAXIS SALZ DES MONATS
© Mopic / www.fotolia.com
Das
Salz Nr. 17 hat sich vorwiegendbei Arthrose, zur Stärkung der Abwehr-
kräfte und bei Anämien bewährt.
Viel zu selten wird daran ge- dacht, bei Beschwerden, die mit Ferrum phosphoricum behandelt werden, Manga- num sulfuricum zusätzlich zu geben. Ihre Kunden in der Apotheke werden es Ihnen danken!
MEIN TIPP