Fachhochschule Hannover PT4 17.06.2004 Fachbereich Maschinenbau Zeit: 90 min Fach: Physik II Hilfsmittel: Formelsammlung zur Vorlesung 1. Otto von Guericke zeigte 1654 in einem spektakulären Demonstrationsversuch, dass 16 Pferde,
acht an jeder Seite, die zusammengefügten, mit Leder gedichtete und mit mittels Luftpumpe evakuierten "Magdeburger Halbkugeln" nicht trennen konnten. Nehmen Sie an, dass das Innerer der Kugel auf etwa 1/100 des äußeren Luftdruckes gepumpt werden konnte. Wie groß war die zur Trennung der Halbkugeln benötigte Kraft bei einem Kugeldurchmesser von 42 cm?
2. Ein Stahlseil wird lotrecht ins Meer versenkt. Bei einer Länge von 7,824 km zerreißt das Seil.
Wie groß ist die Zugfestigkeit des Materials?
3. Der Schallpegelmesser in einer Vorlesung mit PT-Studenten zeigt 76 dB. Die Lautstärke einer
"Unterhaltung" wird mit etwa 60 dB angegeben. Wie viele der anwesenden Studenten müssen gleichzeitig "diskutieren", damit sich die angezeigte Lautstärke ergibt?
4. Eine Kugel mit Radius R hängt an einer Stange der Länge R. Die Massen von Stange und Kugel verhalten sich wie 1/10. Eine Messung liefert für die Schwingungsdauer 0,95 s. Die Schwingungsamplitude beträgt nach 5 Schwingungsperioden 1,5% der Ausgangsamplitude. (Zur Vereinfachung des Problems vernachlässige man die Dicke der Pendelstange.)
Bestimmen Sie:
a. Den Abstand d zwischen Drehpunkt und Schwerpunkt.
b. Die Abklingkonstante . c. Das Massenträgheitsmoment.
d. Die Eigen(kreis)frequenz 0und die Schwingungsdauer T0 der ungedämpftenSchwingung.
e. Den Wert von R.
5. Betrachten Sie ein Drehpendel, dass aus einer Metallscheibe der Masse 1,0 kg mit einem
Durchmesser von 30 cm montiert auf einer Drehachse und einer (masselosen) Spiralfeder gebildet wird. Zur Auslenkung der Scheibe um einen Winkel von 90 muss am äußeren Rand der Scheibe eine Kraft von 10 N aufgewendet werden, die senkrecht bezüglich der Verbindungslinie von Angriffspunkt und Drehachse wirkt. Die gemessene Schwingungsdauer des Drehpendels beträgt 0,69 s.
a. Die Schwingungsdauer T0 der ungedämpften Schwingung.
b. Die Abklingkonstante . c. Die Resonanzfrequenz R.
d. Wie groß ist die Resonanzamplitude, wenn das Drehpendel mit einem periodischen Drehmoment
t M
t
M a sina und Ma 1Nm bei a Rerregt wird?
e. Wie groß ist die Amplitude im Grenzfall a 0?
f. Wie groß ist die Amplitudenüberhöhung im Resonanzfall?
g Skizieren Sie die Resonanzkurven (Maximalamplitude) und der Phasenverschiebung als Funktion von a für den vorliegenden Fall mit 0 und für 0.
h. Unter welchen Bedingungen tritt keine Amplitudenüberhöhung mehr auf? Skizzieren Sie auch für diesen Fall die Resonanzkurve.
Dichte: Meereswasser:MW 1,025gcm3, Stahl: ST 7,8gcm3 Standarddruck: p0 1013hPa
R
R
Lösungen:
1. Die Halbkugeln haben eine Querschnittsfläche von:
2 2
2 2
1385 , 0 21
, 0 14 ,
2 3 m m
A D
Der äußere Luftdruck sei gleich dem Standarddruck 1013 hPa. Der Druck im inneren Kugel 10,13 hPa. Die Druckdifferenz ist:
hPa hPa
p 101310,13 1003
Die Kraft zur Trennung der Kugeln ist:
N N
p A
F 0,13851,003105 13892
2. Der Draht reißt, wenn die wirkende Kraft Fmax größer ist als das Produkt aus Zugfestigkeit Querschnittsfläche des Drahtes.
A Fmax max
Die wirkende Kraft ist: Gewichtskraft minus Auftriebskraft:
A L gF F
Fmax G A STl MW
2max ST MW Lg520MNm
3. Lautstärke einer sprechenden Person:
0
log 1
10
60 I
dB I
Lautstärke von x PT-Studenten:
0
log 10
76 I
dB Ix
mit der Schallintensität: 0 10 12 2 m I W
Schallintensität I1: 10 12 2 6 2
60
1 10 10 10
m W m
I W
Schallintensität Ix: 10 12 2 6 2
76
10 40 10
10 m
W m
Ix W
Lösung: x 40, also reden alle wie üblich gleichzeitig!!
4a. Abstand Drehachse – Schwerpunkt: R R R
m m
R R m
m d
K S
K
s
1,864
110 205 1
, 1
2 05 , 2 0 2
4b. Gedämpfte Schwingung:
t 5Te
0e5TeAbklingkonstante: ln50,T015 44,1997,75 0,88415s1
e
4c. Trägheitsmoment von Kugel und Stange:
22
2 2
5 2 3
1m R m R m R
J s K K
2 2
2 2
2 4,43
30 4 133
5 2 30
1 m R m R m R m R m R
J K K K K K
4d. Eigenfrequenz der ungedämpften Schwingung:
61388 1
,
2 6
s
Te
e
1 1
2 2
2 2
0 e 6,61388 0,88415 s 6,67272s
Schwingungsdauer der ungedämpften Schwingung:
s T 2 0,94162
0
0
4e. Physikalisches Pendel:
R g R
m R g m J
d g m
K ges K
2 133 123 110
133 10
205 30 11
0 2
Lösung für R: R 1331232g2 0,10m 10cm
0
5a. Winkelrichtgröße: D* M FR 10N/02,15m 0,95493Nm
Trägheitsmoment der Scheibe: 2 0,01125 2
2
1mR kgm
J
Eigen(kreis)frequenz der ungedämpften Schwingung:
1 2
*
0 9,21318
01125 , 0
95493 ,
0
s
m kg
Nm J
D
Schwingungsdauer der ungedämpften Schwingung:
s T 2 0,68198
0
0
5b. Eigen(kreis)frequenz der gedämpften Schwingung:
10607 1
, 69 9 , 0
2
2
s
s Te
e
Abklingkonstante: 02 e2 1,40s1
5c. Resonanzfrequenz: R 0222 8,9979s1
5d. Resonanzamplitude:
02 2
2
20
2 ,
,
R R
a R
a R
f
mit 2 88,88 2
01125 , 0
1
s
m kg Nm J
fa Ma
Einsetzen der Resonanzbedingung: 2 2
0 2 4
2 0 2
2 4
2 0 2 4
2
2 88 , 88 4
4 88 , 88 8
4 4
88 , 88
ß s s
s
R
3,48590 1,10960
10607 , 9 40 , 1 2
88 , 88 2
88 , 88
1 1
2
2
s s
s s
e R
5e. Amplitude im Grenzfall a 0:
02 2
2
2 020 2
, ,
0
a
a a
a a
R
f
f
1,047190,33333 21318
, 9
88 , , 88
,
0 2 2
2 2
0
0 s
fa s
a R
5f. Amplitudenüberhöhung im Resonanzfall:
1,04719 3,329 48590, 3 ,
, 0
, ,
0
0
a R
R a R
5g. Resonanzkurven und Darstellungen der Phasenverschiebung finden Sie in den Vorlesungsunterlagen.
5h. Bedingung für R 0: 0 6,5147 1
2
1
s