734 Notizen und Correapondenzen.
danke auch an solche, bei denen das Holz ganz oder theilweise
mit Gold oder Silber belegt war, keinesweges ausgescblossen.
Umgekebrt ist , wenn nach Jes. 2, 20 die „goldenen und silbernen
Götzenbilder" in die Eumpelkammer werden geworfen werden,
dieses schwerlich so gemeint, dass man auf jede sonstige nützliche
Verwendung des an ihnen verbrauchten Edelmetalls verzichten
werde, sondem dass das Loos in die Rumpelkammer zu wandem
nur den nach vorhergegangener Abnahme der kostbaren Ueber¬
kleidung zurückbleibenden werthlosen Stoff (Holz) der Körper der
Bilder treffen werde.
Nun bezeicimet aber Commodianus seinen später deus ligni
genannten Ammudates im Vorhergehenden Vs. 6. 7 gar nicht ein¬
mal als golden, wie es durch den Ausdrack deus auri hätte können
geschehen sein. Ln Gegentheil unterscheidet er sehr deutlich das
numen selbst von dem Golde , welches der Kaiser von demselben
vorher abgenommen habe und nach dessen Abnahme der Götze
selbst erst später abhanden gekommen sei. Es ist demnach augen¬
scheinlich , dass das von dem Kaiser dem Götzen abgenommene
Gold nur dasjenige war, mit welchem er bis dahin bekleidet ge¬
wesen war, während der Götze selbst nach wie vor, nur seines
werthvoUen Schmuckes entkleidet, fortbestand, bis endhch auch
er verschwand. Natürlich hat derselbe, abgesehen von seiner Be¬
kleidung, aus einem werthlosen Stoffe bestanden, weil sonst der
Kaiser sich nicht mit der blossen Bekleidung desselben begnügt
haben, sondem auch ihn selbst mitgenommen haben würde. Wird
man nun schon von selbst darauf geführt, dass es Holz gewesen
sein werde, aus welchem der entkleidete Körper des Götzen be¬
standen habe, so deutet Commodianus selbst dieses geradezu an,
indem er sagt, das spurlos verschwxmdene Bildwerk möge ent¬
weder flüchtig geworden oder in's Feuer gewandert sein.
Die letzten Worte deuten ganz deutlich die Verbrennlichkeit,
also seine Verwendung als Brennholz, an.
Miscelle.
Von Th. Aufrecht.
In dem zweiten Capitel von Vägbhata's Commentar (Alaip-
käratUaka) zu seinem KävyänuQäsana findet sich folgende Stelle
ausgehoben, welche die technische Bezeichnung verschiedener Töne
und Geräusche angiebt. Mehrere derselben sind bisher unbekannt
geblieben. Ich benutze das Buch nur in einer, jedoch verhältniss¬
mässig alten Handschrift I. 0. 2543.
Yad äha | dhvanitam mfidangädishu | garjitam meghasa
mudrädishu | rani tarn valayädishu | sifijitaip nüpurädishu |
Notizen und Corretpondenzen. 735
maijitam suratädishu | küjitaip vihangadishu | vriühitam
v&raneshu | heshitarp hayeshu | äravah pataheshu | thetkfitaip
vrishabheshu | ravo maridükeshu | nädah sinheshu | phütkärat
sarpeshu | bütkarah (oder cbü<*) kapishu | ghütkäro gbü-
keshu I tratatkäro 'gnispbulingesbu | ka^atkäro bbaiigeshu |
sütkärah säyakesbu | gumkäro bbjingesbu | gbamaghamä-
ravo ghargharesbu | jhäipkäro bberishu | kekäravah kaläpi-
sbu I sitkärah kaminishu | jhamkärah kinkiiflshu | tanatkaro
maurvishu | psatkäro jhallsurishu | ghos ho nadivicishu ||
Die Kävyakalpalatä steht mir hier nicht zu Gebote. Sie ist
reich an solchen Definitionen.
Berichtigungen nnd Nachträge zu dem Scholion des Jakob
Ton Edessa über den Schem hammephorasch >).
fallende fehlerhafte Dittographie schien, und so tilgte ich es, um
so mehr als in den von Phillips und Martin benutzten Hand¬
schriften es sich nicht findet. Es steht aber wirkhch in der Hand¬
schrift, wie mich scbon ein Bhck auf Tafel VI in Wright's Catalog
hätte belehren können, wo die betreff'ende Seite abgebildet ist.
S. 477,4 V. u. hat die Hands., wie Wright mich belehrt,
richtig den im Druck fehlenden Punkt imter dem Anfangsbuch¬
staben des ersten Wortes ^rt)1 n oil r» « Nach den genauen
Begeln der syrischen Punktation muss ja überall, wo ein einfaches
griechisches Wort (hier äxoivwvla) durch zwei syrische wieder¬
gegeben wird, je unter den Endbuchstaben des ersten und den
.Anfangsbuchstaben des zweiten ein Punkt gesetzt werden.
S. 478,22 ist mit der Hds. . i zu lesen; damit wird die Con-
T .
struction plötzhch klar und erledigt sich die Bemerkung Nöldeke s.
1) S. oben S. 465—508. — Wir sind nachträglich veranlasst, im Namen von Herrn Prof. Nöldeke zu erklären, dass seine Bemerkungen zu diesem Auf¬
satz, als bei rascher Lectüre gemachte Randnotizen, nicht eigentlich zum Druck bestimmt waren, wie wir mit dem Herm Verf. angenommen hatten. Jedenfalls wünscht Herr Prof. N. die Anm. zu S. 498 wieder aufgehoben zu seheu: die Worte des Textes besagen nur: „in geheimer Weise, verborgen". D. Ked.
Von
£. Nestle.
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