• Keine Ergebnisse gefunden

Der von mir gegebene Text ist durch Vergleichung des masoretischen Textes mit dem der LXX hergestellt, und mein Commentar giebt die Gründe für die Abweichungen von beiden Texten

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Der von mir gegebene Text ist durch Vergleichung des masoretischen Textes mit dem der LXX hergestellt, und mein Commentar giebt die Gründe für die Abweichungen von beiden Texten"

Copied!
3
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

672

Erklärung.

Herr Prof. Dr. Beer sagt in dem wissenschaftlichen Jahres¬

bericht dieser Zeitschrift (Bd. 59, S. 203), daß ich von der LXX-Über¬

setzung des Bucbes Daniel eine hebräische Rückübersetzung ohne

Anlehnung an den masoretischen Text gegeben habe. Wer dies

liest, muß denken, ich habe die LXX einfach hergenommen und

frisch darauflos ohne Berücksichtigung des masoretischen Textes

ins Hebräische übersetzt. Einer solchen Irreführung habe ich die

Pflicht entgegenzutreten. Der von mir gegebene Text ist durch

Vergleichung des masoretischen Textes mit dem der LXX hergestellt,

und mein Commentar giebt die Gründe für die Abweichungen von

beiden Texten. Erst aus dieser Vergleichung folgt die Bevorzugung der LXX bei weitaus den meisten Textdifferenzen, aber ebensowenig

bei allen wie in meinen Ausgaben der Bücher Ester und Ezechiel.

Die Abweichung meines Textes von dem der LXX ist derartig,

daß von einer einfachen Rückübersetzung keine Rede sein kann.

Eine Rückübersetzung des corrumpirten und zum Theil sinnlosen

Daniel-Textes der LXX ohne Anlehnung an M. T. muß für jeden

Kenner desselben als undurchführbar gelten. Große Partien der

LXX lasse ich als nicht ursprünglich unübersetzt. Der Referent

wiederholt die Entstellung meines kritischen Verfahrens, welche ich

Wellhausen gegenüber eingehend widerlegt habe. Ich erwarte von

ihm, als Berichterstatter entweder Beweise oder Richtigstellung. Der¬

selbe hat meine Herstellung des Buches Ester, sowie meine „Bei¬

träge zur Beurteilung der LXX' betitelte Streitschrift gegen WeU¬

hausen und meine ganze Differenz mit diesem unerwähnt gelassen.

Auch meine Kritik der Mescha-Inschrift ist in dem Bericht der

Zeitschrift mit Stillschweigen übergangen. n j „ u „

Erwiderung.

Zu vorstehender Erklärung mich im Einzelnen zu äußern, habe

ich um so weniger Anlaß, als über die betreffende Schrift eine ein¬

gehendere Anzeige von mir demnächst in der „Deutschen Literatur¬

zeitung' erscheinen soll. Daß Herr Prof. Dr. Jahn manche

5 I

(2)

Beer, Erwiderung. 673

Schwächen der bisherigen Danielkritik aufgedeckt und verschiedene

beachtenswerte Besserungsvorschläge gemacht hat und so seine

Arbeit auch eine Förderung der Danielerklärung bedeutet, möchte

ich hier unaufgefordert nachtragen. Ich fürchte aber, daß noch

mehr Theologen den gleichen Eindruck wie ich haben werden, daß

Jahn die LXX zu Daniel überschätzt; vgl. jetzt z. B. F. Volz im

Theolog. Jahresbericht XXIV (hrsgb. v. 6. Krüger u. W. Koehler)

Berlin 1905, S. 190. Auf Jahn's „Mescha-Inschrift' einzugehen

(die ich übrigens S. 203, Anm. 2 kurz erwäbnt habe), hielt ich für

den Jahresbericht dieser Zeitschrift für unangebracht. Ein summarisch

ablehnendes Urteil ist in dem von mir bearbeiteten Teil des schon

erwähnten Theolog. Jahresberichtes S. 66 zu finden.

Georg Beer.

(3)

674

Anzeigen.

Hans Lietzmann: Apollinaris von Laodicea und seine

Schule. Bd. I. Tübingen. .T. C. B. Mohr. 1904. XVI -)-

323 S. 80.

Johannes Flemming und Hans Lietzmann: Apolli¬

naristische Schriften. Syrisch mit den griechischen Texten

und einem syrisch-griechischen Wortregister. Berlin. Weid¬

mannsche Buchhandlung. 1904. (Abhandlungen der Kgl.

Ges. d. Wiss. zu Göttingen. Phil.-Hist. Kl. N. F. Bd VII

No. 4.) IX -j- 76 S. 40.

Apollinaris, Bischof von Laodicea (f um 390), ward zum ersten¬

mal 377 in Rom, zum zweitenmal 381 in Konstantinopel verketzert.

Durch seine und seiner Anhänger energische kirchenpolitische Propa¬

ganda, deren Vorort Antiochia war, geriet der Orient von Cilicien

bis Phönicien in Gefahr, der apollinaristischen Häresie anheimzufallen.

Ja, aus dem Samen, der von ihm ausgestreut wurde, „erwuchs die

Großmacht des Monophysitismus, die Reich und Kirche von Byzanz

zum Zerbersten gebracht hat". Denn das Zentraldogma des Apolli¬

narismus ist die monophysitische Inkarnationslehre. Es wurden

nacheinander zwei verschiedene Theorien über die Person Cbristi

aufgestellt. „Die erste läßt den Logos, die zweite Person der

Trinität, als Seele in dem von Maria geborenen Leibe als seinem

Kleide Wobnung nehmen, derart, daß in der , einen Natur des fleisch¬

gewordenen Logos' der Logos das wollende und handelnde Subjekt,

der menschliche Leib das leidende Werkzeug ist. Durch Austausch

der Eigenschaften nimmt die Gottheit menschliches, der Leib gött¬

liches an : so wird die Einheit der Natur zugleich mit der in Ver¬

gottung bestehenden Erlösung der Menschheit bewirkt. So lautet

im wesentlichen die Lehre der Apollinaristen in ihrer ältesten Form :

die zweite aus der Auseinandersetzung mit den Gegnern erwachsene

Theorie läßt den Logos nur die Stelle des vovg, also der höheren

Seelenkräfte , einnehmen , während der Leib und die animalische

Seele menschlich waren; , himmlischer Mensch' ist der Heiland nicht

dem irdischen Bestandteil nach, sondem weil die Hauptsache am

Menschen, der vovg, vom Himmel stammt".

Die Schriften des Apollinaris sind von der orthodoxen Kirche

vernichtet worden. Unter seinem Namen sind uns nur eine Psalmen-

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

The works of Albert Durer, Lucas van Leyden, the numerous inventions of Tobias Stimmer, and Jost Ammon, afl'ord a rich mass of genial materials, which wrought up and polished

Seine Präsentation enthält Informationen zum Anwendungsbereich und Inhalt der DSGVO, zu den Ausnahmen für Archivzwecke sowie zu einzelnen Maßnahmen die Archive ergreifen müssen,

21 Vor dem Schnee ist ihr nicht bange für ihr Haus, denn ihr ganzes Haus ist in Scharlach gekleidet.. 22 Sie macht sich

☐ Mein Freund Jim und ich machten eine lange Wanderung durch den Wald.. ☐ Mein Freund Jan und ich machten eine lange Wanderung durch

sie schlug die Tür zu sie rief ihre Mutter Beantworte die Fragen?. Kreuze die richtige

1 Buchcover dienen häufig als Hilfe für eine Leseentscheidung. a) Begründe anhand der Covergestaltung, warum dich dieses Jugendbuch interessieren/nicht interessieren könnte.. Seite

Als Initiatorinnen dieser Petition fordern die slowenischen Student*innenklubs in Kärnten/Koroška (KSSSK), Wien/Dunaj (KSSSD) und Graz/Gradec (KSSSG) die Bundesregierung

Wer ab Karte 14 dem Link von der Mittelfeldkarte zum Muttertext folgt, wird erstens nicht unbedingt den Kontext des eben Gelesenen vorfinden und zweitens für seine Text-