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Academic year: 2022

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4 Elementare Funktionen

In diesem Kapitel werden elementare Funktionen, die u.a. zur Beschreibung von physi- kalischen Vorg¨angen notwendig sind, angegeben und allgemeine Funktionseigenschaften zur Charakterisierung dieser Funktionen bereitgestellt. Neben den Polynomen werden die gebrochenrationalen Funktionen qualitativ diskutiert. Potenz- und Wurzelfunktionen sowie Exponential- und Logarithmusfunktion werden im Zusammenhang mit wichtigen Anwendungen eingef¨uhrt. Zur Beschreibung von Wechselspannungen bzw. harmonischen Schwingungen werden die trigonometrischen Funktionen mit den zugeh¨origen Umkehr- funktionen eingef¨uhrt.

4.1 Allgemeine Funktionseigenschaften

4.1

In diesem Abschnitt werden grundlegende Begriff wie z.B. Funktion und Umkehrfunk- tion, Nullstellen und Symmetrieverhalten als auch Monotonieverhalten wiederholt. Diese Eigenschaften werden anschließend zur Beschreibung elementarer Funktionen verwendet.

4.1.1 Grundbegriffe

F¨ur die mathematische Formulierung naturwissenschaftlicher Gesetzm¨aßigkei- ten ist der Begriff derFunktionunentbehrlich. Nahezu alle quantitativen Aus- sagen werden in Form eines funktionalen Zusammenhangs aufgestellt. Bevor der Begriff der Funktion mathematisch pr¨azisiert wird, soll seine zentrale Stel- lung anhand technischer Beispiele sichtbar gemacht werden.

Beispiel 4.1 (Weg-Zeit-Diagramm):Bewegungsabl¨aufe werden in sog.Weg- Zeit-Diagrammenwie in Abb. 4.1 graphisch dargestellt.

s(t)

t0 t1 t2 t3 t Abb. 4.1.Weg-Zeit-Diagramm

Im Intervall t0 t t1 findet eine beschleunigte Bewegung, im Intervall t1 t t2 eine gleichf¨ormige Bewegung und im Intervall t2 t t3 eine abgebremste Bewegung statt. Charakteristisch f¨ur den dargestellten Vorgang ist, dass zu jedem Zeitpunkt t [t0, t3] der Ort s(t) eindeutig bestimmt ist.

Durch diese Zuordnung wird eineFunktiondefiniert.

(2)

Definition: (Funktion).SeiIDIReine Teilmenge vonIR.Unter einer reellen Funktionf auf IDversteht man eine Abbildung

f : ID IR x f(x).

Die Abbildung f bildet jedes Element ausIDeindeutig auf ein Element inIR ab.

Die Menge ID heißt Definitionsbereich von f und die Menge IR der Zielbereichvonf. Die Menge

VW:=f(ID) :={f(x) :x∈ID}

heißt derWertebereichvonf. Man nenntf(x)den Funktionswert oder Funktionsausdruck an der Stellex.

Zur graphischen Darstellung einer Funktion verwenden wir das kartesische Ko- ordinatensystem IR×IR = {(x, y) :x IR, y IR}, in dem jeder Punkt P der Ebene durch ein Zahlenpaar(x, y)eindeutig beschrieben wird. Zur geome- trischen Veranschaulichung der Funktion zeichnet man die Menge der Punkte (x, f(x))in ein Koordinatensystem und erh¨alt so die zugeh¨orige Kurve.

Definition: Unter dem Graphen Gf einer Funktion f : ID IR mit x→f(x)verstehen wir die Menge aller Paare(x, y):

Gf:={(x, y) :x∈ID und y=f(x)}.

Beispiele f¨ur Funktionen aus der Technik:

Beispiel 4.2 (Freier Fall): Das Weg-Zeit-Gesetz beim freien Fall aus der H¨ohes0 mit Anfangsgeschwindigkeitv0 lautet

s(t) = 1

2g t2+v0t+s0, t≥0, wenng= 9,81sm2 die Erdbeschleunigung ist.

Beispiel 4.3 (Plattenkondensator):Wird an einem Plattenkondensator ei- ne LadungQangelegt, so ist die resultierende Spannung

U(Q) = 1 CQ, wennC die Kapazit¨at des Kondensators ist.

(3)

Beispiel 4.4 (Gleichstromkreis):In einem elektrischen Gleichstromkreis ist die Stromst¨arke Iabh¨angig von der angelegten GleichspannungU. Es gilt

I(U) = U R,

wennR der Ohmsche Widerstand der Schaltung ist.

Beispiel 4.5 (W¨armeausdehnung von Gasen (Gay-Lussac)):IstV0das Volumen eines idealen Gases bei TemperaturT0,so gilt bei konstantem Druck pf¨ur das Volumen bei der TemperaturT

V(T) =V0(1 +γ (T −T0)), T ≥T0, wennγ die W¨armeausdehnungskonstante ist.

Beispiel 4.6 (Barometrische H¨ohenformel):F¨ur den Luftdruck pin der H¨oheh¨uber dem Erdboden gilt n¨aherungsweise

p(h) =p0eHh, h≥0, wennH = ρp0

0·g 8km undp0, ρ0 Luftdruck und -dichte am Erdboden sind.

Diesen physikalischen Gesetzm¨aßigkeiten ist gemeinsam, dass zu einer unab- h¨angigen Gr¨oßet, Q, U, T, hdie physikalische Gr¨oßes(t),U(Q),I(U), V(T) bzw.p(h)eindeutigberechenbar ist. Man spricht daher auch oftmals von der unabh¨angigen Variablenxund derabh¨angigen Variablen(= Funktion)f(x).

Mathematische Beispiele:

Beispiel 4.7. f :IRIR mitx→f(x) =cheißtkonstante Funktion.

Beispiel 4.8. idIR:IRIR mitx→idIR(x) =xheißtidentische Funktion.

Beispiel 4.9. abs:IRIR mitx→abs(x) =|x|heißt Betragsfunktion.

7. Konstante Funktion 8. Identische Funktion 9. Betragsfunktion

(4)

Beispiel 4.10.sqr:IRIR mitx→sqr(x) =x2 heißtQuadratfunktion.

Beispiel 4.11.sqrt:IR0IR mitx→sqrt(x) =

xheißtWurzelfunktion.

Beispiel 4.12.exp :IRIR mitx→exp (x) =exheißtExponentialfunktion.

10. Quadratfunktion 11. Wurzelfunktion 12. Exponentialfunktion

Beispiel 4.13.sin :IRIR mitx→sin (x)heißtSinusfunktion.

13. Sinusfunktion

! Achtung: Es gibt auch Funktionen, die man nicht zeichnen kann:

Beispiel 4.14.f :IRIR mitx→f(x) =

0 falls x rational 1 falls x irrational.

Bemerkung:Im Hinblick auf die Programmierung bzw. der Anwendung von Maple ist zu unterscheiden zwischen einer Funktion und einem Ausdruck (bzw. Funktionsausdruck): Z.B.sqrt(x) ist ein Ausdruck f¨ur

x, welcher zu gegebenemxdie Wurzel ausxdarstellt. Hingegen istsqrt eine Funktion, die an einer Stellexausgewertet werden kann. Eine Funktion ist mehr als nur der Funktionsausdruck: Jede Funktion besteht aus Definitionsbereich, Zielbereich und einer Funktionszuweisung.

Anwendungsbeispiel 4.15 (Logarithmische Darstellungen).

H¨aufig werden in Physik und Technik logarithmische oder doppel-logarithmische Darstellungen der Messergebnisse verwendet, um exponentielle, potenzielle oder logarithmische Gesetzm¨aßigkeiten aufzuzeigen.

(5)

(1) Liegt ein exponentielles Gesetz vor y=c ax,

so liefert eine logarithmische Skalierung dery-Achse log(y) =log(c) +x·log(a)

als Graphen eine Gerade mit der Steigunglog(a)und dem Achsenabschnitt log(c). Dabei d¨urfen die Funktionswerte nur positive Werte enthalten, da der Logarithmus nur f¨ur positive reelle Zahlen definiert ist. Beispielswei- se wird durch die logarithmische Skalierung der y-Achse eine allgemeine Exponentialfunktiony= 10·4xals Gerade gezeichnet.

Abb. 4.2.Logarithmische Darstellung der Funktiony= 10·4x.

(2) Liegt eine allgemeine Potenzfunktion vor y=a xb,

dann liefert eine doppel-logarithmische Auftragung log(y) =log(a) +b·log(x)

als Graphen eine Gerade mit der Steigung b und dem Achsenabschnitt log(a). Sowohl derx-Bereich als auch die zugeh¨origen Funktionswerte d¨ur- fen nur positive Werte enthalten, da der Logarithmus nur f¨ur positive reelle Zahlen definiert ist. Eine doppel-logarithmische Auftragung der Potenz- funktiony= 10x13 liefert die folgende Gerade:

Abb. 4.3.Doppel-logarithmische Darstellung der Funktiony= 10x13.

(3) Liegt ein logarithmisches Gesetz der Formy=a log(x)+bvor, dann liefert die logarithmische Auftragung derx-Achse eine Gerade mit der Steigung aund dem Achsenabschnitt b.

(6)

4.1.2 Allgemeine Funktionseigenschaften Nullstellen

Definition:Eine Funktionf besitzt inx0 eine Nullstelle,wenn f(x0) = 0.

Beispiele 4.16:

1 Die Funktionf(x) =x−2schneidet diex-Achse an der Stellex0= 2.

2 Die Funktionf(x) = sin (x)hat unendlich viele Nullstellen :0,±π,±2π, . . .

Abb. 4.4.Nullstellen von Funktionen

Symmetrieverhalten

Definition:Eine Funktionf mit symmetrischem Definitionsbereich heißt gerade,wenn f¨ur alle x∈IDgilt

f(−x) =f(x).

Bemerkung:Die Funktionskurve einer geraden Funktion istspiegelsymme- trischzury-Achse.

Beispiele 4.17:

1 Die Funktionf(x) =x2 ist gerade.

2 Die Funktionf(x) = cosxist gerade.

3 Jede Potenzfunktionf(x) =xn mit gerademnist gerade.

(7)

Abb. 4.5.Gerade Funktionenx2und cos(x): Spiegelsymmetrisch zur y-Achse

Definition:Eine Funktionf mit symmetrischem Definitionsbereich heißt ungerade, wenn f¨ur alle x∈IDgilt

f(−x) =−f(x).

Bemerkung:Die Funktionskurve einer ungeraden Funktion ist punktsym- metrischzum Ursprung.

Beispiele 4.18:

1 Die Funktionf(x) =x3ist ungerade.

2 Die Funktionf(x) = sinxist ungerade.

3 Jede Potenzfunktionf(x) =xn mit ungeradem nist ungerade.

Abb. 4.6.Ungerade Funktionenx3und sin(x): Spiegelsymmetrisch zum Ursprung

Monotonie

Definition:Eine Funktionf :IDIRheißt

monoton wachsend,falls f(x1)≤f(x2). streng monoton wachsend,falls f(x1)< f(x2). monoton fallend,falls f(x1)≥f(x2). streng monoton fallend,falls f(x1)> f(x2). f¨ur alle x1, x2IDmit x1< x2 gilt.

(8)

Bemerkung:Eine streng monoton wachsende Funktionf (Abb. 4.7 (a)) hat also die Eigenschaft, dass zum kleinerenx-Wert der kleinere Funktionswert ge- h¨ort. Bei einer streng monoton fallenden Funktion (Abb. 4.7 (b)) ist es genau umgekehrt: Zum kleinerenx-Wert geh¨ort der gr¨oßere Funktionswert.

Abb. 4.7.Streng monoton wachsende (a) und streng monoton fallende (b) Funktionen

Beispiele 4.19:

1 Streng monoton wachsende Funktionen:

(i) Jede Gerade mit positiver Steigung.

(ii) Die Funktion f(x) =x3.

(iii) Die Funktion f :IR0IR mitf(t) =y0

1−et/t0 .

2 Der Ladevorgang eines Kondensators entspricht einer streng monoton wach- senden Funktion: Beim Laden eines Kondensators C ¨uber einem Widerstand R mit der Spannung U0 ist der Zeitverlauf der Spannung am Kondensator gegeben durch

U(t) =U0

1−et/RC

. 3 Streng monoton fallende Funktionen:

(i) Jede Gerade mit negativer Steigung.

(ii) Die Funktion f :IRIR mitf(t) =y0et/t0.

4 Der radioaktive Zerfall entspricht einer streng monoton fallenden Funktion:

Beim radioaktiven Zerfall nimmt die Anzahl der Atomkernen(t)nach dem Ex- ponentialgesetzn(t) =n0et/t0 mit der Zeit ab.

6 Die quadratische Funktion f : IR IR mit x f(x) = x2 ist weder monoton fallend noch monoton wachsend. Schr¨ankt man sie jedoch auf ein Teilintervall IR0 oder IR0 ein, so ist sie dort monoton:

f+:IR0IR mitx→f+(x) =x2ist streng monoton wachsend.

f:IR0IR mitx→f(x) =x2 ist streng monoton fallend.

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Periodizit¨at

Definition: Eine Funktion f : ID IR heißt periodisch mit Periode p >0, wenn f(x+p) =f(x) f¨ur alle x∈ID.

Beispiele 4.20:

1 Die Sinusfunktionsin: IRIR mitx→sin (x)ist periodisch mit der Pe- riode2π.Die Kosinusfunktioncos: IRIR mitx→cos(x)ist periodisch mit Periode2π(siehe§4.6).

2 Die Tangens- und Kotangensfunktion, die wir in §4.6 noch n¨aher bespre- chen werden, sind periodisch mit Periodeπ.

4.1.3 Umkehrfunktion (inverse Funktion)

Eine Funktion f ordnet jeder Zahlx0 ihres Definitionsbereiches ID eindeutig einen Wert y0 =f(x0) zu. Diese Zuordnung ist in Abb. 4.8 durch den Pfeil vonx0nachy0gekennzeichnet.

Abb. 4.8.Zuordnung und Umkehrzuordnung

H¨aufig stellt sich das umgekehrte Problem. Zu gegebenem Funktionswert (y- Wert) ist der zugeh¨origex-Wert zu bestimmen. In Abb. 4.8 ist diese Umkehrung der Problematik durch die Umkehrung der Pfeile gekennzeichnet. Gegeben sind y1 undy2, gesucht sind die zugeh¨origenx1undx2.Zu gegebenemy-Wert aus dem Wertebereich vonf kann genau einx-Wert angegeben werden, wenn die Funktion die Eigenschaft hat, dass ausx1=x2 stets folgtf(x1)=f(x2).

(10)

Definition:

(1) Eine Funktion f :IDf VWf heißt umkehrbar, wenn aus x1 =x2 stets folgt f(x1)=f(x2).

(2) Ist die Funktionf umkehrbar, so gibt es zu jedemy∈VWf genau ein x∈IDf.Diese eindeutige Zuordnung y→xliefert eine Funktion, die Umkehrfunktion (inverse Funktion)

f1:VWf IDf.

! Achtung: Nicht jede Funktion ist umkehrbar, wie Beispiel 4.21 zeigt.

Beispiele 4.21:

1 Die Funktionf1 :IR IR mitf1(x) = x2 ist nicht umkehrbar, da f¨ur x0= 0 f(x0) =x20=f(−x0)aberx0=−x0 (Abb. 4.9 (a)).

2 Die Funktionf2:IR0IR mitf2(x) =x2istnichtumkehrbar. Obwohl man den Definitionsbereich so eingeschr¨ankt hat, dassf2eine streng mo- noton wachsende Funktion ist, so gibt es doch f¨ur die negativen y-Werte keine zugeh¨origenx-Werte.

3 Die Funktion f3 :IR0 IR0 mit f3(x) = x2 ist umkehrbar. f3 ist auf dem Definitionsbereich eine streng monoton wachsende Funktion und der Zielbereich f¨allt mit dem Wertebereich zusammen. Jedem Werty aus dem Zielbereich kann eindeutig einxzugeordnet werden (Abb. 4.9 (b)).

Abb. 4.9.Umkehrung der Funktiony=x2

Bemerkung:Anhand des Beispiels erkennt man, dass eine Funktion nicht nur durch eine Funktionsvorschrift charakterisiert werden kann, sondern Definiti- onsbereichundZielbereich dazugeh¨oren.

(11)

Visualisierung: Auf der Homepage befindet sich eine Anima- tion, in welcher der Graph der Umkehrfunktion bestimmt wird.

Die Umkehrfunktion f1 ist eine Abbildung vom Wertebereich der Funktion f in den Definitionsbereich der Funktionf. Durch das Vertauschen der Variablen erh¨alt man aber wieder eine Abbildung, in wel- cher der Definitionsbereich auf der x-Achse und der Wertebereich auf der y- Achse abgetragen wird. In Konsequenz bedeutet dies, dass man den Graph der Funktionf so dreht, dass diey-Achse zurx-Achse wird, um den Graphen der Umkehrfunktion zu erhalten.

In vielen (aber nicht allen) F¨allen kann man f¨ur umkehrbare Funktionen eine explizite Zuordnungsvorschrift f¨ur die Umkehrfunktion wie folgt angeben:

Bestimmung der Funktionsgleichung der Umkehrfunktion (1) Man schr¨ankt den Definitionsbereich der Funktion IDf so ein, dass f

in dem eingeschr¨ankten Definitionsbereich streng monoton verl¨auft.

(2) Man schr¨ankt den Zielbereich auf den Wertebereich der Funktion VWf

ein. Damit erh¨alt man eine umkehrbare Funktion!

(3) Man l¨ost die Funktionsgleichungy =f(x) nach der Variablenx auf und erh¨alt die aufgel¨oste Form x=g(y).

(4) Durch formales Vertauschen der beiden Variablen x und y gewinnt man die Zuordnungsvorschrift der Umkehrfunktion

f1(x) =y=g(x).

Beispiele 4.22:

1 f :IRIR mitf(x) = 2x+ 1.

Wie man aus dem Funktionsgraphen entnimmt, stelltf eine Gerade dar.

f ist auf ganz IR streng monoton steigend mit dem Wertebereich IR; daher istf umkehrbar!

Durch Au߬osen von

y= 2x+ 1 nachxfolgt

x= 1 2y−1

2.

Durch formales Vertauschen vonxundyerh¨alt man die Umkehrfunktion f1:IRIR mitf1(x) = 12x−12.

(12)

Abb. 4.10.Funktionf(x) = 12x+1 und Umkehrfunktionf1(x) =1

2x12

2 f : [0,)[1,)mit f(x) = 1 +x2.

f ist auf dem Definitionsbereich ID = [0,) streng monoton wachsend und der Zielbereich f¨allt mit dem Wertebereich VW = [1,) zusammen.

Au߬osen der Funktionsgleichung

y= 1 +x2 nachxliefert

x=± y−1.

Da nur positive x-Werte durch den Definitionsbereich zugelassen sind, entf¨allt das Minuszeichen! Vertauschen vonxundy liefert:

f1[1,)[0,)mit f1(x) = x−1.

Abb. 4.11.Funktionf(x) = 1 +x2und Umkehrfunktionf1(x) =

x1

Zusammenfassung ¨uber die Umkehrung einer Funktion

(1) Jede streng monoton wachsende oder fallende Funktionf :IDf VWf

ist umkehrbar.

(2) Bei der Umkehrung einer Funktion werden Definitions- und Wertebe- reich miteinander vertauscht.

(3) Zeichnerisch erh¨alt man das Schaubild der Umkehrfunktion durch Spiegelung vonf an der Winkelhalbierendeny=x.

(13)

Zur Charakterisierung der umkehrbaren Funktionen f¨uhren wir noch die fol- genden Begriffe ein:

Definition:Sei f :IDf VWf eine Funktion.f heißt (1) injektiv,falls gilt: x1=x2 f(x1)=f(x2).

(2) surjektiv,falls es zu jedemy∈VWf einx∈IDf gibt mit y=f(x).

(3) bijektiv,falls gilt: f ist injektiv und surjektiv.

Man nennt die Injektivit¨at einer Funktion auch die Eineindeutigkeit einer Funktion. Sie bedeutet, dass eine Parallele zurx-Achse den Graphen der Funk- tion h¨ochstens einmal schneidet. Eine Funktion f ist surjektiv, wenn zu jedem Wert y aus dem Zielbereich mindestens einx aus dem Definitionsbereich ge- funden wird, welches auf yabgebildet wird.

Beispiele 4.23:

1 Die Funktionf :IRIR mitf(x) =x2ist weder injektiv, noch surjektiv.

Denn sowohl x als auch −x f¨uhren zu dem selben Funktionswert. Die Funktion ist auch nicht surjektiv, da zu den negativen y-Werten keine zugeh¨origenx-Werte gibt.

2 Die Funktionf :IR0IR mitf(x) =x2ist injektiv, aber nicht surjek- tiv, da z.B. zuy= (1)keinxaus dem Definitionsbereich gefunden wird mitx2=1.

3 Die Funktionf :IR0IR0 ist bijektiv.

Die bijektiven Funktionen sind genau die umkehrbaren Funktionen:

Satz:Zu einer Funktionf existiert die Umkehrfunktion genau dann, wenn f bijektiv ist.

Abbildung

Abb. 4.3. Doppel-logarithmische Darstellung der Funktion y = 10x 1 3 .
Abb. 4.4. Nullstellen von Funktionen
Abb. 4.6. Ungerade Funktionen x 3 und sin(x): Spiegelsymmetrisch zum Ursprung
Abb. 4.7. Streng monoton wachsende (a) und streng monoton fallende (b) Funktionen
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