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Grundlagen der Phonetik (Modul A)

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Academic year: 2022

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(1)

Grundlagen der Phonetik (Modul A) Aufgaben

Auch hier abrufbar:

http://www.ipds.uni-kiel.de/lehre/modulA/aufgaben.pdf

Teil 1 S2-9 Allgemeine deskriptive Phonetik Teil 2 10-31 Einführung in die Sprachakustik

Teil 3 32-35 Phonologie und Morphologie Teil 4 36-43 Erweiterte phonetische Klassifikation

Teil 5: 29-55 Prosodie

Teil 6 56-70 Klausuren 2003/4, 2002/3, 2004/5

(2)

1. Die phonetische Klassifikation von Konsonanten

(3)

Velum Hinterzunge

Zäpfchen Stimmlippen

Harter Gaumen Vorderzunge

Hinterer

Alveolardamm Zungenblatt

(laminal)

Alveolardamm Zungenspitze (apikal)

Vorderzähne Untere Lippe

Obere u. untere Lippen

Passiv Aktiv

Transkription Stelle

Artikulator

(4)

Laryngeal Nasalität Lateralität Verengung Beispiel

p Pein

b Bein

Bilabial

m mein

f fein

v Wein

Labiodental

pÉf Affrikate Pfeil

t Teil

d dein

s passt

z sein

n nein

l Leine

r Vibrant rein (Süd D).

Alveolar

tÉs Affrikate Zeit

Post-alveloar S Schein

j Jahr

Palatal

C machen

k kein

g Geist

Velar

N singen

X krach

Uvular

rein (Nord D.)

h Haus

Glottal

/ aus, Ei usw.

Laryngeal: stimmlos oder stimmhaft Nasalität: oral oder nasal

Verengung: Plosiv oder Frikativ oder Approximant oder Affrikate oder Vibrant (Affrikate = Eine Reihenfolge von Plosiv und Frikativ)

(5)

Aufgaben.

1. Was ist der Unterschied zwischen einem aktiven und passiven Artikulator?

2. Welche Funktion has der Velum in der Produktion der Sprache?

3. Der Verhältnis von [b] zu [m] ist wie [d] zu _________

4. Das Verhältnis von [b] zu [p] ist wie [d] zu ___________

5. Das Verhältnis von [s] zu [z] ist wie [f] zu ___________

6. Welche Wörter beginnen mit einem velaren Konsonanten?

Knoten jung ganz Chemie schauen meinen

7. Welche Wörter beginnen mit einem labiodentalen Konsonanten?

machen lachen Regen Weg Bahn füttern wohnen vorne 8. Welche Wörter enthalten einen palatalen Konsonanten?

Küche Bayern Mädchen Zahn Junge 9. Welche Wörter enthalten einen alveolaren Konsonanten?

sprang sang Knochen Pumpe Bücher

10. Bei welchen Wörtern kommt ein Frikativ vor ?

Stunde munter Wagen viel stechen Rauch

11. Welche Wörter haben einen Approximanten?

Auge Jammer Wage Leben Rennen Jogging Jura Ihr

12. In welchen Wörtern ist der mittlere phonetische Konsonant stimmhaft?

fehlen raufen Glaube Affe Regen rauchen

(6)

13. Etikettieren Sie A, B, C, D in der Abbildung unten.

D C B A

14 Tragen Sie die Merkmale der folgenden Laute ein. Das erste ist als Beispiel angeführt

Laryngeal Stelle Nasal Verengung

m stimmhaft bilabial nasal Plosiv

N C

v

15. Geben Sie Beispiele von zwei Wörtern, die mit diesen Merkmalen beginnen. Das erste ist als Beispiel angeführt.

bilabial nasal: 'mein' 'Maus' stimmhaft velarer Plosiv:

post-alveolarer Frikativ:

stimmlos labiodental:

16. Welche dieser Merkmalskombinationen sind (a) nicht möglich oder (b) möglich, aber die Kombination kommt in Deutsch nicht vor? Das erste ist als Beispiel angeführt.

oral nasal: (a) weil ein Laut nicht gleichzeitig oral und nasal sein kann.

i. stimmlos nasal ii. zentral lateral iii. bilabial Frikativ iv. uvular nasal

(7)

2. Vokale

Vokale: Aufgaben

1. (a) Das Verhältnis von [i] zu [u] ist wie [e] zu: _______[o]_________

Begründung: bei [i] zu [u]handelt es sich um Änderungen in der Stelle (vorne nach hinten) und Rundung (ungerundet wird gerundet). Wir müssen diese Änderungen auch auf [e] anwenden. Wenn die Stelle von [e] hinten wird, und wenn [e] gerundet wird, erreichen wir [o]. (Also man muss immer fragen: wird die Stelle und/oder Rundung, und/oder Höhe geandert? In diesem Beispiel ändern wir nichts an der Höhe, da [i] und [u] dieselbe Höhe haben).

(b) Das Verhältnis von [O] zu [ø] ist wie [e] zu: ________________

(c) Das Verhältnis von [y] zu [i] ist wie [O] zu: ________________

(d) Das Verhältnis von [ø] zu [y] ist wie [E] zu: ________________

(e) Das Verhältnis von [µ] zu [u] ist wie [i] zu: ________________

(f) Welche Merkmale in der Höhe/Stelle/Rundung ändern sich in der Gestaltung der Mehrzahl Stuhl → Stühle, Krug → Krüge?

(g) Welche Merkmale in der Höhe/Stelle/Rundung ändern sich in der Gestaltung der Mehrzahl Plan -> Pläne, Schwan -> Schwäne?

(h) Welche Merkmale in der Höhe/Stelle/Rundung ändern sich in der Gestaltung der Mehrzahl Topf -> Töpfe, Gott -> Götter?

(8)

3. Welche Wörter haben einen gerundeten Vokal?

hoch tief mein Fluss Lohn Volk Brei Schüler

4. Welche Wörter haben hintere Vokale?

kommt Stühle spät schön muss viel echt Moos

5. In den folgenden Beispielen hat in der ersten Silbe eines von den Wortpaaren einen kurzen Vokal – welches? Das erste ist als Beispiel angeführt.

Mann Lahm Antwort: Mann muss Stuhl

krach stark

siegt schlimm Hund Glut Schlösse Töne

stünde Stücke

6. Wie würden Sie einen Diphthong definieren? In welchem dieser Wörter kommt ein Diphthong vor?

heute Gläser bleibt Rücken braun Bräune hielt Pläne

7. Welche Kardinalvokale haben eine artikulatorische Definition, und was bedeutet höchste Stelle der Zunge?

8. In einer akustischen Analyse sind Formanten von fünf Wörtern gemessen worden. Die Werte (in Hertz) der ersten zwei Formanten waren wie folgt:

F1 F2

220 2400

400 600

400 1800

900 1200

600 800

Die Wörter, in denen die Formanten gemessen worden sind, waren: 'Held', 'Krug', 'Lieb', 'Mond', 'stark'. Welches Wort passt zu welchem Formantenpaar?

9. Geben Sie zwei Vokal-Transkriptionen für diese Merkmale:

Beispiel:

vorne hoch: [i y]

(a) gerundet hinten:

(b) gerundet vorne:

(9)

(c) ungerundet hoch:

(d) mittel-hoch:

(e) mittel-tief nasalisiert:

(10)

Die Sprachakustik

(11)

2.5 Hz Sinusoid

5 Hz Sinusoid

7.5 Hz Sinusoid

Fourier-Analyse

(12)

Mikrophon Stimmgabel von

unterschiedlichen Frequenzen

Rohr Mikrophon

Stimmgabel von unterschiedlichen Frequenzen

Rohr

Frequenz der Stimmgabel (Hz)

Amplitude

Resonanz-Frequenzen

Frequenz der Stimmgabel (Hz)

Amplitude

Resonanz-Frequenzen

(13)

500 Hz700 Hz 2000 Hz

0 1000 2000 3000

Spektrum

Quelle

0 1000 2000 3000

Spektrum

Quelle

17.5 cm

0 1000 2000 3000 Mikrophon

Filter

17.5 cm

0 1000 2000 3000 Mikrophon

Filter

Zeit

Ausgabe

Zeit

Ausgabe Luftdruck-

maximum

Atmosphärischer Luftdruck

17.5 cm

(14)

Frequenz

Amplitude

(15)

Zeit

30 ms

Zeit

30 ms

3 ms

Zeit

30 ms

(16)

F2

F2

F2

F2

Anfang vom [a]

Mitte vom [a]

Ende vom [a]

(17)

die Sonne lacht riecht ihr nicht die frische Luft

(18)

cad gad

über die Felder

meinen neuen

(19)

boten

gießen

dohlen

gaben

(20)

Die Sprachakustik: Aufgaben.

(Die Schallgeschwindigkeit = 35000 cm/s).

1. Diese Abbildung zeigt einen synthetischen [i]

Vokal. Was ist die Grundfrequenz davon?

(Die Zeitachse ist in Sekunden).

2. Das Spektrum von dem Zeitsignal unten besteht aus einer Grundfrequenz und zusätzlich zwei Harmonischen, die alle dieselbe Amplitude 1 haben. Erzeugen Sie eine Abbildung des Spektrums davon. (Die Zeitachse ist in Sekunden und die Gesamtdauer vom Signal = 1 Sekunde).

(21)

3. Links ist ein Zeitsignal von einem Vokal. Ist die

Tonhöhe steigend, eben, oder fallend?

4. Ein periodisches Signal wird nach einer Fourier-Analyse in die zwei Sinusoiden unten zerlegt.

Was ist die Amplitude von diesem ursprünglichen periodischen Signal (i) zu Beginn des Signals (ii) zum Zeitpunkt 250 ms?

(22)

5. Unten sind Zeitsignale von einem männlichen und weiblichen [a]. Welches ist männlich, welches ist weiblich, und wieso?

6. Was ist die Wellenlänge für einen Ton von einer Frequenz 7000 Hz?

7. Der Sinusoid links wird mit der

Resonanzkurve rechts gefiltert. Erzeugen Sie eine Abbildung des Spektrums der Ausgabe.

(23)

8. Die typische Länge von einem Vokaltrakt einer Frau ist 15 cm. Berechnen Sie die zweite Resonanz eines [´] Vokals an Hand eines Rohres von derselben Länge.

9. Beim Tief-Tauchen besteht die Luft oft aus einer Mischung von Sauerstoff und Helium (genannt Heliox), wodurch die Schallgeschwindigkeit erheblich höher wird. Welchen Einfluss übt dies auf die Resonanzen vom Vokaltrakt des Tauchers aus?

10. Wenn Vokale gerundet werden, wird der Vokaltrakt länger. Welchen Einfluss übt dies auf die Resonanzen aus?

11. Berechnen Sie den zweiten Formanten für die Frau in 8. bei einer Grundfrequenz von (i) 200 Hz (ii) 280 Hz.

12. Was bedeutet ‘Zeitauflösung’? Berechnen Sie die Zeitauflösung bei einer Fourier-Analyse mit einer Frequenz-Auflösung von 500 Hz..

13. Wir möchten eine Breitbandanalyse durchführen, um die Formanten in Spektrogrammen deutlich sehen zu können. Inwiefern muss sich generell die Zeitauflösung in der Analyse von männlichen und weiblichen Stimmen unterscheiden und warum?

14. Das Zeitsignal in (a) wird mit einem Fenster von 8 ms analysiert. Berechnen Sie, ob die Harmonische im Spektrum erscheinen wird.

(a)

(24)

(b)

50 ms

15. Berechnen Sie die durchschnittliche Grundfrequenz in dem Spektrogramm in (b) für das Intervall, das mit dem längeren Pfeil markiert ist.

16. Schätzen Sie die Frequenz der fünften Harmonische und der Grundfrequenz zum Zeitpunkt der vertikalen Linie in (c) ein. Inwiefern sieht man den Einfluss vom ersten Formanten in diesem Spektrogramm?

(c)

17. Woran erkennt man, dass das Spektrum in (d) stimmhaft ist? Schätzen Sie durch eine Messung der Frequenz von der sechsten Harmonische die Grundfrequenz ein. (Die Frequenzskala ist in kHz

= Kilohertz. 1 kHz = 1000 Hz).

(d)

(25)

18. Berechnen Sie die durchschnittliche Grundfrequenz von diesem Zeitsignal.

19. Das periodische Signal in (b) ist aus einer Grundfrequenz und zwei Sinusoiden mit Amplituden 1, 2, 0.5 zusammengesetzt worden. Machen Sie eine Abbildung des Spektrums von diesem Signal.

3 2 1 0 -1 -2 A m p l i t u d e

0 20

Zeit (ms)

40 60 80

20. Die Vibrationen einer Stimmgabel verursachen eine Wellenlänge von 20 cm. Was ist die Frequenz davon?

21. Nach einer Fourier-Analyse ist ein Signal in die zwei Sinusoiden unten zerlegt worden. Was ist die Amplitude von diesem ursprünglichen Signal zu den Zeitpunkten (i) 0 ms (ii) 125 ms?

(26)

22. Der Filter unten wird auf ein periodisches Signal mit Grundfrequenz 500 Hz angewandt.

Angenommen, dass die Amplituden von allen Harmonischen in dem periodischen Signal größer als 50 sind, machen Sie eine Abbildung des Spektrums der Ausgabe für die Grundfrequenz, die 2e und die 3e Harmonische.

23. Bei einer Lippenrundung verlängert sich der Vokaltrakt um 1 cm auf 18.5 cm. Um wieviel Hz senkt sich die dritte Resonanz von einem Schwa-Vokal, wenn der Vokal auf diese Weise mit Lippenrundung erzeugt wird?

24. Der Filter in Frage 23. oben zeigt die ersten zwei Resonanzen für einen [a] Vokal. Berechnen Sie die Frequenzen der ersten zwei Formanten, wenn dieser Vokal mit einer Grundfrequenz von 150 Hz erzeugt wurde. Was ist die Änderung in Hz vom zweiten Formanten bei einer Erhöhung der Grundfrequenz auf 200 Hz?

25. Die Zeitlauflösung in einem Spektrogramm ist 2 ms. Berechnen Sie, ob Harmonische im Spektrogramm bei einer Grundfrequenz von 200 Hz sichtbar sein werden

(27)

26. Das Zeitsignal in (f) wird mit einer Frequenzauflösung von 100 Hz analysiert. Berechnen Sie, ob im Spektrogramm die Harmonischen erscheinen werden.

Zeit (ms)

27. Was ist die Frequenz der 6e Harmonische und daher der Grundfrequenz in der Abbildung unten zum Zeitpunkt der roten Line? Was ist die wahrscheinliche Frequenz vom ersten Formanten zum selben Zeitpunkt?

28. Ist die Tonhöhe in dem Spektrogramm unten zwischen den Pfeilen steigend oder fallend und warum?

(28)

29. Das Spektrogramm links ist von der Äußerung ‘ich muss gab...’ (in dem Satz ‘ich muss gaben sagen’). Schätzen Sie die Dauer in Millisekunden vom Verschluss in dem ersten Konsonant von ‘gab’ ein. Markieren Sie F1 und F2 vom Beginn bis zum Ende des Vokals in

‘gab’ und schätzen Sie F1 und F2 zur

Zielposition vom Vokal ein. (Die Zeitachse ist in

1000 2000 3000

Frequenz (Hz)

(a)

30. (b) ist ein Spektrogramm von dem Wort 'Duden' und (c) von dem Wort 'geben'. Markieren Sie die Grenzen von [u] in 'Duden' und [e] in 'geben' und schätzen Sie F1 und F2 zum Zeitpunkt der

Vokalzielposition ein. Woran kann man erkennen, dass Alveolare vor und nach dem [u] in 'Duden' vorkommen?

(b) (c)

31. Zeichnen Sie die Zielpositionswerte von 'gaben', 'Duden', und 'geben' oben in einer Abbildung mit Achsen F2 (x-Achse) und F1 (y-Achse) ein, um die Beziehung zu den phonetischen Merkmalen Höhe und Stelle darzustellen.

(29)

32. Das Spektrogramm in (d) ist von der Äußerung ‘wer möchte’. Markieren Sie die zeitlichen Grenzen von (i) dem

Nasalkonsonanten, (ii) dem stimmlosen Frikativ, (iii) dem Verschluss.

(d)

33. Die drei Spektrogramme in unten sind von den ersten Silben in ‘baten’, ‘Degen’, ‘boten’.

Markieren Sie F2 vom Beginn bis zum Ende des Vokals. Welches Spektrogramm ist ‘baten’?

Welches ist ‘Degen’? Welches ist ‘boten’?

(30)

35. Machen Sie eine Skizze von dem wahrscheinlichen Verlauf der ersten zwei Formanten in dem ersten Vokal vom 'Miete'.

5. Machen Sie eine Skizze von dem wahrscheinlichen Verlauf der ersten zwei Formanten in dem ersten Vokal vom 'Miete'.

(fortgesetzt auf der nächsten Seite) (fortgesetzt auf der nächsten Seite)

34. Das Spektrogramm links ist ebenfalls von der ersten Silbe eines Wortes. Woran erkennen Sie, dass der Vokal wahrscheinlich ein Diphthong ist?

Welcher Diphthong wird es wahrscheinlich sein: der Diphthong in ‘Baum’, ‘Bein’ oder ‘Bäum(e)’?

(31)

36. Oben ist ein Spektrogramm von ‘gestern stürmte es noch’. Markieren Sie auf der Zeitachse jeweils mit einem Pfeil:

i. Die Lösung vom velaren Verschluss in ‘gestern’

ii. Den Beginn vom [n] in ‘gestern’

iii. Den Beginn vom [m] in ‘stürmte’

iv. Die Lösung vom zweiten [t] in ‘stürmte’

(32)

Teil III: Beziehung zur Phonologie und Morphologie

Beispiel Sämtliche englische Dialekte haben ein alveolares [l] und ein sogenanntes velarisiertes oder ‘dunkles’ [lÚ], das wie ein [l] erzeugt wird, aber mit einer zusätzlichen Hebung vom hinteren Teil der Zunge (das ist ca. so, wie wenn [l] und [u] gleichzeitig erzeugt werden). Weshalb sind in Englisch diese beiden Laute Allophone vom selben Phonem?

[l] [lÚ]

[lif] Blatt (leaf) [fUlÚ] voll (full) [bIlou] unten (below) [selÚ] verkaufen (sell) [lAf] lachen (laugh) [hilÚd] geheilt (healed) [let] lassen (leave) [tçlÚ] groß (tall)

[lUk] schauen (look) [bIlÚd´] Bauarbeiter (builder) [sIli] dumm (stupid) [alÚf´bet] Alphabet (alphabet) [kçlIN] rufen (calling) [alÚps] Alpen (Alps)

Antwort. Um zu begründen, dass [l] und [lÚ] Allophone vom selben Phonem sind, müssen wir feststellen, dass sie komplementärverteilt sind, also, dass sie in unterschiedlichen Kontexten vorkommen (oder aus einem anderen Gesichtspunkt: dass die Wahl zwischen [l] oder [lÚ] voraussagbar und vom Kontext abhängig ist).

Wir berücksichtigen zuerst den davorkommenden Laut. Hier sehen wir, dass [l] oft wortinitial ist, jedoch auch nach [I] erscheint (‘unten’, ‘dumm’). Jedoch kann [lÚ] auch nach einem [I] erscheinen (‘Bauarbeiter’) – die Verteilung (dass sie Allophone vom selben Phonem sind) lässt sich also dadurch nicht begründen. Wie sieht es mit dem rechten Kontext aus? Hier sehen wir eine Regelmäßigkeit: denn [l] tritt immer vor einem Vokal auf. Daher sollten wir gleich prüfen, ob [lÚ]immer vor einem Konsonanten vorkommt – denn daher hätten wir dann die gewünschte Komplementarverteilung. Wir können auf alle Fälle bestätigen, dass [lÚ] nie vor einem Vokal erscheint, obwohl auch nicht immer vor einem Konsonanten – da [lÚ] auch wortfinal sein kann (‘voll’ usw).

So haben wir schon die gewünschte Begründung:

• [l] gibt es immer vor einem Vokal

• [lÚ] kommt nie vor einem Vokal vor – oder wir könnten ebenfalls sagen: [lÚ] kommt entweder immer vor einem Konsonanten oder in wortfinaler Position vor.

Das sind unterschiedliche Kontexte – die Wahl zwischen [l] oder [lÚ] ist ganz und gar vom Kontext abhängig (also voraussagbar) und daher sind es Allophone vom selbem Phonem.

(33)

A. Sind in Koreanisch [l] und [r] Allophone vom selben Phonem oder Allophone von unterschiedlichen Phonemen?

[r] [l]

[rupi] ‘Rubin’ [mul] ‘Wasser’

[kiri] ‘Straße’ [pal] ‘groß’

[saram] ‘Person’ [ilkop] ‘sieben’

[ratio] ‘Radio’ [ipalsa] ‘Friseur’

[irµmi]* ‘Name’ [soul] ‘Seoul’

*[µ] ist ein Vokal, der ungerundete [u]

Wie würden einsprachige Koreaner diese Wörter aussprechen?

London Köln Paris

1. Hier sind einige Transkriptionen aus Swahili. Sind [ç] und [o] Allophone vom selben oder unterschiedlichen Phonem? Begründen Sie kurz Ihre Antwort.

Ngçma ‘Trommel’ watoto ‘Kinder’

Nçmbe ‘Vieh’ mboga ‘Gemüse’

çna ‘sehen’ ndogo ‘klein’

çNgeza ‘steigern’ Soka ‘Axt’

˜çNga ‘erwürgen’ modÉZa ‘ein’

([˜] ist ein Nasalkonsonant und [dÉZ] eine Affrikate).

2. (a) In Ganda haben [l] und [r] eine komplementäre Verteilung – sie sind also Allophone vom selben Phonem. In welchem Kontext gibt es [l]? In welchem gibt es [r]?

1. kolA ‘tun’ 11. wulirA ‘hören’

2. lwAnA ‘kämpfen’ 12. berA ‘helfen’

3. bulirA ‘sagen’ 13. jukirA ‘erinnern’

4. ljA ‘essen’ 14. erjAto ‘Kanu’

5. lulA ‘sitzen’ 15. omuliro ‘Feuer’

6. omugole ‘Braut’ 16. efirimbi ‘pfeifen’

7. lumonde ‘Kartoffel’ 17. emeri ‘Schiff’

8. edwAliro ‘Krankenhaus’ 18. eradu ‘Blitz’

9. oluganda ‘die Sprache Ganda’ 19. wAwAbirA ‘anklagen’

10. olulimi ‘Zunge’ 20. lAgirA ‘Befehl’

(34)

3. sAfAli ‘safari’ ('Safari')

3. (a-c) beziehen sich auf das Beispiel auf Seite 31.

(a) Erklären Sie, weshalb Deutsche und Engländer sich in der Aussprache von ‘Lisa’ kaum unterscheiden.

(b) In Deutschland gibt es ‘Kiel’ und in England die Stadt ‘Keele’. Phonemisch sind beide /kil/.

Gibt es merkbare Unterschiede in der Aussprache von diesen Städten?

(c) Ist die Aussprache von ‘Elke’ in Deutsch und Englisch unterschiedlich?

4. Sind in Tolito [l] und ein retroflexer Schlag [}] komplementärverteilt? Begründen Sie kurz Ihre Antwort.

[mo}elo] 'Hände waschen' [to}ito}i] Ein Name [u}ag] 'Schlange' [kikilo] Libelle [membembelan] 'zittern' [moNgiu}an] ersticken

[labia] 'Sago' [lelembA}an] auf der Schulter tragen Morphologie und Phonologie

5. In Englisch gibt es ein Mehrzahl-Morphem, das verschiedene Allomorphe hat:

witch, witches /wItÉSIz/ bulb, bulbs: /b√lbz/ boat, boats: /b´Uts/ judge, judges: /dÉZ√dÉZIz/ fern, ferns: /f‘nz/ laugh, laughs: /lAfs/

laces, laces: /leIsIz/ maid, maids: /meIdz/ sack, sacks: /sQks/

wish, wishes: /wISIz/ league, league /li:gz/ top, tops: /tÅps/ phrase, phrases: /freIzIz/ rail, rails: /reIlz/ seat, seats: /si:ts/

orange, oranges: /ÅrIndÉZIz/ tree, trees: /tri:z/ mat, mats: /mQts/

bus, buses /b√sIz/ stove, stoves: /stouvz/ bath, baths /ba:Ts/

maze, mazes /meIzIz/ lime, limes /laImz/ cuff, cuffs /k√fs/ (a) Was sind die Allomorphe vom Mehrzahl-Morphem?

(b) Was ist der UR von diesem Mehrzahl-Morphem?

(c) Welche Regel(n) benötigen Sie, um diese drei Allomorphe aus dem UR zu erzeugen?

6. (a) In Indonesisch hat ein Präfix-Morphem mehrere Allomorphe, wie in der rechten Spalte gezeigt wird. Was sind die Allomorphe von diesem Präfix-Morphem? Schlagen Sie ein UR für das Präfix-Morphem sowie LP-Regel(n) vor, um daraus die Allomorphe abzuleiten.

(b) Was sind die Allomorphe von 15. 'hauen'?

(c) Schlagen Sie ein UR für 'hauen' vor und Regeln, um die Beziehung zwischen dem UR und den Allomorphen darzustellen.

(35)

(Alle Transkriptionen sind phonemisch; (/c Ô ¯/ sind palatale Konsonanten).

einfache Form Form mit Präfix

1. lempar m´lempar ‘werfen’

2. rasa m´rasa ‘fühlen’

3. wakil m´wakil ‘vertreten’

4. jakin m´jakin ‘überzeugen’

5. hituN m´NhituN ‘zählen’

6. masak m´masak ‘kochen’

7. nikah m´nikah ‘heiraten’

8. Naco m´Naco ‘plaudern’

9. ¯a¯i m´¯a¯i ‘singen’

10. hituN m´NhituN ‘zählen’

11. gambar m´Ngambar ‘Bild malen’

12. d´Nar m´nd´Nar ‘hören’

13. tulis m´nulis ‘schreiben’

14. bantu m´mbantu ‘helfen’

15 pukul m´mukul ‘hauen’

16. Ôahit m´¯Ôahit ‘nähen’

17. ambil m´Nambil ‘nehmen’

18. isi m´Nisi ‘füllen’

19. undaN m´NundaN ‘einladen’

(36)

Teil IV: Erweiterte phonetische Klassifikation

'Tank' Dank

Paces Bases

Pesos Besos

[bal] [pal] [phal] [b˙al]

(37)

'extra'

[tha] (Samen) [nd0a0] (Gesäß) [nd˙a-] (Pferd)

(38)

[Ωa] [za]

[kha:NuX] [qha:Dan]

(39)

[maXar] [naar] [na÷ar]

[zjof]

[zof]

[na] [n8a]

[mBueNkei] [nruwin]

(40)

1. Identifizieren Sie:

(a) Die labiodentalen Laute (Beispiel) m f t s pÉf

(b) die lateralen Laute

Á D … á ¥ ˙ L  l8

(c) die behauchten Laute

ph  b6 ∏ f b˙ Î a- Í˙

(d) die Laute, die mit einer inhalatorischen Luftströmung erzeugt werden

Í ñ ÷ ññN © k’

(e) Schreiben Sie in IPA die Notation für 8 verschiedene orale Laute, die mit einem labialen Verschluss erzeugt werden. Fügen Sie eine kurze phonetische Beschreibung hinzu, um diese Plosive voneinander zu differenzieren, zB:

1. [p] stimmlos, fortis, unaspiriert.

2.

...

8.

2. Was bedeutet negativer VOT?

Inwiefern deuten die Daten in der Abbildung auf ein negatives VOT und was ist der VOT-Wert in diesem Fall?

(41)

3. Woraus kann man die Knarrstimme in dem Signal unten erkennen?

4. Messen Sie VOT in diesen drei wortinitialen Plosiven. Welcher ist [g], welcher [k] und welcher [kh]? (Die Zeitachse ist in Sekunden).

(42)

5. Identifizieren Sie:

(a) die Laute, die mit einem glottalen Verschluss oder erheblichen glottalen Verengung erzeugt werden:

p Î X ˙  ! t’ s

(b) die dorsalen Laute:

S ƒ ¯ Ò ˜ c q ÷

(c) die doppelten Artikulationen w j mÉN tÉS kÉp L fj

(d) Schreiben Sie IPA-Notationen für sechs verschiedene Lateral-Laute.

6. Was ist der Unterschied zwischen einer doppelten und sekundären Artikulation?

7. Was ist ein Vibrant und für welche Artikulationsstellen kann ein Vibrant erzeugt werden?

Beschreiben Sie die prinzipiellen spektrographischen Merkmale von einem Vibrant.

8. Die Abbildungen auf der nächsten Seite zeigen Palatogramme von acht schottisch-gälischen Wörtern, die von einem männlichen Sprecher dieser Sprache erzeugt worden sind.

Hier sind die phonetischen Transkriptionen von einigen der Wörter. Welches Wort passt zu welchem Palatogramm?

[ƒu] schwarz

[sa)f] Frieden

[ko:] wer?

[ta] Stärke

[cEap] Block

(43)

(44)

Teil V: Prosodie Die Wortprosodie

1. Transkribieren Sie die folgenden Wörter und teilen Sie sie in Onset, Rheim, Nukleus, Koda auf.

bleibt blau euch schafft

2. (a) Welche Konsonanten in Deutsch können entweder nur im Onset oder nur im Reim erscheinen?

(b) Offene Silben sind Silben, die mit einem Vokal oder Diphthong enden (zB 'sieh' = /zi:/, 'rauh' = /raU/). In Deutsch sind offene Silben verboten, wenn der Nukleus einer von /I E Y ø a U/ ist (zB gibt es keine Wörter wie /klY/, /ta/, /Slø/ usw.). Was haben diese Vokale gemeinsam?

3. Hier sind ein paar erfundene einsilbige Wörter in Deutsch. Welche davon sind akzidentelle Lücken? Welche sind phonotaktisch unerlaubte Silben? Begründen Sie Ihre Antwort.

/pjet/ /kvYnt/ /tønC/ /Ni:t/ /bno:l/ /tY/ /laIh/ /StrElt/ /SrICt/

4. Syllabifizieren Sie diese Wörter laut dem Maximal-Onset-Prinzip (MOP):

Beispiel: 'sympathisch' = /zympa:tIS/

/t/ von /pa:tIS/ wird mit dem folgenden Vokal syllabifiziert, weil es Wörter gibt, die mit /t/ beginnen dürfen; /mp/ wird als /m . p/ syllabifiziert, weil es zwar Wörter gibt, die mit /p/ beginnen, jedoch keine Wörter, die mit /mp/ beginnen. Daher /zym . pa: . tIS/

Albatros Koblenz Lexikon Oktober

7. 4. Die URs für 'kärglich', 'hüglich' und 'merklich' sind /kerg+lIC/, /hy:g´l+IC/ und /merk+lIC/, wo + eine Morphemsgrenze bedeutet.

(a) Wie werden diese Wörter syllabifiziert angenommen, dass alle Wörter als zwei Silben erzeugt werden (der /´/ in 'hüglich' muss vor der Syllabifizierung getilgt werden).

(b) Syllabifizieren Sie 'täglich' (UR= /te:g+ lIC/) und 'eklig' (UR=/e:k´l+ IC/), angenommen, dass beide Wörter als zwei Silben erzeugt werden. Unterscheidet sich laut Ihrer Regeln die

Silbenaufteilung der medialen Konsonantenreihen in diesen Wörtern von denjenigen in 7(a)?

8. Identifizieren Sie die betonte Silbe, alle unreduzierte Silben und alle schwache Silben in diesen Stadtnamen:

Bayreuth Saarbrücken Osnabrück Ludwigshafen Kaiserslautern 9. In welche(n) Silbe(n) sind Reduktionen oder Tilgungen in ‘Bayerisch Eisenstein’ am wahrscheinlichsten und warum?

(45)

11. Latein ist eine quantitäts-sensitive Sprache und die Betonung fällt auf die vorletzte Silbe, wenn diese schwer ist, sonst auf die vorvorletzte Silbe. Welche Silbe bekommt in diesen Wörtern die Wortbetonung (alle Segmente sind kurz, es sei denn, sie sind mit einem folgendem Doppelpunkt markiert)?

/insula/ (Insel) /inimi:kus/ (Feind) /konkursus/ (Wettlauf)

12. In einer englischen Aussprache fällt die Wortbetonung in ‘stalagmite’ auf die erste Silbe, während in einer amerikanisch-englischen Aussprache die Wortbetonung auf die zweite Silbe fällt.

Welche Aussprache folgt der Regel, dass schwere Silben betont werden?

(46)

Die Intonation

F0(Hz)

0 500 1000 1500

100120140160180

[Danach tut eine Wanderung gut]L%.

a: a

H* H*

(47)

1.

k01be045 time (ms)

F0 (Hz)

0 200 400 600 800 1000

100120140160180200

Ich spuere ihn nicht mehr.

Y Y

F0 (Hz) 120140160180200220

Muss der Zucker nicht dort drueben stehen?

4.

2.

3.

(48)

train2 time (ms)

F0 (Hz)

0 200 400 600 800 1000 1200

7580859095100

ASEAN will vorallem

a: A

8.

6..

train7 time (ms)

F0 (Hz)

0 500 1000 1500 2000

6080100120140160

der Schutztruppe General Janvier

U U O

5.

F0 (Hz)

0 500 1000 1500 2000

200240280

ich kam jetzt von Goldmine waagerecht

a: O a:

7.

(49)

goldmine time (ms)

F0 (Hz)

0 200 400 600 800

250300350

Du hast keine Goldmine

ai O

F0 (Hz) 120140160180200220

Zurueck gehts mit der Bahn.

12.

9.

(50)

k01be084 time (ms)

F0 (Hz)

0 200 400 600 800 1000 1200

100120140160180200220

Nun sind wir gleich im Wagen.

u: a:

13.

(51)
(52)

k01be052 time (ms)

F0 (Hz)

0 200 400 600 800 1000

80100120140160180

Wer trinkt einen Kaffee?

e: I ai A e:

18..

(53)

schraeg3 time (ms)

F0 (Hz)

0 200 400 600 800 1000

100150200250

immer noch weiter schraeg

I O ai e:

20.

(54)

22

21. Ob ich Suessigkeiten kaufen darf?

k01be030 time (ms)

F0 (Hz)

0 500 1000 1500

140160180200

y:

y:

(55)

24

23

(56)

Klausur. GRUNDLAGEN DER PHONETIK.

Februar 2004.

Hinweise. Beantworten Sie insgesamt 8 Fragen: alle Fragen aus Teil A, eine Frage aus B1, eine Frage aus B2 und eine Frage aus B3.

Bitte die letzten Seiten abreißen und mit Ihren schriftlichen Antworten einreichen.

Die für die Fragen/Teile vergebenen Punkte sind in Klammern angezeigt.

Zeit erlaubt: 90 Minuten.

TEIL A. (42 Punkte).

Beantworten Sie alle Fragen 1-5.

1. (a) Transkribieren Sie den folgenden Text phonemisch in standarddeutscher Aussprache bei normalem Sprechtempo gelesen. Markieren Sie die primäre lexikalische Betonung in

polysyllabischen Wörtern mit ' zB Kontakt = /kçn'takt/. (10)

A. Jetzt kommen die zweitägigen dran. Im Dezember gleich am Anfang, erster zweiter.

B. Ja ist frei bei mir.

A. Den nehme ich dann. Und den zweiten dann, Samstag, Sonntag, fünfter sechster November?

B. Das geht leider nicht; es ginge nur bis zum vierten.

A. Ist dann der neunte frei?

B. Auch frei. Ja und zehnter November wäre auch möglich.

A. Ja dann machen wir doch das ab. Dann hätten wir schon alles.

(b) Transkribieren Sie phonemisch eine mögliche Erzeugung von 'morgen machen wir einen festen Plan' (a) zu einem langsamen, (b) zu einer schnellen Sprechgeschwindigkeit erzeugt (3).

2. Beschreiben Sie die Bewegungen der Vokalorgane in der Erzeugung des Wortes 'Pflanzenwuchs'. (6)

3. (a) Markieren Sie in Abbildung 1 (Seite 4):

A. die Zungenwurzel B. den Uvula C. das Zungenblatt D. die Pharynx (4)

(b) Skizzieren Sie auf derselben Abbildung die Gestalt der Zunge in der Erzeugung vom Frikativ in 'Milch'. (2)

4. Woran kann man in der Sprache Tolito erkennen, dass [l] und [}] Allophone vom selben Phonem sind? (5)

[mo}olo] 'Hände waschen' [to}ito}i] Ein Name

(57)

[membembelan] 'zittern' [moNgiu}an] ersticken

[labia] 'Sago' [lelembA}an] auf der Schulter tragen

5. Markieren Sie im Spektrogramm in Abb. 2 (Seite 5) die Segmente

[/a:dlåfli:gNtHaUznm0me:tH ´ho:x] im Satz 'Adler fliegen tausend Meter hoch'.

(6)

(b) Markieren Sie F2 vom Beginn bis zum Ende von [aU] im Spektrogramm. (2) (c) Was im Spektrogramm rechtfertigt das Diakritika [m0] zu Beginn von 'Meter'? (2) (d) Welche spektrographischen Beweise gibt es, dass [d] und [g] nicht entstimmt sind? (2)

TEIL B. (18 Punkte).

Beantworten Sie drei Fragen: eine aus B1, eine aus B2, und eine aus B3.

B1. Phonetik und Phonologie

Eine Frage aus diesem Teil beantworten.

6. Erklären Sie die verschiedenen Weisen auf die VOT (Voice Onset Time) für phonemische Oppositionen in den Sprachen der Welt verwendet werden können. (6)

7. Erklären Sie an Hand einiger Beispiele die Unterschiede zwischen einer sekundären und einer doppelten Artikulation. (6).

8. Beschreiben Sie an Hand einiger Beispiele wie lexikalisch-phonologische Regeln Neutralisierungen in Deutsch oder in einer anderen Sprache verursachen können. (6)

B2. Akustik der Sprache.

Eine Frage aus diesem Teil beantworten.

9. Wir möchten eine Breitbandanalyse durchführen, um die Formanten in Spektrogrammen deutlich sehen zu können. Inwiefern muss sich generell die Zeitauflösung in der Analyse von männlichen und weiblichen Stimmen unterscheiden, und warum? (6)

10. Erklären Sie, wie die Formanttransitionen von einem Vokal durch den Kontext beeinflusst werden können. (6)

B3. Prosodie.

Eine Frage aus diesem Teil beantworten.

11. Inwiefern kann der Unterschied zwischen (a) starken und schwachen Silben und (b) schweren und leichten Silben in manchen Sprachen einen Einfluss auf die Wortbetonung ausüben? (6)

(58)

13. Skizzieren Sie den Grundfrequenzverlauf von vier möglichen Intonations-Melodien in der Erzeugung von 'Morgen Vormittag' und erklären Sie kurz die semantischen oder syntaktischen Kontexte, in denen diese Melodien vorkommen könnten. (6)

(59)

Abbildung I zu Frage 3.

Ihr Name:

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(60)

[/a:dlåfli:gNtHaUznm0me:tH ´ho:x]

Ihr Name: Abbildung 2 zu Frage 5.

Diese Seite abreißen und mit Ihren schriftlichen Antworten einreichen.

(61)

Klausur. GRUNDLAGEN DER PHONETIK.

Februar 2003.

Hinweise. Beantworten Sie insgesamt 8 Fragen: alle Fragen aus Teil A, eine Frage aus B1, eine Frage aus B2 und eine Frage aus B3.

Bitte die letzten Seiten abreißen und mit Ihren schriftlichen Antworten einreichen.

Die für die Fragen/Teile vergebenen Punkte sind in Klammern gezeigt.

Zeit erlaubt: 90 Minuten.

TEIL A. (42 Punkte).

Beantworten Sie alle Fragen 1-5.

1. (a) Transkribieren Sie den folgenden Text phonemisch in standarddeutscher Aussprache bei normalem Sprechtempo gelesen. Markieren Sie die primäre lexikalische Betonung in

polysyllabischen Wörtern mit ' zB Kontakt = /kçn'takt/. (12)

Ich spielte gern auf dem Klavier, das Frau Dowkin von ihrem Mann in schönen, vergangenen Jahren geschenkt bekommen hatte, einem deutschen Instrument, haltbar und von mittelgutem Klang. Ein Künstler bin ich nicht, aber wenn es dämmert, phantasiere ich so manchmal vor mich hin.

(b) Transkribieren Sie phonemisch eine mögliche Erzeugung von 'vergangenen Jahren geschenkt bekommen' in schnellem Sprechtempo gesprochen. (3)

2. Beschreiben Sie die Bewegungen der Vokalorgane in die Erzeugung des Wortes 'Pfingsten'. (5) 3. (a) Markieren Sie in Abbildung 1

A. die Pharynx

B. den Alveolardamm C. das Zungenblatt (3)

(b) Skizzieren auf derselben Abbildung die Gestalt der Zunge in der Erzeugung von einem [i]

Vokal. (2)

4. In Papago sind [t d] mit den jeweiligen Affrikaten [tÉS dÉZ] komplementärverteilt: es gibt ein Phonem /t/ mit Allophonen [t tÉS] and ein zweites Phonem /d/ mit Allophonen [d dÉZ]. Auf der nächsten Seite sind ein paar Daten:

(62)

[tÉS dÉZ] [t d]

1. bidÉZim ‘umdrehen’ 7. tApAn ‘spalten’

2. tÉSihAN ‘mieten’ 8. tohA ‘weiß werden’

3. dÉZuki ‘Regen’ 9. hidoÍ ‘kochen’

4. tÉSµkid ‘impfen’ 10. to¯i ‘heiß werden’

5. tÉSuki ‘schwarz werden’ 11. tAtAm ‘anfassen’

6. kitÉSud ‘Haus bauen 12. tAtAÍ ‘Füße’

13. dAgßp ‘mit der Hand drücken’

14. dodom ‘kopulieren’

(a) Bestätigen Sie an Hand eines Minimalpaares, dass [tÉS] und [dÉZ] Allophone von unterschiedlichen Phonemen sind. (2)

(b) Inwiefern ist die Verteilung von [tÉS] und [t] voraussagbar? (3)

5. Markieren Sie im Spektrogramm in Abb. 2 die Segmente [tsUmSn*nItslgxIpÉts´sE0´psn0] aus dem Satz 'Zum Schnitzel gibt es Erbsen'. ([n*] ist ein stimmloses [n] und [pÉt] ist der Verschluss einer doppelten Artikulation, der mit einem Segment pÉt markiert werden kann). (10)

(b) Markieren Sie F2 vom Beginn zum Ende von [E0´] im Spektrogramm. (1) (c) Markieren Sie mit einem Pfeil die Lösung vom [g] Verschluss in 'gibt' (1)

TEIL B. (18 Punkte).

Beantworten Sie drei Fragen: eine aus B1, eine aus B2, und eine aus B3.

B1. Phonetik und Phonologie

Eine Frage aus diesem Teil beantworten.

6. Beschreiben Sie die phonetischen Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen einem Gleitlaut, Vokal, und Diphthong. (6)

7. Beschreiben Sie die Erzeugung von Schnalzlauten in den Sprachen der Welt. (6)

8. Im Spanischen werden in silbeninitialer Position /b p/ als [b p] und im Deutschen als [b8 ph] realisiert. Erklären Sie die phonetischen Unterschiede zwischen [b p b8 ph].

(6).

(63)

B2. Akustik der Sprache.

Eine Frage aus diesem Teil beantworten.

9. Eine Person mit einer Vokaltraktlänge von 16 cm erzeugt einen neutralen [´] Vokal mit einer Grundfrequenz von 100 Hz. Um wieviel Hz ändert sich F3, wenn die Länge vom Vokaltrakt wegen Lippenrundung um 1 cm verlängert wird? (6)

10. Erklären Sie die Beziehung zwischen der Frequenz- und Zeitauflösung in einem Spektrogramm.

Warum muss die Frequenzauflösung breiter als in männlichen Stimmen sein, um die Formanten von einer Frauenstimme im Spektrogramm deutlich zu erkennen? (6)

B3. Prosodie.

Eine Frage aus diesem Teil beantworten.

11. Erklären Sie in der Wortprosodie die Unterschiede zwischen Quantität, Ton, und Betonung. (6) 12. Erklären Sie das Sonoritätsprinzip und dessen Beziehung zu phonotaktischen Beschränkungen (6)

13. Beschreiben Sie in der Satzprosodie die Beziehungen zwischen der prosodischen Phrasierung, Akzentuierung und der Intonation. (6)

(64)

Abbildung I zu Frage 3.

Ihr Name:

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(65)

[tsUmSn*nItslgxIpÉts´sE0´psn0]

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Abbildung 2 zu Frage 5.

Ihr Name:

(66)

Klausur. GRUNDLAGEN DER PHONETIK.

Februar 2005.

Hinweise. Beantworten Sie insgesamt 8 Fragen: all Fragen aus Teil A, eine Frage aus B1, eine Frage aus B2, und eine Frage aus B3.

Bitte die letzten Seiten abreisen, und mit Ihren schriftlichen Antworten einreichen.

SCHREIBEN SIE NUR AUF EINE SEITE VOM BLATT UND BEGINNEN SIE JEDE FRAGE MIT EINEM NEUEN BLATT. SCHREIBEN SIE IHREN NAMEN AUF JEDES EINGEREICHTE BLATT.

Die für die Fragen/Teile vergebenen Punkte sind in Klammern gezeigt.

Zeit erlaubt: 90 Minuten.

TEIL A. (42 Punkte).

Beantworten Sie alle Fragen 1-5.

1. (a) Transkribieren Sie den folgenden Text phonemisch in standarddeutscher Aussprache bei normalem Sprechtempo gelesen. Markieren Sie die primäre lexikalische Betonung in

polysyllabischen Wörtern mit ' zB Kontakt = /kçn'takt/. (10)

Seelentausch, Seelenverkauf, um höchste Kunst zu vollbringen – für mich ein völlig überzeugender Lebensentwurf. Dann der Verlust des Liebsten, weil der Teufel Leverkühn alle entreißt, die er liebt, die ihn berühren – eine Mischung aus Lebensintensität und Tragik, die mich, an der Schwelle zum Erwachsenwerden, auf ganz seltsame Weise bewegte. Die Begegnung der beiden, eine Szene, die ich immer wieder gelesen habe, die plötzliche Kälte, wenn sich der Teufel ankündigt, das Frösteln und Zittern, das sie in ihm auslöst, die Mischung aus Angst und Anziehung – eine Hochspannung, die mich ganz und gar einnahm.

(b) Transkribieren Sie phonemisch eine mögliche Erzeugung von 'eigentlich brauchen wir einen größeren Garten' (a) zu einem langsamen (b) zu einer schnellen Sprechgeschwindigkeit erzeugt (3) 2. Beschreiben Sie die Bewegungen der Vokalorgane in die Erzeugung des Wortes 'Stacheldraht'.

(6)

3. (a) Markieren Sie in Abbildung 1 (Seite 4):

A. den weichen Gaumen B. den Zahndamm C. das Zungenblatt D. die Zungenwurzel.

(4)

(b) Skizzieren auf die selbe Abbildung die Gestalt der Zunge in der Erzeugung vom Frikativ in 'doch'. (2)

(67)

SCHREIBEN SIE NUR AUF EINE SEITE VOM BLATT UND BEGINNEN SIE JEDE FRAGE MIT EINEM NEUEN BLATT. SCHREIBEN SIE IHREN NAMEN AUF JEDEM EINGEREICHTEN BLATT.

4. In Hebräisch gibt es zwei Phoneme /b p/ und vier Allophone [f v b p]. Was ist die Beziehung zwischen den beiden Phonemen und den vier Allophonen? Begründen Sie Ihre Antwort. (5) Hebäisch: phonetische Transkriptionen

[v]-[b] [f]-[p]

bika 'bereut' litef 'gestreichelt' mugbal 'beschränkt' sefer 'Buch'

ʃavar 'gebrochen (M)' sataf 'gewaschen' ʃavra 'gebrochen (W)' para 'Kuh'

ʔikev 'verspätet' mitpaxat 'Taschentuch' bara 'erzeugt' haʔalpim 'die Alpen'

5. Machen Sie eine phonemische Segmentierung und Etikettierung den Satz 'die Tante bewohnt ein nettes Häuschen' im Spektrogramm in Abb. 2 (Seite 5). Die Segmentierung und Etikettierung soll auf eine ähnliche Weise wie unten gemacht werden:

(6)

(b) Markieren Sie F2 vom vom betonten Vokal in ‚bewohnt’ und vom Diphthong in ‚Häuschen’. (2) (c) Welche Beweise gibt es, dass das erste Segment von ‚bewohnt’ nicht entstimmt ist? (2)

(d) Welche spektrographische Beweise gibt es, dass ’ein’ mit einer Knarrstimme erzeugt wird? (2)

TEIL B. (18 Punkte).

(68)

B1. Phonetik und Phonologie

Eine Frage aus diesem Teil beantworten.

6. Beschreiben Sie den Unterschied zwischen primären und sekundären Kardinalvokalen (6) 7. Erklären Sie an Hand einiger Beispiele die Erzeugung von oralen und nasalen Clicks. (6).

8. Beschreiben Sie die folgenden Begriffe: Komplementärverteilung, Neutralisierung, Allomorph.

(6)

B2. Akustik der Sprache.

Eine Frage aus diesem Teil beantworten.

9. Erklären Sie den Begriff ‚Formant’ und inwiefern die Formantfrequenz von der Grundfrequenz unabhängig ist. (6)

10. Erklären Sie anhand des Rohrmodells vom Schwa, weshalb die Lippenrundung zu einer Senkung von Formantfrequenz führt. (6)

B3. Prosodie.

Eine Frage aus diesem Teil beantworten.

11. Beschreiben Sie einige der wichtigsten Parameter, die in den Sprachen der Welt einen Einfluss auf die Wortbetonung ausüben können. (6)

12. Beschreiben Sie die verschiedenen Sorten von Sprachrhythmus, die in den Sprachen der Welt vorkommen. (6)

13. Beschreiben Sie die Beziehung zwischen der Akzentuierung (Satzprosodie) und Intonation in der gesprochenen Sprache. (6)

(69)

Abbildung I zu Frage 3.

Ihr Name:

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(70)

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Ihr Name: Abbildung 2 zu Frage 5.

Die Tante bewohnt ein nettes Häuschen

Dauer (s)

Abbildung

Abbildung I zu Frage 3.
Abbildung I zu Frage 3.
Abbildung 2 zu Frage 5.
Abbildung I zu Frage 3.

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