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Archiv "Röteln und Schwangerschaft" (29.08.1974)

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin

Echinokokkuserkrankungen

Ruptur (anaphylaktischer Schock, Dissemination in die freie Bauch- höhle) als schwerer Fehler angese- hen werden.

VI. Cholangiographie

Die Cholangiographie ist vor allem intraoperativ von Bedeutung, um Fisteln zwischen Gallengängen und Zyste, Reste der Parasitenmem- bran in den Gallengängen, eine gleichzeitig bestehende Cholezy- sto- oder Choledocholithiasis oder eine Papillenstenose zu erkennen.

VII. Angiographie

Die selektive Angiographie des Truncus coeliacus beziehungswei- se der Arteria hepatica vermag über die Feststellung von Größe, Lokalisation und Anzahl raumfor- dernder Prozesse in der Leber hin- aus zu ihrer Artdiagnose wesent- lich beizutragen. Durch das Abwar- ten der venösen Phase kann man zusätzlich ein indirektes Porto- gramm gewinnen, das gegenüber dem Splenoportogramm weniger Fehlermöglichkeiten aufweist.

• Der Echinococcus cysticus ist an einer Streckung und bogenför- migen Verlagerung der Segmentar- terien zu erkennen. In der kapillä- ren Phase stellt er sich als scharf- randig begrenzte Kontrastausspa- rung dar.

• Der Echinococcus multilocu- anis führt durch Intimawucherun- gen und intravasale Granulombil- dung zu Konturunregelmäßigkei- ten, Stenosen und Verschlüssen von Segmentarterien, manchmal sogar der Arteria hepatica pro- pria.

Die gleichen Erscheinungen sind während der venösen Phase im Portogramm zu erkennen. Die Kon- trastaussparung kann demnach größer sein als der Echinokokkus- tumor, wenn das Kontrastmittel in- folge von Gefäßverschlüssen nicht alle Bezirke der Leber erreicht.

In Sonderfällen kann zusätzlich ein Kavogramm erforderlich werden, um bei sehr großen Parasiten Ab- flußbehinderungen zu klären (Ab- bildungen 7 a bis c).

Therapie

Die Therapie der Wahl der Echino- kokkosen ist die Radikaloperation.

Alle anderen chemotherapeuti- schen oder immunologischen Be- handlungsversuche blieben bisher ohne nachweisbaren Erfolg.

Bei allen Operationsverfahren des Echinococcus cysticus werden zu- nächst die Skolizes im Innern der Zyste durch Instillation von Forma- lin- oder konzentrierter Kochsalzlö- sung abgetötet, die Adventitiakap- sel eröffnet und der Parasit ausge- räumt. Die Resthöhle kann nach mehreren Methoden versorgt wer- den.

• Die Marsupialisation, das älteste Verfahren, bei dem der Rand der ausgeräumten Adventitiakapsel mit der Laparatomiewunde vernäht wird, ist regelmäßig durch monate- lang anhaltende Gallefisteln, Infek- tionen und Abszesse kompliziert.

• Die primäre Naht nach Umste- chung von Blutgefäßen und Gallen- gängen, Verkleinerung der Rest- höhle durch Raffnähte (Capitonna- ge) und Einlegen einer Drainage bietet mehr Sicherheit, jedoch sind auch bei diesem Verfahren Se- kundärinfektionen häufig.

• Die Plombierung der Resthöhle mit einem Netzzipfel ist verlassen.

• Bei der partiellen Zystektomie wird die Adventitiakapsel, soweit sie über das Leberniveau hinaus- ragt, reseziert und die verbleiben- de Mulde fest mit der Bauchwunde oder dem Zwerchfell vernäht.

Radikale Operationsmethoden, die dank der Fortschritte der Leber- chirurgie möglich geworden sind und die bei Lungenhydatiden aus- schließlich angewandt werden soll- ten, sind die

• Perizystektomie, bei der zusam- men mit dem Parasiten die gesam- te Adventitiakapsel entfernt wird, und die

• Segment- oder Lappenresektion des befallenen Organs.

Der E. multilocularis ist, wenn mög- lich, wie ein maligner Tumor durch Leberteilresektion zu behandeln.

Biliodigestive oder portokavale Anastomosen sind in ausgewählten Fällen als Palliativmaßnahmen zu erwägen.

Literatur

Kagan, I. G.: A review of serological tests for the diagnosis of hydatid disease, Bull.

World Health Organizat. 39 (1968), 25 — Stucke, K.: Typische und atypische Leber- resektion bei der alveolären Echinococco- se; Rev. Int. Hepat. 15 (1965), 1315 — Too- le, H., und Messaris, G.: Beitrag zur Epide- miologie der Echinokokkenkrankheit unter besonderer Berücksichtigung von Grie- chenland, Brun's Beitr. klin. Chir. 217 (1969), 343 — Virchow, R.: Die multiloculä- re, ulcerirende Echinokokkengeschwulst der Leber, Verh. Phys.-Med. Ges. Würzburg 6 (1856), 84 — Vogel, H.: Über den Echino- coccus multilocularis Süddeutschlands, Zschr. Tropenmed. 8 (1957), 3

Anschrift der Verfasser:

Professor Dr. med. F.-J. Stücker Dr. med. W. S. Rau

5 Köln 41

Joseph-Stelzmann-Straße 9

Berichtigung

Röteln

und Schwangerschaft

Wie uns Professor Dr. med. Hans Weidinger mitteilte, sind in seiner Arbeit „Röteln und Schwanger- schaft", Heft 30/1974, Seite 2271 ff., zwei Druckfehler enthalten. Die Do- sisangabe auf Seite 2273, mittlere Spalte, letzte Zeile, muß. heißen (50 ml total), weiter muß es auf Seite 2274 in Tabelle 1 erste Spalte ganz unten heißen V—X. Wir bitten diese Fehler zu entschuldigen. DÄ 2524 Heft 35 vom 29. August 1974 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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