• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Ausland: Steiniger Weg" (19.02.1999)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Ausland: Steiniger Weg" (19.02.1999)"

Copied!
3
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

A-380 (8) Deutsches Ärzteblatt 96,Heft 7, 19. Februar 1999

S P E K T R U M LESERBRIEFE

62 Prozent seines Umsatzes zur Kostendeckung. Wer die- se Zahlen nachrechnet und dabei halbwegs seinen gesun- den Menschenverstand ein- setzt, wird feststellen, daß dies im Verhältnis so nicht stimmen kann . . .

Dr. med. Johannes Rudnick, Löberstraße 18, 35390 Gie- ßen

TTP

Zu der Bekanntmachung der Arznei- mittelkommission der deutschen Ärz- teschaft „Thrombotisch-thrombozyto- penische Purpura nach Gabe von Ticlopidin“ in Heft 3/1999:

Überarbeitete Gebrauchs- und Fachinformation

In der Mitteilung wurde darauf hingewiesen, daß im Zusammenhang mit der An- wendung von Ticlopidin in Einzelfällen über das Auf- treten einer thrombotisch- thrombozytopenischen Pur- pura (TTP/Moschcowitz-Syn- drom) berichtet wurde. Das Syndrom ist bis dato mit fami- liärer Disposition, Schwan- gerschaft, Knochenmarks- transplantation, SLE, Infek- tionen und auch einigen Me- dikamenten assoziiert wor- den. Sanofi hat diese Arz- neimittelsicherheitsfrage mit dem BfArM diskutiert. Im Ergebnis wurde die Fach- information zu Tiklyd im De- zember 1998 inhaltlich und redaktionell überarbeitet, und dabei wurden zusätzliche Hinweise auf die Diagnostik und mögliche therapeutische Maßnahmen beim Verdacht einer TTP aufgenommen.

Inhaltlich wird darauf hin- gewiesen, daß zu den klini- schen Zeichen der sehr selten auftretenden TTP Anzeichen einer Thrombozytopenie, Hämolysezeichen, Fieber, neurologische Symptome (die denen einer TIA oder ei- nes Schlaganfalls ähneln kön- nen) oder Zeichen einer Nie- renschädigung gehören. Die Symptome können in unter- schiedlicher Ausprägung und

Kombination auftreten. Eine TTP kann perakut verlaufen, die meisten Fälle wurden in- nerhalb der ersten acht Wo- chen nach Therapiebeginn dokumentiert. Es wird darauf hingewiesen, daß bei Ver- dacht auf eine TTP ein Hä- matologe hinzugezogen be- ziehungsweise der Patient in eine entsprechende Klinik eingewiesen werden sollte.

Da die Gabe von Throm- bozyten zu verstärkter Throm- bosierung führen kann, sollte sie möglichst unterbleiben.

Eine Therapie mittels Plas- mapherese kann die Progno- se deutlich verbessern. Die Patienten werden in der Ge- brauchsinformation darauf hingewiesen, daß sie bei dem Auftreten entsprechender Symptome Tiklyd sofort ab- setzen und ihren Arzt aufsu- chen sollten. Fach- und Ge- brauchsinformation wurden zudem auch redaktionell überarbeitet und beispiels- weise die wichtigsten si- cherheitsrelevanten Passagen grafisch hervorgehoben und damit schneller lesbar ge- macht.

Die neue Version der Fachinformation kann bei uns angefordert werden.

Dr. Gernot Schreiber, Sanofi Winthrop GmbH, Augusten- straße 10, 80333 München

Ausland

Zu Berufserfahrungen im Ausland:

Steiniger Weg

Immer häufiger werden in europäischen Krankenhäu- sern deutsche Ärzte gesucht, was im Rahmen der EU-Ge- meinschaft sehr erfreulich ist.

Verheiratet mit einem franzö- sischen Inselbewohner, habe auch ich den Sprung ins aus- ländische Berufsleben gewagt und bin seit zirka einem Jahr in Guadeloupe im Kranken- haus tätig. Wenn ich heute auf dieses Jahr zurückblicke, muß ich leider sagen, daß ich mit einigen Ausnahmen von den französischen Kollegen enttäuscht bin. Hier in Gua- deloupe, wo die deutsche

„Der Schein des Anstoßes. Bischöfe entscheiden über Schwangerenberatung“, so der Titel einer aktuellen Sen- dung in der ARDam 25. Februar, ab 23 Uhr,die von Betti- na Böttinger moderiert wird.

In der Sendung geht es um die am Sendetag zu erwar- tende Entscheidung der Deutschen Bischofskonferenz über das angekündigte Konzept der Konfliktberatung.

Auslöser war ein Dekret des Papstes zu dieser umstrittenen Frage vor fast einem Jahr. Die ARD-Sondersendung be- leuchtet die Konsequenzen der neuerlichen Stellungnah- me der Katholischen Kirche. Gesprächspartner in der Sendung sind unter anderem Bischof Karl Lehmann und Christa Nickels, Staatssekretärin im Bundesministerium für Gesundheit, Kirchenpolitische Sprecherin von Bündnis

90/ Die Grünen. EB

TV-Tip

(2)

Ausländerfeindlichkeit gerne diskutiert wird, ist von Kolle- gialität im Krankenhaus we- nig zu spüren. Durch die fremde Sprache in Anspruch genommen und verwundbar, wird sehr schnell eine Mei- nung über ein vermeintliches Fachwissen gefällt, das weder erprobt wurde noch Gegen- stand des Interesses war. Mit der Zeit wird dann klar, daß von vornherein feststand, daß man als Kollege gar nicht ernst genommen werden kann, da das deutsche Medi- zinstudium offensichtlich mit dem französischen Studium in keinster Weise vergleich- bar ist; dazu kommt die ange- borene weibliche ärztliche Inkompetenz, die auch in Deutschland nicht ausgestor- ben ist.

Nach sechs Monaten der Qual ruhe ich mich augen- blicklich entmutigt auf einer

geruhsamen Stelle in einer Rehabilitationsklinik aus. Ist doch ein steiniger Weg, diese Vereinigung Europas.

Runa Siméon, Centre Hospi- talier Maurice Selbonne, 97132 Pigeon Boullante, Guadeloupe

Honorarsystem

Erklärungsmodell für das gedeckelte Honorar und das Arzneimittelbudget, verglichen an und mit unserem Parla- ment:

Komplizierten Sach- verhalt verständlich machen

. . . Angenommen, wir hätten vor zehn Jahren jähr- lich 100(0) Millionen für un- ser Parlament ausgegeben:

Diäten der Abgeordneten, Telefonkosten, Reisekosten,

Kosten für Sekretärinnen, Übergangsgelder, Altersvor- sorge, Miete. Diese Summe ist jedes Jahr mit dem glei- chen Prozentsatz wie der Grundlohnsummenzuwachs angestiegen (Abgeordneten- honorartopf mit Deckel). Das Parlament verwaltet und ver- teilt in Eigenverantwortung (Kassenparlamentarische Ver- einigung) diese Gelder.

Nach der Wiedervereini- gung sind zwar mehr Aufga- ben und neue Abgeordnete dazugekommen (Radiologen mit Kernspin, neue Diagno- stikverfahren, die Sekretärin- nen/Arzthelferinnen fallen in höhere Berufsjahrklassen, die Miete/Nebenkosten stei- gen), aber das gedeckelte Parlamentarierhonorar steigt nur mit dem Grundlohnsum- menzuwachs.

Das deutsche Volk kann nicht noch so vielen Ärz-

ten/Abgeordneten eine Lu- xusversorgung gewähren; die Ärzte/Parlamentarier werden/

müssen (durch das gedeckelte Honorar angespornt) schon selber dafür sorgen, daß ihre Anzahl nicht ausufert.

Die Politikerreden (Seehofer, Dreßler, Fischer) aus der Ver- gangenheit und Gegenwart wären in diesem Beispiel auf Ärzte und Abgeordnete gleich anwendbar.

Jetzt noch zum Arzneimit- telbudget: Die Einnahmen des Staates sind vorgegeben.

Wenn die Abgeordneten durch ihre Gesetze die Aus- gaben höher anwachsen las- sen als die Einnahmen, wird der Differenzbetrag dem ge- deckelten Abgeordnetenho- norartopf abgezogen. Und der Patient/Bürger entschei- det alle drei Monate/fünf Jah- re mit seiner Chip-/Wahlkarte über das weitere Schicksal

A-381 Deutsches Ärzteblatt 96,Heft 7, 19. Februar 1999 (9)

S P E K T R U M LESERBRIEFE

(3)

A-382 (10) Deutsches Ärzteblatt 96,Heft 7, 19. Februar 1999

S P E K T R U M LESERBRIEFE

der Arztpraxis/des Abgeord- neten.

Wer würde bei diesem Sy- stem noch Abgeordneter werden wollen? Meine bei- den Kinder haben übrigens nicht vor, Medizin zu studie- ren . . .

Dr. med. Helmut Pürner, Bahnhofstraße 20, 95643 Tir- schenreuth

Infarktrisiko

Zu dem Beitrag „Wetterumschwung erhöht Infarktrisiko“ in Heft 51–52/1998:

Mehr beachten

Die von der WHO im Rahmen des MONICA-Pro- jektes veröffentlichten Da- ten, daß Wetterschwankun- gen, hier insbesondere Tem- peratur und Luftdruck, zu er- höhten Infarktzahlen führen, sollten nähere Beachtung finden. Die Zusammenhänge zwischen Wetter und Erkran- kung sind schon 1901 von Thomas Mann in seinem Ro- man „Die Buddenbrooks“

eingearbeitet worden, als er beschrieb, daß apoplektische Insulte bei bestimmten Wet- terlagen häufiger zu sehen seien. 1979 veröffentlichten Jacobi, Richter und Krüs- kemper (Fortschr Med 97; 7:

279) den Einfluß von Wetter auf die Thrombozytenfunkti- on. Veränderungen des Pro- staglandinhaushaltes und der Thrombozyten-Aggregation ließen sich von mir in meiner Dissertation, insbesondere für Luftdruckschwankungen und Dampfdruckschwankun- gen, nachweisen. Störungen im Prostaglandinhaushalt (ob nun primär oder sekun- där) können somit zu Gerin- nungsstörungen führen, die klinisch als Herzinfarkte oder als Schlaganfälle impo- nieren können. Die Wet- terabhängigkeit der Lungen- embolie war schon von Sandritter und Becker 1951 in der Deutschen Medizini- schen Wochenschrift (96, Sei- te 1526) veröffentlicht wor- den.

Dr. med. Reinhard Lubbe, Cheruskerstraße 15, 32423 Minden

Malaria

Zu dem Leserbrief „Verwirrende Rat- schläge“ von Christian Meine in Heft 1–2/1999:

Korrekte Empfehlungen

Zunächst möchte ich be- zweifeln, daß die konsultier- ten Ärzte Chemoprophylaxe mit Expositionsprophylaxe verwechselt haben, wie Herr Meine in seinem Brief.

Sämtliche Herrn Meine gegebenen Empfehlungen zur Chemoprophylaxe der Mala- ria waren korrekt und unter Berücksichtigung unterschied- licher Zielsetzungen wider- spruchsfrei. Vergleiche die Empfehlungen zur Malaria- vorbeugung der Deutschen Gesellschaft für Tropenmedi- zin, Seiten 4, 5, 9 (Stand: Mai 1998). Es besteht kein Grund,

„schockiert“ zu sein.

Hätte Herr Meine nur ei- nen der konsultierten Ärzte darauf angesprochen, hätten

sich die vermeintlichen Wider- sprüche leicht klären lassen.

Für Südafrika gilt nach den oben angeführten Empfehlun- gen: Malariaprophylaxe für das Grenzgebiet zu Zimbab- we und Mozambique mit Me- floquin oder mit Chloroquin und Proguanil. Für den Ein- nahmebeginn gilt: eine Woche vor Aufenthalt im Malariage- biet oder zwei bis drei Wochen vor Abreise, um eventuell auf- tretende Nebenwirkungen, insbesondere von Mefloquin, erkennen und auf ein anderes Prophylaxemittel noch vor Abreise wechseln zu können.

Bei der kritischen Abwä- gung von Prophylaxe und Ne- benwirkung, Patientenschutz und Vermeidung von Resi- stenzförderung, zu der jeder Arzt verpflichtet ist, kann es nicht die absolut einzig richti- ge Entscheidung geben, wie der Leserbriefschreiber zu glauben scheint . . .

Dr. Rolf Klimm, Bach 2, 83093 Bad Endorf

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

López Obrador, der nach seinen Initialen schlicht AMLO genannt wird, will die Gewalt der Mexikos neuer Präsident steht vor großen Aufgaben.. Ein

Die NATO sollte in eine frieden- wahrende Organisation umgewandelt werden, die in der Lage ist, außerhalb Europas zu operieren – in Afghanis- tan, wo sie bereitsteht, die Aufgabe

Mit der Zeit wird dann klar, daß von vornherein feststand, daß man als Kollege gar nicht ernst genommen werden kann, da das deutsche Medi- zinstudium offensichtlich mit

(Schon mal was von angepaß- ter Manschettenbreite ge- hört?) Schon an dieser Klei- nigkeit läßt sich ganz augen- scheinlich darstellen, daß die Erwachsenenmedizin eben nicht so

Viel wichtiger scheint je- doch, daß die Meßeinrichtun- gen und Meßballons allemal durch diese Chlorwolke hin- durch müssen und auch die Freisetzung von Chlor als Ozonkiller aus

Insbesondere dieses Nach- schubproblem kann in exotischen Län- dern, aber auch bereits in nicht so fern gelegenen Ländern erhebliche Probleme im Zuge der Projektsabwicklung mit

gelten für Kliniken nicht die- selben Werbebeschränkungen wie für selbstständige Ärzte.. Kliniken seien infolge des höheren sachlichen und per- sonellen Aufwands und der

Sicher ist: Es wird mit einer Änderung bis Ende 2019 nicht getan sein, sondern das Aus- wahlverfahren für das Medizinstudium bedarf einer kontinuierlichen Weiterentwicklung, um