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Archiv "Prognosefaktor nach Herzinfarkt" (28.02.1997)

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Wirkungen auf Leukozyten-Cyclo- oxygenase ihren Teil zum Therapieer- folg bei.

Hoffnungen setzen die Freibur- ger Dermatologen auch auf Pflanzen- extrakte in der Wundheilung, wo sie als Lösungen oder Salben eingesetzt werden können. Hier kommen laut Augustin namentlich Kamille, Johan- niskraut, Arnika, Calendula und Bro- melain als kostengünstigere Alternati- ven zu den herkömmlichen Externa in Frage – vor allem für Problemwun- den. In Freiburg wird in klinischen Studien und an Modellwunden unter- sucht, welchen Einfluß Kamille, Bro-

melain und ein Extrakt aus Krill-Mee- reskrebsen auf definierte Phasen der Wundheilung haben. Überdies wollen die Dermatologen auch die allergene Potenz der Pflanzenextrakte prüfen.

Echinacea-Präparate gehören zu den Phytotherapeutika, die bereits in ihrer Funktion als Immunstimulanzi- en in der Tumortherapie studiert wur- den. An der Freiburger Hautklinik soll nun erstmals der Frage nachge- gangen werden, ob Echinacea pallida bei Patienten mit rezidivierendem Herpes labialis zur Rezidivprophylaxe taugt. Insgesamt 76 Patienten sollen in die plazebokontrollierte Doppel-

blindstudie aufgenommen werden. Sie erhalten im krankheitsfreien Intervall vier Wochen lang dreimal wöchentlich Echinacea pallida intramuskulär inji- ziert. Nach sechs Monaten wird Bilanz gezogen. Als Erfolgskriterium gilt die Zahl der herpesfreien Tage. Mit Er- gebnissen ist laut Augustin frühestens im Sommer 1997 zu rechnen.

In einem weiteren Projekt be- schäftigt sich die Arbeitsgruppe um Augustin mit der Wirkung pflanzli- cher Steroide auf die entzündete Haut. Zu den Kandidatenpflanzen zählen hier Dulcamara stipites und Cardiospermum. Dr. med. Uwe Beise

A-510

P O L I T I K MEDIZINREPORT

(30) Deutsches Ärzteblatt 94,Heft 9, 28. Februar 1997 Frau H., 69 Jahre alt, kommt an

einem Oktobertag in meine homöopa- thische Praxis. Ihre Tochter sei schon lange bei einem Kollegen in homöopa- thischer Behandlung, und sie wolle jetzt auch so behandelt werden. Sie be- richtet über Probleme mit den Füßen.

Deshalb sei sie gekommen. Sie habe ein Gefühl, als gäbe die Erde nach, als ginge der Boden, auf dem sie steht, nach unten. Außerdem seien die Füße ganz kribbelig. Seit wann? Seit dem Tod ihrer Schwester an einem Schlag- anfall vor eineinhalb Jahren.

Während sie lebhaft erzählt, be- trachte ich mir die alte Dame genauer.

Auffallend ist ein herabhängendes, das halbe Auge bedeckendes rechtes Oberlid. Die Konjunktiva des Auges ist auffallend gerötet. Die rechte Hand ist dick ödematös geschwollen.

Mehr ist zunächst nicht zu sehen.

Nachdem sie mir ausführlich über den Tod ihrer Schwester berichtet hat, fange ich an, Fragen zu stellen. Ob ihr am rechten Auge etwas aufgefallen sei? Ja, seit 14 Tagen hänge es etwas und sei rot und träne. Sie sei schon beim Augenarzt gewesen, der habe Tropfen verschrieben. Die nähme sie seitdem, besser geworden sei es nicht.

Dann komme ich auf die rechte Hand zu sprechen. Seit wann die so dick sei, frage ist. Oh, schon ein halbes Jahr etwa. Das störe sie sehr. Es sei ein großer Druck darin, der habe in letzter

Zeit zugenommen. Wann sie das letzte Mal beim Hausarzt gewesen sei, frage ich, und ob bei der Gelegenheit auch ihr Blut untersucht worden sei. Sie be- richtet, bei ihm erst kürzlich gewesen zu sein. Bereits im Sommer sei das Blut untersucht worden. Dabei wäre was nicht in Ordnung gewesen. Der Hausarzt habe empfohlen, entweder den Kopf oder die Lunge röntgen zu lassen oder den Darm zu untersuchen.

Daraufhin sei sie bei einem Ra- diologen gewesen. Der habe sie unter- sucht (auch körperlich) und die Lunge geröntgt. Alles sei in Ordnung.

Wann waren Sie das letzte Mal beim Frauenarzt? Sie lächelt. „Ach, Frau Doktor, in meinem Alter“, sagt sie und schüttelt verneinend den Kopf. Ich bitte sie, den Oberkörper freizumachen. Der rechte Arm ist dick bis zur Axilla geschwollen, die rechte Mamille eingezogen, die Brust bis in die Axilla knotig rot verhärtet.

Ich blicke in ängstliche Augen. Be- hutsam kläre ich Frau H. über ihre Erkrankung auf. Nachdem sich das erste Entsetzen gelegt hat, bespre- chen wir gemeinsam, wie es weiterge- hen könnte.

Vier Tage nachdem Frau H. mei- ne Praxis aufgesucht hat, berichtet mir der Ehemann, sie sei an der Brust ope- riert worden, es gehe soweit gut. Die weitere Behandlung wird homöopa- thisch sein. Dr. med. Doris Witte

Ärztliche Sorgfaltspflicht

Ein Tatsachenbericht

Prognosefaktor nach Herzinfarkt

Daß das mittlere Thrombozytenvolumen bei Patienten nach Myokardinfarkt eine Aussage über das Risiko künftiger ischämischer Ereignisse erlaubt, haben Untersuchun- gen von J. F. Martin (London) an einem Kollektiv von nahezu 2 000 Infarktpatienten ge- zeigt. Sechs Monate nach dem akuten Ereignis wurde bei diesen Patienten das mittlere Thrombozytenvolumen bestimmt. Zwei Jahre nach dem Infarkt wurden diese Ergebnis- se in Bezug gesetzt zu der Rate von Todesfällen und ischämischen Ereignissen wie Rein- farkt oder koronare Herzkrankheit.

Es zeigt sich, daß das relative Risiko, binnen zwei Jahren nach dem Infarkt zu ver- sterben, in jener Gruppe, deren mittleres Thrombozytenvolumen im oberen Viertel an- gesiedelt war, um den Faktor zwei erhöht war gegenüber der Gruppe im unteren Viertel.

Was die prädiktive Aussagekraft der Bestimmung des Thrombozytenvolumens betrifft, so erwies sich diese Messung laut Martin im Vergleich zu anderen Untersuchungen wie etwa der Bestimmung von Fibrinogen oder Cholesterin als wesentlich aussagekräftiger.

Diese und andere Befunde legen die Vermutung nahe, daß Störungen im Bereich der Megakaryozyten-Thrombozyten-Hämostaseachse eine maßgebliche Determinante für die Entstehung von Gefäßkomplikationen wie Thrombose oder Herzinfarkt sein könnten. Gleichwohl ist unstrittig, daß die Aufklärung der äußerst komplexen Regula- tionsmechanismen gerade erst an ihrem Anfang steht. Neben dem kürzlich erst ent- deckten Thrombopoeitin ist so beispielsweise auch ein Einfluß von Interleukin-6 und

anderen Zytokinen gesichert. EB

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