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Archiv "Isoflavone" (29.06.2001)

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Vor nahezu 100 Jahren in Deutschland erfunden, erlebt die photodynamische Thera- pie auf dem Umweg über Amerika wohl auch bald bei uns eine Renaissance als al- ternative Behandlungsmetho- de bei epithelialem Haut- krebs – nicht zuletzt aufgrund fehlender Narbenbildung und Pigmentveränderungen. An- gesichts von 80 000 Neudia- gnosen jährlich und einer Verdoppelung innerhalb von zehn Jahren sieht Prof. Wolf- ram Sterry (Berlin) eine ge- waltige Aufgabe auf die Der- matologen zukommen.

Pathogenetisch spielt bei den Basaliomen, Spinaliomen und den zahlenmäßig stark an- gestiegenen aktinischen Kera- tosen die Summation der UV- Schäden durch Sonnenexpo- sition die Hauptrolle, beim Morbus Bowen sind Chemo- karzinogene ursächlich, bei den Läsionen in der Genital- region ist eine virale Genese durch onkogene Papillomavi- ren (HPV) gesichert.

Das Spektrum der ver- schiedenen konventionellen Therapieverfahren wird in nicht allzu ferner Zukunft er- weitert werden durch die to- pische photodynamische The- rapie mit 5-Aminolävulinsäu- re und Licht (5-ALA PDT), möglicherweise auch durch den – derzeit noch experi- mentellen – topischen Einsatz von Immunmodulatoren bei operativ ungünstig gelegenen Prozessen.

Wie Dr. Rolf-Markus Szei- mies (Regensburg) anlässlich eines Symposiums der Fir- men Schering und Asche in Berlin darlegte, wird die 5-ALA PDT in der Urologie bereits breit eingesetzt zur Therapie superfizieller Bla- senkarzinome, in den USA ist 5-ALA als Levulan® Kera- stick (in Kombination mit ei- ner bestimmten Blaulichtquel-

le) für aktinische Keratosen zugelassen.

Das Wirkprinzip: Ein Pho- tosensibilisator (etwa Prophy- rinderivate), der sich selektiv im Zielgebiet anreichert, be- wirkt in Kombination mit sichtbarem Licht eine Zell- schädigung, als Folge kommt es zum Zelltod. 5-ALA ist kein Photosensibilisator, son- dern wird nach Penetration in die Haut in die Porphyrin- synthese eingeschleust, akku- muliert und sensibilisiert die Zielzellen gegen Licht.

Protoporphyrin wird aktiviert

Nach 14 bis 18 Stunden wird bei oberflächlichen Läsionen wie aktinischen Keratosen blaues, bei tiefer gehenden rotes Licht zur Therapie eingesetzt. Da- durch wird das gebildete Pro- toporphyrin aktiviert, wobei zytotoxische reaktive Sauer- stoffspezies entstehen, die Zellschäden mit nachfolgen-

dem Zelltod auslösen. Maxi- mal sind Tumordicken bis drei Millimeter zu behandeln.

Diagnostisch zu nutzen ist die Fluoreszenz der ALA-in- duzierten Porphyrine unter Wood-Licht, allerdings ist die Aussagekraft der mikrosko- pisch kontrollierten Chirur- gie nicht ebenbürtig.

In der onkologischen Der- matologie liegen die meisten Erfahrungen bei aktinischen Keratosen vor. Für die Pati- enten sei die photodynami- sche Therapie zwar nicht ganz schmerzfrei und es komme vorübergehend zu erythema- tösen und oedematösen Haut- reaktionen, so Prof. Herbert Hönigsmann (Wien). Die 20- prozentige Lösung sei jedoch sehr effizient, wie eine place- bokontrollierte Doppelblind- studie bei 243 Patienten mit 1 403 aktinischen Keratosen gezeigt habe.

Acht Wochen nach einma- liger Therapie ergab sich – bezogen auf die Anzahl der

Läsionen – eine Heilungsrate von 83 Prozent (Vehikel: 34 Prozent), nach zwölf Wo- chen waren 77 Prozent voll- ständig abheilt (Vehikel: 28 Prozent).

Mit der 5-ALA PDT seien vergleichbar hohe Heilungs- raten wie mit konventionellen Verfahren zu erreichen, sagte der Referent. Als Vorteile für die neue Methode sieht der Dermatologe, dass größere Areale zu behandeln sind und eine schnelle Abheilung ohne Pigmentveränderungen und ohne Narbenbildung resul- tiert. Aufgrund fehlender Ge- notoxizität könne das Vorge- hen bedenkenlos wiederholt werden.

Laut Szeimies reicht bei ak- tinischen Keratosen – auch langfristig gesehen – die ein- malige Behandlung aus, wäh- rend bei Basalzellkarzinomen Langzeitdaten noch fehlen und eventuell ein wiederhol- tes Vorgehen nötig ist. Unge- eignet sind noduläre, pigmen- tierte und sklerodermiforme Basaliome. Beim Morbus Bo- wen ist die neue Therapieform der Kryotherapie ebenbürtig – allerdings mit deutlich besse- rem kosmetischen Ergebnis.

Geprüft wird, ob die photo- dynamische Therapie mit 5- ALA in niedrigen Dosen auch bei entzündlichen Dermato- sen wie Psoriasis und zirkum- skripter Sklerodermie einzu- setzen ist. Dr. Renate Leinmüller V A R I A

Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 98½½½½Heft 26½½½½29. Juni 2001 AA1767

Epitheliale Tumoren

Renaissance der

photodynamischen Therapie

Unternehmen

Auf der Suche nach pflanzlichen Alternativen zur Behandlung me- nopausaler Beschwerden haben Wiener Wissenschaftler entdeckt, dass der heimische Rotklee (Trifolium pratense) besonders reich an Isoflavonen (Phytoöstrogenen) ist. Um die Wirkstoffe für den menschlichen Körper nutzbar zu machen, müssen die Isoflavone mit- tels eines speziellen Extraktionsverfahrens herausgefiltert werden.

Mit menoflavon®bietet das Unternehmen Pascoe GmbH (Gießen) ab sofort ein Präparat auf der Basis von Rotklee zur Linderung klimak-

terischer Beschwerden an. EB

Seroquel –Neue Daten weisen darauf hin, dass das atypische Antipsychotikum Seroquel® (Quetiapin, AstraZeneca) ei- ne wirksame und gut verträgli- che Behandlungsmöglichkeit für Kinder und Jugendliche mit psychotischen Erkrankun- gen darstellt. Hohe Verträg- lichkeit einer Behandlung ist in dieser Patientengruppe be- sonders wichtig, da die lang- fristige Compliance nicht mehr gewährleistet ist, wenn schon die erste verordnete Therapie behindernde Nebenwirkun- gen wie zum Beispiel extra- pyramidale Symptome und übermäßige Gewichtszunah-

me hervorruft. EB

Kurz informiert

Foto: Projektbüro „Rotklee“

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