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Archiv "Pflegeversicherung: Solides Fundament" (06.04.2001)

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D

ie medizinische Versor- gung von Menschen mit geistiger Behinderung ist oft unzureichend. Das ist das Urteil der Bundesarbeitsge-

meinschaft Ärzte für Men- schen mit geistiger Behinde- rung e.V., Hildesheim, die sich anlässlich des ersten na-

tionalen Kongresses „Medi- zin für Menschen mit geisti- ger Behinderung“ in Kassel gegründet hat. Krankheiten bei geistig oder mehrfach Be- hinderten kön- nen anders oder abgewandelt verlaufen als bei Nichtbehinder- ten. Kenntnisse in der Behin- dertenmedizin seien Voraus- setzung für eine optimale Ver- sorgung. Die Bundesarbeits- gemeinschaft fordert daher, dass eine gesonderte Weiter- bildung für Ärztinnen und Ärzte eingeführt wird, die in diesem Bereich tätig sind. Zu-

dem sei die angemessene Ver- sorgung Behinderter mit ei- nem zeitlichen und finanziel- len Mehraufwand verbunden, der nicht entsprechend vergü- tet werde.

Pflegeversicherung

Solides Fundament

Bundesgesundheitsmini- sterin Schmidt rechnet mit stabilen Beiträgen.

D

ie Pflegeversicherung ste- he auf einem soliden fi- nanziellen Fundament, er- klärte Bundesgesundheitsmi- nisterin Ulla Schmidt (SPD) anlässlich der Vorstellung des Zweiten Berichts über die Entwicklung der Pflegeversi- cherung. Mittelfristig sei auch die Beitragsstabilität gesi- chert. Obwohl im vergange- nen Jahr die Ausgaben die

Einnahmen überstiegen hat- ten, wies die Versicherung Ende 2000 noch ein Polster von 9,43 Milliarden DM auf.

Ab 2003 sollen sich nach den Kalkulationen der Bundesre- gierung auch wieder Über- schüsse einstellen.

Die finanziellen Reserven sollen zur Verbesserung der Qualität in der Pflege ver- wendet werden. Ferner sollen mit 500 Millionen DM jähr- lich die pflegenden Angehöri- gen unterstützt werden.

Von der sozialen Pflege- versicherung erhielten Ende 1999 rund 1,28 Millionen Pflegebedürftige ambulante Leistungen und 550 000 Pfle- gebedürftige stationäre Lei- stungen. Von der sozialen und von der privaten Pflegeversi- cherung werden derzeit etwa 1,9 Millionen Menschen un- terstützt. Seit ihrer Ein- führung vor sechs Jahren ha- be sich die Abhängigkeit der Betroffenen von der Sozial- hilfe erheblich verringert, be- tonte die Bundesgesundheits- ministerin.

A K T U E L L

Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 98½½½½Heft 14½½½½6. April 2001 AA869

Handhygiene

Gefühle statt Logik

D

ie Kinderstube hat offenbar einen stärkeren Einfluss auf das Hygiene- verhalten von Ärzten als ein langjähriges Medizinstudium. Diese beunruhigende Schlussfolgerung lässt sich aus einer Un- tersuchung ableiten, die Donald Knautz und Constanze Wendt von der Univer- sität Heidelberg auf einem Symposium zu Krankenhausinfektionen in Ulm vor- gestellt haben. Die Hygieneexperten ha- ben sich auf die Händedesinfektion in ih- rer Klinik konzentriert. Studien zeigen, dass die Hände des Klinikpersonals die wichtigsten Überträger nosokomialer In- fektionen sind. Mehr als 500 000 solcher Infektionen treten nach Hochrechnun- gen pro Jahr in Deutschland auf, schät- zungsweise ein Drittel könnte durch bes- sere Hygiene vermieden werden; konse- quente Händedesinfektion wäre eine der wichtigsten Maßnahmen. Allerdings zei- gen Beobachtungen, dass Ärzte sich nur halb so oft die Hände desinfizieren, wie sie es eigentlich sollten.

K

nautz und Wendt wollten wissen, ob das Personal ihrer Klinik dann konse- quent zur Flasche mit Desinfektionsmit- tel greift, wenn es ein hohes Risiko gibt, sich mit Keimen kontaminiert zu haben.

Dazu haben sie mit Erlaubnis der Klinik- leitung mit einem Teil der Angestellten eine geheime Abmachung getroffen: Ei- nige Pflegekräfte und Ärzte wurden ge- schult, das Hygieneverhalten ihrer Kolle- gen unauffällig zu beobachten und in 15 typische Situationen zu kategorisieren:

Das Spektrum reicht von „sauberen“

Tätigkeiten – etwa dem Anfassen steriler Gegenstände – bis hin zu „schmutzigen“, wie dem Kontakt mit Fäkalien oder der Berührung von Patienten mit infizierten Wunden, nach denen jeder Arzt seine Hände desinfizieren müsste. Die Beob- achtungen zeigten, dass ein erheblicher Teil der Ärzte und Pfleger nicht wirklich verstanden hat, um was es bei Hygiene geht. Erstaunlich beliebt war die Hän- dedesinfektion, nachdem das Personal sterilisierte Gegenstände angefasst hatte.

Obwohl das Risiko, sich hier einen Keim zuzuziehen, gleich Null ist, griffen vier von zehn Ärzten und Pflegern hinterher zur Flasche mit dem Desinfektionsmittel.

Offenbar löse der Umgang mit solchen sterilisierten Gegenständen die Assozia- tion „Reinigung“ aus, vermutet Knautz – auch wenn es in diesem Fall allenfalls Sinn macht, sich vor dem Anfassen die Hände zu desinfizieren.

M

it zunehmendem Risiko einer Kon- tamination stieg dann aber die Be- reitschaft zur Händedesinfektion. Am besten war die Rate nach dem Kontakt mit Fäkalien, in 97 Prozent dieser Si- tuationen folgt eine Händedesinfekti- on. Knautz vermutet, dass sich hier die seit frühester Kindheit gelernten müt- terlichen Ermahnungen auswirken.

Doch ausgerechnet in der riskantesten Situation nahm das Personal die Pflicht zur Desinfektion dann nicht mehr so genau. Nach Kontakt zu einem Patien- ten mit einer infizierten Wunde sank die Bereitschaft zur Händedesinfekti- on auf 85 Prozent beim Pflegepersonal, bei Ärzten sogar auf 74 Prozent. „Hän- dehygiene scheint eher durch Faktoren wie individuelle Gefühle der Abnei- gung bestimmt zu werden als durch tatsächliche Kontaminationsrisiken“, folgern Knautz und Wendt. Klaus Koch Akut

Neben Förderung und Betreuung brauchen Behin- derte qualifizierte ärztliche Versorgung.

Geistig Behinderte

Weiterbildung einführen

Ärzte gründen Bundesarbeitsgemeinschaft.

Foto: dpa

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