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Archiv "Koronare Herzerkrankung: Hohes Risiko" (14.05.1999)

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A-1282

M E D I Z I N KURZBERICHT/FÜR SIE REFERIERT

(54) Deutsches Ärzteblatt 96,Heft 19, 14. Mai 1999

In einer Londoner Unfallambu- lanz wurde untersucht, ob bei Patien- ten nach erlittenen Stürzen durch eine interdisziplinäre Abklärung weitere Stürze wirkungsvoll verhindert wer- den können. 397 Patienten im Alter von 65 Jahren oder darüber wurden in zwei Gruppen eingeteilt, bei 184 wur- de die Sturzursache intensiv abgeklärt und nötigenfalls behandelt, während 213 Patienten nur eine Behandlung ihrer Sturzfolge erhielten.

Innerhalb eines Folgejahres war es bei der Kontrollgruppe zu weiteren

510 Stürzen gekommen, wogegen dies in der Interventionsgruppe nur in 183 Fällen geschah. Neben der geringeren Sturzrate war bei der Interventions- gruppe die Rate an Krankenhausein- weisungen signifikant geringer. acc

Close J et al.: Prevention of falls in the elderly trial (PROFET): a randomised controlled trial. Lancet 1999; 353; 93–97.

Dr. Jacqueline Close, Clinical Age Re- search Unit, Dep. of Health Care of the Elderly, King’s College School of Medi- cine and Dentistry; London SE5 9PJ, England.

toren und Transplantationen bei quer- schnittverletzten Patienten realisieren zu können, müssen noch umfangrei- che methodische Probleme, insbeson- dere bezüglich der Applikationsweise, gelöst werden. Außerdem müssen un- erwünschte Nebenwirkungen und die hohen Kosten einkalkuliert werden (47).

Große Hoffnungen richten sich auf die Antikörper (IN-1) gegen die myelingebundenen Wachstumsinhibi- toren des ZNS (35, 37). Bei einer mög- lichen künftigen Anwendung in der Klinik muß berücksichtigt werden, daß die „Nogo“-Moleküle wahrscheinlich eine Schutzfunktion auf die Integrität der etablierten neuronalen Kontakte ausüben (35). Daher kann die Aus- schaltung der Wachstumsinhibitoren auch nachteilige Folgen für unverletzte Regionen des ZNS mit sich bringen. Es ist nicht bekannt, welche Interaktionen oder gar Interferenzen dabei zwischen den regenerierenden durchtrennten Nervenfasern und den sich reorgani- sierenden intakt gebliebenen Projek- tionen stattfinden. Die gleichen Vorbe- halte müssen auch im Zusammenhang mit dem Einsatz von neurotrophen Faktoren geäußert werden, wenn da- durch die physiologischen, myelinasso- ziierten Wachstumsbarrieren über- wunden und in verschiedenen, auch unverletzten Systemen des Gehirns und des Rückenmarks möglicherweise ungeordnete axonale Aussprossungen und Synapsenneubildungen mit patho- logischen funktionellen Auswirkungen induziert werden. Aufgrund dieser Problematik erscheint es sinnvoll, in erster Linie lokale und zeitlich limitier- te Applikations- und Therapiestrategi- en weiterzuentwickeln.

Ein vorrangiges Ziel der thera- peutischen Bemühungen ist die zumin- dest partielle Restitution motorischer Funktionen. Vielleicht wird es in Zu- kunft gelingen, neuronale Reorganisa- tion und Regeneration nach spinalem Trauma in die „richtigen Bahnen“ zu lenken und funktionell geeignete synaptische Kontakte im ZNS zu kon- solidieren, indem axonal regenerati- onsfördernde Interventionen mit ge- zieltem motorischen Training kombi- niert werden (9, 24). Vielleicht könnte sich daraus eine gemeinsame Heraus- forderung für die experimentelle Para- plegiologie und die Neurorehabilitati-

on entwickeln. Mehr als 50 Jahre nach den Pionierarbeiten des Neurologen und Neurochirurgen Ludwig Gutt- mann (17), der sich erstmals um eine konsequente Behandlung querschnitt- verletzter Patienten bemüht hat, zeich- net sich ein neues Ziel in der Paraple- giologie ab: Die bisherige Akut- und Rehabilitationsbehandlung soll durch eine zumindest partielle Nervenrege- neration im verletzten Rückenmark ergänzt werden. Niemand vermag heu- te zu beurteilen, wann ein solches Ziel erreicht werden kann. Im Interesse der betroffenen Patienten sollte auch nicht darüber spekuliert werden. Die kli- nisch orientierte neurobiologische Forschung auf diesem Gebiet muß in- tensiv, aber auch geduldig fortgesetzt werden.

Zitierweise dieses Beitrags:

Dt Ärztebl 1999; 96: A-1279–1282 [Heft 19]

Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Literaturverzeichnis, das über den Son- derdruck beim Verfasser und über die Inter- netseiten (unter http://www.aerzteblatt.de) erhältlich ist.

Anschrift des Verfassers Priv.-Doz. Dr. med.

Wilhelm Nacimiento Leitender Oberarzt der Neurologischen Klinik Medizinische Fakultät der

Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule

Pauwelsstraße 30 52057 Aachen

Prophylaxe von Stürzen bei älteren Personen

Neue Daten der Framingham- Studie weisen erneut auf ein hohes Risiko einer unselektionierten Bevöl- kerung hin, eine koronare Herzerkran- kung (KHK) zu bekommen.

40jährige Männer, die zum Zeit- punkt der Erstuntersuchung keine KHK aufwiesen, zeigten in den folgen- den 25 Jahren ein Risiko von 48,6 Prozent für das Auftreten dieser Er- krankung, bei gleichaltrigen Frauen lag das Risiko bei 31,7 Prozent. Bei der Gruppe der 70jährigen, die bei Einschluß in die Studie keine KHK aufwies, lag das Risiko für die Folge- jahre für die Männer immer noch bei 34,9 und für die Frauen bei 24,2 Pro- zent.

Die Autoren betonen, daß trotz unauffälliger Eingangsbefunde bei den 40jährigen tatsächlich von diesen jeder zweite Mann und jede dritte Frau im Laufe ihres weiteren Lebens eine KHK entwickeln wird. Auch bei den Älteren ist bei jedem dritten Mann und jeder vierten Frau mit einer KHK zu rech- nen. Dementsprechend halten sie wei- tere Anstrengungen zur Primärprophy- laxe der KHK für angezeigt. acc

Lloys-Jones DM, Larson MG, Beiser A, Levy D: Lifetime risk of developing coronary heart disease. Lancet 1999; 353:

89–92.

Dr. Daniel Levy, Framingham Heart Stu- dy, 5 Thurber Street, Framingham, MA 01702, USA.

Koronare Herzerkrankung: Hohes Risiko

Referenzen

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