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Schleswig-Holstein Der echte Norden

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Schleswig-Holstein Der echte Norden

Informationsveranstaltung

„Schutz vor Radon in Schleswig-Holstein“

25. September 2018

[ Aktualisierung: 12.03.2019 ]

(2)

Tagesordnung

Begrüßung und Organisatorisches

Physikalische Grundlagen Radioaktivität Was ist eigentlich Radon?

Rechtskunde Strahlenschutzgesetz und Verordnung zu Radon Pause / Networking

Messtechnik und Messungen in Schleswig-Holstein Maßnahmen zum Schutz vor Radon

Handlungsempfehlungen / Ausblick / Fragen

Schutz vor Radon in Schleswig-Holstein

(3)

Atome bestehen aus einem Kern und Elektronen, die den Kern umgeben

 der Kern enthält positive Ladungen (+)

 die Elektronen sind negativ geladen (–)

 ein Atom enthält genauso viele (+) wie (–) Ladungen

 nach außen ist ein Atom deshalb elektrisch neutral

 (+) und (–) Ladungen gleichen sich aus

Physikalische Grundlagen - Radioaktivität

Bildquelle: www.halbleiter.org/grundlagen/atombau/

Atomaufbau

(4)

Atomkerne bestehen aus Protonen (+) und Neutronen (O)

 Kerne müssten eigentlich alle explodieren, weil sich alle (+) Ladungen abstoßen

 Kernkräfte zwischen den Protonen und Neutronen halten den Kern zusammen, Neutronen sind der „Kitt“ des Kerns

 Das Verhältnis von Protonen zu Neutronen bestimmt, ob ein Kern stabil ist oder

radioaktiv zerfallen kann

 leichte Kerne 1 : 1

 schwere Kerne 1 : 1,6

 Je weiter das Verhältnis von der jeweils

„idealen“ Konfiguration abweicht, um so

„eher“ zerfällt der Kern

Physikalische Grundlagen - Radioaktivität

Bildquelle: Land Baden-Württemberg Broschüre „Schutz vor Radon“

Atomkern

(5)

Physikalische Grundlagen - Radioaktivität

Bildquelle: https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=10506144

 insgesamt sind über 2000 Nuklide bekannt

 beim radioaktiven Zerfall versucht ein Kern, das Missverhältnis von Protonen zu Neutronen

auszugleichen

 die schwarzen Kästchen stellen stabile Kerne dar, alle anderen sind radioaktiv

 Der Zerfall von Atomkernen

geschieht unter Aussendung von Teilchen oder Photonen mit

hohen Energien (Alpha-, Beta-, Gamma-Strahlung)

Nuklidkarte

(6)

Maß für Radioaktivität

• 1 Zerfall pro Sekunde = 1 Becquerel [Bq]

• physikalisch leicht messbar (zählbar)

Wirkung

• Alpha-, Beta-Teilchen und Gamma-Strahlung transportieren Energie

• diese Energie wird im Gewebe abgegeben

• die Strahlung wirkt „ionisierend“, zerstört also Molekülverbindungen, somit auch biologische Verbindungen

 Zellen sterben ab

 Zellen funktionieren nicht mehr richtig

 das Erbgut kann verändert werden

• die verschiedenen Organe sind unterschiedlich empfindlich

• abhängig von der Strahlenart, Energie, Intensität, …

• Dosis und Wirkung im Körper sind nicht direkt messbar Physikalische Grundlagen

Einheiten und Strahlenwirkung

Bildquelle: Land Baden-Württemberg Broschüre „Schutz vor Radon“

(7)

Physikalische Grundlagen Empfindlichkeit der Organe

0,12

0,12

0,12

0,12 0,12

0,08 0,04 0,04

0,04 0,04

Andere; 0,12

Gewebe-Wichtungsfaktoren w

T

gem. Anlage 18 StrlSchV –

(Stand: 03/2019)

Knochenmark (rot) Dickdarm

Lunge Magen Brust Keimdrüsen Blase Speiseröhre Leber Schilddrüse Haut

Knochenoberfläche Gehirn

Speicheldrüsen Andere

die Lunge ist im Vergleich zu anderen Organen relativ empfindlich

(8)

Dosimetrie (Lehre von den Verfahren zur Messung der Dosis/-leistung in Materie)

nur hohe Dosen verursachen unmittelbar erkennbare Schäden

niedrige Dosen erhöhen Wahrscheinlichkeiten für Erkrankungen

effektive Dosis

− Risikomaß mit Bezug auf den ganzen Körper

− berücksichtigt die Strahlenarten

− berücksichtigt die Empfindlichkeiten der Organe

− Einheit Sievert [Sv]

− meist in milliSievert [mSv] oder mikroSievert [µSv] angegeben als Maßstab: natürliche Exposition in Deutschland ca. 2,1 mSv/Jahr Physikalische Grundlagen

Dosis und Dosisbegriffe

(9)

Einwirkung auf den Menschen: 4 Pfade 1. Direktstrahlung (kosmische Strahlung) 2. Direktstrahlung (Radioaktivität im Boden)

3. Aufnahme in den Körper mit der Nahrung (Ingestion) 4. Aufnahme in den Körper mit der Atemluft (Inhalation)

kein einfacher Zusammenhang zwischen Aktivität und Dosis

 1 mSv wird verursacht durch einmalige Aufnahme (Ingestion) von 3.500 Bq Ra-226

77.000 Bq Cs-137 56.000.000 Bq H-3

50 Bq/m³ Radon in Innenräumen verursachen ca. 1 mSv pro Jahr Physikalische Grundlagen

Ursachen von Expositionen

(10)

 mit der Nahrung werden natürliche radioaktive Stoffe aufgenommen

ein Mensch mit 75 kg Gewicht hat eine „Eigenradioaktivität“ von:

Nuklid Aktivität in Bq Bq/kg

H-3 (Tritium) 25 0,3

Be-7 (Beryllium) 25 0,3

C-14 (Kohlenstoff) 3800 55

K-40 (Kalium) 4200 60

Rb-87 (Rubidium) 650 10

Uran / Thorium 4 0,06

Ra-226 (Radium) 1 0,01

kurzlebige Radon-Folgeprodukte 45 0,6 langlebige Radon-Folgeprodukte 60 1 In Summe: 9000 Bq

verursacht ca. 1 Mio. Zellschädigungen pro Sekunde, die der Körper repariert

Natürliche Radioaktivität im Menschen

Physikalische Grundlagen

(11)

Was ist eigentlich Radon?

Uran-Radium-Zerfallsreihe

Bildquelle: Land Baden-Württemberg Broschüre „Schutz vor Radon“

(12)

Durchschnittswerte Deutschland:

2,1 mSv pro Jahr - Natürlich 2,0 mSv pro Jahr - Künstlich

Radon in Gebäuden verursacht den größten Dosisanteil der natürlichen Exposition in Deutschland!

Was ist eigentlich Radon?

Effektive Dosis und deren Anteile

(13)

Radon-Eintrittspfade:

 (Setzungs-)Risse Fundament/Kellerwand

 Spalten Fundament/Kellerwand

 Fugen Fundament/Kellerwand

 Hausanschlüsse (Gas/Wasser/Strom)

Je dichter die Gebäudehülle und geringer die Luftwechselrate, desto größer das Potenzial zur Aufkonzentrierung von Radon und weiterer

Innenraumschadstoffe!

Was ist eigentlich Radon?

Wie kommt Radon in Gebäude?

(14)

 Rauchen kann Lungenkrebs verursachen (häufigste Ursache)

 Radon kann Lungenkrebs verursachen (zweithäufigste Ursache)

 die Kombination mit Rauchen erhöht das radoninduzierte Risiko überproportional

keine Addition der Risikofaktoren, sondern multiplikative Erhöhung

Lungenkrebserkrankung im Alter von 75 Jahren (absolut) Nichtraucher (lebenslang)

0,4 % 0,5 % 0,7 %

Raucher

10 % 12 % 16 % 0 Bq/m³

100 Bq/m³ 400 Bq/m³

Das Radon-Risiko für Raucher ist um den Faktor 25 höher als für Nichtraucher

Was ist eigentlich Radon?

Wie hoch ist das Risiko durch Radon?

(15)

Das Radon-Risiko für Raucher ist um den Faktor 25 höher als für Nichtraucher

Was ist eigentlich Radon?

Wie hoch ist das Risiko durch Radon?

Bildquelle: Freistaat Sachsen Broschüre „Radonschutzmaßnahmen“

(16)

Anstieg des relativen Radoninduzierten Lungenkrebsrisikos:

ca. 16% alle 100 Bq/m³ bei Langzeitexpositionen (inkl. Unsicherheiten, sonst 8,4%)

Verdopplung bei ca. 1000 Bq/m³

Für Deutschland gilt:

ca. 5% aller Lungenkrebserkrankungen Radoninduziert, also rund 1900 Patienten (ca. 90% bei Langzeitexpositonen < 200 Bq/m³) International ca. 3-14% aller Lungenkrebsfälle

Was ist eigentlich Radon?

Wie hoch ist das Risiko durch Radon?

Abbildung + Angaben: gemäß WHO Handbook on indoor-radon sowie Darby et al. 2006

(17)

Was ist eigentlich Radon?

Wie hoch ist das Risiko durch Radon?

Von Becquerel zu milliSievert ; Von Aktivitätskonzentration zu effektiver Dosis

Dosiskonversionsfaktor, festgelegt von der ICRP

(International Commission on Radiological Protection )

: Beschäftigte: 1,4 mSv / (mJ h m

-3

)

Bevölkerung: 1,1 mSv / (mJ h m

-3

)

Gewichtete Dosiskonversionsfaktoren (Gleichgewichtsfaktor, Umrechnung Einheiten) Innenräume Beschäftigte: 3,2 nSv / (Bq h m

-3

)

Bevölkerung: 2,5 nSv / (Bq h m

-3

)

Beispiel:

ein Jahr: ca. 9000h Arbeitsjahr (40h-Woche): ca. 2000h Annahme: Arbeitnehmer bei Radonexposition von 50 Bq/m³

=> auf Arbeit: 0,32 mSv

zu Hause: 0,875 mSv -> insg. 1,195 mSv Annahme: Arbeitnehmer bei Radonexposition von 300 Bq/m³

=> auf Arbeit: 1,92 mSv

zu Hause: 5,25 mSv -> insg. 7,17 mSv

(18)

Richtlinie 2013/59/EURATOM vom 5. Dezember 2013

Strahlenschutzgesetz vom 27. Juni 2017

• (Inkrafttreten hier wesentlicher Teile 31.12.2018)

Strahlenschutzverordnung

• (Bundesrat 19.10.2018 / Inkrafttreten 31.12.2018)

Rechtliche Grundlagen

(19)

Richtlinie 2013/59/EURATOM vom 5. Dezember 2013

 die Mitgliedsländer erstellen nationale Maßnahmenpläne zum Radonschutz

 sie sorgen für Maßnahmen gegen Radonzutritt bei Neubauten

 sie ermitteln Radonvorsorgegebiete

 die nationalen Referenzwerte dürfen nicht höher als 300 Bq/m³ sein

Rechtliche Grundlagen

(20)

Strahlenschutzgesetz vom 27. Juni 2017

(Inkrafttreten hier wesentlicher Teile 31.12.2018)

 der Referenzwert für Aufenthaltsräume und Arbeitsplätze beträgt 300 Bq/m³

 Bundes- und Länder-Maßnahmenpläne sind aufzustellen

 Länder haben Informationsverpflichtungen

 Bund legt die Kriterien für die Feststellung der Radonvorsorge- gebiete fest

 Länder weisen - falls erforderlich - Radonvorsorgegebiete bis Ende 2020 aus

Rechtliche Grundlagen

(21)

Strahlenschutzverordnung

(Inkrafttreten 31.12.2018)

 es soll überall radonsicher gebaut werden

 es werden bautechnische Maßnahmen für Neubauten vorgeschlagen, die den Radonzutritt effektiv reduzieren

 Ausweisung von Radonvorsorgegebieten bei Überschreitung des Referenzwerts auf 75% der Fläche einer Verwaltungseinheit in 10%

aller Gebäude

 dort werden für bestimmte Arbeitsplätze (Erd- oder Kellergeschosse) repräsentative Messungen über 12 Monate vorgeschrieben

 die Festlegung der Radonvorsorgegebiete erfordert zuvor umfangreiche Messungen (Bodenluft, Permeabilität, evtl. auch Gebäude)

Rechtliche Grundlagen

(22)

Ist Radon überall gleich verteilt?

Radonprognose Bundesamt für Strahlenschutz

Bildquelle: Bundesamt für Strahlenschutz (BfS)

(23)

Kurze Pause

Bildquelle: Bundesamt für Strahlenschutz (BfS)

(24)

Messtechnik und Messungen in SH Grundsätzliche Messverfahren

Innenraummessungen - Ermittlung der Radon-

Aktivitätskonzentration eines Objekts (Gebäudes) in einem Messintervall - Einfache technische Durchführung - Aktive und Passive Messverfahren - Unterschiedliche Messzeiträume - Viele Interpretationsspielräume - Standardverfahren nach StrlSchG:

passive Langzeitmessung über ein volles Kalenderjahr mittels Kernspurdetektor

Bodenluftmessungen - Ermittlung der Radon-

Aktivitätskonzentration der Bodenluft an einem bestimmten geogr. Ort (z.B. Feld) - Aufwändige technische Durchführung - Aktive und Passive Messverfahren - Unterschiedliche Messverfahren - Unterschiedliche Messzeiträume

- Standardverfahren muss noch festgelegt

werden, wahrscheinlich Verfahren nach

Kemski (drei Messpunkte an einem

Messort, ein Meter Tiefe, jeweils drei

Probenahmen [in LUCAS-Zellen])

(25)

Messtechnik und Messungen in SH Innenraummessungen

Passives Verfahren: Kernspurdetektoren

Bildquellen: Radon-Analytics.com ; BfS ; altrac ; KIT

(26)

Messtechnik und Messungen in SH Innenraummessungen

Aktive Messgeräte: Überblick

Bildquellen: airthings ; sarad ; saphymo

Kompakte Handmessgeräte

Hochpräzise Tischmessgeräte

Künftige Anwendungsfelder im

Gebäudemanagement

(27)

Messtechnik und Messungen in SH Innenraummessungen

Aktive Messgeräte: Messprinzip

Bildquellen: www.science.uwaterloo.ca ; www.sciencedirect.com

Ionisationskammer Halbleiterdetektor

Vorteile:

- sehr genau - schnell

Nachteile:

- große Bauform - kostenintensiv

Vorteile:

- kleine Bauform - günstig

Nachteile:

- relativ langsam

- deutlich ungenauer

(28)

Messtechnik und Messungen in SH Bodenluftmessungen

Überblick

Bildquellen: www.bertin-instruments.com ; https://academic.oup.com ;

Auswertung der befüllten LUCAS- Zellen i.d.R.

automatisiert über Nacht

„Aktives“ Verfahren (Onlinewerte) „Passives“ Verfahren (Nachauswertung)

(29)

Innenraum-Messwerte aus SH

( Langzeitmessungen mit passiven Exposimetern )

• verschiedene Messkampagnen (1980 – 2000)

• unterschiedliche Datenquellen (BfS, TÜV, Kemski & Partner)

• uneinheitliche Messintervalle

• inhomogene Gebäudeauswahlen

• ca. 1700 Messwerte aus S-H

• nicht repräsentative regionale Verteilung

Werte in Wohnräumen lagen unterhalb von 300 Bq/m³

Messwerte zur Bodenluftkonzentration aus SH

• Bundesweit ca. 4000 Messwerte (in SH: 215 Messwerte)

• Messortwahl orientierte sich grob an der vorhandenen Geologie

• Geologische Grenzen als „Trennflächen“ in der Karte

• Kartenerstellung mit Flächeninterpolation auf 3x3km Raster

• letzte Daten aus 2007

Datenmenge nicht ausreichend für Ausweisung von Radonvorsorgegebieten

Messtechnik und Messungen in SH

Bestandsdaten

(30)

Messtechnik und Messungen in SH Bestandsdaten

Bodenluftkarte Kemski & Partner, 2004

Bildquelle: Bundesamt für Strahlenschutz

(31)

Messtechnik und Messungen in SH Bestandsdaten

Bodenluftkarte Kemski & Partner, 2007

Bildquelle: Bundesamt für Strahlenschutz

(32)

Messtechnik und Messungen in SH Bestandsdaten

Gegenüberstellung Bodenluftkarten aus 2004 vs. 2007

Bildquelle: Bundesamt für Strahlenschutz

(33)

Messtechnik und Messungen in SH Bestandsdaten

Bildquelle: Bundesamt für Strahlenschutz ; LLUR

Geologische Übersichtskarte

• Zusammenhänge mit Bodenluftkarte

• Signifikanter Ostseeküstenbereich

• Rel. hohe Bevölkerungsdichte

(34)

Messtechnik und Messungen in SH

Von Bestandsdaten zur Radonprognose

Bildquellen: BfS

(35)

Messtechnik und Messungen in SH Innenraumprognosen

Quelle: BfS

Darstellung der Radonkonzentration in Gebäuden, herausgegeben vom BfS nach Menzler et al., 2006

Hier scheinen die Stadt Flensburg und der Kreis Plön stark betroffen zu sein mit Werten der Kategorie 60-80 Bq/m³

Diese Darstellung ist noch online (Stand 19.09.2018):

http://www.bfs.de/DE/themen/ion/umwelt/radon/gebaeu de/gebaeude_node.html

(36)

Messgerät AIRTHINGS Corentium Plus

Auswertung mit SW „CRA“ (Corentium Report and Analyze)

Kontinuierliche Anzeige der Mittelwerte

Stündliche Mittelung der Messwerte

Passive Sammlung (Diffusionskammer)

Detektion mittels Siliziumfotodiode (Halbleiterdetektor)

Messtechnik und Messungen in SH Geräte des MELUND

Bildquellen: airthings

(37)

Was: aktive Kurzzeitmessungen mit kontinuierlich messenden Geräten

Start: ab April 2016: „Radon in öffentlichen Gebäuden“

ab November 2017: „Radon in Ministerien“

Messdauer: min. 7 Tage, genutzte (Büro-)Räume

Status: beide Kampagnen vorerst abgeschlossen

Daten: 125 Messungen insgesamt (anfangs mit 2, später mit 4 Messgeräten) 31 öffentliche Gebäude (Kommunalebene)

6 Ministerien

Ergebnisse: Auch bei hohen Bodenluftwerten ist der Innenraumwert für

222

Rn sehr stark von der Qualität der jeweiligen Bauausführung abhängig!

Messtechnik und Messungen in SH

Zwei eigene Messkampagnen des MELUND

(38)

Referenzwert

Messtechnik und Messungen in SH

Kampagne: Radon in öffentlichen Gebäuden

(39)

Referenzwert

Messtechnik und Messungen in SH

Kampagne: Radon in Ministerien

(40)

Messtechnik und Messungen in SH Fazit der eigenen Messkampagnen

- Das Themengebiet „Schutz vor Radon“ ist weitgehend unbekannt

- Die Resonanz zeigt: es ist „…noch ein Arbeits-/Gesundheitsschutzthema...“

- Im Dialog vor Ort entwickelt sich regelmäßig Interesse für das Thema

- Optimierungsvorschläge werden gerne angenommen und sogar weiter verbessert

- Seltene Überschreitungen des Referenzwertes in regelmäßig genutzten Räumen - Die Prognose der Untersuchungsgebiete erscheint plausibel (West-/Ostküste) - Möglichkeit zur Optimierung ist oft gegeben (verbessertes Lüftungsverhalten)

- Gravierende „Ausreißer“ vgl. Messkampagnen anderer Länder sind nicht vorhanden

Generell:

- Kurzzeitmessungen stellen nur eine Orientierung dar und können dabei helfen Auffälligkeiten zu entdecken

- Messwertverläufe helfen zu verstehen, gerade auch bei der Beratung vor Ort

(41)

Messtechnik und Messungen in SH Beispiele Messwertverläufe

Zwei Büros im selben Gebäude

Oben: Verschlossen

rel. homogener Verlauf Unten: normale Nutzung

deutliche Tagesgänge

(42)

Messtechnik und Messungen in SH Beispiele Messwertverläufe

Zwei Büros im selben Gebäude und Flur

Oben: - Unterkellert

- Tagesgänge erkennbar - geringe Aktivit.Konzentr.

Unten: - nicht Unterkellert

- Tagesgänge erkennbar - erhöhte Aktivit.Konzentr.

Kurvenform sehr ähnlich,

ABER: Skalierung beachten!

(43)

Messtechnik und Messungen in SH Beispiele Messwertverläufe

Besonderheiten im Verlauf

Drastischer Abfall der Radon-Aktivitätskonzentration vor Beginn der Dienstzeiten…

- evtl. Reinigungsdienst? …um ca. 04:00Uhr Morgens eher unüblich - Tägliche Materiallieferungen? …in diesem Fall nicht zutreffend

- Auflösung: Anlauf der Heizungsanlage, Konvektion als Folge der sich erwärmenden

Raumluft, Radonhaltige Raumluft wird abgeleitet

(44)

0 200 400 600 800 1000 1200

R a don i n B q/

300 Bq/m³ Referenzwert

Erstmessung:

Ø 572 Bq/m³

Messtechnik und Messungen in SH

Ein Fallbeispiel

(45)

R a don i n B q/

0 200 400 600 800 1000 1200

RADON CONCENTRATION RADON CONCENTRATION - new

Nachmessung:

Ø 197 Bq/m³

300 Bq/m³ Referenzwert

Was hat zur Reduktion geführt?

Messtechnik und Messungen in SH Ein Fallbeispiel

Erstmessung:

Ø 572 Bq/m³

2/3

(46)

Lösung: Äquivalent zur aktiven Querlüftung

Messtechnik und Messungen in SH

Ein Fallbeispiel

(47)

Maßnahmen zum Schutz vor Radon Bei Neubauten

• moderne Bodenplatten mit fachgerecht ausgeführtem Schutz gegen Bodenfeuchtigkeit bieten Radon i.d.R. wenige Eintrittsmöglichkeiten

• Verwendung spezieller Dichtplanen und -folien

• Gebrauch spezieller, gasdichter Anstriche und Beschichtungen

• Einbau sog. Radondrainagesysteme unterhalb der Bodenplatte

• Einbau sog. Radonbrunnen z.B. unterhalb der Bodenplatte

Be- und Entlüftungsanlagen garantieren einen steten

Luftaustausch im Gebäude, wodurch die Radonkonzentrationen gering sind.

Stichwort:

Hygienische Luftwechselrate

Bildquellen: radon-info.de ; BfS

(48)

Maßnahmen zum Schutz vor Radon Bei Bestandsbauten

Bildquelle: SMUL Sachsen

Größtes Problem bei Bestandsbauten ist die Planungsunsicherheit

=> was erwartet mich?

Radondrainage (bei „schweren Sanierungsfällen“)

− Radondrainage bei kompletten Aufbruch der Bodenplatte

− Radondrainage außerhalb der Gebäudehülle

Radonbrunnen (am häufigsten angewandte Methode im Sanierungsbereich)

− Radonbrunnen innerhalb der Gebäudehülle, partieller Aufbruch der Bodenplatte

− Radonbrunnen außerhalb der Gebäudehülle

Hohlraumabsaugung unterhalb/oberhalb der Bodenplatte oder evtl. im Kriechkeller

Lüftungstechnische Maßnahmen, aktiv und / oder passiv

− Nachträgliche Abdichtung

Sofortmaßnahme:

Freie Fensterlüftung

(49)

Maßnahmen zum Schutz vor Radon Radondrainage - Neubaubereich

Bildquellen: BfS ; radon.info.de

(50)

Maßnahmen zum Schutz vor Radon Radondrainage - Sanierungsbereich

Bildquelle: SMUL Sachsen

Innerhalb der Gebäudehülle 1) Entlüftungsrohr

2) Drainagerohr

Neuaufbau des Fußbodens notwendig!

Außerhalb der Gebäudehülle

Weniger aufwändig als obige

Methode, aber der Wirkungsgrad

ist deutlich geringer!

(51)

Maßnahmen zum Schutz vor Radon Radonbrunnen

Bildquelle: SMUL Sachsen

Radonbrunnen

• Geringer baulicher Aufwand

• Auch außerhalb der

Gebäudehülle ausführbar

• Verursacht vergleichsweise geringe Kosten

• Sehr effektiv

• Gesamtzahl der Brunnen abhängig von der

Permeabilität des Bodens

(52)

Maßnahmen zum Schutz vor Radon Hohlraumabsaugung

Bildquelle: SMUL Sachsen

Voraussetzungen:

- Hohlraum unterhalb Bodenplatte vorhanden (z.B. Kriechkeller o.ä.)

- Fußbodenneuaufbau möglich oder hinnehmbar

(53)

Maßnahmen zum Schutz vor Radon Energetische Sanierung

Bildquelle: SMUL Sachsen

Der Schutz vor Radon muss in der Planungsphase thematisiert werden!

- Deutlich reduzierte Luftwechselraten - Weiterbestehende Eintrittspfade

 Signifikante Erhöhung der Radon- Aktivitätskonzentrationen

 In min. 50% aller Sanierungsfälle

 Teils Erhöhungen um > Faktor 5

Optimal:

• vorab Innenraummessung

(54)

Maßnahmen zum Schutz vor Radon Hinweise zur Planungshilfe

Bildquelle: SMUL Sachsen

Broschüre des SMUL in Zusammenarbeit mit TU Dresden und KORA e.V.

Ausgebildete Radonfachpersonen

Fachfirmen für Radonsanierungen

Grundsatzfragen an Radonberatungsstelle des MELUND

(55)

Grundsatzangelegenheiten zum Thema Schutz vor Radon in SH

Information der Bevölkerung und weiterer interessierter Kreise

− Internetauftritt - www.schleswig-holstein.de/radon

− Beantwortung von Anfragen zum Thema Radon

− Telefonberatung

− E-Mail-Anlaufstelle

 Planung/Durchführung/Beauftragung/Auswertung von Messkampagnen

− ggf. Ausweisung von Radonvorsorgegebieten

− Beratung von Arbeitgebern in diesen Gebieten

 Landes- und bundesweite Gremienarbeit und Symposien

 Zusammenarbeit mit Radonfachkräften

 Ressortkoordinierung und -information

Handlungsempfehlungen / Ausblick / Fragen

Radonberatungsstelle MELUND-SH

(56)

Handlungsempfehlungen / Ausblick / Fragen Informationsflyer

Zum Download oder nach

Anforderung bei der Radonberatung

(57)

Klassifizierung der Untersuchungsgebiete

• Insgesamt 46 Rasterquadrate (10 x 10 km²) in SH

• LLUR und BfS eingebunden

• Aufstellen/Planen einer Messkampagne

• Messungen gemäß Messkampagnenplanung beauftragen

• Etwaige Radonvorsorgegebiete identifizieren und ausweisen

− vorgesehener Abschlusstermin: 31.12.2020

Sofern erforderlich: Arbeitsplatzmessungen durch Arbeitgeber bis Mitte 2022

Handlungsempfehlungen / Ausblick / Fragen Aufgaben ab 2019

Bildquelle: BfS

(58)

Handlungsempfehlungen / Ausblick / Fragen

Sollten Sie allgemeine Fragen zum Thema Schutz vor Radon haben, sprechen Sie die Radonberatungsstelle des Landes Schleswig-Holstein gerne frühzeitig an.

Verweisen Sie Bürgeranfragen ebenfalls gerne an die Radonberatungsstelle.

Legen Sie sich die Informationsflyer zum Thema vor Ort aus, vieles wird dort bereits erklärt. Auf der Internetpräsenz www.schleswig-holstein.de/radon ist eine FAQ-Liste bereitgestellt mit häufig aufkommenden Fragen, diese wird durch uns stetig aktualisiert.

Abteilung Reaktorsicherheit und Strahlenschutz

- Radonberatungsstelle des Landes Schleswig-Holstein - Adolf-Westphal-Straße 4

24143 Kiel 0431/988-5530

Radonberatung@melund.landsh.de

www.schleswig-holstein.de/radon

(59)

Handlungsempfehlungen / Ausblick / Fragen

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!

RAmtm Dipl.-Ing.(FH) Björn Ernst

Referat Strahlenschutz außerhalb kerntechnischer Anlagen

MELUND - SH

Referenzen

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