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Archiv "Pharma-Industrie: Beachtliche Umsatzsteigerungen" (02.02.1989)

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LE ERDIENST

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Pharma-Industrie:

Beachtliche Umsatzsteigerungen

rotz pessimistischer Prognosen vermeldet die Pharmaindustrie für das Jahr 1988 noch eine be- achtliche Umsatz- und Er- gebnisentwicklung. Wie der Bundesverband der Pharma- zeutischen Industrie, Frank- furt, auf Grund der Auswer- tung der ersten drei Quartale und Hochrechnungen auf das Gesamtjahr meldet, ist der Arzneimittelumsatz auf dem Apothekenmarkt in den er- sten drei Quartalen 1988 ge- genüber dem Vorjahreszeit- raum um 6,5 Prozent gestie- gen. Dabei haben sich die Umsatzsteigerungen freilich von einem Plus von neun Prozent im ersten Quartal auf 5,6 Prozent im zweiten Quar- tal und auf 4,8 Prozent im dritten Quartal abge- schwächt. Der Verband ver- meldet weiter, daß der Arzneimittelexport im ersten Halbjahr 1988 um etwa zehn Prozent gestiegen ist. Immer- hin erzielt die Branche fast jede zweite Umsatz-Mark im Ausland.

Auf dem „GKV-Arznei- mittelmarkt" (Präparate, die zu Lasten der gesetzlichen Krankenversicherung aus Apotheken verordnet wer- den) stiegen der Umsatz um 6,9 Prozent, die Preise um 1,4 Prozent und die Zahl der verordneten Packungen um 2,1 Prozent ( „Mengenge- rüst"). Die Strukturkompo- nente wird mit 3,4 Prozent angegeben. Dabei ist die Tendenz zu größeren Pak- kungen mit 1,7 Prozent domi- nierend. Veränderungen in- folge des Therapiewandels trugen mit 0,4 Prozent, Ver- änderungen im Krankheits- spektrum mit 1,1 Prozent zum Umsatzwachstum bei.

Fast die Hälfte der Um- satzsteigerungen entfällt auf sieben Arzneimittelgruppen:

Antiasthmatika, Hochdruck- mittel, Magentherapeutika, Koronartherapeutika, Anti-

rheumatika, Lipidsenker und Zytostatika.

Stark rückläufig entwik- kelte sich die Menge der ver- ordneten Packungen bei Prä- paraten gegen Erkältungs- krankheiten. Rückläufig war auch das Verordnungsvolu- men bei den Herzglykosiden, Analgetika, Gallentherapeu- tika, Antihypotonika und Be- ruhigungsmitteln.

Mengensteigerungen er- zielten hingegen Präparate in der Gruppe der Antirheuma- tika, Antibiotika, Kalzium- Antagonisten und Augenprä- parate.

Der Pharma-Bundesver- band führt einen Teil des An- stiegs im Umsatzvolumen auch darauf zurück, daß seit Anfang 1988 die Zahl der ko- stenfrei an Ärzte abgegebe- nen Arzneimittelmuster ge- setzlich drastisch limitiert wurde. Zu einem Vordringen

von Nachahmer-Präparaten und damit zu einem umsatz- dämpfenden Effekt haben vor allem fünf Präparate- gruppen beigetragen: Diure- tika, Kalzium-Antagonisten, Antirheumatika, Vasodilato- ren und Antibiotika.

Deutliche Verschiebun- gen in der Kostenstruktur vermeldet die Pharma-Indu- strie auf Grund der Kosten- statistiken der Firmen. Da- nach ist der Anteil der Her- stellungskosten, gemessen am Umsatz, 1987 auf 39,4 Prozent zurückgegangen (1985: 40,4; 1986: 41 Pro- zent). Dagegen hat der An- teil der Aufwendungen für Forschung und Entwicklung stetig zugenommen, von 13,6 Prozent 1985 auf heute mehr als 14,8 Prozent.

Gestiegen ist auch der Ko- stenanteil für „wissenschaft- liche Information" (von 12,3 über 12,4 auf 13,4 Prozent).

Dagegen sind die Werbungs- kosten im engeren Sinne rückläufig: 1985 noch 4,4, heute 4,2 Prozent. HC

Börsebius:

Internationale Anleihemärkte

Die Nebenmärkte werden gewinnen

IC

aum ein Thema hat in den letzten Wochen und Monaten die Fi- nanzpresse mehr bewegt als die für 1992 angekündigte Harmonisierung des EG-Bin- nenmarktes. Sie erinnern sich: In drei Jahren sollen ja innerhalb der europäischen Gemeinschaft alle Markt- schranken fallen. Dies be- schäftigt natürlich jetzt schon die Phantasie der Experten, welche Branchen und Firmen denn nun wirklich von dieser Entwicklung am meisten pro- fitieren könnten.

Ob die bisherigen Gedan- kenspiele der Experten tat- sächlich konsequent durchge- halten werden, mag zumin- dest bezweifelt werden. Im- merhin aber, sollten Empfeh- lungen, diese oder jene Ak- tien müßten „jetzt unbedingt in Richtung EG gekauft wer- den` mit einiger Vorsicht genossen werden. Denn, wenn alle über bestimmte Aktien reden, die „EG-92- Gewinner` sein werden, dann stecken solche Erwar-

tungen in aller Regel meist schon in den aktuellen Kur- sen — von den Vorkäufen gro- ßer institutioneller Anleger einmal ganz abgesehen.

Nein, die wirklichen Chancen stecken möglicher- weise in ganz anderen Berei- chen. Konkret meine ich da- mit die kleineren europä- ischen Anleihemärkte in Ita-

Leserservice: Gegen Einsendung von vier Mark in Briefmarken erhalten Sie vom Autor eine Liste mit Anleihen kleinerer europä- ischer Märkte, mit denen Sie von der EG-Harmoni- sierung profitieren können.

Schreiben Sie an Diplom- Ökonom Reinhold Rom- bach, Rudolfweg 3, 5000 Köln 50

lien, Spanien, Irland sowie in der Nordregion die EFTA- Länder Schweden und Nor- wegen. Diese Einschätzung läßt sich selbstverständlich auch begründen. In den ge- nannten Staaten schwanken die Anleiherenditen um die zehn Prozent, liegen mithin also fast doppelt so hoch wie deutsche festverzinsliche Wertpapiere. Mit gutem Grund war das bislang so, denn die Inflationsraten dif- ferierten in diesen Regionen erheblich. In Deutschland sind sie niedrig, also gibt es wenig Zinsen, und in Län- dern mit hohen Preissteige- rungsraten müssen demnach folgerichtig auch höhere Renditen geboten werden.

Wer aber über den Teller- rand der bisherigen Diskus-

sionen hinausblickt, muß ei- nes klar erkennen: wenn tat- sächlich die Marktschranken fallen und im Prinzip jedes Unternehmen in Europa sei- ne Produkte verkaufen kann, wo immer es will, dann müs- sen — nach den Gesetzen des Marktes — die Inflationsraten sich einander annähern. Die Konsequenz daraus ist, daß die Inflationsraten (und die Zinsen) hierzulande eher steigen werden, während in den Hochzinsländern die Preissteigerungsraten (und die Geldkosten) eher fallen sollten.

In der Praxis werden also Käufer von deutschen Anlei- hen via Zinserhöhungen, Kursverluste erleiden, wäh- rend sich die Käufer von Ob- ligationen aus kleineren eu- ropäischen Staaten — neben der aktuellen jährlichen Ver- zinsung von rund zehn Pro- zent

- schöne Kursgewinne

gutschreiben lassen können.

Börsebius

Dt. Ärztebl. 86, Heft 5, 2. Februar 1989 (63) A-267

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