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Archiv "Hausärzte: Hausarztfeindlich" (16.05.2003)

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Viele Rechnungen sind inhalt- lich nicht nachvollziehbar und nachgerade chronisch über den Schwellensatz gesteigert.

Zwar ist dies menschlich ver- ständlich und – gerade im Nie- dergelassenenbereich – als Kompensationsmechanismus für wegbrechende GKV-Ein- nahmen nachvollziehbar, schadet jedoch dem Ruf und der Glaubwürdigkeit unseres gesamten Berufsstandes. Man vergesse nicht, dass auch und gerade die Meinungsbildner und die politische Kaste unse- rer Republik Privatversicherte und damit Empfänger solcher Rechnungen sind. Da liegt es für diesen Personenkreis na- he, ärztlichen Einsatz für ein besseres Gesundheitswesen mit dem Streiten um bessere Einkommen für Ärztinnen und Ärzte gleichzusetzen.

Trotz aller Mängel und feh- lender Aktualität der gülti- gen GOÄ: Wer in der Privat- liqudation und in der Be- handlung von Privatversi- cherten stets aus dem Vollen schöpft, schadet der Glaub- würdigkeit der Ärzteschaft und behindert die Bemühun- gen, ärztlichem Sachverstand bei der Lösung der Probleme des Gesundheitssystems Gehör zu verschaffen.

Dr. med. Daniel Lohmann, Markt 4, 24211 Preetz

Hausärzte

Zu dem „Seite eins“-Beitrag „De- platzierte Drohung“ von Josef Maus in Heft 15/2003:

Einseitig

Der Kommentar von Herrn Josef Maus zeigt einmal wie- der, wie einseitig die Position von Hausärzten im Deut- schen Ärzteblatt dargestellt werden kann. Selbstverständ- lich sind die Zeiten hart für die Ärzte, und die Ärzte- schaft insgesamt steht zusam- men, d. h. aber nicht, dass die Hausärztefraktion auf ihre Interessen verzichten muss, damit die Interessen anderer Gruppierungen der Ärzte- schaft Vorrang haben. Rich- tig ist sicherlich die Aussage,

dass Hausärzte und Fachärz- te vor Ort einwandfrei und unkompliziert zusammenar- beiten. Trotzdem ist aber auch aus Sicht der Hausärzte festzustellen, dass ihre Ver- tretung durch die KBV seit Jahrzehnten nicht in fairer Weise berücksichtigt wird.

Die Politik brauchte heute nicht per Gesetz einzugrei- fen, wenn die Organe der Selbstverwaltung das seit ca.

13 Jahren bestehende SGB V mit der Gliederung Haus- arzt–Facharzt korrekt und für alle Seiten gleichermaßen ausgewogen umgesetzt hät- ten. Was wir bis heute haben, ist lediglich die Beschnei- dung der Hausärzte in ihrem diagnostischen Feld durch Einführung des K.-o.-Katalo- ges und seiner Erweiterung und „Verböserung“ durch ei- nen Zusatzkatalog.

Mit dem ersten K.-o.-Katalog hätten auch die Hausärzte le- ben können, mit der Verschär- fung durch die Erweiterung des K.-o.-Kataloges wurden zusätzlich den Hausärzten wichtige diagnostische Werk- zeuge aus der Hand geschla- gen. Wen sonst hat denn die Gliederung noch getroffen?

Lediglich die Internisten, die sich jetzt auch nach außen hin in die Gruppierung hausärzt- liche oder fachärztliche Ver- sorgungsebene eingliedern mussten. Die hausärztlichen Internisten waren, was ihr Leistungsspektrum angeht, schon immer eher im hausärztlichen Bereich ange- siedelt und leiden jetzt noch mehr als die Allgemeinärzte unter der Wegnahme wichti- ger diagnostischer Mittel wie Gastroskopie, Langzeit-EKG und Teilradiologie.

Die übrigen Ärzte aus der fachärztlichen Versorgung haben bis heute keine sicht- baren oder gleichwertige ein- schneidende Einschränkun- gen hinnehmen müssen.

Ganz im Gegenteil dürfen sie sich auch weiterhin beim Grundleistungskapitel des EBM in originären hausärzt- lichen Aufgabenbereichen tummeln.

Hier wäre es vonseiten der KBV notwendig und auch

fair gewesen, der hausärztli- chen Versorgungsebene ihren unantastbaren Leistungsbe- reich im EBM zuzuerkennen.

Im Übrigen ist es kontrapro- duktiv und für die Sicherstel- lung der Versorgung schäd- lich, den K.-o.-Katalog so re- striktiv einzuführen, ohne auf die örtlichen Gegebenheiten Rücksicht zu nehmen.

Glücklicherweise gibt es ein- zelne KVen in Deutschland, die über Ermächtigungen hier steuernd und sinnvoll eingreifen.

Aus hausärztlicher Sicht kön- nen noch viele Beispiele ge- bracht werden, bei denen durch KBV-Entscheidungen das hausärztliche Verständnis getroffen und das Selbstwert- gefühl der Hausärzte verletzt wurde.

Dr. Jürgen Michael Bartels, BDA Westfalen-Lippe, Scherlingstraße 22, 58640 Iserlohn

Hausarztfeindlich

Der vom DÄ bekannt haus- arztunfreundlich, um nicht zu sagen hausarztfeindliche Te- nor überrascht schon lange nicht mehr, versteht sich doch das DÄ als Sprachrohr der gebietsarztdominierten KBV und BÄK.

Natürlich arbeitet die große Mehrheit der Hausärzte und Gebietsärzte an der Basis recht gut zusammen, aber nur, weil es schließlich in er- ster Linie um die Gesundheit

unserer Patienten geht. Wenn es aber um eine gerechte Aufteilung des Honorars geht, sorgen die gebietsarzt- dominierten Entscheidungs- gremien immer dafür, dass ihre Klientel am stärksten profitiert. Warum wohl ste- hen sonst wir Allgemeinärzte seit über 50 Jahren am Ende der Einkommenstabelle aller Ärzte. Auch von allen voll- mundigen Versprechungen jedweder Politiker ist in all diesen Jahren keine einzige bei uns angekommen. Und dann wundert Herr Maus sich scheinheilig, warum die undankbaren Allgemeinärzte jetzt endgültig die Nase voll haben. Ich bin aus meinem Berufsverband vor wenigen Jahren unter Protest wegen seiner Untätigkeit und la- schen, passiven Haltung aus- geschieden und trete dann sofort wieder ein, wenn end- lich eine eigene Hausarzt-KV gegründet wird und parallel dazu eine Ärztegewerk- schaft. Der neue EBM macht uns Hausärzte vollends ka- putt, und die Weiterbildungs- ordnung für Allgemeinärzte wird auch nicht vorange- bracht. Ehe uns die gebiets- arztdominierten KBV und BÄK endgültig zum Bar- fußheilkundigen machen, werden wir einen „Weg außerhalb der KVen“ su- chen, und seien Sie sicher:

Wir werden ihn finden!

Dr. Hans-Wilhelm Köhler, Stuttgarter Straße 22, 74653 Künzelsau

A

A1348 Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 2016. Mai 2003

B R I E F E

Krieg

Die Meldung lautete:

Nicht die Anzahl der toten Soldaten bedeutet den Sieg.

Sieg bedeutet die Entmachtung.

Nicht die Soldaten zählen, nicht der Mensch,

nicht das Wimmern der Sterbenden, nicht der Tod,

nicht das Leiden der Lebenden, nicht das Flehen der Mütter, nicht das Weinen der Frauen,

nicht die Kinder, die das Entsetzen nun in sich tragen,

und damit das Leben verlieren auf Lebenszeit,

die nicht begreifen, was ihnen geschieht.

Wer begreift Krieg?

Wer fragt nach Schuldlossein, wenn nichts zählt

als die Macht?

Gedanken zum Krieg:

Annette Gonserowski, Höferhof 19, 58566 Kierspe

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