Post aus Kamerun
Dr. Raphael Ebänä schreibt an ei- nen deutschen Kollegen: „Durch die Vermittlung der Hans-Neuffer- Stiftung bekam ich die erfreuliche Nachricht, daß Sie sich engagiert haben, für mich ein kostenloses Jahresabonnement der Zeitschrift ,Praxis der Pneumologie` zu zah- len. Ich möchte mich dafür hiermit sehr herzlich bedanken. Nach ei- nem fast zwölfjährigen Aufenthalt in der Bundesrepublik Deutsch- land bin ich seit kurzer Zeit wieder in meiner Heimat Kamerun und empfinde Ihre Geste als eine wert- volle Unterstützung, die mir sicher für die Meisterung meiner neuen Aufgabe in der Pneumologischen Department des ,Höpital Jamot, Yaounde, Cameroun, helfen wird."
Dr. Ebene, Internist und speziali- siert auf Lungen- und Bronchial- Heilkunde, wurde von der Hans- Neuffer-Stiftung der Bundesärzte- kammer ein Abonnement einer Zeitschrift, die ihn fachlich beson- ders interessierte, vermittelt. Das Abonnement wurde ihm von ei- nem deutschen Kollegen, einem leitenden Arzt eines Krankenhau- ses in Itzehoe, gespendet. Dr.
Ebene erhofft sich von seinem deutschen Kollegen auch fachli- chen Rat beim Aufbau einer tho- raxchirurgischen Abteilung.
Dr. Ebene aus Kamerun ist nicht der einzige, von dem Post kam.
Inzwischen haben etwa 80 Ärzte im Ausland durch Vermittlung der Hans-Neuffer-Stiftung einen Spender für ein Zeitschriften- Abonnement gefunden. Ein Brief aus Chile: „Die Zeitschrift ,EEG- EMG' wird für mich sehr nützlich sein, weil wir hier keine Möglich- keiten haben, deutsche Zeitschrif- ten über EEG und EMG zu bekom- men. Darüber hinaus hat meine Ausbildung in Elektroencephalo- graphie deutschen Ursprung, des- halb ist für mich dieses Abonne- ment sehr wichtig. Für Ihre Hilfe bin ich sehr dankbar."
80 Patenschaftsabonnements, das ist natürlich schon etwas, aber es ist viel zu wenig. Eine Vielzahl von Anfragen ausländischer Ärzte, die früher einmal in Deutschland ge- arbeitet haben und nun wieder in ihrer Heimat tätig sind, liegen der Hans-Neuffer-Stiftung und den mit ihr zusammenarbeitenden Or- ganisationen, der Alexander-von- Humboldt-Stiftung und dem Deut- schen Akademischen Austausch- dienst, vor. Paten werden also dringend gesucht. Wer ein Paten- Abonnement spendet, kann der Neuffer-Stiftung nämlich mittei-
Dr. Eböne aus Yaounde, der seinen Kol- legen in Itzehoe schrieb Foto: privat len, sein Name könne dem Emp- fänger mitgeteilt werden. Der Spender kann so vielleicht gute menschliche und fachliche Kon- takte im Ausland gewinnen — ein Beitrag auch zur internationalen Verbreitung der deutschen Medi- zin.
Ein Paten-Abonnement kostet 87 DM pro Quartal. Die Zeitschriften können aus einer Liste von 78 Ti- teln ausgewählt werden. Nähere Informationen: Hans-Neuffer-Stif- tung der Bundesärztekammer, Haedenkampstraße 1, 5000 Köln 41, Telefon (02 21) 40 04(1)-2 38 oder 2 39. EB
DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
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und Kostengesichtspunkte durchsetzbar ist, werden die weiteren Beratungen ergeben.
Deutsches Ärzteblatt: Der Ge- setzentwurf der SPD sieht unter anderem die Aufhebung des § 7, Absatz 2 des Angestelltenversi- cherungsgesetzes (AVG) vor.
Die Altersversorgungswerke werten dies als einen Anschlag auf die gegliederte Altersversor- gung und einen indirekten Ein- griff in die Eigentumsrechte der Anwartschaftsberechtigten. Tei-
len Sie diese Befürchtungen, und haben Sie nicht wie die Freien Berufe auch Sorge, daß bei diesem Eingriff in die Exi- stenz der Versorgungswerke und die Rechte jedes einzelnen Mitgliedes der Glaube an die Verläßlichkeit politischer Grund- satzentscheidungen vollends schwindet?
D. J. Cronenberg: Keine Partei bejaht mehr als die F.D.P. das gegliederte Alterssicherungssy- stem. Wir sind daher der Mei- nung, daß es auch künftig auf- rechterhalten werden muß. Des- halb werden wir uns allen Ansin- nen widersetzen, die — wie der SPD-Vorschlag — darauf abzie- len, die berufsständischen Ver- sorgungswerke zu gefährden.
Mit der F.D.P. wird es insoweit keine Änderung des geltenden Rechts geben. Die SPD-Vorstel- lungen zielen langfristig auf die Liquidation, das Austrocknen der berufsständischen Versor- gungswerke und damit letztlich auf eine Einheitsversorgung, hin. Dieser Vorschlag entlarvt auch die Äußerungen führender SPD-Politiker zum gegliederten Alterssicherungssystem als ver- bale Lippenbekenntnisse.
Die berufsständischen Versor- gungswerke sind solide finan- ziert; sie zeichnen sich durch Stabilität und Leistungsfähigkeit aus. Dies sollte niemand in Fra-
ge stellen. ■
Die Fragen stellte Dr. Harald Clade.
236 (20) Heft 5 vom 30. Januar 1985 82. Jahrgang Ausgabe A