A58 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 104⏐⏐Heft 1–2⏐⏐8. Januar 2007
P E R S O N A L I E N
NAMEN UND NACHRICHTEN
Prof. Dr. med. Frank H. Mader,nieder- gelassener Allgemeinarzt in Nittendorf (Bayern), ist mit der Ernst-von-Bergmann- Plakette der Bundesärztekammer ausgezeichnet worden. Er wurde für seine herausragenden Verdienste um die ärzt- liche Fortbildung geehrt. Mader ist Herausgeber der Zeitschrift „Der Allge- meinarzt“ und hat zahlreiche medizinische Hand- und Lehrbücher publiziert. Er ist Fachprüfer für Allgemeinmedizin der Bayerischen Landesärztekammer, seit 1995 auch Lehrbeauftragter für Allge- meinmedizin an der Medizinischen Fakultät der Technischen Universität München. Mader initiierte eine Vielzahl von überregionalen Fortbildungs- kongressen für Hausärzte. EB
AUFGABEN UND ÄMTER
Prof. Dr. med. Frieder Hessenauer (52), chirurgischer Oberarzt am Klinikum der Stadt Ludwigshafen, ist mit großer Mehrheit in seinem Amt als Präsident der Landesärztekammer Rheinland-Pfalz bestätigt worden. Zum 1. Vizepräsidenten wurde Dr. med. Michael Fink(53), All- gemeinmediziner aus Gebhardshain, ge- wählt, der in der vergangenen Amtsperi- ode Vizepräsident war. Fink tritt die Nachfolge von Dr. med. Jürgen Fleisch- mann (51), niedergelassenem Kinderarzt aus Sinzig, an, der sich nicht mehr zur Wahl stellte. Zur Vizepräsidentin wurde Dr. med. Astrid Blank(59), nieder- gelassene Allgemeinärztin aus Kaiserslautern, gewählt.
Klaus H. Richter (62), stellvertretender Vorstandsvorsitzender der BARMER, ist in den Ruhestand getreten. Nachfolgerin ist die SPD-Politikerin und ehemalige nordrhein-westfälische Gesundheits- ministerinBirgit Fischer(53).
Vorstandsvorsitzender der BARMER ist Dr. jur. Johannes Vöking(57), der bereits im September die Nachfolge von Dr. med. Eckart Fiedler(64) antrat.
Priv.-Doz. Dr. med. Hjalmar Hagedorn (39), zuvor Oberarzt an der Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde der Ludwig-Maximilians-Universität München, ist Chefarzt der neuen Abteilung für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde der Amper Kliniken AG im Klinikum Dachau. EB Prof. Dr. rer. hum. biol. Dipl.-Math.
Hans-Konrad Selbmann, Direktor des Instituts für medizinische Infor- mationsverarbeitung der Univer- sität Tübingen, ist am 11. Dezember 65 Jahre alt geworden. Mit seinem Engagement prägt Selbmann seit vielen Jahren die Entwicklungen in der Qualitätssicherung in der Medi- zin. So gilt er unter anderem als einer der „Geburtshelfer“ der ver- gleichenden externen ärztlichen Qualitätssicherung.
Selbmann war maßgeblich an der Entwicklung des Zertifizierungs- verfahrens Kooperation für Trans- parenz und Qualität im Gesund- heitswesen (KTQ®) beteiligt und hatte in der Gründungsphase der Gesellschaft für Qualitätsmanage- ment in der Gesundheitsversorgung e.V. (GQMG) den Vorsitz inne.
Sein Wirken im Bereich der Qua- litätssicherung in der ärztlichen Be-
rufsausübung ist vielfäl- tig: Selbmann ist unter an- derem Mitglied des Präsi- diums der Arbeitsgemein- schaft Wissenschaftlicher Medizinischer Fachge- sellschaften (AWMF), Vorsitzender der Ständi-
gen Kommission für Leitlinien der AWMF und Vorsitzender in der Kommission für Gesundheitsbericht- erstattung des Robert-Koch-Instituts.
Als Berater der ärztlichen Qualitäts- sicherungsgremien auf Bundesebene gibt er immer wieder wichtige An- stöße zu diesem Thema.
Für seine zahlreichen Aktivitäten und Beiträge zur Weiterentwicklung der medizinischen Epidemiologie wurde ihm 2002 das Ehrenzeichen der deutschen Ärzteschaft verlie- hen. Im Jahr 2005 erhielt er das Bundesverdienstkreuz am Bande.
Dr. med. Regina Klakow-Franck
Hans-Konrad Selbmann HANS-KONRAD SELBMANN
Engagiert für die Qualitätssicherung
„Wir dürfen unsere Arzneimittel- therapie nicht von Hochglanzbro- schüren abhängig machen“, sagt Prof. Dr. med. Wolf-Dieter Ludwig.
Der 54-jährige Internist, Hämato- loge und Onkologe am Universitäts- klinikum Berlin-Buch wurde am 6. Dezember zum Vorsitzenden der Arzneimittelkommission der deut- schen Ärzteschaft (AkdÄ) gewählt, eines Fachausschusses der Bundes- ärztekammer. „Der Begriff ,wissen- schaftlicher Fachausschuss‘ liegt mir sehr am Herzen“, betont der neue AkdÄ-Vorsitzende. „Wir wol- len an erster Stelle eine rationale
Arzneimitteltherapie vermitteln im Sinne der Patienten.“
Das Ziel, Ärzte unabhängig von Pharmainteressen über Arzneimittel zu informieren, spielt in Ludwigs Berufsleben seit Jahren eine bedeu- tende Rolle. Einer seiner klinischen Schwerpunkte ist die rationale Phar- makotherapie in der Hämatologie und internistischen Onkologie. Seit 1991 ist er Mitarbeiter des pharma- kritischen „Arzneimittelbriefs“, seit 2006 dessen Mitherausgeber. Seit 2005 ist er Fachredakteur der medi- zinisch-wissenschaftlichen Redak- tion des Deutschen Ärzteblattes.
Die AkdÄ will Ludwig auch in neuen gesundheitspolitischen Dis- kussionen wie der um die Rationie- rung medizinischer Leistungen po- sitionieren. „Wir sollten Unnötiges nicht verordnen und Neues prüfen.
Dazu benötigen wir evidenzbasierte Kriterien, damit die Patienten nicht leiden“, definiert er die Rolle der AKdÄ. Er formuliert das besonnen, aber bestimmt. Heike Korzilius WOLF-DIETER LUDWIG
Streiter für unabhängige Arzneiinformation
Wolf-Dieter Ludwig
Foto:AkdÄ Foto:Universitätsklinikum Tübingen