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Archiv "Kommission für Fragen der Finanzreform der Krankenhäuser etabliert" (13.05.1983)

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Spektrum der Woche Aufsätze • Notizen PERSONALIA

seine vielfältigen Aktivitäten für das Ansehen der deutschen Medi- zingeschichte im Ausland und für seinen Einsatz in der ärztlichen Fortbildung. Sie dankt ihm auch für seine Tätigkeit im Wissen- schaftlichen Beirat der Bundes- ärztekammer seit 1977 und im Vor- stand des Wissenschaftlichen Bei- rates seit 1981. Sein Rat ist immer engagiert, aber konziliant, freimü- tig und überzeugend.

J. F. Volrad Deneke

Flesch-Thebesius und die Psychiatrie

Prof. Dr. med. Dr. med. dent. h. c.

Max Flesch-Thebesius, der am 6.

April, 93 Jahre alt, gestorben ist, hatte einen Namen als Chirurg.

Viele Jahre leitete er die chir- urgische Klinik des Städtischen Krankenhauses Hoechst. In der wissenschaftlichen Literatur ist er mit Veröffentlichungen vor allem über die Chirurgie der Tuberkulo- se hervorgetreten. Das war durch- weg vor dem Krieg. In seinem Ru- hestand hat sich Flesch-Thebesius der Versorgung psychisch Kran- ker besonders verpflichtet gefühlt.

Er hat, was wenig bekannt ist, ein wesentliches Verdienst daran, daß die Diskussion in der Ärzteschaft und in der Öffentlichkeit über Re- formen in der Psychiatrie in Gang kam.

Flesch-Thebesius nutzte nämlich den 71. Deutschen Ärztetag 1968 in Wiesbaden — er war dessen Eh- renpräsident —, um auf die damals noch besonders mißliche Lage der psychiatrischen Versorgung auf- merksam zu machen. Als er zum Grußwort an den Ärztetag ansetz- te, erwartete jedermann von dem kleinen, gebeugten alten Mann, die üblichen freundlichen, viel- leicht ethisch erhebenden Worte.

Statt dessen kam er mit kräftigen Worten auf den „nationalen Not- stand der psychiatrischen Kran- kenversorgung" zu sprechen. Die psychisch Kranken seien die Stief- kinder „sowohl der Gesellschaft wie der Medizin als auch der so-

zialen Gesetzgebung". Die Gesell- schaft nehme ihnen gegenüber oft eine geradezu grausame Stellung ein. Ein entlassener Patient habe es oft schwer, sich wieder in das Leben einzufinden, weil ihm die ablehnende Haltung der Allge- meinheit entgegenstehe. Viel zu wenig sei noch bekannt, daß nicht wenige psychisch Kranke dank der Fortschritte der medikamentö- sen und der sozialpsychiatrischen Behandlung wieder ins Leben ein- führbar seien. Flesch-Thebesius regte an, diese Frage auf einem Ärztetag zu behandeln. Möglicher- weise wäre sein Vorschlag in Ver- gessenheit geraten, denn so ganz begeistert waren die Verantwortli- chen über die Themenanregung nun auch wieder nicht, wenn nicht Flesch-Thebesius beharrlich wei- tergebohrt hätte. Ein Jahr später, als das Präsidium des Deutschen Ärztetages den nächsten Ärztetag vorbereitete, richtete er, wie da- mals im DEUTSCHEN ÄRZTE- BLATT zu lesen war, „mahnende Worte an die verantwortlichen Stellen wegen der ungeheuerli- chen Vernachlässigung der psy- chisch Kranken". 1970 war es schließlich soweit. Der 73. Deut- sche Ärztetag setzte sich als Hauptthema mit der „Fürsorge für psychisch Kranke und psychisch Gefährdete" auseinander. Der Re- ferent, Prof. Dr. W. Schulte, Tübin- gen, erinnerte daran, daß sich die Deutschen Ärztetage in ihrer hun- dertjährigen Geschichte noch nie- mals mit diesem Thema, zumin- dest nicht in der Form eines ei- genen Tagesordnungspunktes, befaßt hätten.

Parallel zu diesen, nicht zuletzt der Beharrlichkeit von Flesch-The- besius zu verdankenden Ereignis- sen in der Ärzteschaft, liefen die Bemühungen, die Psychiatriever- sorgung auch in der Politik zur Geltung zu bringen. Als sich der Bundestag 1970, ebenfalls von ei- nem Einzelkämpfer, dem CDU-Ab- geordneten Walter Picard, ange- stoßen, endlich des Themas an- nahm, geschah das an einem Frei- tagnachmittag vor nahezu leerem Haus, auch hier zum ersten Mal.

Picard fand schnell quer durch die Fraktionen Unterstützung, vor al- lem auch bei dem kleinen Kreis ärztlicher Bundestagsabgeordne- ter. Auf Beschluß des Bundesta- ges (am 9. Juni 1971) kam schließ- lich die Psychiatrie-Enquete zu- stande, jenes umfangreiche, nicht in allen Teilen unumstrittene Werk, das, so steht der Verdacht, bis heute noch nicht, obwohl jetzt 10 Jahre alt, von allen Verantwort- lichen durchgearbeitet wurde.

Um auf Flesch-Thebesius zurück- zukommen — seine Todesanzeige enthält einen ungewöhnlichen Zu- satz: „Er starb alt und lebenssatt."

Er hat in seinem Leben tatsächlich einiges erreicht: in seinem Fach der Chirurgie — nun das mögen andere beurteilen; vor allem aber mit seinem über sein Fach hinaus- gehenden Einsatz für die Psychia- trie zu einer Zeit, als das Thema noch nicht in Mode war. Das sollte festgehalten werden. NJ

Kommission für Fragen der Finanzreform der

Krankenhäuser etabliert

Die vom Bundesministerium für Arbeit und Sozialordnung berufe- ne 14köpfige Sachverständigen- Kommission zu Fragen der Finan- zierung der Krankenhäuser hat an- läßlich der konstituierenden Sit- zung am 29. April 1983 ihre auf eineinhalb Jahre befristete Arbeit aufgenommen. Zuvor hatten be- reits ausführliche Gespräche über die Kosten- und Finanzierungs- probleme im Krankenhausbereich zwischen der zuständigen Fach- abteilung V des Bundesarbeitsmi- nisteriums und Vertretern der Län- der (am 20. April) sowie mit den 32 (!) an den Gesamtberatungen der Sachverständigen-Kommission nur mittelbar beteiligten Körper- schaften, Verbänden und Organi- sationen (am 22. April im Gustav- Heinemann-Haus in Bonn-Tan- nenbusch) stattgefunden.

Der Kommission gehören insge- samt 14 Mitglieder an, davon acht renommierte Wissenschaftler und 104 Heft 19 vom 13. Mai 1983 80. Jahrgang DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Ausgabe A

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sechs Praktiker der Krankenhaus- wirtschaft. Hinzu kommen die Re- ferenten der zuständigen Fachab- teilung V "Gesundheit und Kran- kenversicherung" des Bundesmi- nisteriums für Arbeit und Sozial- ordnung und der mit der Ge- schäftsführung der Kommissions- arbeit betraute, neu berufene Di- plom-Volkswirt Dr. rer. pol. Axel Weber (28), bislang wissenschaft- licher Assistent am Forschungsin-· stitut für Einkommenspolitik und soziale Sicherung an der Universi- tät Köln (Direktor: Prof. Dr. Philipp Herder-Dorneich}.

Als Vertreter der Wissenschaft wurden berufen:

Diplom-Kaufmann Prof. Dr. rer.

pol. Siegtried Eichhorn, Ge- schäftsführendes Vorstandsmit- glied des Deutschen Kranken- hausinstituts (DKI), Düsseldorf;

Diplom-Volkswirt Prof. Dr. rer. pol.

Philipp Herder-Dorneich, Ordina- rius für Sozialpolitik und Direktor des Forschungsinstituts für Ein- kommenspolitik und Soziale Si- cherung an der Universität Köln;

Prof. Dr. med. Dr. phil. Hermann Hoffmann, Chefarzt der Medizini- schen Klinik des St.-Johannes- Hospital Dortmund, Präsident des Verbandes der leitenden Kranken- hausärzte Deutschlands e. V., (Chefarztverband) als Vertreter der medizinischen Wissenschaft;

Prof. Dr. jur. Paul Kirchhof, Ordi- narius für Öffentliches Recht, Fi- nanz- und Steuerrecht, Mitdirektor des Instituts für Finanz- und Steu- errecht an der Universität Heidel- berg;

Diplom-Volkswirt Prof. Dr. rer. pol.

Heinz Lampert, Ordinarius für Volkswirtschaftslehre und Sozial- politik an der Universität Augs- burg;

Diplom-Volkswirt, Prof. Dr. rer.

pol. Klaus Mackscheidt, Ordina- rius für Wirtschaftliche Staatswis- senschaften, Geschäftsführender Direktor des Seminars, für Finanz-

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wissenschaft an der Universität Köln;

Diplom-Kaufmann Prof. Dr. rer.

pol. Theodor Thiemeyer, Inhaber des Lehrstuhls für Sozialpolitik und öffentliche Wirtschaft an der Ruhr-Universität Bochum und Lei- ter der Forschungsstätte für öf- fentliche Unternehmen e. V. Köln;

Prof. Dr. jur. Georg Wannagat, pensionierter Präsident des Bun- dessozialgerichtes Kassel, Vorsit- zender des Deutschen Sozialge- richtsverbandes e. V., Essen (Prof.

Wannagat soll zugleich kollegialer Vorsitzender der Arbeitsgruppe der Sachverständigen-Kommis- sion werden).

Die "Repräsentanten der Praxis"

sind:

Diplom-Volkswirt Dr. rer. pol. Hu- bertus Müller, Verwaltungsdirek- tor am St.-Marien-Hospital in Mül- heim/Ruhr, ehemaliger Dezernent für Fragen der Krankenhausfinan- zierung bei der Deutschen Kran- kenhausgesellschaft (DKG) in Düsseldorf;

Pastor Walter Helbig, Vorstands- vorsitzender des Komitees der (evangelischen) Henriettenstif- tung als Träger des Krankenhau- ses "Henriettenstiftung" in Han- nover;

Werner Schulten, Leitender Städ- tischer Verwaltungsdirektor und Verwaltungsleiter der Kliniken der Stadt Düsseldorf;

Kari-Heinz Stiefel, Geschäftsfüh- rer des Verbandes der Privatkran- kenanstalten in Wü rttemberg-Ba- den e. V., Ludwigsburg;

Assessor Günter Bölke, Ge- schäftsführender Direktor der Hassischen Krankenhausgesell- schaft, Frankfurt am Main;

Franz-Werner Weber, Leitender Regierungsdirektor und Verwal- tungsdirektor der medizinischen Einrichtungen der Universität

Münster/Westfalen. EB

Spektrum der Woche Aufsätze ·Notizen BEKANNTMACHUNGEN

Lehrgang zur Einführung in die kassenärztliche Tätigkeit

(Berichtigung) KV Südbaden, 11. Juni

Freiburg, im Hörsaal der Universitäts- Kinderklinik, Mathildenstraße 1, 7800 Freiburg, Beginn 9.00 Uhr. Anmeldungen bis 8. 6. 83 an die KV Südbaden (obige Anschrift) unter Angabe des Vor- und Zunamens und der genauen Anschrift.

Teilnahmegebühr von 20,- DM wird am Tage des Lehrganges erhoben.

Weitere Lehrgänge zur Einführung in die kassenärztliche Tätigkeit siehe DEUT- SCHES ÄRZTEBLATT, Heft 13, vom 1. April1983, und Heft 17, vom 29. April 1983.

Kassenarztsitz

Schleswig Holstein

~ ln Schleswig-Holstein ist die Nieder- lassung und Zulassung eines weiteren praktischen Arztes bzw. Arztes für Allge- meinmedizin erwünscht. Für die nach- stehend näher beschriebene, dringend zu besetzende Kassenarztstelle kann die Kassenärztliche Vereinigung Schleswig- Holstein einem geeigneten Bewerber zinsgünstige Darlehen und eine Umsatz- garantie sowie andere Hilfen gemäß

"Statut über die Durchführung von Ge- meinschaftsaufgaben und von Maßnah- men zur Sicherstellung der kassenärztli- chen Versorgung in Schleswig-Holstein"

gewähren. Über entsprechende Anträ- ge entscheidet der Vorstand der KV Schleswig-Holstein.

Büsum, Kreis Dithmarschen, Arzt für Allgemeinmedizin bzw. praktischer Arzt.

Der Schleswig-Holsteinische Ärztefonds hat in Büsum ein Praxishaus für vier Ärz- te errichtet, in dem noch für einen Arzt für Allgemeinmedizin bzw. praktischen Arzt Praxisräume vorgehalten werden.

Die Praxen umfassen jeweils ca. 120 m2 Nutzfläche. Das Gebäude liegt in unmit- telbarer Nähe des Kurmittelhauses. Vor- aussetzung für die Niederlassung ist die Bereitschaft zur badeärztlichen Tätigkeit (Anerkennung als Badearzt). Büsum hat über 5000 Einwohner. Am Ort befinden sich alle Schulsysteme. Der Notfallbereit- schaftsdienst an Wochenenden und ge- setzlichen Feiertagen ist geregelt.

Nähere Auskunft erteilt die KV Schles- wig-Holstein, Bismarckallee 1-3, Bad Se- geberg, Telefon: 0 45 51/8 92 55 und 8 92 59.

Ausgabe A DEUTSCHES ARZTEBLATT 80. Jahrgang Heft 19 vom 13. Mai 1983 107

Referenzen

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