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Archiv "SOZIALARBEITER: Partnerschaftlich arbeiten" (29.10.1982)

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Die Information:

Bericht und Meinung

BRIEFE AN DIE REDAKTION

DATENSCHUTZ

Zu der Berichterstattung über den 85. Deutschen Ärztetag, speziell über die Problematik des Datenschutzes, Heft 21/

1982:

Egoistisches Interesse

Wenn dieser Ärztetag nicht unter der Rubrik „außer Spesen nichts gewesen"

abgelegt werden soll, müs- sen der dort geführten Dis- kussion zum Thema „Da- tenschutz" praktische Kon- sequenzen folgen. Dazu stelle ich mir vor, daß u. a.

folgende Vorkommnisse der Vergangenheit angehö- ren müßten:

1. Aus einer Anforderung an ein medizinisch-diagno- stisches Labor erfährt der Untersucher nicht nur die klinische Diagnose „Abort 13. SSW" (die er in diesem Fall auch, natürlich neben Namen, Geburtsdatum und Versicherung der Patientin, benötigt), sondern einem Adressette-Aufkleber kann er auch unschwer die Infor- mation entnehmen, daß es sich bei der Frau, die kürz-

lich eine Fehlgeburt erlitt, um eine Studentin katholi- schen Glaubens handelt, die nicht verheiratet ist und mit einem Herrn X (Tel.

. ) in der Y-Straße in Z.

zusammenlebt ...

2. Vor einiger Zeit erhielt ich ein Schreiben des Vize- präsidenten der für mich zuständigen Ärztekammer, in dem auf einen „Grup- penversicherungsvertrag"

der Ärztekammer mit einer bestimmten Versiche- rungsgesellschaft hinge- wiesen und mir der Ab- schluß einer solchen Le- bensversicherung nahege- legt wurde. Kurz darauf la- gen auf meinem Schreib- tisch (und wenig später in meinem Papierkorb) drei Werbeschreiben eben je- ner Versicherungsgesell- schaft, in denen ein Antrag auf Abschluß einer Lebens- versicherung bereits mit

meiner Anschrift und mei- nem Geburtsdatum verse- hen war! Wenn die Kam- merverantwortlichen — was unbestritten ist — die der Kammer bekannten per- sönlichen Daten ihrer (Zwangs!-)Mitglieder ohne deren Zustimmung für das hehre Ziel der wirtschaftli- chen Prosperität einer Ver-

sicherungsgesellschaft und ihrer — z. T. ärztlichen

— Kunden einsetzen — zum Erwerb welcher Segnun- gen werden wir dem- nächst wohl von unserer Ärztekammer animiert?

(Schließlich liegt es ja auch im Interesse unseres Stan- des, daß Ärzte stets korrekt gekleidet sind, Ärztinnen — je nach Alter, dessen Wei- tergabe ja großzügig ge- handhabt wird — charmant oder dezent duften ... Der Phantasie sind keine Gren- zen gesetzt!) Mein egoisti- sches Interesse daran, daß meine Anschrift und mein Geburtsdatum nicht an je- dermann, der irgendein In- teresse daran zu haben glaubhaft macht, weiterge- geben wird (bisher glaubte ich, dies seien geschützte Daten!) muß da wohl auf der Strecke bleiben!

Dr. med.

Hannelore Hauß-Albert Blücherstraße 13 5300 Bonn 1

GOÄ

Zu dem Kommentar von Dr.

med. Jörg D. Gursky „GOÄ- Entwurf der Bundesregierung:

Unsozial und illiberal", Heft 33/

1982:

Ursachen

. Wo liegen denn die ei- gentlichen Ursachen die- ses Entwurfs einer neuen Gebührenordnung? Wurde da nicht jahre- und jahr- zehntelang von einer nicht geringen Zahl aller ärztli- chen Kollegen (mindestens einer „qualifizierten" Min- derheit?) privat liquidiert, was der „Markt" hergab?

Entstanden nicht krasse Widersprüche zwischen Leistung und zeitlichem Aufwand des Arztes einer- seits und Höhe der Rech- nung andererseits?

Wurden durch Privatliqui- dationen der Kollegen im Krankenhaus nicht nur die Steuersäckel der Kommu- nen, sondern auch Hun- dertschaften von gut do- tierten Assistenzärzten subventioniert?

Wurde je berücksichtigt, daß ein Großteil der Privat- patienten zur politisch mei- nungsbildenden Schicht der Bundesrepublik ge- hört?

Dr. med. Albrecht Kühn Kelternstraße 2

7400 Tübingen 1

GROSSKLINIKUM

Zu der Meldung „Münsters Großklinikum demnächst be- zugsfertig" in Heft 37/1982:

Nur ein

„Teilklinikum"

Der Begriff „Großklinikum"

trifft bestenfalls nur in be- zug auf das Bauvolumen der Gebäude zu, von der Funktion her handelt es sich nicht einmal um ein komplettes Klinikum, es ist nur ein „Teilklinikum".

Strukturbedingt wurde so- gar — völlig verantwor- tungs- und gedankenlos — ein Kernfach der Medizin — die Chirurgie — auseinan- dergerissen, nur zum Nachteil künftiger Patien- ten! Für dieses falsche Konzept mußten die Steu- erzahler mehr als eine Mil- liarde Deutscher Mark auf- bringen. Die Verantwor- tung dafür tragen die Politi- ker und Bürokraten!

Prof. Dr. med. R. Achatzy Chirurgische

Universitätsklinik Jungeboldtplatz 1 4400 Münster

SOZIALARBEITER

Zu dem Kurzbericht „Sozialar- beit: Ärzteschaft umreißt Tä- tigkeitsfeld", Heft 16/1982:

Partnerschaftlich arbeiten

. Zweifellos ist das von dem Ausschuß definierte Tätigkeitsfeld und Berufs- bild des Sozialarbeiters richtig dargestellt.

Zweifellos ist diese Be- schreibung aber zu einge- grenzt und die Schlußfol- gerung, daß die „Steue- rungsfunktion des Arztes nicht tangiert werden darf", unrealistisch und übersteigert.

Denn Tatsache ist, daß die Sozialarbeit den Auftrag wahrzunehmen hat, zum Beispiel auch

— die medizinische Dia- gnostik durch Kenntnis der sozialen Anamnese zu fun- dieren und/oder zu modifi- zieren

— die ärztlich verordneten Therapien auf ihre Wirk- samkeit im sozialen Be- zugsfeld des Erkrankten oder Behinderten zu über- prüfen,

— zusätzliche nicht ärztli- che Maßnahmen, etwa psy- chologische Einzelhilfen, Familientherapien oder El- terntrainings, zu initiieren.

Es ist den Ärzten also zwin- gend die Aneignung der Teamidee und ihrer part- nerschaftlichen Arbeitswei- sen und -inhalte anzura- ten, um im Interesse der gemeinsamen Patienten durch gemeinsame und koordinierte Hilfspläne de- ren umfassende psychoso- ziale Betreuung zu opti- mieren .. .

Rainer Masur

Sozialarbeiter im Kinder- zentrum München Blutenburgstraße 71 8000 München 19

14 Heft 43 vom 29. Oktober 1982 79. Jahrgang DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Ausgabe B

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