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Archiv "Chronischer Schluckauf: Kombinationstherapie mit Cisaprid, Omeprazol und Baclofen" (29.05.1998)

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Sicherheitsaspekte bei onkologischen Patienten

Das theoretisch erhöhte Risiko ei- ner Metastasierung sowie die Förde- rung des Tumorwachstums durch die hyperbare Sauerstofftherapie lassen sich klinisch nicht nachvollziehen. Je 8,7 Prozent der Patienten mit Kopf-/

Halstumoren, die eine HBO-Therapie erhielten, entwickelten Tumorrezidive oder neue Malignome. Die entspre- chenden Raten von Kontrollpatienten ohne HBO-Therapie betrugen 24,5 und 13 Prozent (Granström, Göte- borg). Die Übersicht der klinischen und experimentellen Studien zeigt, daß keine Förderung des Tumorwachs- tums zu erwarten ist und eher ein nega- tiver Effekt der HBO auf das Tumor- wachstum eintritt (Feldmeier, Detroit).

Durch die Limitierung des Über- drucks und der Expositionszeit sowie die Fraktionierung der HBO-Behand- lung in drei Sauerstoffphasen von je 30 Minuten Dauer (übliches Behand- lungsschema: dreimal 30 Minuten O2- Atmung bei 240 kPa Gesamtdruck) sind Sauerstoffnebenwirkungen eine Seltenheit. Klinisch betroffen sind hiervon die Lunge (Lorrain-Smith- Effekt) und das ZNS (Paul-Bert- Effekt). Während ersterer Effekt in großen Serien nicht beobachtet wur- de, wird das Risiko der ZNS-Neben- wirkung mit einem tonisch-klonischen Krampfanfall als Maximalausprägung mit etwa 1 : 10 000 beziffert. Faktoren, die zur Senkung der Krampfschwelle beitragen, wie eine Hypoglykämie, Hyperthyreose, vorbestehende Epi- lepsie und andere, können im Vorfeld erkannt werden, so daß das Risiko weiter absinkt. Folgeschäden nach hy-

peroxischen Krampfanfällen wurden bisher nicht dokumentiert (Welslau, Kassel).

Einige Besonderheiten ergeben sich bei Chemotherapie-Patienten.

Hier ist auf Grund des pulmotoxi- schen Potentials der Zytostatika eine besonders sorgfältige Abklärung des Lungenstatus vor der HBO-Therapie erforderlich. Eine vorausgehende Bleomycin-Medikation bildet eine Kontraindikation für die HBO-The- rapie. Cyclophosphamid, Doxorubi- cin und Cisplatin sollten nicht simul- tan mit einer HBO appliziert werden.

Der empfohlene Abstand schwankt je nach Substanz zwischen einer und vier Wochen (Plafki, Lübeck; Lerch, Mön- chengladbach).

Weitere Studien zur Überprüfung der Effekte der HBO-Therapie sowie zur Dosisfindung wurden auch im deutschsprachigen Raum initiiert und können zukünftig die Einsatzmöglich-

keiten neu definieren, wobei auch Si- cherheitsaspekte Beachtung finden.

Dr. med. Christian Plafki Druckkammer-Zentrum Lübeck am Marien-Krankenhaus Parade 3

23552 Lübeck

Priv.-Doz. Dr. med. Ulrich M. Carl Klinik für Strahlentherapie Universität Düsseldorf Moorenstraße 5 40001 Düsseldorf

A-1384

M E D I Z I N

KONGRESSBERICHT/FÜR SIE REFERIERT

(56) Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 22, 29. Mai 1998

Moderne 12-Platz-Druckkammer zur Durchführung einer HBO-Therapie. Der therapeutische Sauerstoff wird den Patienten über spezielle Maskensysteme bei Gesamtdrücken von 240–250 kPa zugeführt. Die Kompression der Druckkammer erfolgt mit speziell aufbereiteter Druckluft.

Schluckauf führt den Patienten nur selten zum Arzt, da in der Regel zahlreiche, in der Volksmedizin eta- blierte Verfahren dem Zwerchfell- krampf ein Ende setzen.

Die Autoren vom Institut für Pharmakologie und Toxikologie der Universität Heidelberg und vom Ser- vice de Medicine Interne, Le Locle,

Schweiz führten bei 15 Patienten, de- ren Schluckauf im Schnitt 100,8 Mo- nate anhielt, eine Kombinationsthe- rapie mit dreimal 10 mg Cisaprid (Propulsin), einmal 20 mg Omepra- zol und dreimal 15 mg Baclofen durch. Bei 40 Prozent der Patienten verschwanden die Symptome voll- ständig, und bei 20 Prozent der Fälle

wurde eine deutliche Besserung der Beschwerden registriert. Allerdings dauerte es im Schnitt 5,2 ± 5 Wochen, bis die Symptome vollständig ver-

schwanden. w

Petroianu G, Hein G, Petroianu A, Bergler W, Rüfer R: Idiopathic chronic hiccup: combination therapy with Cisapride, Omeprazole and Baclofen.

Clin Therapeutics 1997; 19: 1031–1038.

Institut für Pharmakologie und Toxiko- logie, Universität Heidelberg, Mann- heim. Service de Medicine Interne, Hos- pital du Locle, Le Locle, Schweiz.

Chronischer Schluckauf: Kombinationstherapie

mit Cisaprid, Omeprazol und Baclofen

Referenzen

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