POLITIK NACHRICHTEN
Aus Bund und Ländern
Reha-Kliniken:
Kompaktleitfaden
BONN. „Rehabilitations- kliniken stellen sich vor — die Partner der Gesundheit", so der Titel einer in der fünften Auflage erschienenen bunt bebilderten Kompaktbro- schüre, in der auf 382 Seiten fast vollständig die Rehabili- tationskliniken in West- und Ostdeutschland in Wort und Bild vorgestellt werden. In einer Art „Guide Michelin"
portraitiert der Herausgeber der Broschüre, der Arbeits- kreis Gesundheit e. V. (Co- burger Straße 3, 53113 Bonn, Tel 02 28/23 76 60), die rund 400 Rehabilitationskliniken in Deutschland. Neben der Anschrift der Klinik werden der Klinikträger, die Klinik- leitung, die medizinischen Einrichtungen, die Indikatio- nen und die vorgehaltene Bettenzahl aufgeführt.
Farbige Innen- und Au- ßenansichten der Kliniken il- lustrieren die Broschüre.
Sinnfällige Piktogramme er- leichtern den „Durchblick".
Detaillierte Nachschlage-Re- gister tragen zum prakti- schen Nutzwert ebenso bei wie ein einleitendes Kapitel, das über die Kostenträger, den Kreis der Anspruchsbe- rechtigten und das Leistungs- recht informiert. Die Bro- schüre kann kostenfrei beim Arbeitskreis Gesundheit e.
V. von niedergelassenen Ärz- ten, Krankenhausärzten, den Fachkräften der Sozialen Dienste in Krankenhäusern und von den Kostenträgern abgerufen werden. HC
Krebshilfe bezuschußt klinisches
Krebsregister in Kassel
KASSEL. Um das klini- sche Krebsregister am Onko- logischen Schwerpunkt der Städtischen Kliniken Kassel GmbH zu erweitern und um den Ablauf der Datenerfas- sung zu verbessern, fördert die Deutsche Krebshilfe das Projekt mit einer einmaligen
Investition von 80 500 DM.
Bislang konnten nur drei Tu- morkliniken an das Register angeschlossen werden, er- klärte die Deutsche Krebs- hilfe. Mit dem Zuschuß soll ein nur auf das klinische Krebsregister ausgerichteter Zentralrechner installiert werden, an den alle Tumor- kliniken im Umkreis von Kassel angebunden werden sollen. EB Ausland
Schweizer
Krankenhäuser gegen Autopsie-Steuer
BERN. Die Schweizer Krankenhäuser lehnen die geplante Erhebung einer Mehrwertsteuer auf Autopsi- en ab. Das erklärte die Verei- nigung der Kliniken in Bern.
Bisher gab es in der Schweiz keine Mehrwert- steuer. Vom kommenden Jahr an soll sie mit Ausnah- me des Dienstleistungsbe- reichs auf allen Gebieten eingeführt werden. Nach den Schweizer Bestimmungen müßten Krankenhäuser und therapeutische Einrichtun- gen von der Steuer ausge- schlossen sein. Da es sich bei einer Leiche jedoch nicht um einen „lebenden menschli- chen Organismus" handele,
wollten die Berner Finanz- behörden Autopsien besteu- ern. Die Krankenhaus-Verei- nigung will nun nach eigenen Angaben zu einem Kompro- miß mit Bern kommen. afp
Orthopädie in Norwegen soll eigenständig werden
ÄLESUND. Auf seinem diesjährigen Norwegischen Ärztetag in Alesund machte der Norwegische Ärztever- ein (Den Norske Lagefore- ning) nach einer mehrjähri- gen Diskussion den Weg frei für die Abtrennung der Or- thopädie von der Chirurgie.
Die Orthopädie kann damit das dreißigste vollständige Weiterbildungsfach in Nor- wegen werden. Die Weiter- bildung soll fünf Jahre betra- gen und wird einen obligato- rischen theoretischen Kurs von mindestens 120 Unter- richtsstunden umfassen. Die Entscheidung der 135 Dele- gierten des Norwegischen Ärztetages muß noch durch eine Verordnung der Regie- rung in Kraft gesetzt werden.
Der Norwegische Ärzte- tag, der sich aus den Vorstän- den der 19 norwegischen Landesvereine, Vertretern der Berufsvereine und der Spezialistengruppen zusam- mensetzt, beauftragte zudem
den Zentralvorstand, einen Vorschlag für eine bessere gewerkschaftliche Vertretung der Ärzte zu unterbreiten.
Besonders beklagt wurde von den Delegierten auch das Einkommen der ange- henden Fachärzte. In den er- sten Jahren ihrer beruflichen Tätigkeit beträgt es nicht ein- mal die Hälfte des Einkom- mens der direkt nach dem Studium ohne Weiterbildung niedergelassenen prakti- schen Ärzte. Daraus resul- tiert ein Facharztmangel mit allen Konsequenzen für die Patienten, einschließlich Wartelisten für die fachärztli- che Versorgung.
Zudem beobachtet die norwegische Ärzteschaft ei- ne zunehmende Anzahl von juristischen Klagen gegen Ärzte. Deshalb beschloß der Norwegische Ärzteverein, für seine Mitglieder in Zu- kunft einen Rechtsschutz an- zubieten. Kloiber
Zentrum für Genforschung und Biotechnologie
STRASSBURG. In Straßburg ist eines der mo- dernsten europäischen Zen- tren für Genforschung und Molekularbiologie in Betrieb genommen worden.
Wie ein Sprecher der Ein- richtung im Straßburger Technologiepark Illkirchen- Graffenstaden mitteilte, sol- len in dem Zentrum rund 250 Wissenschaftler und 150 Techniker aus rund 30 Län- dern unter Leitung des fran- zösischen Professors Pierre Chambon arbeiten. Ihre Tätigkeit soll sich zunächst auf bestimmte Erbkrankhei- ten und Krebsarten konzen- trieren. Finanziert wurde die 60 Millionen Mark teure Ein- richtung zu 90 Prozent vom US-Pharmakonzern Bristol- Myers-Squibb. Zehn Prozent der Kosten trugen die regio- nalen Gebietskörperschaften.
Straßburg baut mit der Eröffnung dieses Zentrums seine Stellung als nach Paris zweitgrößter Forschungspool in Frankreich aus. afp
Spendenbitten
Die Evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Veldhau- sen versorgt im Rahmen einer Rumänienhilfsaktion ein Krankenhaus in Baia Mare mit Medikamenten und medi- zinischen Geräten. Hierfür werden noch Spender gesucht.
Informationen: Jan-Egbert Strötker, Tannenweg 10, 49828 Neuenhaus, Tel 05941/354, Fax 47 84.
Joachim Siegrist, Abgeordneter des Parlaments in der Republik Lettland, hat für die Stadt Riga ein „Sorgen- büro" errichtet. Besonders benötigt werden dort Medika- mente, aber auch Kleider- und andere Sachspenden. Kon- taktadresse: Abgeordnetenbüro Joachim Siegrist, Für Dr.
A. Triani, Stichwort "Aktion Reiskorn", Großmoorring 15, 21079 Hamburg.
Das Hessische Diakoniezentrum Hepatha e. V. bietet ei- ne Tagesbetreuung für Schwerstbehinderte an. Für dieses Projekt bittet der Verein um finanzielle Unterstützung.
Ansprechpartner: Gottfried Ringwald, Elisabeth-Seitz- Straße 16, 34613 Schwalmstadt-Treysa. Bankverbindung:
Raiffeisenbank Schwalmstadt, Konto 400, BLZ 520 634 04.
A-3328 (20) Deutsches Ärzteblatt 91, Heft 48, 2. Dezember1994