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Archiv "Praxisbudgets: Schnell und wundersam" (11.10.1996)

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Gesundheitsreform

Gedanken zur gegenwärtigen ge- sundheitspolitischen Lage:

Die „Bremser“

Wir, die Verantwortlichen für unsere Patienten in der Bundesrepublik Deutsch- land, haben allen Grund, empört zu sein . . . Die schon Legislaturperioden vorher erkennbaren Engpässe in der Finanzierung des deutschen Gesundheitswesens und be- sonders des Krankenhauses sind jahrelang aus opportuni- stischen Gründen übersehen worden. Als das Wegschauen für die Öffentlichkeit und die Politiker peinlich wurde, hat man sich von einer Kosten- dämpfungsmaßnahme zur anderen durchgemogelt und nur an den Symptomen her- umkuriert. Als die Finanzie- rungskatastrophe vor der Tür stand, hat Herr Minister See- hofer zwangsweise die Voll- bremsung vollzogen und durchaus vernünftige refor- merische Vorschläge in die Planung eingebracht. Die Vollbremsung ist auf Dauer nicht stabilisiert worden, und die Reformvorschläge sind ausgebremst worden. Die

„Bremser“ sitzen im System und nennen sich Lobbyisten.

Die politisch Verantwort- lichen blockieren sich gegen- seitig und üben sich in Schuldzuweisungen. Die Par- lamentarier, Vertreter der Krankenkassen, Ministerial- bürokratie und Verbandsver- treter produzieren keine kon- struktiven Ideen. Umsetzba- re Maßnahmen zur Problem- lösung sind nicht erkennbar.

Die Ärzteschaft zerfleischt sich in Verteilungskämpfen und findet sich in der Öffent- lichkeit in Korruptionsskan- dalen wieder . . .

Auf der anderen Seite versprechen die Parlamenta- rier dem Volk die Beitrags- stabilität im Angesicht des sinkenden Bruttosozialpro- duktes. Unter diesen Bedin- gungen ist der finanzielle

„crash“ im Gesundheitswe- sen und speziell im Kranken- haus für unsere stationären

Patienten vorprogrammiert.

Er ist für die Insider langfri- stig erkennbar gewesen und jetzt auch für die Allgemein- heit deutlich sichtbar. Die Gefahr des wirtschaftlichen Zusammenbruchs im Kran- kenhaus nähert sich. Weil diese Gefahr in einem spitzen Winkel auf uns zukommt, können wir ihre Geschwin- digkeit nicht abschätzen.

Möglicherweise kommt diese Gefahr schneller, als wir glau- ben.

Dr. med. Beowulf Walter, Kliniken der Stadt Köln, Krankenhaus Holweide, Anästhesie-Abteilung, Neu- felder Straße 32, 51067 Köln

Praxisbudgets

Zu dem von der KBV vorgelegten und der Vertreterversammlung der KBV beschlossenen neuen Vergütungsmo- dell (Berichterstattung in Heft 36/1996 und 38/1996):

DDR-Prinzip

Bei vielen Patienten 20 Prozent weniger Honorar, bei wenig Patienten 10 Prozent mehr Honorar für die gleiche Leistung. Was mich doch sehr an das kommunistische DDR-Prinzip erinnert: Be- lohnung der Faulen, Bestra- fung der Fleißigen, eigenes Schulterklopfen der Verursa- cher . . .

Dr. med. Hans-Wolfgang Tröger, Reichenbrander Straße 10, 09117 Chemnitz

Veraltete

Kostenberechnungen

. . . Mir ist völlig unver- ständlich, daß bei so weitrei- chenden Neuerungen – wie der Einführung der Praxis- budgets – völlig veraltete und unzutreffende Kostenberech- nungen zugrunde gelegt wer- den können. Ich habe die Hoffnung, daß die von der KBV jetzt initiierte aktuelle Befragung zur betriebswirt- schaftlichen Situation der einzelnen Vertragsarztpraxen hier zu einer realistischen Be- urteilung und Anhebung des entsprechenden Punktzahl- kontingents auf ein zumin-

dest existenzerhaltendes Ni- veau führen wird. Es darf nicht angehen, daß leistungs- fähige Fachpraxen, die mit ihrem Spektrum eine echte Alternative zum Kranken- haus darstellen und höchste Qualitäts-Standards erfüllen, durch berufspolitische Maß- nahmen wirtschaftlich in eine derartig bedrohliche Lage ge- bracht werden.

Dr. med. Ulrich Eigemann, Lichhof 10, 50676 Köln

Voll daneben

Selbst als statistikerfahre- ner EDV-Freak mußte ich mehrmals lesen, um einiger- maßen zu verstehen, was der Autor „KBV“ uns dummen Ärzten sagen wollte.

Sätze wie „Das jeweilige Zusatzbudget errechnet sich aus der durchschnittlichen fallzahlbezogenen Punktzahl- anforderung der Leistungen des jeweiligen Moduls der re- gionalen fachgruppenbezoge- nen Erbringer“ sprechen für sich und zeigen, mit welcher Methode uns hier ein bewußt undurchschaubar gemachtes Abrechnungssystem unterge- jubelt werden soll. Schon jetzt können nur konsequente EDV-Nutzer entscheiden, ob ein erforderliches therapeuti- sches Gespräch bei psychoso- matischer Erkrankung wegen Erreichens der Budget-Gren- ze gegebenenfalls um vier Wochen (ins neue Quartal) verschoben werden muß; ob- wohl es eigentlich keine Rolle spielt, da sowieso unklar ist, ob das (nach vier Monaten) ausgezahlte Honorar der er- warteten Höhe entspricht.

Arbeitszeiten von 10 bis 12 Stunden täglich, unbezahl- te Nacht- und Wochenend- Bereitschaft, Fortbildung in der Freizeit, rückwirkende Gehaltskürzungen, undurch- sichtige Tarifverträge – jede Gewerkschaft hätte ihre Funktionäre nicht nur entlas- sen, sondern mit Schimpf und Schande zum Teufel gejagt!

Und was machen wir? Dan- ke, liebe KBV!

Dr. med. Robert Kluger, Schloßstraße 14 – 16, 32257 Bünde

Schnell und wundersam

Bei der Durchsicht des Ärzteblattes 36/1996 wollte ich meinen Augen nicht trau- en. Vor etwa einem Jahr wur- de uns an gleicher Stelle voll- mundig von dem KBV-Vor- stand ein neuer EBM ange- priesen, der die Abrech- nungsprobleme der Kas- senärzteschaft lösen soll. Wie allgemein bekannt, endete dieses Wunderwerk im Laufe des Jahres 1996 in einem Fiasko . . .

Statt dessen wird uns jetzt ein erneutes Vergütungsmo- dell angepriesen, das uns arzt- bezogene Praxisbudgets auf angeblich betriebswirtschaft- licher Grundlage bringen soll.

Um diese betriebswirtschaftli- che Grundlage aber erst zu er- halten, will, so Herr Dr. Schor- re, der KBV-Vorstand in näch- ster Zeit Fragebogen an einige Praxen verschicken. Das Er- gebnis dieser Erhebung soll aber lediglich das bereits be- schlossene System untermau- ern. Mir scheint, daß hier wie- der sehr schnell und auf wun- dersame Weise ein völlig neu- es Vergütungsmodell aus der Taufe des KBV-Vorstandes gehoben wurde. Diesem fehlt aber insbesondere eine fun- dierte betriebswirtschaftliche Grundlage. Hier haben ande- re Berufsverbände schon mehr geleistet. Insbesondere der Berufsverband der Urolo- gen hat in repräsentativen Praxen durch Wirtschaftsprü- fer betriebswirtschaftliche Daten erheben lassen . . .

Dr. med. Andreas Richter, Stuttgarter Straße 48, 74321 Bietigheim-Bissingen

Absoluter Wertverfall

Während in Heft 37/1996

„Kassenärzte: Das Geld muß der Leistung folgen“ zu lesen ist, schreibt der Verfasser des Artikels „Budgetierung im Gesundheitswesen – Ärzte zwischen Haftung und Spar- zwang“: „Unter der Geltung des GSG müssen . . . mögli- che Minderungen der Punkt- werte durchaus in Kauf ge-

nommen werden.“ !

A-2584 (8) Deutsches Ärzteblatt 93,Heft 41, 11. Oktober 1996

S P E K T R U M LESERBRIEFE

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Auch der gutmütigste Ge- werkschaftsvertreter würde zweifelsfrei bei der Minde- rung der Punktwerte, sprich Lohnkürzung statt Lohner- höhung, Amok laufen. Der Ärzteschaft hingegen mutet der Artikelverfasser zu, daß ihr Honorar nicht der Lei- stung folgen muß. Daß eine solche Meinung überhaupt vorgetragen wird, zeigt den tiefen, absoluten Wertverfall einer gerechten ärztlichen Honorierung an.

Ein herzliches Danke- schön bekannten Verant- wortlichen hierfür!

Dr. med. Volker Traut, Am Himmelreich 1, 79312 Em- mendingen

Honorargerechtigkeit ist eine Farce

Der von der KBV-Vertre- ter-Versammlung verabschie- dete Entwurf zeigt aufs neue, daß im Mittelpunkt der ge- planten Budgetierung nicht die gerechte Verteilung ste- hen soll, sondern eine Ho- norarverschiebung mit exi- stentieller Bedrohung kleiner Fachgruppen . . .

Die versprochene Ho- norargerechtigkeit ist eine Farce. Mit der geplanten EBM-Änderung in der vor- gelegten Form wird die am- bulante Urologie elementar bedroht. Die Situation wird sich nicht durch Budgets und gleiches Einkommen für alle retten lassen, sondern durch Reduktion der Kassenlei- stungen auf das Notwendi- ge, einen festen Honorar- Verteilungsschlüssel für die einzelnen Facharztgruppen und das Inkrafttreten der überfälligen Krankenhaus- reform.

Dr. med. Horst Hohmuth, Olgastraße 139, 89073 Ulm

Kontrolle ist möglich

. . . Mit den Kontrollmög- lichkeiten der KVen und der Krankenkassen im Zeitalter der Computertechnik ist eine sachgemäße Überprüfung diagnostischer und therapeu- tischer Maßnahmen ohne Einschränkung der optima-

len medizinischen Versor- gung und ohne finanzielle Begrenzung der Leistungen und Medikamente jederzeit möglich, um einer unnötigen Leistungsausweitung entge- genzuwirken. Wer Sparmaß- nahmen im Gesundheitswe- sen zustimmt und sagt, daß dies ohne Qualitätsverlust möglich ist, ist nicht ehrlich und widerspricht der tägli- chen Realität . . .

Dr. med. Hans-Michael Mer- kel, Pulsnitzer Straße 63, 01917 Kamenz

Vermaledeiter EBM

. . . Es ist empörend, daß die KBV-Spitze der Allge- meinheit der Vertragsärzte die Schuld für die gesamte Misere zuschieben will. Of- fensichtlich ist die KBV be- strebt, davon abzulenken, daß sie selbst das große Di- lemma verursacht hat, das mitsamt der zwischenzeitli- chen unqualifizierten Flick- schustereien am EBM 1996 auch in den nächsten Quarta- len von vielen Vertragsärzten ertragen werden muß. Hat Herr Schorre denn immer noch nicht erkannt, daß nicht der fallende Punktwert – wer kannte denn bis zum Ende des ersten Quartals 1996 die Höhe des aktuellen Punkt- wertes? –, sondern der ver- maledeite EBM 1996 mit sei- nen zahlreichen neuen Zif- fern und deren teilweise un- gerechtfertigt hohen Punkt- zahlen das Scheitern des EBM 1996 bewirkte? . . .

Dr. med. Rolf-Jürgen Plentz, Im Großen Vorwerk 54, 32049 Herford

Hausgemachter Punktwertverfall

Du legst Dich in der Nacht vom 31. Dezember 1995 auf den 1. Januar 1996 friedlich ins Bett, und wenn Du am 1.

Januar 1996 aufwachst, so hat sich für Dich die Welt verän- dert. Ein halbes Jahr später merkst Du, daß durch eine willkürliche Neuordnung der KBV der Praxisalltag Dich dermaßen vehement erfaßt, daß alle Deine betriebswirt-

schaftlichen Überlegungen über Bord geworfen werden und nunmehr Neues in Aus- sicht steht. Der sogenann- te Punktwertverfall wurde hausgemacht. Herr Schorre hat weder den KVen noch der Basis irgendwelche Zahlen offengelegt, aus denen her- vorgeht, wie hoch das Budget ist. Wir sind daran gewöhnt, uns durch die KBV dirigieren zu lassen: diese setzt uns eine rosarote Brille auf und macht uns weis, daß „unsere Arbeit im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten zu ordentli- chen Punktwerten vergütet wird“.

Vermißt wird eine klare Aussage darüber, wieso unse- re Honorare seit Jahren

„stringent budgetiert“ sind.

Tatsache ist, daß die KBV versucht, innerhalb der Ärz- teschaft einen Heckenschnitt zu verwirklichen, und dies mit dem neuen EBM initiiert hat. Falsch ist die Äußerung von Herrn Schorre: „Nicht der neue EBM ist die Ursa- che für die Misere.“

Wo liegt die Misere dann, wenn nicht in diesem Ho- norarsystem, in dem Lei- stungsspektren abgesteckt werden können, die sich mit betriebswirtschaftlichen Er- wägungen nicht mehr in Ein- klang bringen lassen? . . .

Dr. med. Johannes Chevalier, Weißliliengasse 17, 55116 Mainz

Mittelalterliche Zunftordnung

„Rote Liste, Gelbe Liste, Praxisbudget, Zuschlagsmo- dul“: Der Turm des EBM-Ba- bel wird immer höher. Was je- dem Arbeitnehmer gesetzlich zusteht, wird uns seit Jahren verweigert: eine nachvoll- ziehbare Abrechnung. Mit ei- ner freien Berufsausübung hat dies schon lange nichts mehr zu tun, eher mit einer mittelalterlichen Zunftord- nung.

Die Zeit, die man verwen- den muß, um sich mit den je- weils neuen Konstrukten dieses KBV-Vorstandes zu beschäftigen, fehlt einem bei der Patientenversorgung

oder der fachlichen Weiter- bildung. Geben wir bei den kommenden KV-Wahlen die- sen Funktionären endlich die Gelegenheit, ihr „Gebühren- ordnungslabyrinth“ ganztä- gig in ihren Praxen auszupro- bieren!

Hermann J. Berberich, Kasi- nostraße 31, 65999 Frankfurt

Management

Zu dem Beitrag „Curriculum Ärztli- ches Qualitätsmanagement“ von Dipl.-Volksw. Franz F. Stobrawa in Heft 33/1996:

Kein Risiko

Nun wird also ein „Ärztli- cher Qualitätsmanager“ er- zeugt. Dieser wird natürlich wie beim Medizinischen Dienst kein Risiko und auch keine Verantwortung zu tra- gen haben und daher auch keine Berufshaftpflichtversi- cherung benötigen. Aber er wird uns, die wir eine Berufs- haftpflicht brauchen, genau sagen, wie „es“ geht.

Dr. Dr. med. Gero Völkel, Marktstraße 58, 26382 Wil- helmshaven

Holleradidudeldö

. . . Statt das Schwerge- wicht auf den Prozeß der Qualitätssicherung zu legen und diesen in den Abläufen zu verankern, werden hier ei- gentlich nur neue Zertifikate und Diplome geschaffen. Es werden Formalismen instal- liert – die Inhalte sind nicht ganz so wichtig. Qualitätssi- cherung wird nur allzu oft mit bloßer (externer oder hierar- chischer) Qualitätsskontrolle verwechselt – Qualitätsma- nagementprozesse sollten sich aber auf allen hierarchi- schen Ebenen ärztlichen Handelns gleichberechtigt abspielen. Die Begeisterung des Autors kann ich also nicht teilen.

Ich erlaube mir in diesem Zusammenhang noch auf ei- nen Satz des Autors einzuge- hen: „Aber gerade die inter- disziplinäre, interprofessio- A-2586 (10) Deutsches Ärzteblatt 93,Heft 41, 11. Oktober 1996

S P E K T R U M LESERBRIEFE

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nelle und fächerübergreifen- de Zusammenarbeit im Rah- men des Qualitätsmanage- ments eröffnet dem Arzt ei- nen angemessenen Weg, ei- nen qualifizierten Bildungs- abschluß zu erwerben und zu dokumentieren.“ Die Aufli- stung „interdisziplinär, inter- professionell undfächerüber- greifend“ ist gelungen, han- delt es sich hier doch um ei- nen weißen Schimmel – zuge- geben: im Dreiklang klingt der Satz natürlich besser. Im Inhalt habe ich als Arzt schon mit meiner Approbation ei- nen qualifizierten Abschluß erworben – das hier gepriese- ne Zertifikat erinnert mich doch eher an das berühmte Loriotsche Jodeldiplom, in diesem Sinne: Holleradidu- deldö.

Ralf Oppenkowski, Paul- Ehrlich-Straße 23, 42113 Wuppertal

Berufskrankheiten

Zu dem Leserbrief der Dres. S. Baldus und K. Volk in Heft 30/1996:

Bei HNO-Ärzten . . .

. . . Es ist allgemein be- kannt, daß beispielsweise Zahnärzte, Stenotypisten, Musiker (Geiger) und Chirur- gen keine Stirnlampen und Spiegel am Kopf tragen und damit auch nicht einäugig ar- beiten. Dies ist aber – im Ge- gensatz dazu – bekanntlich bei den HNO-Ärzten berufsbe- dingt gegeben. Durch diese optischen Bedingungen wer- den Wirkabläufe hervorgeru- fen, die über Fehlhaltungen und -belastungen die Erkran- kungen verursachen müssen.

Diese Wirkabläufe sind bei den vorerwähnten Beispielen wie bei Zahnärzten etc. nicht vorhanden. Die schwere Last

bei der BK-Nr. 2109 wirkt, wie der Text der BK ausdrücklich festlegt, auf die Schulter und nicht auf die Halswirbelsäule.

Die Last wirkt achsennah zur Achse Halswirbelsäule ein.

Ein Hebelarm-Effekt entfällt.

Nur ein geringer Anteil der Last wirkt seitlich auf die Ach- se Halswirbelsäule, diese stellt damit eine Art Widerlager dar.

Bei der Arbeit des HNO- Arztes wirkt die Last direkt und voll auf die Halswirbel- säule und ganz besonders auf die Kopfgelenke. Die spezifi- sche Überlastung der Kopf- gelenke führt von da zu Reiz- weiterleitungen an die Hirn- zentren, es kommt zu Schwin- del (Nystagmus). Die Summe aus Eigenlastgewicht des Kopfes und ausschlaggeben- dem Kraftlastgewicht des He- belarmes Kopf ist weitaus größer als der geringe Anteil aus dem Gesamtlastgewicht

von 50 kg. Die berufliche Be- lastung bei den HNO-Ärzten ist unter den dargestellten Bedingungen profilierter als beim Tragen schwerer Lasten auf der Schulter (BK-Nr.

2109) und vor allem spezi- fisch. Unter den vergleichba- ren Voraussetzungen sind die epidemiologischen Erkennt- nisse bei der BK-Nr. 2109 auf die Verhältnisse bei den HNO-Ärzten zu übertragen.

Die Wirkabläufe bei der BK- Nr. 2109 verursachen unter anderem Zugkräfte der Mus- keln, deren Ansätze sind da- durch überlastet und erkran- ken. Somit sind auch die ar- beitstechnischen Vorausset- zungen zur Anerkennung ei- ner BK nach Nr. 2101 gege- ben.

Dr. med. Rudolf Drumm, Am Königsweingarten 13, 78351 Bodman-Ludwigsha- fen

A-2587 Deutsches Ärzteblatt 93,Heft 41, 11. Oktober 1996 (11)

S P E K T R U M LESERBRIEFE

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