D
er Mensch, rational den- kend, ökonomisch han- delnd zuhauf? Die Fi- nanzwissenschaft unterstellt dies jedenfalls in all ihren Pro- gnosemodellen und rechnet dann auf zwei Stellen hinter dem Komma genau, was auf einen zukommt oder eben auch nicht. Ob das wirklich der Weisheit letzter Schluss ist, mag füglich bezweifelt wer- den. Das Irrationale – und eben nicht der gesunde Men- schenverstand – scheint mir eher Taktgeber für manch wunderliches Verhalten zu sein. Das beste Beispiel liefert die Lotto-Dezemberhysterie, als im Jackpot rund 26,7 Milli- arden Euro rumlungerten und Leute sich voller Hoffnung einklinkten, die ansonsten nie und nimmer ihr Schicksal einem Lotterielos anvertraut hätten, die Gier ist halt doch höher als die Wahrscheinlich- keit von 1 : 140 Millionen, den Pott zu knacken. Ironie desSchicksals ist in diesem Zu- sammenhang, dass solcherart Verrücktheiten suchende Leute wiederum Zahlen tunlichst meiden, denen mystisches Unheil anhaftet, wie die Zahl 13 eben. Selbst Goethe traute sich am 13. eines Monats nicht aus der Koje. Dass der jüngste Jackpot nur mit der verflixten 13 zu packen war, kann Fortu- nas Fiesheit nur unterstützen.
Auch an der Börse ist Wun- derliches keineswegs Mangel- ware. Glatte Zahlen wie das Überspringen einer Tausender- marke im Index oder das Durchstoßen eines Kurses über die Marke von 100 Euro wer- den götzenhaft erfleht und ent- sprechend angebetet, obgleich es sich hier um Ziffern handelt wie jede andere auch und in der Realität genauso schnell das
Gegenteil dessen bewirkt wird, was der Betrachter induziert, der Kurs könne durch das Er- reichen magischer Marken nur noch eines leisten: steigen. Von wegen.
Um diese Zeit hagelt es auch Prognosen, wie denn das Jahr wohl werden möge und was der Anleger zu tun und zu lassen habe. Die Flut hat nicht nur mit dem Größenwahn so mancher Unberufener – oder eher Un- gerufener? – zu tun, sondern genauso gut mit des Börsianers Not, der Ungewissheit tapfer die Stirn zu bieten. Nein, da wird vielmehr irgendeinem dahergelaufenen Guru mehr Gehör geschenkt, als es seinem wirklichen Nichtwissen zustün- de, denn wüsste der Mann tatsächlich, wie der Markt liefe, stünde er garantiert nicht vor
den Mikrofonen und Kameras dieser Welt. Dabei wäre ein Blick zurück entlarvend genug.
Die meisten Ergüsse über die Märkte oder auch Einzelwerte sind, kaum ist die Tinte ge- trocknet, falsch, überholt, ver- rechnet oder, wenn inhaltlich wahr, längst in den aktuellen Kursen verarbeitet. Doch was willst du machen, den Hunger der Menschenwesen nach ana- lytischer Stütze und Halt ficht diese Erkenntnis nicht an.
So will ich denn auch der Prognose-Nachfrage Folge lei- sten und einen Ausblick auf die- ses Börsenjahr geben, mit der Warnung,dass ich schon im letz- ten Jahr (falsch) prognostiziert habe, dass die Zinsen steigen werden, aber immerhin (rich- tig) dem DAX kaum ein Poten- zial, bis höchstens 4 400 Punk- te, zugebilligt habe. Für 2005 gilt: Die Zinsen steigen stark, und der DAX neigt ab März zur Schwäche. Klingt langwei- lig, kommt aber von Herzen. ) S C H L U S S P U N K T
[112] Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 102⏐⏐Heft 1–2⏐⏐10. Januar 2005
zum Jahresauftakt
Wundersam wunderlich
Börsebius
Post Scriptum
ie Jahreszeit ist eisig. Dennoch wird den Besuchern des niederländischen Freizeitparks De Efteling in diesen Tagen warm ums Herz. „Winter Efteling“ ist ein fantastisch romantisches Erlebnis: knisternde Lagerfeuer, ein Meer aus bunten Lampions, weihnachtliche Leckereien, fantasievolle Schneemänner, heißer Tee, dampfender Glüh- wein und duftender Kakao, dazu mu- sizierende Pinguine, eine überdachte Eislauf-
bahn, ein Schlittenhügel und eine sportliche Langlauf-Loipe.
Das sind nur einige Attraktionen, mit denen der Park große und kleine Gäste begeistert. Auch alle anderen Attraktio- nen sind mit wenigen Ausnahmen in den Wintermonaten geöffnet.
Die Wunderwelt von Efteling bietet auf 72 Hektar mehr, als man an einem Tag erleben kann. Deshalb ist der niederländi- sche Freizeitpark bei Tilburg eine Kooperation mit unter- schiedlichen Übernachtungsanbietern aus der näheren Umge- bung eingegangen.
Sehr zu empfehlen ist das direkt am Park angegliederte Ho- tel Golden Tulip. Dort ist die märchenhafte Atmosphäre des Parks überall spürbar. Gäste müssen sich nicht wundern, wenn sie dort Hänsel und Gretel, der Großmutter und dem Rot- käppchen begegnen. Nach einer erholsamen Nacht können die Besucher einen weiteren Tag durch den Freizeitpark bum- meln oder die naturbelassene Umgebung des Parks erkunden.
Efteling ist immer eine Reise wert! rb
Öffnungstage
Winter Efteling ist geöffnet am:
15. und 16. Januar 2005 22. und 23. Januar 2005 Öffnungszeiten Von 11 bis 20 Uhr Ausnahmen
15. und 22. (Samstage) Januar 2005 von 11 bis 23 Uhr
Eintrittspreise
Der Eintrittspreis beträgt während der Winterzeit 23 Euro (Zweitageskarte 44 Euro) pro Person.
Senioren ab 60 Jahre und behinderte Besucher (einschließlich maximal zwei Begleiter) bezahlen 21 Euro pro Person.
Kinder bis vier Jahre haben freien Eintritt.
Nähere Informationen, Routenplaner, Übernachtungsmöglichkeiten, Eintrittskarten und vieles mehr gibt es im Internet unter www.efteling.de.