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Archiv "Beta-Rezeptorenblocker und Raynaud-Phänomen" (20.01.1984)

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Knochenmarktransplantation

trakts und den meisten Tumoren des Bronchialsystems ohne Aus- sicht auf Erfolg. Wegen des hohen personellen und technischen Auf- wands sollte die autologe KMT auf wenige Zentren mit spezieller Er- fahrung in der Intensivtherapie hä- matologischer und onkologischer Erkrankungen begrenzt bleiben.

Die Beherrschung der dosislimi- tierenden nichthämatologischen Nebenwirkungen der hochdosier- ten Chemotherapie und — bei den akuten Leukämien — die Herstel- lung eines tumorzellfreien Trans- plantats stellen derzeit Hauptpro- bleme der autologen KMT dar.

Da eine bestimmte Zytostatikado- sis nur eine bestimmte Fraktion und nicht eine bestimmte Masse eines Tumors zerstört, liegt es na- he, die autologe KMT bei mög- lichst geringem Tumorzellgehalt des Organismus, das heißt im Sta- dium der Vollremission, anzustre- ben. Bei frühzeitiger Autotrans- plantation ist außerdem die Wahr- scheinlichkeit des Auftretens resi-

stenter Tumorzellen geringer, und die Nebenwirkungen der Chemo- therapie werden im allgemeinen besser toleriert. Langzeitergebnis- se entsprechender Studien wer- den mit Spannung erwartet (26, 27).

Die Erfolgsbeurteilung der autolo- gen KMT, d. h. der Nachweis eines günstigen Effekts auf die Regene- ration der Hämatopoese, ist schwierig, da das transfundierte Mark, anders als bei der allogenen KMT, keine entsprechenden allo- genen Zellmarker (Blutgruppen- antigene, HLA-Antigene) besitzt.

Aus den Erfahrungen mit autolo- ger KMT nach Konditionierungs- maßnahmen, die eine „knochen- marksletale" Ganzkörperbestrah- lung enthielten, steht jedoch au- ßer Zweifel, daß kryopräserviertes autologes Knochenmark die Hä- matopoese wiederherstellen kann.

Literatur

Appelbaurn, F. R.; Herzig, G. P.; Ziegler, J. L.;

Graw, R. G.; Levine, A. S.; Deisseroth, A. B.:

Successful eng raftment of cryopreserved autologous bone marrow in patients with malignant lymphoma, Blood 52 (1978) 85-95 — Dicke, K. A., Spitzer, G.; Peters, L.; McCredie, K. B.; Zander, A.; Verma, D. S.; Vellekoop, L.;

Hester, J.: Autologous bone marrow transplan- tation in relapsed adult acute leukaemia, Lan- cet I (1979) 514-517 — Goldman, J. M.; Catovs- ky, D.; Goolden, A. W. G.; Johnson, S. A.;

Galton, D. A. G.: Buffy coat autografts for pa- tients with chronic granulocytic leukaemia in transformation, Blut 42 (1981) 149-155 — Ritz, J., Sallan, S. E.; Bast, R. C. Jr.; Lipton, J. M.;

Clavell, L. A.; Feeney, M.; Hercend, T.; Nathan, D. G.; Schlossman, S. F.: Autologous bone marrow transplantation in CALLA-positive acute lymphoblastic leukemia after in vitro treatment with J-5 monoclonal antibody and complement, Lancet 11(1982) 60-63 — Spitzer, G.; Dicke, K. A.; Litam, J.; Verma, D. S.; Zander, A.; Lanzotti, V.; Valdiyieso, M.; McCredie, K.

B.; Samuels, M. L.: High-dose combination chemotherapy with autologous bone marrow transplantation in adult solid tumors, Cancer 45 (1980) 3075-3085

Anschrift des Verfassers:

Dr. med. Gerhard Hagner Abteilung Innere Medizin mit Schwerpunkt

Hämatologie und Onkologie Klinikum Charlottenburg der Freien Universität Berlin Spandauer Damm 130 1000 Berlin 19

FÜR SIE GELESEN

ekannt ist, daß unter einer VBeta-Rezeptorenblocker-The- rapie ein Raynaud-Phänomen auftreten kann. Insbesondere nichtselektive Betablocker wie Propranolol disponieren zu va- sospastischen Attacken bei Pa- tienten mit bekanntem Raynaud- Phänomen. Deshalb ist bei Pa- tienten mit vorbestehender Ray- naud-Symptomatik beim Einsatz von Beta-Rezeptorenblockern generell Vorsicht geboten, zumal bekannt ist, daß eine vorbeste- hende Tonuserhöhung der Haut- gefäße vorliegt und Vasospas- men der Digitalarterien häufig sind.

Verschiedene Untersuchungen der letzten Jahre haben gezeigt, daß das Raynaud-Phänomen Mo- dellcharakter hat für vasospasti- sche Phänomene überhaupt. Bei Raynaud-Patienten treten vaso-

Beta-Rezeptorenblocker und Raynaud-Phänomen

spastische Angina pectoris und Migräne-Anfälle gehäuft auf.

Die schwedischen Autoren einer offenen Studie berichteten jetzt, daß weder die Gabe eines beta- 1-selektiven Beta-Rezeptoren- blockers (metroprolol) noch ei- nes Beta-Rezeptorenblockers mit intrinsischer sympathikomimeti- scher Aktivität (Pindolol) die Häu- figkeit und die Dauer vasospasti- scher Attacken bei Patienten mit Raynaud-Phänomen beeinflußt.

Zehn männliche Patienten im Al- ter zwischen 37 und 61 Jahren, die wegen koronarer Herzkrank- heit und Hypertonie Metoprolol über einen Zeitraum bis zu drei Jahren bekamen, wurden unter- sucht. Anamnestisch klagten sie

unter der Behandlung mit Me- toprolol über Raynaudartige Be- schwerden. Nach einem Umset- zen auf Pindolol zeigte sich, daß die Unterarm- und Fingerdurch- blutung durch den Betablocker mit der intrinsischen sympatho- mimetischen Aktivität (ISA) nicht gebessert werden konnte.

Diese Befunde demonstrieren, daß auch beim Vorliegen eines Raynaud-Phänomens bei ent- sprechender Indikation ein Be- handlungsversuch mit einem kar- dioselektiven Beta-Rezeptoren- blocker erwogen werden kann.

Alternativ bietet sich aber für diese Patienten die Gabe von Kalziumantagonisten an. Dem

Elliasson, K.; Lins, L. E.; Sundquist, K.: Karo- linska-Hospital Stockholm: Peripheral vaso- spasm during [3-receptor-blockade — a com- parison between metoprolol and pindolol, Acta med. Scand. 212 (Suppl.) (1983) 109-112

Ausgabe A 81. Jahrgang Heft 3 vom 20. Januar 1984 (83) 119

Referenzen

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