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Archiv "Psorcutan Beta" (31.01.2003)

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Eine Hyperplasie der Syno- vialis mit vermehrter Gefäß- bildung und der Infiltration von inflammatorischen Zel- len, hauptsächlich CD4-Zel- len, wird bereits in den Frühstadien der rheumatoi- den Arthritis (RA) beobach- tet. Zytokine spielen in dem Entzündungsprozess eine ent- scheidende Rolle. Neben Tu- mornekrosefaktor-a (TNF-a) und Interleukin-1 (IL-1) las- sen neuere Forschungsergeb- nisse vermuten, dass auch IL-6, IL-15 und IL-18 am in- flammatorischen Geschehen involviert sind.

IL-1 ist ein Zytokin mit ausgeprägten inflammatori- schen Eigenschaften. Bereits Plasmakonzentrationen von weniger als 1 pM

(10–12 M) können bei Menschen zu Fieber, Kopfschmerz, Fatigue und Muskel- schmerzen führen.

IL-1 entfaltet seine Wirkung, indem es an den Interleukin- 1-Rezeptor Typ 1 bindet. Hierdurch kann sich ein weite- res transmembranö- ses Eiweiß, das IL-1- Rezeptor-Accessory- Protein (IL-1RAcP), an den Rezeptor an- lagern. Erst dieser Heterodimer löst ei-

ne intrazelluläre Signalkas- kade aus, die zur Expression inflammatorischer Proteine führt.

Die proinflammatorische IL-1-Reaktion wird durch den IL-1-Rezeptorantagoni- sten (IL-1Ra) gehemmt. Die- ses Molekül bindet am IL-1- Rezeptor und verhindert durch kompetitive Inhibition die Dimerbildung des Rezeptors und somit die intrazelluläre Weiterleitung des inflamma- torischen Stimulus. Ob die durch IL-1 vermittelte Signal-

transduktion stattfindet, kann vom Verhältnis Rezeptorago- nist zu Antagonisten be- stimmt werden und bietet so- mit einen möglichen thera- peutischen Ansatz.

Anakinra ist ein von der Firma Amgen gentechnisch produzierter IL-1-Rezeptor- antagonist. Dieses rekombi- nante Protein unterscheidet sich lediglich in einer Ami- nosäure und durch die Abwe- senheit einer Glykosylierung von dem physiologischerweise vorkommenden Protein. Zell- biologische Forschungen ha- ben ergeben, dass im rheu- matoiden Gewebe ein Über- schuss an IL-1 im Vergleich zu IL-1Ra – dem korrespon- dierenden Antagonisten –

herrscht. Es wird vermutet, dass die durch IL-1 bedingte inflammatorische Signaltrans- duktion hierdurch aufrechter- halten wird. Anakinra kann nach Angabe von Amgen das molare Verhältnis von IL-1 zu IL-1Ra zugunsten des Ant- agonisten ausgleichen; die Ent- zündung klingt ab.

In drei placebokontrollier- ten randomisierten Studien mit 1 392 Probanden wurde die Wirksamkeit von Anakin- ra untersucht. Die Patienten litten an moderater bis schwe-

rer rheumatoider Arthritis.

Eine mindestens 20-prozen- tige Verbesserung der Sym- ptomatik nach den Kriterien des American College of Rheumatology (ACR20-Kri- terium) wurde als primärer Endpunkt definiert. In der European Monotherapy Stu- dy erreichten nach 24 Mona- ten etwa 28 Prozent aus der Placebogruppe und, je nach Dosierung (30 bis 150 mg Anakinra pro Tag), zwischen 34 und 43 Prozent aus der Verumgruppe den primären Endpunkt (ACR20-Kriteri- um). Die klinischen Verbesse- rungen hielten noch weitere 24 Wochen an.

Die Patienten in der Ve- rumgruppe berichteten eine signifikante Verbesserung der Schmerzsymptomatik und der allgemeinen Gesundheit nach den Kriterien des Health Assessment Questionnaire.

Während der 24-wöchigen Behandlung waren die IL-1- Ra-Patienten durchschnitt- lich pro Monat 2,3 Tage weni- ger durch die Erkran- kung beeinträchtigt, an denen sie, im Ge- gensatz zur Placebo- gruppe, beruflichen oder häuslichen Ak- tivitäten nachgehen konnten.

In den folgenden 24 Wochen waren die Verumpatienten so- gar 3,7 Tage mehr ak- tiv als die Proban- den in der Vergleichs- gruppe. Hautreaktio- nen an der Injekti- onsstelle waren die einzigen beobachte- ten Nebenwirkungen.

In der Studie wurde weder ei- ne Toleranzentwicklung noch eine erhöhte Drop-out-Rate gegen Ende der Untersu- chung beobachtet.

In einer weiteren Studie mit 419 Patienten wurde unter- sucht, ob eine Kombinations- behandlung von Anakinra mit Methotrexat (MTX) effekti- ver ist als eine MTX-Mono- therapie. Nach der Randomi- sierung erhielten alle Patien- ten MTX sowie entweder ein Placebo oder 0,04, 0,1, 0,4, 1,0 beziehungsweise 2,0 mg Ana-

kinra pro kg Körpergewicht.

Nach zwölf Wochen verbes- serte sich das Befinden in den Verumgruppen signifikant.

In der 1-mg-Gruppe erreich- ten 46 Prozent das ACR20- Kriterium (2 mg: 38 Prozent), wohingegen dieser Wert bei MTX-Monotherapie von 19 Prozent erreicht wurde

Dr. sc. nat. Stephan Mertens

Satellitensymposium „IL-1-Blockade: A new Promise in the Treatment of RA“ der Firma Amgen anlässlich der Jahresta- gung des American College of Rheuma- tology in New Orleans

V A R I A

A

A280 Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 531. Januar 2003

Rheumatoide Arthritis

Anakinra besetzt den Interleukin-1-Rezeptor

Fortgeschrittene rheumatoide Arthritis: Zytokine sind an der Zerstörung des Gelenkknorpels beteiligt.

Ratgeber Immunschutz von Kindern – Unter dem Titel

„Abwehrtraining für Kinder – Damit das Immunsystem er- wachsen wird“ hat der För- derkreis Immunschutz einen neuen Ratgeber veröffentlicht.

Die Broschüre informiert über die Entwicklung des Immun- systems bei Kindern, warum es den Kontakt mit Krankheits- erregern braucht und wann man von erhöhter Infektan- fälligkeit spricht. Der Förder- kreis Immunschutz gründete sich 1998 auf Initiative von Schaper & Brümmer. Der Rat- geber ist kostenlos beim För- derkreis Immunschutz, Usin- ger Straße 1, 61273 Wehrheim, oder unter www.immunschutz.

de erhältlich.

Psorcutan Beta – Psorcutan® Beta ist ein neues topisches Arzneimittel zur Behandlung von Psoriasis. Die Salbe, eine Kombination aus den Wirk- stoffen Calcipotriol und Beta- methasondipropionat, wirkt nach Angaben der Schering GmbH schneller als die ent- sprechenden Monotherapien.

In einer im Doppelblindver- such durchgeführten Studie mit 1 100 Probanden habe sich der Psoriasis-Index unter vierwöchiger Therapie mit Psorcutan Beta um 74,4 Pro- zent, unter den Monotherapi- en mit Betamethasondipro- pionat und Calciprotriol um 61,3 beziehungsweise 55,3 Prozent verbessert. Schering empfiehlt die einmal tägliche topische Therapie. EG Unternehmen

Kurz informiert

Foto:Archiv

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Ein entscheidender Schritt in der Behandlung der getrüb- ten Augenlinse (grauer Star) gelang im Jahr 1949, als ein englischer Augenarzt erst- mals bei einem Patienten eine intraokulare Linse einpflanz- te. Bei der modernen Star- Operation wird das getrübte Linsenmaterial mittels Ultra- schall zerkleinert und durch einen kleinen Schnitt abge- saugt. In den entstandenen Hohlraum wird dann eine Faltlinse eingesetzt. Der Ein- griff dauere zwischen sechs und 20 Minuten, berichtete Prof. Manfred Tetz (Berlin) bei einer Pressekonferenz in Berlin.

Asphärisch modifizierte vordere Oberfläche

Anlass war die Präsentation einer neuen künstlichen Lin- se (Tecnis® Intraokularlinse, IOL), die sich durch eine be- sondere Form auszeichnet.

Durch die asphärisch modifi- zierte vordere Oberfläche der Linse wird die am Auge auf- tretende Aberration korri- giert. Wie Prof. Ulrich Mester (Sulzbach) berichtete, entspra- chen bisher verwendete Lin- sen nicht der Situation beim jungen Menschen.

Bei dessen Augen wird die positive sphärische Aberrati- on der Hornhaut durch eine negative Aberration der Lin- se ausgeglichen. Konventio- nelle Kunstlinsen hingegen besitzen sogar eine positive Aberration wie die Linse des alten Menschen. Das Resul- tat war bisher ein nach der Operation erheblich einge- schränktes Kontrastsehen.

Ein neues Verfahren, mit dem sich die Gesamtaberra- tion des Auges bestimmen lässt, war notwendig, um die neue aspärische Linse ent- wickeln zu können. Damit sollte es gelingen, nicht nur die

Trübung des Auges zu beseiti- gen, sondern das Kontrastse- hen wieder zu verbessern.

Um die Qualität der neuen intraokularen Linse zu über- prüfen, initiierte Mester eine klinische Untersuchung bei 45 Patienten mit grauem Star.

Ein und derselbe Operateur führte bei jedem der Patien- ten innerhalb von 30 Tagen zwei Eingriffe durch. In das eine Auge setzte er die neue IOL mit asphärischer Optik (Tecnis Z 9000). In das andere Auge platzierte er eine IOL aus dem gleichen Material, aber mit konventioneller sphä- rischer Optik.

Um das Sehvermögen zu bestimmen, legte Mester nun die sphärische Aberration fest.

Dabei zeigte sich, dass Tecnis die Aberration fast auf null korrigierte, während mit der konventionellen Linse eine positive Aberration von 0,08 µm bestand. Wie sich diese Unterschiede für das Kon- trastsehen auswirken, wurde bei unterschiedlichen Licht- bedingungen am Tag und während der Dämmerung ge- testet.

Blendempfindlichkeit nimmt deutlich ab

Es stellte sich heraus, dass das Kontrastsehen mit Tecnis in allen Situationen signifikant um 30 Prozent besser war.

Mester stellte zusammenfas- send fest, dass das Kontrast- sehen, aber auch das Sehen in der Dämmerung sich mit Tecnis verbessert. Gleichzei- tig nimmt die Blendempfind- lichkeit deutlich ab. Mit ei- nem Preis von 175 Euro ran- giert die neue asphärische IOL im oberen Bereich der künstlichen Linsen bei grau- em Star. Martin Bischoff

Pressekonferenz „Aktion Augenblick“

der Firma Pharmacia in Berlin V A R I A

Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 531. Januar 2003 AA281

Grauer Star

Künstliche Linse mit

besonderer Form

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