Schlußfolgerungen
Nach unseren Erfahrungen blei- ben Feuermale die wichtigste Indika- tion für die Lasertherapie in der Dermatologie, da keine vergleichba- ren Behandlungsverfahren zur Ver- fügung stehen. Alle anderen Indika- tionen sind relative Indikationen, bei denen Laser gegenüber herkömmli- chen Therapieverfahren Vorteile bieten. Zu nennen sind die meist am- bulanten Behandlungen, eine präzi- se Handhabung, die Schonung des gesunden Gewebes, das verminderte Infektionsrisiko und das verminderte Blutungsrisiko.
Bei richtiger Indikationsstellung und Behandlungstechnik ist die La- sertherapie somit eine deutliche Be- reicherung der Dermatotherapie, die relativ wenige Komplikationen auf- weist (14). Allerdings dürfen die Er-
wartungen bei Ärzten und Patienten nicht zu hochgesteckt werden, da La- ser das Unmögliche nicht möglich machen können.
Bei den Einsatzmöglichkeiten der verschiedenen Lasertypen erge- ben sich Überschneidungen. So kön- nen oberflächlich pigmentierte und oberflächliche Gefäßveränderungen sowohl mit dem Argonlaser koagu- liert, als auch mit dem CO 2-Laser vaporisiert werden. Exophytische Hautveränderungen dagegen kön- nen mit dem CO 2-Laser abgetragen oder mit dem Neodym-YAG-Laser koaguliert werden. Die tiefe Koagu- lation von Hauttumoren und tiefrei- chenden Gefäßveränderungen ist die alleinige Domäne des Neodym- YAG-Lasers.
In Zunkunft wird die Bedeutung der Laser in der Dermatologie wei- ter zunehmen, da mit Verbesserun-
gen zu rechnen ist. Zu nennen sind neue Lichtleiter und Handstücke mit Saphirspitzen und Scanner zur Auto- matisierung der Behandlung. Auch neue Lasertypen mit neuen Wellen- längen werden Anwendung finden und weitere Therapiemöglichkeiten eröffnen.
Die Zahlen in Klammem beziehen sich auf das Literaturverzeichnis im Sonderdruck, anzufordem über den Verfasser.
Anschrift für die Verfasser:
Professor Dr. med.
Michael Landthaler
Dermatologische Klinik und
Poliklinik der Ludwig-Maximilians- Universität
Frauenlobstraße 9-11 W-8000 München 2
Epidemiologie chronisch-
entzündlicher Darmerkrankungen
Häufigkeitsangaben über die chronisch-entzündlichen Darmer- krankungen Colitis ulcerosa und Morbus Crohn liegen aus verschie- denen Ländern vor; die Angaben schwanken jedoch beträchtlich. Die Autoren analysierten die Daten aller Patienten mit Colitis ulcerosa (2509) und Morbus Crohn (1469), die in den Jahren 1965 bis 1983 in der Re- gion Uppsala identifiziert worden waren. Männer waren häufiger von einer Colitis ulcerosa, Frauen häufi- ger von einem M. Crohn betroffen.
Die Inzidenzraten für beide Erkran- kungen lagen in den Städten höher als in den ländlichen Gebieten. Die jährliche Inzidenzrate für Colitis ul- cerosa nahm von sieben pro 100 000 auf über zwölf pro 100 000 während des beobachteten Zeitraumes zu, während die Crohn-Rate konstant zwischen fünf und sieben pro 100 000 blieb. Die Zunahme bei den Colitis-ulcerosa-Fällen ging in erster Linie auf eine Proktitis ulcerosa zu- rück, die immer häufiger beobachtet wurde. Insbesondere die Jahrgänge 1945 bis 1954 scheinen von chro-
nisch-entzündlichen Darmerkran- kungen betroffen zu sein, wobei sich noch eine saisonale Akzentuierung in der ersten Jahreshälfte feststellen ließ. Saisonale Häufungen und Überwiegen der städtischen Bevöl- kerung könnten Hinweise für einen Umweltfaktor darstellen.
Ekbom, A., C. Helmick, M. Zack, H.-O.
Adami: The Epidemiology of Inflamma- tory Bowel Disease: A Large, Population- Based Study in Sweden. Gastroenterology 100: 350-358,1991.
Department of Surgery, University Hospi- tal, Uppsala, Sweden
Säure bei
der essentiellen Dyspepsie
Etwa 30 Prozent der gesunden Bevölkerung leiden im Laufe eines Jahres unter Oberbauchbeschwer- den, die heute als essentielle Dys- pepsie, früher Reizmagen, klassifi- ziert werden. Da ein Teil der Patien- ten auf die Gabe von H 2-Rezeptor- Antagonisten anspricht, wurde eine
Studie durchgeführt, bei der 50 Pa- tienten mit essentieller Dyspepsie und 25 gesunde Kontrollpersonen über eine Magensonde alternierend mit Kochsalz oder 0,1 M Salzsäurelö- sung perfundiert wurden. 11 Patien- ten (22 Prozent) klagten über Schmerzen während der Instillation von Säure, in keinem Fall nach Gabe von Kochsalzlösung. Bei 10 der 11 Patienten war der Schmerz reprodu- zierbar, wenn erneut Säure instilliert wurde, und sistierte, wenn eine ein- molare Natriumbicarbonat-Lösung gegeben wurde. Keine der gesunden Kontrollpersonen reagierte mit Schmerzen auf die Infusion von Säu- re oder Kochsalz. Diese Beobach- tungen machen es wahrscheinlich, daß die Säure bei einem Teil der Pa- tienten mit einer Reizmagensympto- matik für die Beschwerden verant- wortlich zu machen ist.
Misra, S. P., S. L. Broor: Is Gastric Acid Responsible for the Pain in Patients with Essential Dyspepsia? J. Clin. Gastroente- rol 1990; 12 (6); 624-627.
Department of Gastroenterology, G. B.
Pant Hospital, New Delhi 110 002, India
A-2644 (48) Dt. Ärztebl. 88, Heft 31/32, 5. August 1991