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Archiv "Pulmonale Hypertonie: Gute Langzeitwirksamkeit von Macitentan" (11.10.2013)

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A 1914 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 110

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Heft 41

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11. Oktober 2013 zard Ratio für krankheitsbedingten

Tod unter Pazopanib vs. Sunitinib:

0,91). Unter Sunitinib trat häufiger ein Hand-Fuß-Syndrom auf (50 %) als unter Pazopanib (29 %), ebenso Thrombozytopenie (78 vs. 41 %) und Fatigue (63 vs. 55 %), die Pa- zopanib-Therapie war häufiger mit einer Erhöhung der Alanin-Amino- transferase assoziiert als Sunitinib (60 vs. 43 %). Die mit mehreren Scores erhobenen Lebensqualitäts- Parameter ergaben eine höhere Zu- friedenheit mit Pazopanib durch weniger Hand-Fuß-Syndrome, Fati- gue und Stomatitis und weniger sta- tionäre Notaufnahmen.

Fazit: Sunitinib und Pazopanib sind in der Erstlinientherapie des fort - geschrittenen oder metastasierten Nierenzellkarzinoms vergleichbar effektiv, Pazopanib aber besser ver- träglich. „Die mit Pazopanib behan-

delten Patienten profitierten im Ver- gleich zu Sunitinib-behandelten im Sinne einer besseren Lebensquali- tät (FACIT-Fatigue, Fragebogen zu Stomatitis und Hand-Fuß-Syn- drom)“, kommentiert Priv.-Doz. Dr.

med. Marcus Schenck, Leitender Oberarzt in der Sektion Uro-Onko- logie am Universitätsklinikum Es- sen. „Im Vergleich waren Grad 3/4 Nebenwirkungen wie Hand-Fuß- Syndrom und Asthenie in der Suni- tinibgruppe signifikant stärker aus- geprägt. Generell sollten bei der oralen TKI-Applikation regelmäßig Laborkontrollen zur Leberfunktion, Blutdruckmessungen und Befra- gungen zur Befindlichkeit und Le- bensqualität erfolgen.“

Dr. rer. nat. Nicola Siegmund-Schultze

Motzer RJ, Hutson TE, Cella D, Reeves J, et al.: Pazopanib versus Sunitinib in metastatic renal-cell carcinoma. NEJM 2013; 369:

722–31.

Die Zulassung von Endothelin-Re- zeptorantagonisten, Phosphodieste- rase-5-Hemmern und Prostacyclin- Analoga zur Behandlung der pul- monalen Hypertonie (PAH) basierte auf Studien, die nur 12 bis 16 Wo- chen dauerten. Die Wirkung des neuen, dualen Endothelin-Rezep- torantagonisten (ERA) Macitentan auf Letalität und Morbidität bei

PAH wurde nun in einer ereignisge- steuerten Studie untersucht.

In der SERAPHIN*-Studie wur- de untersucht, ob eine Langzeitbe- handlung mit Macitentan Morbidi- tät und Sterblichkeit bei Patienten mit PAH verringern kann.

In der multizentrischen, doppel- blinden, von Actelion finanzierten Phase-III-Studie erhielten 250 Pa- tienten Macitentan 3 mg/Tag, 242 Patienten Macitentan 10 mg/

Tag und 250 Patienten Placebo. Pri- märer Endpunkt war die Zeit vom Studienbeginn bis zum ersten Auf- treten eines zusammengesetzten Endpunkts aus Tod, Atrioseptosto- mie, Lungentransplantation, Thera- pie mit Prostanoiden oder Ver- schlechterung der PAH. Die Studie sei gut designt, meint Dr. med.

Hans Klose, Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf. Im Gegensatz zu früheren Studien, in denen über einen vordefinierten, meist kurzen Beobachtungszeitraum Verbesse- rungen der körperlichen Belast - barkeit (6-Minuten-Gehtest) primä- res Studienziel waren, sei hier ein PULMONALE HYPERTONIE

Gute Langzeitwirksamkeit von Macitentan

GRAFIK

Wirkung von Macicentan auf den zusammengesetzten primären Endpunkt bei Patienten mit pulmonaler arterieller Hypertonie

ereignisgesteuerter kombinierter Endpunkt aus Morbidität und Leta- lität gewählt worden. Im Mittel wurden die Patienten 85,3 Wochen mit Placebo, 99,5 Wochen mit Ma- citentan 3 mg/Tag und 103,9 Wo- chen mit Macitentan 10 mg/Tag be- handelt.

Der primäre Endpunkt trat unter Macitentan 10 mg bei 31,4 %, unter Macitentan 3 mg bei 38,0 % und unter Placebo bei 46,4 % der Pa- tienten auf. Das relative Risiko für den primären Endpunkt wurde durch die 10-mg-Dosis um 45 % (p < 0,001), durch die 3-mg-Dosis um 30 % (p = 0,01) im Vergleich zu Placebo gesenkt). „Der kombinierte Endpunkt wurde durch Macitentan signifikant verbessert, wobei dies hauptsächlich durch die Reduktion der PAH-bedingten Krankenhaus- aufnahmen und die Abnahme der PAH-bedingten Verschlechterungen erreicht wurde“, so Klose.

Die durch PAH bedingte Letali- tät wurde nicht signifikant gesenkt.

Der Nutzen von Macitentan war un- abhängig von einer Vorbehandlung der Patienten.

Kopfschmerzen, Nasopharyngi- tis und Anämie traten unter Maci- tentan häufiger auf als bei Placebo.

Die wichtigste Nebenwirkung aber war nach Aussage von Klose die Anämie unter 8 g Hämoglobin/dl:

Sie wurde bei 4,3 % der Patienten mit 10 mg Macitentan beobachtet und bei 0,4 % im Placebo-Arm.

Fazit: Die Langzeittherapie mit dem dualen Endothelin-Rezeptor- antagonisten Macitentan senkt nach den Ergebnissen dieser Ereignis-ge- steuerten Studie die Morbidität und Letalität von Patienten mit pulmo- naler Hypertonie. „Es ist eine be- sondere und eine wichtige Studie im Feld der PAH, die in einer gro- ßen Studienpopulation mit langem Beobachtungszeitraum exzellent die Wirksamkeit des neuen ERA Macitentan nachweisen konnte“, meint Klose. Dr. rer. nat. Susanne Heinzl

*SERAPHIN: Study with an Endothelin Receptor Antagonist in Pulmonary Arterial Hypertension to Improve Clinical Outcome

Pulido T, et al.: Macitentan and morbidity and mortality in pulmonary arterial hypertension.

NEJM 2013: 369: 809–18.

Patienten ohne Ereignis (in %)

Monate

Macitentan, 10 mg Macitentan, 3 mg Placebo

modifiziert nach: NEJM 2013: 369: 809–18

M E D I Z I N R E P O R T

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