Die Information:
Bericht und Meinung
nötigt nach Darstellung des Bun- desverteidigungsministeriums zur Erfüllung der sanitätsdienstlichen Aufgaben rund 2100 Ärzte, davon mindestens 1400 länger dienende.
Zu Jahresbeginn verfügte die Bun- deswehr jedoch nur über 806 län- ger dienende Sanitätsoffiziere (Arzt) sowie rund 1100 Ärzte, die ihren 15monatigen Grundwehrdienst ab- leisten. 266 Truppenärzte haben sich gegenwärtig für eine zweijäh- rige Dienstzeit verpflichtet. Rein rechnerisch ergibt sich demnach ein Defizit von rund 600 länger dienenden Sanitätsoffizieren. HC
Richtfest am
KBV-Rechenzentrum
Der Rohbau des Rechenzentrums der Kassenärztlichen Bundesverei- nigung in Köln-Lövenich wurde kürzlich, nur sechs Monate nach dem Beginn der Bauarbeiten, fer- tiggestellt. In der Nachbarschaft des Deutschen Ärzte-Verlages ent- steht ein mit modernen techni- schen Hilfsmitteln ausgestatteter Zweckbau, der nach seiner archi- tektonischen Konzeption anpas- sungs- und erweiterungsfähig ist.
Das Gebäude wurde nach dem Vorbild des Kommunalen Gebiets- rechenzentrums in Kassel errichtet, wodurch erhebliche Zeit- und Ko- steneinsparungen erzielt werden konnten.
Nach der für Juli 1975 geplanten Einweihung werden die Bereiche
„Informatik/EDV" der Kassenärztli- chen Bundesvereinigung und des Zentralinstituts für die kassenärztli- che Versorgung aus den provisori- schen Mieträumen in Köln-Linden- thal in das Rechenzentrumsgebäu- de übersiedeln. Gleichzeitig wird dort eine Großrechenanlage instal- liert, mit deren Hilfe umfassende interne Führungsinformationen, zum Beispiel Grundlagen für Hono- rarverhandlungen, gewonnen wer- den sollen. Andererseits werden mit dem EDV-System überregiona- le Aufgaben erfüllt, zu denen die Kassenärztliche Bundesvereini- gung vertraglich und gesetzlich
verpflichtet ist; hierzu gehören der Aufbau einer Krankenkassendatei für die Fremdkassenabrechnung, die Dokumentation der Krebsfrüh- erkennungs- und Kindervorsorge- untersuchungen sowie die Führung des Bundesarztregisters.
Das neue Rechenzentrum dient darüber hinaus der Koordination der EDV-Aktivitäten im Bereich der Kassenärztlichen Vereinigungen im Hinblick auf die Rationalisierung und Vereinheitlichung des Daten- trägeraustausches. Die stark fre- quentierte Beratungsstelle des Zentralinstituts „EDV in der Arzt- praxis" wird in dem neuen Gebäu- de ebenfalls bessere Möglichkeiten finden, Anwendungssysteme für die Praxisrationalisierung zu testen und entsprechende Empfehlungen an die niedergelassenen Ärzte wei- terzuleiten. Gei
Mischnick (FDP)
für Strukturreform der Krankenversicherung
Für eine baldige Strukturreform der gesetzlichen Krankenversiche- rung mit dem Ziel einer Eindäm- mung der Kosten trat Wolfgang Mischnick, stellvertretender Bun- desvorsitzender der FDP, anläßlich des gesundheitspolitischen Kon- gresses des Landesverbandes Schleswig-Holstein seiner Partei ein. Dazu gehöre auch die Über- prüfung der Organisationsform der Ortskrankenkassen, sagte der FDP- Sprecher. Gegenwärtig gibt es 314 Ortskrankenkassen im Bundesge- biet; vor Beginn der Verwaltungs- reform waren es noch über 400.
Der noch überwiegend geltende Grundsatz, die Ortskrankenkasse nach kommunalen Grenzen zu strukturieren, sei heute zum Teil überholt. Mischnick befürwortete die Zusammenfassung kleinerer Kassen zu größeren Einheiten; da- bei sollten vor allem raumordneri- sche Gesichtspunkte berücksich- tigt werden.
Die kostensenkenden Rationalisie- rungsmaßnahmen im Gesundheits-
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wesen müßten sich vor allem auf den stationären Sektor konzentrie- ren. Mischnick nannte folgende Vorschläge: Senkung der Verweil- dauer durch kritischere Aufnahme- und Entlassungspraxis, Vermeidung von Doppeldiagnosen, die Einfüh- rung degressiver Pflegesätze, ge- stufter Pflege und begrenzter Selbstbedienung im Krankenhaus, die Installierung eines zentralen Bettennachweises und die Einrich- tung halbstationärer Häuser für alle Patienten, die nicht unbedingt im „teuren Krankenhaus" liegen müssen. Die steigenden Pflegesät- ze, die wachsende Zahl der Kran- kenhauspatienten und die im inter- nationalen Vergleich lange Dauer ihres stationären Aufenthaltes führ- ten zur Forderung, die Aufgaben vom stationären zunehmend in den ambulanten Bereich zu verlagern.
Ausdrücklich bekannte sich Misch- nick zu den liberalen Grundsätzen der Selbstverwaltung, des Sicher- stellungsauftrages und der Ver- tragsfreiheit der Kassenärzte. Den von den Kassenärztlichen Vereini- gungen ergriffenen Förderungs- maßnahmen zur Verbesserung re- gionaler Unterversorgung gab Mischnick den Vorrang vor staatli- chen Zwangs- und Lenkungsmaß- nahmen. Denn, so Mischnick: „Die bürokratische Bewältigung von Mangelerscheinungen ist schon oft an ihren eigenen Mängeln geschei- tert." HC