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Essstörungen. Anorexia nervosa Bulimia nervosa Binge Eating Störung. Transtheoretisches Modell der Veränderung (Prochaska,1992)

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Essstörungen

• Anorexia nervosa

• Bulimia nervosa

• Binge – Eating Störung

• Transtheoretisches Modell der Veränderung (Prochaska,1992)

HKS Ottersberg WiSe 2019_20 Prof.in Ch. Ganter-Argast 1

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Anorexia nervosa

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HKS Ottersberg WiSe 2019_20 Prof.in Ch. Ganter-Argast 3

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Anorexia nervosa

• Prävalenz: Gesamtzahl der Fälle in Bevölkerung/ Häufigkeit 0,9% der erwachsenen Frauen

0,3 % der erwachsenen Männern

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Anorexia nervosa: Ursachen

Risikofaktoren:

Stabile RF: Frühgeburt, Geburtstrauma, eher industrialisierte Regionen (Vocks, 2014), weibliches Geschlecht (Preiß, 2000)

Variable RF: Adoleszenz, negatives Körperbild und Gewichtssorgen (Herpertz, 2015)

Potente RF: Mütterliche Depressive Symptome, höheres Gewicht Mutter (Herpertz, 2015) Biologische Faktoren:

Genetische und hormonelle Dysfunktionen werden diskutiert

Biologisch höheres Gewicht kann körperl. Faktor sein, da höherer BMI öfters mit negativem Körperbild einhergeht.

Störung Hunger-Sättigungsregulation

Frühes Eintreten der ersten Periode (höherer Körperfettanteil früher, Erwachsenwerden (frühere Konfrontation damit, eventuell stärkere körperliche Unzufriedenheit)

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Anorexia nervosa: Ursachen

Soziokulturelle Faktoren:

Überhöhtes Schlankheitsideal (seit den 60gern immer dünner) durch Medien

Rolle der Frau: Dünnsein = attraktiv, schlau sein, Bei Frauen: Schön sein ist wichtiger als Geist (Steins,2007). Vor allem bei Schönheitsideal, dass sich auf Autonomie –

erfolgreiche unabhängige Frau stützt (Preiß, 2000).

Mcleod 1689 erste Beschreibung einer AN (Schwindsucht) , davor aus religiösen Motiven um Gott näher zu kommen.

Peers vermitteln ebenso Norme und Ideal über das Aussehen, Symptomverhalten kann weitergegeben werden (Jäger, 2015). Schlankheitsdruck von Eltern und Peers (Herpertz, 2015)

Familiäre/individuelle Faktoren: Überangepasstheit, Gewicht wird kritisiert, niedriger Selbstwert, Perfektionismus, Überbehütung, pathologische

Beziehungsmuster (Regulation von Grenzen, Konfliktvermeidung…)

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Steins, G. Sozialpsychologie des Körpers S.52.

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Folgen der Anorexie

• Kurz und mittelfristig: Völlegefühl nach wenigen Bissen, veränderter Stoffwechsel, vermehrte Körperbehaarung, Verdauungsprobleme, Gehirnveränderungen

• Langfristig: Osteoporose, Frühzeitiger Tod

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Folgen

• Kurz-mittelfristige Folgen: Schwellung der Ohrspeicheldrüsen,

Verätzung der Speiseröhre, Herzrhythmusstörungen, Ödeme, Magen- Darmbeschwerden, Bersten der Magenwand,

Zahnfleischerkrankungen, Störungen Hormomhaushalt

• Langfistig: Beschädigte Speiseröhre, Beschädigte Zähne, Herzrhythmusstörungen

• Männer und Bulimie: von 1000 Männern leiden 3 an einer Bulimie (Alter 13-24 Jahren) Dunkelziffer?

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Bulimie

• Prävalenz: Gesamtzahl der Fälle in Bevölkerung/ Häufigkeit 0,5% der erwachsenen Frauen (höher als AN)

0,1 % der erwachsenen Männern

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Binge Eating

• Prävalenz: Gesamtzahl der Fälle in Bevölkerung/ Häufigkeit 3,5% der erwachsenen Frauen

2,0% der erwachsenen Männern

HKS Ottersberg WiSe 2019_20 Prof.in Ch. Ganter-Argast 13

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Transtheoretische Modell der Veränderung von Prochaska (1992) Kontext Essstörungen

Phase des eingeschränkten Problembewusstseins:

- Massives Untergewicht wird von anorektischer Patientin als nicht gravierend wahrgenommen-

hingegen Haarausfall oder Konzentrationsschwäche bewusst ist, aber nicht mit Essstörung in Verbindung gebracht wird.

- Fremdmotiviert in Therapie

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Transtheoretische Modell der Veränderung von Prochaska (1992) Kontext Essstörungen

Phase der Nachdenklichkeit:

- Über Veränderung wird reflektiert, aber noch hohe Ambivalenz.

- Pat. weiß dass ein Problem vorliegt (Erbrechen mit Konsequenzen), aber Angst vor Gewichtszunahme ist größer. Es wäre auch ein Verlust vertrauter Strategie zur Bewältigung negativer Gefühle.

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Transtheoretische Modell der Veränderung von Prochaska (1992) Kontext Essstörungen

Phase der Vorbereitung:

Entscheidung für Veränderung ist getroffen, jedoch ist die Ambivalenz noch nicht vollständig aufgelöst.

Selbsthilfegruppen, Freunde, Hausarzt wird eher beansprucht als Psychotherapeut.

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Transtheoretische Modell der Veränderung von Prochaska (1992) Kontext Essstörungen

Phase der Handlung:

PatientIn ändert Problemverhalten.

Normalisierung des Essverhaltens im Rahmen von Gewichtsverträgen.

Phase der Aufrechterhaltung:

Gestaltet sich schwieriger als Verhaltensänderung an sich.

Rückfallprophylaxe

Rückfall in früher Phase häufig, gleichzeitig in verschiedenen Phasen zu sein möglich (Essanfälle nein, Sport trotzdem)

Pat. in Phase eingeschränktes Problembewusstsein profitiert kaum von Interventionen zur Verhaltensänderung –zuerst Motivierung!

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Therapiephasen Kontext Essstörungen

Motivierung:

Steigerung der Änderungsmotivation

Psychoedukation (gesunde Ernährung, Folgeerscheinungen, Vor und Nachteile einer Essstörung)

Intervention Kunsttherapie:

zwei Seiten der Essstörung malen- Freundin und Feindin (Essst. hat auch Vorteile- sozial unerwünschtes Denken)

Brief an die Essstörung, Waage- beide Seiten abwägen, Gestaltung: Zukunft; Wünsche

Essst. wird „Lücke“ hinterlassen neue Strategien müssen erlernt werden.

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Therapiephasen Kontext Essstörungen

• Vermittlung eines Störungsmodells

Informationen über Faktoren der Entstehung eruieren Prädisponierende Faktoren:

(familiäre Einflüsse, soziokulturelle Einflüsse- Medien/Peers, Lebensregeln, Lernerfahrungen- Selbstwertgefühl, Erfahrungen mit dem Körper)

Kunsttherapie:

Familienbild, Interaktionen und Eigenschaften gestalten

Beziehung mit Freunden „Ich und andere“ gestalten; Was mag ich an mir?

Perfektionismus?

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Therapiephasen Kontext Essstörungen

Vermittlung Störungsbild:

Makroanalyse auslösender Faktoren

Warum eine Person gerade zu einem bestimmten Zeitpunkt Symptome einer Essstörung entwickelt. Durch belastende Ereignisse kann Verbindung

zwischen prädisponierende Faktoren und Wunsch nach Gewichtsverlust hergestellt werden Essstörung entstehen.

Auslöser zu identifizieren

(neuer Lebensabschnitt, Scheidung, Übergangsphasen- Schule-Beruf/ Auszug zuhause, Partnerschaft- Beginn oder Trennung, Umzug, Stress…..)

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Therapiephasen Kontext Essstörungen

Vermittlung Störungsbild:

Aufrechterhaltende Bedingungen

Gezügeltes Essverhalten, Überbewertung von Figur und Körper in Bezug auf Selbstwert, Wunsch nach Kontrolle über Körpergewicht

Defizite in der Stressbewältigung (negative Emotionen werden mit Essen /nicht essen reguliert). Interpersonelle Probleme sind hoch.

Dysfunktionale Informationsverarbeitung (negative Sicht auf sich selbst, ausgeprägte Sorgen Fehler zu machen Perfektionismus…)

Teufelskreis verdeutlichen

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Therapiephasen Kontext Essstörungen

• Ableitung der Therapieziele

Genesung = nicht unbedingt Symptomfreiheit sondern geringere Dominanz der Essstörung im Alltag, größere Akzeptanz des

Körpers, stärkere Wertschätzung der eigenen Person. Umgang mit Belastungen ohne Essstörungssymptomatik zu benutzen

Kunsttherapie:

Weg zur Genesung, mit Teilzielen

Was darf wieder wichtiger werden? Hobbys , Stärken, Freunde etc.

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Therapiephasen Kontext Essstörungen

Therapieplan:

Strukturierung Essverhalten, Gewichtszunahme bei Untergewicht, Abbau Essanfälle und Erbrechen. (Ernährungstherapie)

Identifikation und Veränderung negativer Grundannahmen/ Gedanken

Umgang mit Gefühlen (Gefühlswahrnehmung, Gefühlsausdruck, Stresstoleranz, Entspannung lernen)

Entwicklung sozialer Fertigkeiten (soziale Kompetenz, Problemlösestrategien, Kommunikationsfertigkeiten)

Verbesserung Körperbild (Schlankheitsideal hinterfragen, Korrektur Körperbildstörung, Akzeptanz Körper)

Aufbaus Selbstwertgefühle, positiver Aktivitäten, Genusstraining, Rückfallprophylaxe

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Therapiephasen Kontext Essstörungen

Ableitung Interventionen:

Interventionen zur Normalisierung Essverhalten, Gewicht (Ernährungstherapie) Interventionen zur Verhinderung von Essanfällen/ Erbrechen (Gestalten als Skill) (Auslösesituationen, Emotionsregulation, Nahrungsmittelexpo)

Kognitive Interventionen (Wertesystem, automatische Gedanken)

Interventionen zur Verbesserung der Emotionsregulation ( Wahrnehmung/ Bewältigung von Gefühlen) Techniken zur Verbesserung sozialer Kompetenzen (Selbstsicherheit)

Interventionen zur Veränderung Körperbild (Körperumrissbild…)

Förderung von Ressourcen (Selbstwertgefühl, Entspannung, Genusstraining) Rückfallprophylaxe

Referenzen

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