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Übung zur Vorlesung Einführung in die Algebra

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Academic year: 2022

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Übung zur Vorlesung

Einführung in die Algebra

Prof. Dr. J. H. Bruinier

Stephan Ehlen

Sommersemester 2009

Lösungshinweise zu Übungsblatt 1

Testaufgabe 1.1 Wahr oder falsch?

Eine Gruppe ist . . .

• NICHT definiert als eine unter Multiplikation und Inversion abgeschlossene Menge.

• i.A. KEINE Menge von Symmetrien. (Das kommt zwar vor, ist aber nicht im Allgemeinen so.)

• in der Tat ein Spezialfall eines Monoids.

• ein Spezialfall einer Halbgruppe. Ganz streng genommen wurde zwar die Gruppe als ein Tripel (G,◦, 1)und die Halbgruppe als ein Paar(S,◦)eingeführt, aber wenn(G,◦, 1)eine Gruppe ist, so ist in der Tat(G,◦)eine Halbgrup- pe.

Aufgabe G1.1 Äquivalenzrelationen (a) a) FürxXist x∈[x], alsoX= S

x∈X/

[x].

b) Verschiedene Äquivalenzklassen sind disjunkt.Seienx,yX mitS:= [x]∩[y] =;. Dann existiert einzS und es giltxz undzy (Symmetrie) und somit (Transitivität) xy. Ist nunu∈[x], dann folgtuy (Transitivität) und somit[x]⊆[y]. Ebenso folgt fürv∈[y], dassvxund somit[y]⊆[x], also[x] = [y]. (b) Reflexivität: Seiz∈C. Daz=1zmit|1|=1, giltzz.

Transitivität:Sindz1,z2,z3∈Cmitz1z2undz2z3, so existieren komplexe Zahlenuundvvom Betrag1derart, dass

z2=uz1 und z3=vz2.

Dann ist alsoz3=vz2=v(uz1) = (vu)z1=wz1, wobeiw:=vueine komplexe Zahl vom Betrag1ist. Somitz1z3. Symmetrie: Istz1z2, so existiert eine komplexe Zahlw vom Betrag1, mitz2 =wz1. Dann hat auchw−1 den Betrag1, und wegen

z1= (w−1w)z1=w−1(wz1) =w−1z2

giltz2z1.

Gestalt der Äquivalenzklassen: Die Äquivalenzklasse[z]vonz∈Cbesteht aus allen Vielfachenwz vonz, wobeiw den EinheitskreisS1:={w∈C:|w|=1}durchläuft. Es ist daher

[0] ={0}, und fürz6=0ist[z]der Kreis vom Radius|z|um0inC.

1

(2)

Aufgabe G1.2 Assoziativgesetz für mehrfache Produkte I

Induktionsanfangk=1: Für jedesn∈Nund Elementex1, . . . ,xn+1Shaben wir x1◦ · · · ◦xn+1= (x1◦ · · · ◦xn)◦xn+1 per Definition der linken Seite. Also gilt die zu zeigende Behauptung im Fallek=1.

Induktionsschritt.Die Behauptung gelte fürk(Induktionsvoraussetzung). Für jedesn∈Nund Elementex1, . . . ,xn+(k+1)Sgilt dann

x1◦ · · · ◦xn+(k+1) = (x1◦ · · · ◦xn+k)◦xn+k+1

= (x1◦ · · · ◦xn)◦(xn+1◦ · · · ◦xn+k)

xn+k+1

= (x1◦ · · · ◦xn)◦ (xn+1◦ · · · ◦xn+k)◦xn+k+1

= (x1◦ · · · ◦xn)◦(xn+1◦ · · · ◦xn+k+1),

wobei die erste und letzte Zeile auf der rekursiven Definition mehrfacher Produkte basiert, beim Übergang zur zweiten Zeile die Induktionsvoraussetzung benutzt wurde und beim Übergang zur dritten Zeile das Assoziativgesetz.

Aufgabe G1.3 Assoziativgesetz für mehrfache Produkte II Wir beweisen die Aussage durch Induktion übern.

Induktionsanfang.Der Falln=1ist klar nach Definition.

Induktionsschritt.Wir nehmen an, die Aussage gelte bis zu einem gewissenn∈N(Induktionsvoraussetzung). Sei nun pSein Produkt vonn+1Elementenx1, . . . ,xn+1S. Dann existieren (per Definition eines Produkts) eink∈ {1, . . . ,n}, ein Produktp1derkElementex1, . . . ,xkund ein Produktp2dern+1−kElementexk+1, . . . ,xn+1derart, dass

p=p1p2. Daknundn+1−kn, gilt per Induktionsvoraussetzung

p1=x1◦ · · · ◦xk und p2=xk+1◦ · · · ◦xn+1. Nach Aufgabe G2 ist also

p=p1p2= (x1◦ · · · ◦xk)◦(xk+1◦ · · · ◦xn+1) =x1◦ · · · ◦xn+1, was zu zeigen war.

Aufgabe G1.4 Untergruppe oder nicht?

H1ist Untergruppe derGL2(R): Es istE2=

1 0 b 1

mitb=0, alsoE2H1. Sindb1,b2∈R, so gilt

1 0

b1 1

1 0

b2 1

=1 0

b1+b2 1

H1. H1ist also unter der Gruppenmultiplikation von GL2(R)abgeschlossen. Da

1 0

b 1

1

=1 0

−b 1

H1

für alleb∈R, istH1auch unter der Inversion der Gruppe GL2(R)abgeschlossen und somit eine Untergruppe.

H2ist eine Untergruppe derGL2(R): Offensichtlich istE2H2; die Abgeschlossenheit unter der Multiplikation und Inver- sion der Gruppe GL2(R)folgt aus den Formeln

a1

0 b1

1 a2

0 b2

1

=a1a2

0

a1b2+b1

1

H2

und

a 0

b 1

1

=1 a

1 0

b a

=a1 0

a1b 1

H2. H3ist keine Untergruppe, daA:=

2 0 0 1

H3aberA1=1 2

0 0 1

6∈H3.

2

(3)

Aufgabe H1.1 Faktorisieren von Abbildungen

(a) Gegeben xX giltq(x) =q(x)und somitxq x. Gilt xq y und yqz fürx,y,zX, so istq(x) =q(y)und q(y) =q(z), daherq(x) =q(z)und somitxqz. Weiter ist dannq(y) =q(x)und somit yq x. Also ist∼qeine Äquivalenzrelation.

(b) Falls f:YZexistiert mit fq=f, so gilt f(q(x)) =f(x)für allexX. Sind alsox1,x2X mitq(x1) =q(x2) (d.h.x1qx2), so gilt

f(x1) = f(q(x1)) =f(q(x2)) =f(x2)

und daher x1f x2. Wir haben gezeigt, dass(x1,x2)∈ ∼q ⇒(x1,x2)∈ ∼f; also gilt∼q ⊆ ∼f. Die angegebene Bedingung ist somitnotwendigfür die Existenz vonf.

Falls f mitfq=f existiert, so ist f eindeutig festgelegt. Gegeben yY existiert wegen der Surjektivität vonq nämlich einxX mitq(x) =y. Dann ist

f(y) =f(q(x)) =f(x) (1)

durchf festgelegt.

Gelte nunq⊆ ∼f. Gegeben yY, existiert (wie zuvor) ein xX mitq(x) = y. Motiviert durch (1) definieren wir:

f(y):=f(x). (2)

Hier hängt f(y)nicht von der Wahl von x ab, denn sind x1,x2X mitq(x1) =q(x2) = y, so giltx1q x2, also x1f x2, also f(x1) = f(x2). Somit ist eine Funktion

f:YZ

durch (2) wohldefiniert, und per Definition erfüllt diese f(q(x)) =f(x)für alle xX, also fq=f. Aufgabe H1.2 Untergruppen

(a)

• Abgeschlossenheit: Sindg,hH, so ist auchghHjfür alle j, da alleHjUntergruppen sind.

• Das neutrale Element ist in allen UntergruppenHjenthalten, also auch in ihrem SchnittH.

• Inverse: IsthH, so isth−1Hjfür alle j, da alleHjUntergruppen sind.

Für (b) und (c): Siehe Skript von Herrn Prof. Neeb.

Aufgabe H1.3 Vereinigungen von Untergruppen

Sei G eine Gruppe. Beweisen oder widerlegen Sie: Sind H1,H2G zwei Untergruppen von G, so ist die Vereinigung H1H2eine Untergruppe vonG.

Aufgabe H1.4 Beispiele von Untergruppen

(a) Da{x∈X:idX(x)6=x}=;eine endliche Menge ist, gilt idXSX, fin. Gegebenφ,ψSX, finsind A:={x∈X:φ(x)6=x} und B:={x∈X:ψ(x)6=x}

endliche Mengen und somit auchAB. FürxX\(AB)haben wirψ(x) =x(da x6∈B) und somitφ(ψ(x)) = φ(x) =x(dax6∈A). Somit ist

{x∈X:(φ◦ψ)(x)6=x} ⊆AB eine endliche Menge, daherφψSX, fin.

Schließlich gilt wegenφ(x) =xfürxX\Aauchx=φ1(x), somit {x∈X:φ1(x)6=x} ⊆A. Alsoφ1SX, fin.

3

(4)

(b) Offensichtlich ist idV∈Aff(V). Sindφ:x7→φL(x) +vundψ:x7→ψL(x) +winvertierbare affine Abbildungen, so zeigt

(φ◦ψ)(x) =φLL(x) +w) +v=φLL(x))

| {z } lin. inx

+φL(w) +v

| {z }

∈V

,

dassφψaffin ist, also inAff(V).

φwie zuvor können wir auch schreiben alsφ=τvφL, wobei τv:VV, x7→x+v

offensichtlich eine Bijektion ist, mit Umkehrabbildungτv. Somitφ1=φL1τv1=φL1τvmit φL1v(x)) =φL1(xv) =φL1(x) +φL1(−v).

Aufgrund dieser Formel istφ1affin.

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