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Spielzeit ... Hans Otto Theater : Ein Stück Hans Otto für alle

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Academic year: 2022

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SPIELZEIT 2019/20

FüR ALLE

HANS OTTO EIN STÜCK

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2 3

Vorworte

SchauSpielFenster Ensemble

Premieren

Wiederaufnahmen Gastspiele

Zugaben

Bürgerbühne

Junges Hans Otto Theater

Theaterpädagogische Angebote Kinder- und Jugendabonnement Abonnements

Service Förderkreis Team

4 9 11 39 56 63 67 76 81 88 91 94 105 118 120

INHALT

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4 5

Liebe Freundinnen und Freunde des Hans Otto Theaters, liebes Publikum,

wie schön, dass Sie das neue Spielzeitheft zur Hand nehmen!

Das Potsdamer Theater macht Ihnen wieder verlockende Angebote. Die Palette reicht von zeitlosen Werken großer Dramatiker wie Henrik Ibsen und Tennessee Williams bis hin zu den Geschichten zeitgenössischer Autorinnen und Autoren wie Rebekka Kricheldorf und Jaroslav Rudiš.

Bekanntlich ist Theater ein großes Spiel mit vielen Akteuren – auf und hinter der Bühne. Für Verwandlungen, für Reisen durch Zeit und Raum, für Weinen und Lachen braucht es aber noch einen besonders wichtigen Partner: Sie, verehrtes Pub- likum. Denn Theater ist die unmittelbarste aller Kunstformen.

Nirgendwo sonst ist der Kontakt zu den Zuschauerinnen und Zuschauern so direkt wie hier. Das ist das Besondere am Theater, so ist jede Vorstellung auch eine Einladung zum Gespräch. Meinungsstreit über die Kunst und das Leben soll anregend und im besten Fall bereichernd sein. Unverzicht- bar sind deshalb Haltung, Offenheit und Toleranz. Genau dafür steht das Hans Otto Theater! In der Spielzeit 2019/2020 ist „Offenheit“ das Leitmotiv und prägt den Spielplan.

Ich wünsche den Theatermachern viel Erfolg und dem Publikum gute Unterhaltung.

Dr. Dietmar Woidke

MINISTERPRÄSIDENT DES LANDES BRANDENBURG

Liebe Theaterfreundinnen und Theaterfreunde,

Offenheit – unter diesen Leitgedanken stellt das Hans Otto Theater die Spielzeit 2019/20. Das Motto passt sehr gut zu diesem in vielerlei Hinsicht einladenden Haus. Das Hans Otto Theater nimmt beständig Impulse aus der Gesellschaft auf und ist ein starker kultureller Impulsgeber für die Stadt und die gesamte Region. Das neue Programm greift zeitgenös- sische Themen und Stoffe auf und lässt Klassiker mit neuem Blick erleben.

Einen Schwerpunkt der Spielzeit bildet die hoch relevante Frage, wie sich gesellschaftlich-historische Umbrüche auf das Individuum auswirken: So erzählt etwa die Eröffnungs- inszenierung „Das achte Leben (Für Brilka)“ die Geschichte einer georgischen Familie und spannt einen Bogen vom russischen Zarenreich bis in die Nachwende-Zeit. Das welt- bekannte Musical „Cabaret“, das im Oktober Premiere hat, zeigt Berlin Anfang der 1930er Jahre zwischen seinem legen- dären Nachtleben, Wirtschaftskrise und dem aufkommen- den Nationalsozialismus.

Insgesamt stehen 15 Neuinszenierungen sowie 5 Schauspiele des Jungen Theaters auf dem Programm. Das vielseitige und überaus spielfreudige Ensemble des Potsdamer Hauses steht für höchste künstlerische Qualität und wird uns wieder viele herausragende Theatererlebnisse bescheren.

Ihnen allen, liebe Theaterfreundinnen und Theaterfreunde, wünsche ich beste und anregende Unterhaltung!

Ihre Dr. Martina Münch

MINISTERIN FÜR WISSENSCHAFT, FORSCHUNG UND KULTUR DES LANDES BRANDENBURG

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Liebes Publikum,

Sie haben HALTUNG gezeigt und uns in der ersten Spielzeit mit Offenheit und Neugierde begrüßt: Vielen Dank dafür.

Wir sind in Potsdam angekommen und fühlen uns von Ihnen angenommen, herausgefordert und begleitet. Aus dem Blind Date ist eine echte Begegnung geworden, auf der wir aufbauen können.

OFFENHEIT ist das Motto der Spielzeit.

Austausch, Kommunikation, Entdeckungslust und Experimente sind die Grundlagen der modernen Welt. Ohne Offenheit gegenüber Risiken, Neuem und Unbekanntem tritt Stillstand ein. Nur auf dieser Basis konnten Wissenschaftler*innen, Künstler*innen, Forscher*innen seit Jahrhunderten die Welt erkunden, vermessen und damit Fortschritt sowie Entwick- lung ermöglichen.

Offenheit heißt aber auch, Grenzen zu überwinden und Mauern einzureißen, sich gegen die Enge von nationalstaat- lichem Denken zu wehren und sich für Europa und die Welt einzusetzen. Diktaturen und autoritäre Systeme sind der Inbegriff der geschlossenen Gesellschaft und das komplette Gegenteil unserer liberalen demokratischen Gesellschaft mit ihrem Recht auf freie Meinungsäußerung, Pressefreiheit und die Freiheit der Kunst.

In 20 Premieren loten wir OFFENHEIT aus: von der Familie bis zur Politik, von Georgien bis Israel, von den 30er Jahren bis in die Zukunft.

Machen Sie (sich) auf und begleiten Sie uns!

Ihre Bettina Jahnke INTENDANTIN

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Freundinnen und Freunde des Hans Otto Theaters,

mit großen Erwartungen blickte jeder im letzten Jahr auf die erste Spielzeit des Hans Otto Theaters unter der neuen Intendantin Bettina Jahnke. Schon nach den ersten Inszenie- rungen wurde deutlich, dass sich das neue Ensemble unter ihrer Leitung durch eine ganz eigene, ideenreiche künstleri- sche Vielfalt auszeichnet. Ob klassisch oder modern, unter- haltsam oder anspruchsvoll – bei der Auseinandersetzung mit dem aktuellen Zeitgeschehen hat das Theaterhaus bereits jetzt neue Impulse gesetzt.

Auch die neue Saison hat für jede Altersgruppe und Ge- schmacksrichtung die passende Auswahl an Inszenierungen parat und eröffnet uns einen anderen Raum, einen anderen Blick, eine andere Welt. Lassen Sie sich auf keinen Fall die „SchauSpielFenster“ am 10. August auf der Brandenburger Straße entgehen – hier können Sie die Akteure hautnah an ungewöhnlichen Orten erleben! Aber auch im Theater erwar- ten Sie spannende Premieren wie „Die Katze auf dem heißen Blechdach“ oder „Harold und Maude“.

Johann Wolfgang von Goethe sagte: „Überhaupt glaubt man nicht, wie sehr das Theater, wenn man so zehn Jahre es alle Abende besucht, bildet. Da kommt denn doch alles vor:

Welt, Kunst, Moral.“

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viele unterhaltsame, inspirierende, aber auch nachdenklich stimmende kulturelle Momente.

Ihr Mike Schubert

OBERBÜRGERMEISTER DER LANDESHAUPTSTADT POTSDAM

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8 9

SAMSTAG 10-AUG-2019 11 BIS 13 UHR BRANDENBURGER STRASSE / INNENSTADT

Auf der Brandenburger Straße präsentiert das Schauspielensemble in den Schaufenstern ausgewählter Geschäfte Szenen aus dem Spielplan der kommen- den Saison. So wird Ihr Einkaufsbummel zur Reise in die fantasievolle Welt des Theaters. Lassen Sie sich zum Stehenbleiben, Zuschauen und Zuhören verführen!

Besuchen Sie Wolfgang Amadeus Mozart und seine Schwester Nannerl oder helfen Sie Vincent, einen Vornamen für sein Kind auszuwählen.

Es gibt noch vieles mehr zu entdecken! Außerdem können Sie sich an unserem Informationsstand über die neue Spielzeit kundig machen oder einfach mit uns ins Gespräch kommen.

Wir freuen uns auf Sie!

in Zusammenarbeit mit der AG Innenstadt

Das Hans Otto Theater belebt zum zweiten Mal Potsdams beliebte Fußgängerzone.

FENSTER SPIEL

SCHAU

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10 11

(7)

ULRIKE

BEERBAUM JOACHIM

BERGER

(8)

JÖRG

DATHE RITA

FELDMEIER

(9)

MARIE-THERÉSE

FISCHER JAN

HALLMANN

(10)

LAURA MARIA

HÄNSEL DAVID

HÖRNING

(11)

JON-KAARE

KOPPE GUIDO

LAMBRECHT

(12)

ARNE

LENK PHILIPP

MAURITZ

(13)

FRANZISKA

MELZER KRISTIN

MUTHWILL

(14)

NADINE

NOLLAU BETTINA

RIEBESEL

(15)

MASCHA

SCHNEIDER HANNES

SCHUMACHER

(16)

RENÉ

SCHWITTAY PAUL

SIES

(17)

ANDREAS

SPANIOL HENNING

STRÜBBE

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PAUL

WILMS ALINA

WOLFF

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Ein Stück Offenheit für alle.

KATJA

ZINSMEISTER

(20)

38 39

(21)

40 41

2019/20

PREMIEREN

Das achte Leben (Für Brilka)

von Nino Haratischwili

23-AUG-2019 / GROSSES HAUS

J Gans, du hast mein Herz gestohlen

von Marta Guśniowska 6-SEP-2019 / REITHALLE DEUTSCHSPRACHIGE ERSTAUFFÜHRUNG

Die Katze auf dem heißen Blechdach

von Tennessee Williams

20-SEP-2019 / GROSSES HAUS

Nationalstraße

von Jaroslav Rudiš

27-SEP-2019 / REITHALLE

Cabaret

Buch von Joe Masteroff

nach dem Stück „Ich bin eine Kamera“

von John van Druten und Erzählungen von Christopher Isherwood / Gesangs- texte von Fred Ebb / Musik von John Kander / Deutsch von Robert Gilbert / Fassung von Chris Walker

18-OKT-2019 / GROSSES HAUS

Homo Empathicus

von Rebekka Kricheldorf 24-OKT-2019 / REITHALLE

Harold und Maude

von Colin Higgins

8-NOV-2019 / GROSSES HAUS

Lazarus – Lonely Child

von Franz Schubert und Claude Vivier Potsdamer Winteroper

22-NOV-2019 / FRIEDENSKIRCHE POTSDAM-SANSSOUCI

J Der Froschkönig

frei nach den Brüdern Grimm 29-NOV-2019 / GROSSES HAUS

J So lonely

von Per Nilsson

13-DEZ-2019 / REITHALLE

J Mozarts Schwester

von Daniël van Klaveren 16-JAN-2020 / REITHALLE DEUTSCHSPRACHIGE ERSTAUFFÜHRUNG

Wir sind auch nur ein Volk

nach den Drehbüchern von Jurek Becker

17-JAN-2020 / GROSSES HAUS

Die Nashörner

von Eugène Ionesco

21-FEB-2020 / GROSSES HAUS

Die Mitwisser

von Philipp Löhle

13-MÄRZ-2020 / REITHALLE

Die Stützen der Gesellschaft

von Henrik Ibsen

20-MÄRZ-2020 / GROSSES HAUS

Der Vorname

von Matthieu Delaporte und Alexandre de La Patellière 9-APR-2020 / REITHALLE

Vögel

von Wajdi Mouawad

24-APR-2020 / GROSSES HAUS

J Die Biene im Kopf

von Roland Schimmelpfennig 30-APR-2020 / REITHALLE

Das offene Mehr

Stückentwicklung der Bürgerbühne 23-MAI-2020 / REITHALLE

Der Diener zweier Herren

Komödie von Carlo Goldoni 5-JUN-2020 / SOMMERBÜHNE AM TIEFEN SEE

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43 42

PREMIERE 20-SEP-2019 GROSSES HAUS PREMIERE 23-AUG-2019

GROSSES HAUS

„Big Daddy“ ist die Verkörperung des Amerikanischen Traums: Aus dem Nichts hat er sich zum millionenschwe- ren Großgrundbesitzer hochgearbeitet.

An seinem 65. Geburtstag kommt die ganze Familie zusammen, um das Er- eignis gebührend zu feiern. Doch hinter den Kulissen entbrennt der Kampf ums väterliche Erbe. Denn Big Daddys Kör- per wird vom Krebs zerfressen, und alle außer ihm wissen es. Während sie ihm die heile Welt vorspielen, bringen der Vorzeigesohn Gooper und seine Frau Mae ihre fünf Kinder in Stellung. Sehr zum Missfallen von Maggie, der Ehefrau des jüngeren Sohnes Brick. Sie selbst ist noch kinderlos, und damit fehlt dem Paar die Grundvoraussetzung, um das Erbe antreten zu können. Doch Maggies Annäherungsversuche werden von Brick

bereits im Keim erstickt, hält er sie doch für schuldig am Tod seines besten Freundes Skipper. Seit dessen Suizid ertränkt Brick seinen Weltschmerz in Alkohol. Doch Maggie wäre nicht „die Katze“, hätte sie nicht die nötigen Kral- len, um für ihre Ehe und Bricks Anrecht auf das Erbe zu kämpfen.

Tennessee Williams’ Werk wurde mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet. Seine feine psychologische Studie zeigt den Zerfall einer von Selbsttäuschung durchdrungenen Familie und stellt die Frage, in welchem Maße Offenheit aus- haltbar ist.

Niza, die Ururenkelin eines georgischen Schokoladenfabrikanten, entwirft für ihre Nichte Brilka die atemberaubende Geschichte ihrer Familie, die durch sechs Generationen hinein in acht Leben führt. Der Bogen spannt sich von der Zarenzeit über den Aufstieg und Fall der Sowjetunion bis ins Europa nach dem Mauerfall. Ein Jahrhundert der Revolu- tion, des Krieges und Terrors, der Utopien und Revolten brennt sich in die Lebens- geschichten ein. In die von Stasia, die stoisch den Zeiten trotzt, und ihrer bild- schönen Schwester Christine, deren Liaison mit dem Kleinen Großen Mann fatale Folgen hat. In die der Kinder Stasias, Kostja und Kitty – er verfällt den Verlockungen der Sowjetmacht, sie verliert alles und findet im Exil eine

Stimme. In die Elenes, deren Aufbegeh- ren im starren System ihres Vaters Kostja missglückt, und ihrer Töchter Daria und Niza, die haltlos in chaotischen Zeiten bleiben. Alle in der Familie erliegen irgendwann der Versuchung einer nach geheimer Rezeptur gekochten heißen Schokolade, die einen kurzen Moment des Friedens schenkt, mit der sich aber ein Unglücksfluch weiterträgt. Ihn vermag niemand zu brechen. Oder gelingt das vielleicht doch Brilka, dem achten Leben?

2014 erschien das Familienepos der 1983 in Tbilissi geborenen Nino Haratischwili.

Regisseurin Konstanze Lauterbach bringt es in einer eigenen Theaterfassung auf die Bühne.

REGIE Steffi Kühnert BÜHNE & KOSTÜME Joachim Hamster Damm REGIE & KOSTÜME Konstanze Lauterbach BÜHNE Ariane Salzbrunn

MUSIK Achim Gieseler

von Tennessee Williams Deutsch von Jörn van Dyck von Nino Haratischwili

Theaterfassung von Konstanze Lauterbach Mitarbeit Bettina Jantzen

(FüR BRILKA) LEBEN DAS ACHTE

BLECHDACH DEM HEISSEN

DIE KATZE AUF

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45 44

PREMIERE 18-OKT-2019 GROSSES HAUS PREMIERE 27-SEP-2019

REITHALLE

„Willkommen, bienvenue, welcome!“ – so lädt der Conférencier in den Kit-Kat- Klub, der in Berlin am Silvesterabend 1929 eröffnet wird. Zu den Gästen gehört der amerikanische Schriftsteller Cliff Bradshaw, der auf der Suche nach Inspiration für einen neuen Roman ist.

Er findet sie in der Nachtklub-Szene, wo er die Sängerin Sally Bowles kennen- lernt, und in der Pension von Fräulein Schneider. Sally und Cliff werden ein Paar, aber als sie ein Kind von ihm erwar- tet, wird ihre Beziehung auf die Probe gestellt. Cliff will Berlin verlassen und mit Sally nach Amerika gehen, weil er keine ehrliche Existenzmöglichkeit mehr für sich und Sally in Deutschland sieht.

Er registriert den rasanten Wandel des

politischen Klimas in der pulsierenden Hauptstadt und erlebt die zunehmende Gewalt der aufstrebenden National- sozialisten gegen Juden und Anders- denkende. Auch die Show im Cabaret verändert ihr Gesicht, aber Sally kann ohne den Klub und das Rampenlicht nicht leben. Der Tanz auf dem Vulkan geht weiter.

„Cabaret“ gehört zu den erfolgreichsten Musicals aller Zeiten. 1966 am Broadway in New York uraufgeführt, hat es nicht zu- letzt durch die Verfilmung mit Liza Minelli in der Rolle der Sally Bowles Kultstatus.

Leben bedeutet Krieg. Jeder gegen jeden. Es ist die Zeit der Wölfe. Europa wackelt. Und im Hintergrund ziehen die Bonzen ihre Strippen. Wenn du dich nicht verteidigen kannst, hast du keine Chance. Vandam weiß, wie das Leben läuft. Er mag Anstand und Ordnung. Er ist ein Patriot. Er hat nichts gegen Aus- länder. Aber wenn sie Stress machen, wird er ungemütlich. Manchmal zeigt er auch den Hitlergruß. Vandam wohnt in einer Plattenbausiedlung am Rande von Prag. Bei der Samtenen Revolution von 1989 war er es, der mit einem Faust- schlag alles in Gang gebracht hat. Die Wende war eine geile Zeit. Danach ging es bergab. Mit der Barfrau Sylva aus seiner Stammkneipe verbindet ihn eine kaputte Liebesgeschichte. Vandam

weiß von den Wunden, die das Leben der Seele schlägt. Er ist ein Überlebens- Fighter mit einem großen Herzen und einer eisenharten Faust.

Der junge gefeierte tschechische Autor Jaroslav Rudiš erzählt von einer irritie- renden Figur: einer Mischung aus Knei- penschläger, Kämpfer für Gerechtigkeit, Untergrundphilosoph und Wendeverlie- rer mit rechtsradikalen Tendenzen. Sein Roman ist ein krasser, melancholischer, bizarr-komischer Trip in eine verstö- rende Welt, in der die aktuellen Krisen der europäischen Zivilisation wie unter einem Brennglas erkennbar werden.

REGIE Bernd Mottl MUSIKALISCHE LEITUNG Matthias Binner BÜHNE & KOSTÜME Friedrich Eggert CHOREOGRAFIE Hakan T. Aslan REGIE Frank Abt BÜHNE & KOSTÜME Annelies Vanlaere

Buch von Joe Masteroff nach dem Stück

„Ich bin eine Kamera“ von John van Druten und Erzählungen von Christopher Isherwood

Gesangstexte von Fred Ebb Musik von John Kander

Deutsch von Robert Gilbert Fassung von Chris Walker nach dem Roman von Jaroslav Rudiš

Deutsch von Eva Profousová

STRASSE NATIONAL- CABARET

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47 46

PREMIERE 8-NOV-2019 GROSSES HAUS PREMIERE 24-OKT-2019

REITHALLE

Die Utopie ist eingetreten: Wir befinden uns in einer offenen Gesellschaft der Freiheit, Gleichheit und Geschwisterlich- keit. Es gibt keine Unterteilung mehr in Geschlechter, keine Lohnunterschiede, soziale Ungleichheit oder gewalttätige Sprache. Man nennt sich hier „Musi- zierendes“, „Ernährendes“, „Sportives“

oder „Hygienespezialisiertes“ und ist nicht ein nach Macht und Nutzenma- ximierung strebender Homo oecono- micus, sondern Homo empathicus, mit gesteigerter Fähigkeit zur Empathie.

Alle sind rücksichts- und liebevoll.

Probleme und negative Emotionen wie Aggressivität, Gewalttätigkeit, Egois- mus und Habgier haben keine Chance

mehr. Doch wenn die Harmonie einmal ins Wanken gerät, wie bei dem Auftritt

„der Wilden“, Eva und Adam, Personen der „alten“ Gesellschaft, die rauchen, streiten und saufen, werden Grenzen dieser Gemeinschaft deutlich.

Rebekka Kricheldorf kreiert eine grotesk- komische Gesellschaft der Einheitlich- keit, in der negative Gefühle und Ausbrüche unterdrückt werden. Sie zeigt damit, wie dringend notwendig der Dialog über Haltung, Offenheit und Toleranz ist.

Harold, ein junger Mann aus guten Ver- hältnissen, besitzt eine eher befremdli- che Neigung: Mittels akribisch ausge- tüftelter Vorrichtungen fingiert er blutige Selbstmorde, die eine schockierende Wirkung auf seine Umwelt entfalten sollen. Die Versuche seiner Mutter, den düsteren, introvertierten Sohn in die Sphäre der Normalität zurückzuholen und mit einem adretten Mädchen zu verkuppeln, enden im Desaster. So frönt Harold weiterhin seiner stillen Leiden- schaft, dem Besuch von Beerdigungen.

Auf einer solchen begegnet er Maude, die dieses Hobby mit ihm teilt. Ansons- ten scheint die fast achtzigjährige Dame das glatte Gegenteil von Harold zu sein. Abenteuerlustig, impulsiv und sprühend vor Lebensfreude folgt sie

ihrem Motto: Probiere jeden Tag etwas Neues! Besonders gern heizt sie in gestohlenen Autos mit Vollgas über die Landstraße. Durch ihre forsche, anar- chische Art vermag sie Harold aus seinem inneren Gefängnis zu befreien.

Entgegen aller Konvention entwickelt sich zwischen den beiden eine zärtli- che Liebesgeschichte.

Mit skurrilem Humor erzählt das Stück nach dem berühmten Filmklassiker von zwei außergewöhnlichen Menschen, die scheinbar unverrückbare Grenzen überwinden und so die Möglichkeiten des Lebens feiern.

REGIE Ulrike Müller BÜHNE & VIDEO Jan Lehmann KOSTÜME Saskia Wunsch Koproduktion mit der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF

REGIE Bettina Jahnke BÜHNE & KOSTÜME Matthias Müller

von Rebekka Kricheldorf von Colin Higgins

Deutsch von Udo Birckholz

EMPATHICUS HOMO HAROLD UND MAUDE

(25)

49 48

POTSDAMER WINTEROPER 2019 PREMIERE 22-NOV-2019

FRIEDENSKIRCHE POTSDAM-SANSSOUCI

Schuberts Fragment „Lazarus“ für So- list*innen, Chor und Orchester von 1820 ist ein musikdramatisches Experiment, das von der Meisterschaft des Lied- komponisten und zukunftweisenden klanglichen Neuerungen des Sinfonikers zeugt. In der biblischen Gestalt des Lazarus wird die Auseinandersetzung mit dem Tod thematisiert. Lazarus stirbt im christlichen Glauben an ewiges Leben und die Auferstehung. Während des feierlichen Begräbnisses bricht die Komposition ab. Das eigentliche Wunder der Auferstehung hat Schubert

nicht vertont. Die szenische Aufführung komplettiert „Lazarus“ mit „Lonely Child“. Über die Zeiten hinweg sprechen Schubert und Vivier in ihren Werken über Gefühle von Verlassenheit und das Mysterium des Todes. „Lonely Child“

für Sopran und Kammerorchester von 1980 ist ein ideelles wie emotionales Selbstporträt des Komponisten. Inspi- riert von der traditionellen Klangwelt Balis, des Gamelan, schafft Vivier eine fantasiereiche Atmosphäre, in der das einsame Kind in der Nacht Ruhe und Trost findet.

MUSIKALISCHE LEITUNG Trevor Pinnock REGIE Frederic Wake-Walker Koproduktion mit der Kammerakademie Potsdam

Mit freundlicher Unterstützung der Evangelischen Friedenskirchengemeinde, der Stiftung Preußische Schlösser Berlin-Brandenburg und der Investitionsbank des Landes Brandenburg

Musik von Franz Schubert und Claude Vivier Text von August Hermann Niemeyer und Claude Vivier

LONELY CHILD LAZARUS –

MUSIKTHEATER GEISTLICHES

PREMIERE 17-JAN-2020 GROSSES HAUS

Typisch Ossi solle die Familie sein, so die Idee des angesagten Autors Stein- heim, der von der ARD den Auftrag erhält, das Drehbuch für eine Serie zur Einheit, am besten einen „Straßenfeger“, zu verfassen. Der Autor, dem der Osten vollkommen fremd ist, wird Gast der exemplarisch ausgesuchten Familie Grimm. Typisch Kleinfamilie halt: Mutter, Vater, Sohn und Opa unter einem Dach.

Da bleiben Alltagskonflikte nicht aus.

Die Familie sieht die Chance eines lukrativen Jobs und fängt an, sich dem gewünschten Klischee entsprechend zu inszenieren. Mit Eigensinn und Humor übertrifft sie dabei alle Vorurteile.

Jurek Becker, der mit seinem Roman

„Jakob der Lügner“ international be- rühmt wurde, schaute 1994 mit liebe- vollem und doch auch schmerzhaftem Blick auf die Fremdheit zwischen Ost und West. Der Theaterabend erinnert auch 30 Jahre nach der sogenannten

„Wende“ an ein Land, dessen Menschen einerseits eine politische Revolution in Gang gesetzt haben, die aber anderer- seits in der Konfrontation mit neuen Lebensumständen ihre eigene Identität fast verlieren.

REGIE Maik Priebe BÜHNE Susanne Maier-Staufen KOSTÜME Christine Jacob

nach den Drehbüchern von Jurek Becker Theaterfassung von Maik Priebe und Natalie Driemeyer

EIN VOLK AUCH NUR

WIR SIND

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51 50

PREMIERE 13-MÄRZ-2020 REITHALLE PREMIERE 21-FEB-2020

GROSSES HAUS

Eines schönen Sonntagmittags beob- achten der Büroangestellte Behringer und sein Freund Hans einen merkwür- digen Vorfall: Ein Nashorn stürmt im vollen Galopp durch die Stadt. Kurz darauf ein zweites. Oder war es doch dasselbe? Nicht die Tatsache an sich beunruhigt die beiden, sondern nur die Ungewissheit, ob es nun ein und dasselbe oder doch zwei unterschied- liche Dickhäuter waren. Auch noch am nächsten Morgen im Büro wird der Vorfall heftig diskutiert, als plötzlich Frau Ochs erscheint und berichtet, ihr Mann habe sich in ein Nashorn verwan- delt. Die Kollegen raten zur Scheidung und gehen zum Tagesgeschäft über.

Doch nach und nach tauchen weitere wutschnaubende, alles niederwalzen- de Paarzeher in der Stadt auf, weil

sich immer mehr Einwohner*innen verwandeln. Wer mit dem Zeitgeist ge- hen oder dazugehören will, tut es ihnen gleich. Nur Behringer weigert sich. Am Ende sind er und seine Freun- din Daisy die letzten Menschen in der Stadt. Einen Moment lang scheint ihre Liebe zu siegen, doch dann kann auch Daisy dem Drang zur Anpassung nicht länger widerstehen.

Eugène Ionesco hat eine absurd-komi- sche Geschichte über Entindividualisie- rung, Massenwahn und Anpassertum geschrieben. Sein Appell, schleichende Veränderungen in der Gesellschaft nicht unreflektiert hinzunehmen, hat nicht an Aktualität verloren.

Begeistert präsentiert Theo Glass seiner Freundin Anna die neueste An- schaffung – Herrn Kwant. Diese Person steht ihm nach Zustimmung zu den Allgemeinen Geschäftsbedingungen uneingeschränkt zu jeder Tages- und Nachtzeit zur Verfügung. Herrn Kwants Dienste eröffnen fantastische Möglich- keiten: Er sagt, wie das Wetter morgen ist und was vor 100 Jahren war, er emp- fiehlt eine Kaffeemaschine, die sich für den Haushalt besser eignet, er behält die nächtlichen Aktivitäten des Paares im Blick und hat Tipps bei Kinder- wunsch parat. Er kennt die schnellste Autoroute und weiß auch sonst einfach alles, so dass Theo mit Kwants Hilfe seine Arbeit am Institut des allgemeinen

Wissens viel effizienter erledigen kann.

Auch Anna und Theos Kolleg*innen be- sitzen bald einen dieser beglückenden hilfreichen Begleiter. Als Theo jedoch wegen Herrn Kwant seine Arbeit verliert, begreift er schlagartig, wie weitrei- chend der Einfluss der Kwants inzwischen ist, und entscheidet sich, mit aller Macht das unberechenbare Mensch- sein und den freien Willen zu verteidigen.

Philipp Löhle, Jahrgang 1978, kreiert in seiner Komödie ein analoges Paralleluni- versum und treibt rasant und bissig das Thema Big Data und Co. auf die Spitze.

REGIE Esther Hattenbach BÜHNE & KOSTÜME Regina Lorenz-Schweer

REGIE Marc Becker BÜHNE Harm Naaijer KOSTÜME Alin Pilan

von Eugène Ionesco Eine Idiotie von Philipp Löhle

NASHÖRNER DIE DIE MITWISSER

(27)

53 52

PREMIERE 9-APRIL-2020 REITHALLE PREMIERE 20-MÄRZ-2020

GROSSES HAUS

Ein Abend im engsten Freundes- und Familienkreis. Pierre und Elisabeth, glücklich verheiratet, haben ihre lang- jährigen Jugendfreunde eingeladen:

Claude, Elisabeths Bruder Vincent und dessen Lebensgefährtin Anna. Worüber wird geplaudert unter gutsituierten Bil- dungsbürgern – einem Literaturprofes- sor, einem Orchestermusiker und einem Immobilienmakler – und was steuern die Frauen bei? Elisabeth, die Lehrerin ist, definiert sich als Köchin und Haus- hälterin, und Anna, die zu spät kommt, ist vor allem eines: schwanger. Die Stimmung heizt sich auf, als Vincent den Vornamen seines noch ungeborenen Sohnes bekannt gibt: Adolphe. Die Debatte um die Frage, ob man sein Kind nach Hitler benennen darf, ist nur der Anfang einer Reihe unliebsamer

Wahrheiten, die schrittweise ans Licht kommen. Während Elisabeth ein exoti- sches Buffet marokkanischer Köstlich- keiten serviert und deshalb so manche Gespräche nur fetzenweise erfasst, ist per Telefon noch eine sechste Per- son präsent, nämlich Elisabeths und Vincents Mutter. Durch sie erhält der Abend eine überraschende Wendung, die der ach so vertrauten Runde die Oberflächlichkeit ihres Beziehungsge- flechts offenbart.

Die Autoren, beide Jahrgang 1971, schreiben seit 2001 gemeinsam erfolg- reich Drehbücher für Film und Fernsehen.

Ihr erstes Theaterstück „Le prénom“

gehört seit der Uraufführung 2010 in Paris zu den meistgespielten zeitgenös- sischen Komödien.

Karsten Bernick ist ein angesehener Bürger, erfolgreicher Unternehmer und wichtigster Arbeitgeber in einer Klein- stadt am Meer. Sein Credo: Wenn die Wirtschaft floriert, geht es auch der Gesellschaft gut. Privat kann er der Öffentlichkeit das Bild einer Vorzeige- familie präsentieren. Bernick ist auf ein gutes Image angewiesen, besonders, weil er bei seinem neuesten Projekt, dem Bau einer Eisenbahntrasse, mit riskanten, halblegalen Tricks operiert.

Da kommt es für ihn höchst ungelegen, dass gerade jetzt seine emanzipiert auftretende Schwägerin Lona und de- ren Halbruder Johan nach 15 Jahren aus Amerika zurückgekehrt sind. Mit beiden verbindet ihn ein dunkles Ge- heimnis aus früheren Zeiten. Wenn sie auspacken, wäre sein guter Ruf

ruiniert und die Firma stünde vor dem Bankrott. Bernick hält seine Lage für alternativlos: Um Schaden von der Stadt und sich selbst abzuwenden, muss er auf kriminelle Praktiken zurückgreifen.

Ibsens Stück aus dem Jahre 1877 ist ein Politik- und Beziehungsthriller mit sozialem Sprengstoff, der hellsichtig zentrale Fragen unserer Gegenwart thematisiert: Inwieweit sind wirtschaft- liche Vernunft und moralisches Han- deln vereinbar? Wie hoch ist der Preis für den ökonomischen Erfolg? Welche Rolle spielen korrupte Machenschaften, die sich hinter den schicken Fassaden der Gesellschaft verbergen?

REGIE Moritz Peters BÜHNE & KOSTÜME Nehle Balkhausen REGIE Sascha Hawemann KOSTÜME Ines Burisch

von Matthieu Delaporte

und Alexandre de La Patellière Deutsch von Georg Holzer

von Henrik Ibsen

SCHAFT

DER GESELL- DIE STÜTZEN

VORNAME DER

(28)

55 54

PREMIERE 5-JUN-2020 SOMMERBÜHNE AM TIEFEN SEE PREMIERE 24-APR-2020

GROSSES HAUS

In Venedig ist die Verlobungsfeier von Pantalones Tochter Clarice mit dem jungen Silvio in vollem Gange, als plötz- lich der Diener Truffaldino das Fest mit der Nachricht sprengt, sein Herr Federigo Rasponi stehe vor der Tür. Clarice ist entsetzt. Federigo ist niemand anderes als ihr totgeglaubter Ex-Verlobter aus Turin, dem sie zwar versprochen war, aber noch nie begegnet ist. Was das schockierte Mädchen nicht ahnt: In Wahrheit verbirgt sich in den Männer- kleidern Federigos Schwester Beatrice.

Sie hat ihre Heimatstadt inkognito verlassen, um ihren Geliebten Florindo wiederzufinden, der ihren Bruder im Duell getötet hat. Diesen trifft Truffaldino zufällig, ohne zu wissen, wem er da gegenübersteht. Da er sich von seinem Herrn schlecht bezahlt sieht, nimmt

Truffaldino ein zweites Dienstverhältnis bei Florindo an. Die daraus folgenden Konsequenzen lassen nicht lange auf sich warten, und der Diener hat alle Hände voll zu tun, seine zwei Herren nichts voneinander wissen zu lassen.

Goldonis vielleicht berühmteste Komö- die, 1746 entstanden, hat auch heute nichts von ihrem Flair verloren. Je tiefer sich Truffaldino in seine Lügen und Kapriolen verstrickt, desto größer ist der Spaß bei den Zuschauer*innen, inmitten des turbulenten Chaos voller Missverständnisse, gebrochener Herzen und verfänglicher Situationen.

Es ist die „makellose Harmonie des Zufalls“, die Wahida und Eitan in einer New Yorker Universitätsbibliothek zu- sammenbringt. Ein Buch aus dem 16. Jahrhundert über einen Grenzgän- ger zwischen verschiedenen Kulturen wird zum Ursprung ihrer kraftvollen Liebe. Frei wie Vögel fühlen sich die Amerikanerin arabischer Herkunft, die ihre Doktorarbeit schreibt, und der aus Berlin stammende Genetikstudent und Sohn jüdischer Eltern. Aber ihre Bezie- hung stößt bei Eitans Vater auf strikte Ablehnung. Dessen wütender Hass auf

„die Araber“ ist dem jungen Mann ein Rätsel, und er beginnt, seinen familiä- ren Wurzeln nachzugehen. Eitan beglei- tet Wahida auf einer Forschungsreise nach Israel, um seine ihm unbekannte

Großmutter zu treffen, und wird hier bei einem Terroranschlag schwer verletzt.

Wahida bewirkt, dass sich seine Eltern und Großeltern im Krankenhaus begeg- nen. Die Situation fordert alle heraus, sich der Vergangenheit zu stellen, jahrelanges Schweigen zu brechen und die eigene religiöse, kulturelle und nati- onale Zugehörigkeit neu zu bestimmen.

Der mehrfach ausgezeichnete Autor und Regisseur Wajdi Mouawad, 1968 im Libanon geboren, leitet seit 2016 das Théâtre national de la Colline in Paris.

Hier brachte er 2017 „Tous des oiseaux“

in eigener Regie zur Uraufführung.

REGIE Jan Jochymski BÜHNE & KOSTÜME Theresa Steinert REGIE Bettina Jahnke BÜHNE Juan León KOSTÜME Ivonne Theodora Storm

MUSIK Bojan Vuletić

von Wajdi Mouawad

aus dem Französischen von Uli Menke

Historische Beratung: Natalie Zemon Davis

VÖGEL

Komödie von Carlo Goldoni

Neufassung von Martin Heckmanns

HERREN ZWEIER

DER DIENER

(29)

56 57

Kabale und Liebe

von Friedrich Schiller

AB 31-AUG 2019 / GROSSES HAUS

Fräulein Smillas Gespür für Schnee

nach dem Roman von Peter Høeg, Bühnenfassung von Armin Petras und Juliane Koepp

AB 31-AUG-2019 / REITHALLE

Der Schimmelreiter

nach Theodor Storm

Theaterfassung von Katrin Plötner AB 4-SEP-2019 / GROSSES HAUS

Jeder stirbt für sich allein

nach dem Roman von Hans Fallada Theaterfassung von Christopher Hanf und Annette Pullen

AB 6-SEP-2019 / GROSSES HAUS

Bartleby –

Ich möchte lieber nicht

nach Herman Melville

AB 3-OKT-2019 / REITHALLE

Auf dich, Theo!

oder Der Staub vergeht, der Geist besteht

Gedichte und Balladen von Theodor Fontane

AB HERBST 2019 / REITHALLE BOX

Viel gut essen

von Sibylle Berg

AB HERBST 2019 /REITHALLE

Der gute Mensch von Sezuan

von Bertolt Brecht unter der Mitarbeit von Ruth Berlau und Margarete Steffin mit Musik von Paul Dessau

AB JAN 2020 / GROSSES HAUS

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Der gute Mensch von Sezuan Fräulein Smillas Gespür für Schnee

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Der Schimmelreiter

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Kabale und Liebe

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65 64

Ein Fluch verdammt den Fliegenden Holländer zu ruheloser Fahrt auf den Weltmeeren. Nur alle sieben Jahre darf er an Land – in der Hoffnung, durch die Liebe einer treuen Frau erlöst zu werden.

So stark wie sein Wunsch nach dieser Frau ist, so intensiv fokussiert die Kapi- tänstochter Senta ihre Sehnsucht auf einen Mann, der ihr heraushilft aus der biedermeierlichen Enge ihrer behüte- ten Welt und der für sie vorbestimmten Rolle. In dem Schicksal des legendären Holländers glaubt sie ihre Lebensauf- gabe zu erkennen: diesen rastlosen Wanderer zwischen Leben und Tod aus seiner Verdammung zu erlösen und ihm eine Heimat zu geben. Als sich Senta

und der Fliegende Holländer tatsächlich begegnen, verschreibt sich Senta mit kraftvoller wie provozierender Unbe- dingtheit, alle alten Bindungen zerschla- gend, ihrer Überzeugung.

Richard Wagners 1843 in Dresden uraufgeführte „Gespensteroper“ lässt Realität und Mythos, Mensch und Geis- terwelt aufeinanderprallen. Mit großen Arien, düsteren Balladen, mitreißenden Ensembles und markanten Chören verdichtet Wagner klangfarbenreich die sich fortwährend zuspitzenden Ereignisse zu einem packenden musik- dramatischen Wurf.

MUSIKALISCHE LEITUNG Alexander Merzyn REGIE Jasmina Hadžiahmetović BÜHNE & KOSTÜME Natascha Maraval CHÖRE Christian Möbius

Gastspiel Staatstheater Cottbus Romantische Oper in drei Aufzügen von Richard Wagner

HOLL FLIEGENDE DER Ä NDER

6-MÄRZ / 7-MÄRZ-2020

GROSSES HAUS 3-APR / 5-APR-2020

GROSSES HAUS

Ende des 19. Jahrhunderts brach förmlich ein Fieber aus, um den ewigen Traum der Menschheit vom Fliegen Wirklichkeit werden zu lassen. Neu- konstruierte Flugapparate, gelungene Ballonaufstiege und tragische Abstürze gehörten zu den Sensationen des Ta- ges. Die Traumfabrik „Operette“ nahm sich dieses Themas an und realisierte schon 1899 den Flug zum Mond. Der Mechaniker Fritz Steppke wagt das Abenteuer und gondelt zusammen mit seinen Freunden Lämmermeier, Panne- cke und der Witwe Pusebach in einem selbst gebauten Ballon durch die sprichwörtliche „Berliner Luft, Luft, Luft“

zum Mond. Im exotischen Reich der Frau Luna geben sich Venus, Mars und

die Götter der Gestirne bei rauschen- den Festen ein Stelldichein. Die illustre Gesellschaft der Mondbewohner*innen hat allerdings auffällige Ähnlichkeiten mit diversen Erdbewohner*innen, vor denen Steppke doch geflohen ist, und Frau Luna gleicht der heimlich ange- himmelten Chansonette aus dem Ber- liner Vorderhaus. Bevor Steppke glaubt, in ihren Armen „abzustürzen“, treten die Vier die Rückreise an – wissend, dass es auf dem Mond auch nicht anders zugeht als zu Hause.

Inspiriert vom „Milieu“ hat Paul Lincke mit seinen Liedern, Märschen und Gassenhauern die Berliner Operette erfunden.

MUSIKALISCHE LEITUNG Christian Möbius REGIE Steffen Piontek BÜHNE & KOSTÜME Mike Hahne CHOREOGRAFIE Winfried Schneider CHÖRE Christian Georgi

Gastspiel Staatstheater Cottbus

Operette von Paul Lincke nach einem Libretto von Heinrich Bolten-Baeckers

Textliche Neufassung von Otto Schneidereit

FRAU LUNA

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Ein Stück Drama

für alle.

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69 68

LIEST EIN BUCH SCOBEL FRAGT POTSDAM

Eine Theaterbühne ist immer auch ein Möglichkeitsraum, in dem Gedanken und Ideen probeweise durchgespielt werden können. In diesem Sinne ist die Bühne unseres Großen Hauses ein bestens geeigneter Ort für die Gesprächsreihe mit dem bekannten Journalisten und Fernsehmoderator Gert Scobel. Hier, wo sonst die Schauspieler*innen agieren und man einen freien Blick in die Maschinerie des Theaters hat, nimmt Gert Scobel gemeinsam mit wechselnden Expert*innen Platz, um über Fragen zu diskutieren, die durch Inszenierungen unseres Spielplans aufgeworfen werden. Der Diskurs mit den Podiumsgästen aus den Bereichen Wiss- enschaft, Literatur, Kunst, Journalismus oder Politik soll in gemeinsame Erkennt- nisse münden. Gerade in einer Zeit, in der einfache Botschaften und gefühlte Wahrheiten die Stimmung im Land aufwühlen, geht es Scobel darum, verschie- dene Perspektiven im besonnenen Dialog aufeinander zu beziehen. Bei den ersten vier Ausgaben unserer neuen Reihe, die auf großes Interesse beim Publikum gestoßen sind, waren u. a. Marianne Birthler, Eugen Ruge, Gesine Schwan, Ingo Schulze, Hatice Akyün, Jochen Oltmer, Ricarda Winkelmann und Birgit Schneider zu Gast. Dabei ging es um Themen wie das deutsch-deutsche Verhältnis, die großen Migrationsbewegungen, die Beziehung von Moral und Realpolitik sowie die Zukunft des Klimas.

Nachdem in der letzten Spielzeit fast 1.000 Potsdamer*innen ihre Stimme abge- geben hatten, um ihr Favoritenbuch auszuwählen, initiieren wir erneut den literarischen Marathon durch die Stadt. Zusammen mit der Stadt- und Landes- bibliothek und weiteren Kulturpartner*innen stellen wir fünf Bücher zur Auswahl.

Diese präsentieren wir Ihnen im Herbst 2019 bei einer Auftaktveranstaltung. Im Anschluss haben Sie vier Wochen Zeit mitzuentscheiden, welches Buch sich auf eine Reise durch die Stadt begeben soll. Wir laden alle Potsdamer*innen dazu ein, sich von Januar bis März 2020 an dem großen Lesezirkel zu beteiligen, selbst vorzulesen oder Gastgeber*in für eine Lesung zu sein und sich gemeinsam über das Buch auszutauschen. Bei regelmäßiger Teilnahme hören Sie an wech- selnden Orten das gesamte Buch. Aber auch wenn Sie lieber alleine schmökern, steht dem nichts im Wege: Die Stadtbibliothek stellt Leihexemplare zur Verfügung, und das Buch liegt an verschiedenen Orten aus. Im März 2020 gibt es eine Ab- schlussveranstaltung im Hans Otto Theater, bei der auch die/der Autor*in anwe- send sein wird.

in Zusammenarbeit mit rbb kultur

präsentiert von den Potsdamer Neuesten Nachrichten

KONTAKT potsdamliest@hansottotheater.de präsentiert von der Märkischen Allgemeinen

Der Fernsehmoderator Gert Scobel

im Gespräch mit ausgewählten Gästen über

zentrale Fragen unserer Gegenwart Lesen als Gemeinschaftserlebnis

22-OKT-2019 / 21-JAN / 31-MÄRZ / 5-MAI-2020

BÜHNE GROSSES HAUS

AUFTAKT 14-NOV-2019 REITHALLE BOX

MEHR IM MONATSSPIELPLAN ODER UNTER HANSOTTOTHEATER.DE

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71 70

Die in der vergangenen Spielzeit mit „Schach von Wuthenow“ begonnene Reihe

„Heiraten is gut, aber Nichheiraten is noch besser“ anlässlich des 200. Geburts- tages von Theodor Fontane findet nun ihren Abschluss. Mit freundlicher Unterstüt- zung des Theodor-Fontane-Archivs geben Literaturexpert*innen wieder Einfüh- rungen in die jeweiligen Romane. Ab 2020 folgen weitere Matineen der „Märkischen Leselust“, darunter Bewährtes, Neues, Historisches und Kurioses, gelesen von Schauspieler*innen des Hans Otto Theaters. Instrumentalsolist*innen gestalten die musikalische Umrahmung. Die Einrichtung der Texte besorgt in bewährter Weise der Schauspieler und Literaturkenner Hans-Jochen Röhrig.

Das Eisenbahntheater Das letzte Kleinod entwickelt zusammen mit mehreren Stadt- und Staatstheatern ein außergewöhnliches Theaterprojekt, das auch in Potsdam zu sehen ist. Zum 200. Geburtstag von Theodor Fontane verwandeln sich zwölf Eisenbahnwaggons in eine fahrende Bühne, um mit dem Stück

„Souvenir 1870“ weitgehend unbekannte Texte Fontanes über den Deutsch- Französischen Krieg in Szene zu setzen.

25-AUG / 26-AUG-2019 / ALTES RAW-GELÄNDE, GLEIS NR. 231 (AN DER FRIEDRICH-ENGELS-STRASSE)

unter Leitung von Hans-Jochen Röhrig Literatur auf Schienen – Der Fontanezug

SONNTAGS 11 UHR

GLASFOYER GROSSES HAUS Heiraten is gut,

aber Nichheiraten is noch besser

Liebes- und Ehegeschichten im Romanwerk von Theodor Fontane

L'Adultera

Melanie van der Straaten und Rubehn 22-SEP-2019

Unwiederbringlich Graf Holk und Ebba 13-OKT-2019 Der Stechlin

Woldemar und Armgard 10-NOV-2019

Märkische Leselust

Renate Bergmann Ich bin nicht süß, ich hab bloß Zucker

Eine Online-Omi sagt, wie es ist 19-JAN-2020

Günter Kunert Die zweite Frau 23-FEB-2020 Kathrin Gerlof

Nenn mich November 29-MÄRZ-2020 Georg Hermann Kubinke

26-APR-2020

LESEREIHE SOUVENIR 1870

Am 9. November 2019 öffnen wir um 18:57 Uhr, exakt zu der Uhrzeit, als vor 30 Jahren Günter Schabowski bei einer Pressekonferenz den Fall der Mauer ausgelöst hatte, die Türen des Großen Hauses. Seien Sie willkommen bei Lesungen, Musik und Installationen im ganzen Theater, vor und hinter dem Eisernen Vorhang!

Machen Sie sich gemeinsam mit dem Ensemble auf eine Spurensuche nach unseren ost- und westdeutschen Identitäten.

9-NOV-2019 / 18:57 UHR / GROSSES HAUS

Eine begehbare Installation

zum 30. Jahrestag des Mauerfalls

GRENZERFAHRUNG

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73 72

Künstler*innen stehen in der Öffentlichkeit und erreichen viele Menschen. Manche nutzen die ihnen zugewandte Aufmerksamkeit, um politisch Stellung zu beziehen.

Mit Positionen, die nicht allen gefallen. Heftige Debatten über gesellschaftliche Streitfragen fließen ein in künstlerische Projekte. Wie polemisch dürfen die Ergeb- nisse sein? Wo liegen die Grenzen ihrer Einmischung? Der Schauspieler Hans Otto, der am 24. November 1933 infolge schwerster Misshandlungen durch SA und Gestapo verstarb, hat in diesen Fragen klar Haltung bezogen. In einem Podiums- gespräch diskutieren vier Persönlichkeiten aus der Kulturszene über das Verhältnis von Kunst und Politik. Die Veranstaltung wird von Harald Asel (rbb) moderiert und in der Reihe „Forum im Inforadio“ zeitnah ausgestrahlt.

24-NOV-2019 / 11 UHR / GLASFOYER GROSSES HAUS in Zusammenarbeit mit Inforadio rbb

Podiumsdiskussion zum 86. Todestag Hans Ottos

EIN BüRGER ABER DOCH AUCH NUR KÜNSTLER?

Halt! Stopp! Wir laden ein zur Kreativfahrt mit dem Ensemble. Erleben Sie Ihre Hans-Otto-Schauspieler*innen und Gäste mal ganz anders. Unter der Leitung der jungen Kreativen des Theaters – Laura Wilmeroth (Gesamtleitung), Donnie Corvalán González, Nike Weber und anderen – starten hier überraschende künstlerische Touren, ob nun in Form von Lesungen, Musikalischem, Live-Hörspielen oder als #latenight, die schon jetzt Kultstatus erreicht hat.

EINMAL MONATLICH FREITAG / 21 UHR / REITHALLE BOX

Das Hans Otto Theater setzt die erfolgreichen Koproduktionen mit dem Verein Spaß am Tanz e. V. und der Tanzakademie Erxleben fort. Das Sommermärchen im Großen Haus ist ein Event für die ganze Familie, bei dem Kinder und Jugendliche neben Profitänzer*innen und ausgebildeten Schauspieler*innen auf der Bühne stehen. Ballett trifft dabei auf HipHop und Breakdance, Tanz auf Schauspiel.

Lassen Sie sich verzaubern und von den Darsteller*innen im Kinder-, Jugend- und Erwachsenenalter in eine fantasievolle Welt mitnehmen.

REGIE & CHOREOGRAFIE Marita Erxleben

PREMIERE FRÜHSOMMER 2020 / GROSSES HAUS

Leidenschaftlich – unerwartet – jung

Tanz trifft auf Schauspiel

BOXENSTOPP

M Ä RCHEN SOMMER-

Wenn jeweils am Sonntag um 18 Uhr die Türen der Buchmessen in Frankfurt und Leipzig schließen, öffnet sich weiterhin zweimal in der Spielzeit die Reithalle Box für den „Literarischen Salon“. Der Literaturhändler Carsten Wist und der Moderator Oliver Geldener stellen aktuelle Buchpublikationen vor, die kritisch diskutiert und aus denen Kostproben gelesen werden.

20-OKT-2019 / 15-MÄRZ-2020 / REITHALLE BOX

Nachlese zur Buchmesse

SALON

LITERARISCHER

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74

Ein Stück Neugier für alle.

Im Sinne der Salon-Kultur wird Hans Otto in Häuser und Anwesen der Berliner Vorstadt eingeladen. Unser Ensemble liest, musiziert und singt in Wohnzimmern, Salons, Gärten – je nach Wetter und Beschaffenheit des Ortes. Begleiten Sie Hans Otto bei seiner Reise ins Private!

TERMINE UND ORTE IM MONATSSPIELPLAN in Kooperation mit dem Verein Berliner Vorstadt e. V.

Die Mittagspause einmal literarisch verbringen: Ein Ensemblemitglied des Hans Otto Theaters liest an ausgewählten Tagen zur Mittagszeit in der Stadt- und Landesbibliothek. Die köstlichen Lesungen orientieren sich an den Produktionen des Theaters und politischen Themen des Potsdamer Lebens. Doch die Nahrung ist nicht ausschließlich kultureller, sondern auch kulinarischer Art.

TERMINE IM MONATSSPIELPLAN

in den Gärten der Stadt

Literarische Mittagspause

ZU GAST

HANS OTTO

LUNCHPAKET

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77 76

Egal, wo Sie wohnen. Egal, wie alt Sie sind. Egal, was Sie beruflich machen und ob Sie schon einmal mit Theater in Berührung gekommen sind oder nicht. Erobern Sie die Bretter, die die Welt bedeuten, indem Sie sich einbringen, einmischen und öffentlich mit anderen positionieren. Ziel ist es, gemeinsam einen Ort der Teilhabe zu schaffen, in dem es um die Auseinandersetzung mit unserer Gesellschaft, Europa und einer globalisierten Welt geht.

Im Januar 2019 ist die Bürgerbühne des Hans Otto Theaters mit einem gemein- samen Frühstück bereits erfolgreich an den Start gegangen. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen die Teilnehmenden, ihre Geschichten, Wünsche und Erwartungen. Sie bilden die Grundlage für das Programm der Spielzeit 2019/20.

Werden auch Sie ein Teil der Bürgerbühne!

Dieses Format richtet sich an alle, die sich in lockerer Atmosphäre austauschen und ausprobieren möchten. Gesprächsrunden, Improvisationen und praktische Schauspielübungen bilden die Grundlage bei den zweimal im Monat stattfinden- den Treffen. Schreibwerkstätten, in denen biografische oder fiktive Texte entste- hen, sind das Material für die szenische Arbeit. Jede theatrale Form ist denkbar.

Der Offene Bürgertreff soll ein Spielort, Denkraum und Mitmachkosmos sein.

LEITUNG Oliver Toktasch

ANMELDUNG UNTER Tel. 0331 9811-160 oder buergerbuehne@hansottotheater.de

BüRGERTREFF

OFFENER

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79 78 JUGENDCLUB HOT DAS OFFENE MEHR

Mit Beginn dieser Spielzeit wird unser Jugendclub, der sich an junge Menschen ab 16 Jahre wendet, zum Teil der Bürgerbühne und beschäftigt sich mit dem Spielzeitthema „Offenheit“. Wofür muss man offen sein? Wovor sollte man sich vielleicht verschließen? Und was passiert, wenn man alle Türen hinter sich zuge- schlagen hat? Wir begeben uns auf die Suche nach klassischen und modernen Texten zum Thema sowie nach eigenen biografischen Erfahrungen. Das Ziel ist, am Ende selbst ein Stück auf die Bühne zu bringen, wobei es sich sowohl um eine klassische Inszenierung als auch eine Eigenproduktion handeln kann.

Ihr seid über 16 Jahre und habt Lust mitzumachen?

LEITUNG Michael Böhnisch

ANMELDUNG BIS 30-SEP-2019 UNTER m.boehnisch@hansottotheater.de

Ein Mehr. Ein Mehr an Offenheit, das uns ermöglicht zu sein, wer wir sind. Das uns ermöglicht, den eigenen Horizont zu erweitern, indem wir die Widersprüchlichkei- ten unserer Welt auch als Chance begreifen. Zugleich in der Einzahl und im Plural denkend, um die Wechselwirkung von Individuum und Gemeinschaft konstruktiv auszuloten. Jenseits der Angst.

Die erste Produktion der Bürgerbühne des Hans Otto Theaters ist eine MutPROBE mit dem Ziel, sich selbst im ZusammenSPIEL mit anderen ein STÜCKweit neu zu entdecken und zu erfinden. Ausgangspunkt werden Ihre Geschichten und Erfahrungen sein. Welche Vorstellungen verbinden Sie mit einer offenen Gesell- schaft, und welche Befürchtungen haben Sie? Was könnte Ihrer Meinung nach der Mehrwert sein?

Darüber hinaus wollen wir gemeinsam mit Ihnen das Bühnenpotenzial aufspüren, das in Ihnen steckt. Dabei geht es nicht darum zu versuchen, es den Schau- spieler*innen gleichzutun. Vielmehr steht die Entwicklung einer ganz eigenen Qualität des Spiels im Mittelpunkt der Theaterarbeit, um sich auf Augenhöhe begegnen zu können.

Kommen Sie mit uns auf diese Reise über das offene Mehr. Geankert wird am Tiefen See, gespielt in der Reithalle.

Wir freuen uns auf Sie!

Es spielen Mitglieder der Bürgerbühne sowie Schauspieler*innen des Hans Otto Theaters

REGIE Manuela Gerlach CO-REGIE Oliver Toktasch BÜHNE & KOSTÜME Matthias Müller

PREMIERE 23-MAI-2020 / REITHALLE

ANMELDUNG UNTER Tel. 0331 9811-160 oder buergerbuehne@hansottotheater.de

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EMPFOHLENES ALTER 6+

PREMIERE 29-NOV-2019 GROSSES HAUS

EMPFOHLENES ALTER 6+

DEUTSCHSPRACHIGE ERSTAUFFÜHRUNG 6-SEP-2019

REITHALLE

Prinz Adrian hockt unglücklich vor dem Spiegel: Segelfliegerohren, ein Pickel mitten auf der Nase – so hässlich wie er ist niemand. Adrian möchte raus aus seiner Haut. Plötzlich strahlt der Voll- mond in den Spiegel und verwandelt ihn in den Frosch, als den er sich schon immer empfand. Glitschig und grün hüpft er in die Welt hinaus und landet in einem Brunnen. Vergessen ist, wer er mal war. Sein Diener Heinrich aber ist so traurig über den Verlust seines ge- liebten Herrn, dass er sich drei eiserne Reifen um die Brust legen lässt, damit sein Herz vor Kummer nicht auseinan- derspringt. Er macht sich auf die Suche nach dem Prinzen, doch vergeblich.

Erst als ihm ein Frosch den Weg zu ei- nem Schloss weist, wo irgendwann alle Prinzen vorbeikommen müssen, um die schöne Prinzessin Charlotte zu freien, hegt er wieder Hoffnung. Aber Charlot- te hat keine Lust auf stinknormale Prin- zen, lieber spielt sie mit ihrer goldenen Kugel am Brunnenrand. Und so nimmt das Märchen seinen altbekannten Lauf.

Eine witzige Adaption des beliebten Märchenstoffes über den frechen Frosch, der hemmungslos die Versprechungen der Prinzessin einfordert, insbesondere auch für die Kinder, die Märchen gerade zu den Kindheitsakten legen.

„Es ist Nacht. Wir befinden uns in einem Wald. Oder eigentlich auf einer Wald- lichtung … und werden Zeugen einer ganz außergewöhnlichen Szene – hier kommt der Fuchs … Ein Raubtier, listig und gefräßig. Er schleicht sich vor- sichtig an, immer näher und näher, um schließlich …“ Die Spannung steigt!

Doch plötzlich kommt alles anders als erwartet. Eine singend-dichtende Gans, ganz an einer Schaffens- und Lebenskrise leidend, stört den Fuchs bei seinem Vorhaben, die Hühner zu fressen. Gefressen werden – darin sieht die Gans nun eine Lösung für all ihre

Probleme, schafft es aber nicht, sich dem Fuchs schmackhaft zu machen.

Der schlägt irgendwann genervt den Wolf als möglichen Fresspartner vor, und so machen sich beide auf die Reise zu ihm. Unterwegs begegnen ihnen vie- le Tiere, wie die Hasenmutter mit ihren Häschen oder der Otterich. Sie versu- chen, der Gans einen neuen Lebenssinn zu geben. Der Fuchs und sie weichen nicht voneinander, und schließlich entsteht eine Freundschaft dieser zwei außergewöhnlichen Tiere, die niemand erwartet hat.

REGIE Katharina Schmidt BÜHNE & KOSTÜME Juan León MUSIK Florian Rynkowski

REGIE Sebastian Wirnitzer BÜHNE & KOSTÜME Vinzenz Karl Hegemann

Schauspiel für Kinder frei nach den Brüdern Grimm von Andrea Czesienski und Werner Buhss

von Marta Guśniowska

aus dem Polnischen von Anna Szostak-Weingartner

MEIN HERZ GESTOHLEN DU HAST

GANS,

KöNIG FROSCH-

DER

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85 84

EMPFOHLENES ALTER 6+

DEUTSCHSPRACHIGE ERSTAUFFÜHRUNG 16-JAN-2020

REITHALLE

EMPFOHLENES ALTER 13+

PREMIERE 13-DEZ-2019 REITHALLE

Maria Anna, Nannerl genannt, und ihr jüngerer Bruder Wolfgang Amadé sind hochbegabt. Mit ihrem ehrgeizigen Vater Leopold Mozart reisen sie mehrere Jahre durch Europa. Überall präsentiert Leopold die Kunstfertigkeiten seiner beiden musikalischen Wunderkinder.

Auf den langweiligen Kutschfahrten er- finden die Geschwister ihre eigene Ge- heimsprache und einen Platz für sich in der Welt der Erwachsenen. Als Leopold eines Tages beschließt, nur noch seinen Sohn zu fördern und mit ihm allein auf Reisen zu gehen, bricht für Nannerl eine Welt zusammen. Die Zurücksetzung ist

ihr unverständlich und die Trennung vom geliebten Bruder fällt ihr schwer. Sie erkrankt und braucht Zeit zur Genesung.

Nannerl muss künftig zu Hause bleiben und wird ihre einzig mögliche Rolle in der Gesellschaft schließlich akzep- tieren – heiraten, Kinder bekommen und Klavierunterricht geben.

Daniël van Klaveren (Jahrgang 1983) arbeitet freischaffend als Schauspieler und Regisseur in den Niederlanden, wo

„Zus van Mozart“ seit 2015 mit großem Erfolg gespielt wird. – „Eine Ode an alle, die nicht wahrgenommen werden“

Ein Junge breitet in seinem Zimmer 15 Gegenstände vor sich aus und erzählt die Geschichte seiner ersten Liebe.

Detailgenau wie in einem Film lässt er alles noch einmal ablaufen. Wie er das Mädchen im Schulbus zum ersten Mal wahrnahm, es tagelang beobachtete, die ersten Worte mit ihm wechselte.

Wie er erfuhr, dass sie Ann-Katrin heißt, wie er sie dank einer deutschen Gram- matik zu Hause besuchte und wie es kam, dass er eine Pflanze namens Herztrost mit ihr verbindet. Er erinnert sich an die erste körperliche Annähe- rung, ihren ersten Kuss, an ihre gemein- same Nacht allein zu Haus. Aber sie

sollte die einzige bleiben. Denn wäh- rend der Sommerferien veränderte sich alles. Etwas stand plötzlich zwischen ihr und ihm: ein anderer Junge. Was folgte, waren schmerzhafte Eifersucht, quälender Liebeskummer, Einsamkeit.

Ist ein Leben „nach ihr“ überhaupt noch denkbar?

Per Nilsson gewährt mit diesem Stück für zwei Schauspieler*innen tiefe Ein- blicke in das Gefühlschaos der ersten Liebe. Und er macht Mut, mit diesen Gefühlen umzugehen und darauf zu vertrauen, dass die Zeit Wunden heilen kann.

REGIE Milena Paulovics BÜHNE & KOSTÜME Juan León REGIE Petra Schönwald BÜHNE & KOSTÜME Ragna Heiny

von Daniël van Klaveren

aus dem Niederländischen von Eva Maria Pieper von Per Nilsson

Dramatisierung von Michael Müller

SO LONELY

SCHWESTER MOZARTS

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87 86

EMPFOHLENES ALTER 9+

PREMIERE 30-APR-2020 REITHALLE

Wieder einmal hat ihn keiner geweckt.

Dabei ist es schon dreiviertel acht. In dem Jungen steigt Panik auf. Er wird es nicht mehr pünktlich in die Schule schaf- fen. Außerdem stinken seine Sachen.

Das ist peinlich. Seine Mutter kümmert sich nicht um die Wäsche. In der Küche läuft der Fernseher, und es riecht nach kaltem Rauch. Überall stehen Bierfla- schen herum. Am Tisch sitzt sein Vater und schnarcht. Schon lange hat der keine feste Arbeit mehr. Der Junge lebt in schwierigen Verhältnissen. Aber er hat auch Fantasie. So verwandelt er seinen Alltag in ein Computerspiel mit Abenteuern, die er bestehen muss, damit er von einem Level zum nächsten

aufsteigen kann. Wenn ihn die anderen Schulkinder verfolgen, wird er einfach zur Biene, die wegfliegt oder zum Angriff übergeht. Er lässt sich jedenfalls nicht unterkriegen. Weil sich keiner um ihn kümmert, muss er das eben alleine schaffen. Eigentlich ist er ein Held.

In seinem ersten Theaterstück für Kinder erzählt der bekannte Dramatiker Roland Schimmelpfennig auf warmher- zige, witzige, poetische und schwung- volle Weise die anrührende Geschichte des Jungen, der mit Fantasie und Tapferkeit den Schwierigkeiten seines Lebens trotzt.

REGIE Alexandra Wilke

von Roland Schimmelpfennig

IM KOPF AUFNAHMEN DIE BIENE WIEDER-

Krähe und Bär oder Die Sonne scheint für uns alle

von Martin Baltscheit EMPFOHLENES ALTER 6+

AB SEP-2019 / REITHALLE

Patricks Trick

von Kristo Šagor

EMPFOHLENES ALTER 9+

AB SEP-2019 / REITHALLE

Monster

von David Greig

EMPFOHLENES ALTER 13+

AB 30-SEP-2019 /REITHALLE

Krähe und Bär oder Die Sonne scheint für uns alle

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89 88

ANGEBOTE

DAGOGISCHE THEATERPÄ-

für Lehrende

Unser Spielplan, leicht gekürzt

Es gibt eine Schnittmenge zwischen Theater und Schule – die kulturelle Bildung.

Da die Rahmenpläne genug Anknüpfungspunkte bieten, können unsere Insze- nierungen und die sie flankierenden theaterpädagogischen Angebote Teil des Unterrichts sein. Über szenische Ausschnitte, einen Probenbesuch und bei einer Führung hinter die Kulissen geben wir Ihnen Einblicke in die neue Spielzeit und unsere Arbeit.

Anmeldung bei Manuela Gerlach

14-SEP-2019 / 11 UHR / GLASFOYER GROSSES HAUS

Begleitmaterialien

Wollen Sie sich intensiver mit einer Inszenierung auseinandersetzen und sie zum Gegenstand Ihres Unterrichts machen? Kein Problem, in unseren Begleitmateri- alien, die vom Tag der jeweiligen Premiere an erhältlich sind, stellen wir für Sie Übungen zur Vor- und Nachbereitung zu allen Stücken aus dem Kinder- und Jugendbereich zusammen.

Beratung

Wollen Sie mit Ihren Schüler*innen ins Theater gehen? Wir beraten Sie gern bei der Auswahl. Leiten Sie eine Theatergruppe? Dann wissen Sie um die vielfältigen Aufgaben, die vor Ihnen liegen: Gruppenbildung, Vermittlung von grundlegenden schauspielerischen Fähigkeiten, Entwicklung eines Inszenierungskonzeptes und dessen Durchführung. Wir stehen Ihnen dabei mit Rat und Tat zur Seite.

für Schulklassen

Einführungen und Publikumsgespräche

Bei einer Einführung erhalten Sie und Ihre Schüler*innen Informationen über das Stück und seine Entstehungsgeschichte sowie zum Inszenierungskonzept.

Im Anschluss an die Vorstellung geht es um die Reflektion des Gesehenen. Alle Fragen und sämtliche Ansichten sind nicht nur erlaubt, sondern erwünscht.

Anmeldung bei Michael Böhnisch ZIELGRUPPE alle Klassenstufen DAUER ca. 30 Minuten GRUPPENGRÖSSE mindestens 10

Theaterpraktische Vor- und Nachbereitungen

Wir suchen gemeinsam individuelle Zugänge zu den Inszenierungen. Über theatrale Mittel nähern wir uns den ästhetischen und inhaltlichen Besonderhei- ten der jeweiligen Produktion und setzen uns in diesem Kontext mit den Erfah- rungen, Erwartungen und Eindrücken der Kinder und Jugendlichen auseinander.

Anmeldung bei Michael Böhnisch ZIELGRUPPE Sekundarstufe I und II DAUER ca. 90 Minuten GRUPPENGRÖSSE mindestens 10, höchstens 30

Schauspiel-Workshops

Alles Theater. Sich selbst erproben, um über sich hinauszuwachsen. Gemeinsam im Spiel die Welt vergessen, um sie neu zu erfinden. Leichter gesagt als getan?

Da hilft nur mitmachen, um mitreden zu können.

Anmeldung bei Manuela Gerlach ZIELGRUPPE Sekundarstufe I und II DAUER ca. 90 Minuten GRUPPENGRÖSSE mindestens 10, höchstens 30

Blick hinter die Kulissen

Bei einem Rundgang durch unser Haus erhält man ein Bild von den Produktions- abläufen eines Theaterbetriebes. Wie funktioniert die Zusammenarbeit – ange- fangen bei Intendanz und Geschäftsführung über Dramaturgie und Ensemble bis zu den künstlerischen und technischen Abteilungen?

Anmeldung bei Michael Böhnisch ZIELGRUPPE alle Klassenstufen DAUER ca. 90 Minuten GRUPPENGRÖSSE mindestens 10, höchstens 30

Projekttag für Schulen

Bei einem Projekttag können Ihre Schüler*innen unser Theater auf ganz unter- schiedliche Art und Weise kennenlernen und erkunden. Wir schnüren gern ein Paket für Sie, ausgehend von den Wünschen der Kinder und Jugendlichen.

Referenzen

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Inszenierung Tobias Wellemeyer Bühne Iris Kraft Kostüme Ines Burisch es spielen Rita Feldmeier, Meike Finck, Nele Jung, Franziska Melzer, Sabine Scholze, Andrea Thele- mann;