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Frommelt, Fabian (2018): Das Historische Lexikon ist online. Digital Humanities made in Liechtenstein. Gastkommentar. Lie-Zeit Nr. 70, November 2018.

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11/2018

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ie Digitalisierung ist derzeit in aller Munde – oder zumindest in allen Zeitungsspalten. Am ersten liechtensteinischen Digital- tag präsentierte die Standort- initiative «digital-liechtenstein.li»

Ende Oktober ihre Vision, Liech- tenstein «zu einem führenden di- gitalen Wirtschaftsstandort» zu entwickeln. Leicht vergessen geht dabei, dass in den letzten Jahren auch im Bereich der Geistes-, Sozial- und Rechtswissenschaf- ten interessante digitale Angebo- te entstanden sind.

So ist der Historische Verein seit über zehn Jahren mit dem Liechtensteinischen Urkunden- buch (lub.li) und dem Liechten- steiner Namenbuch (namen- buch.gmg.biz) online. Letzteres ist dank der Zusammenarbeit mit dem Amt für Bau und Inf- rastruktur auch Teil des liech- tensteinischen Geodatenpor- tals (geodaten.llv.li/geoportal/

flurnamenkarte). Es folgten unter anderem die Landesbi- bliothek mit der digitalen Bi- bliothek eliechtensteinensia.

li, das Landesarchiv mit dem digitalen Archiv e-archiv.li, das Liechtenstein-Institut mit dem Online-Verfassungskom- mentar verfassung.li und einer Vielzahl weiterer frei zugäng- licher Publikationen (liechten- stein-institut.li/publikationen) so- wie die Stiftung Dokumentation Kunst in Liechtenstein mit einem

digitalen Archiv zum liechten- steinischen Kunstschaff en (dkl.

li). Dazu kommen die Familien- bücher der Gemeinden, die teil- weise online sind. Zu hoff en ist, dass das Landesmuseum seine Bestände dereinst ebenfalls im Internet präsentieren wird. All diese Websites bieten spannen- de Inhalte und vielfältig nutzba- re Dienstleistungen – die in der Bevölkerung leider viel zu wenig bekannt sind. Ein Defi zit dieser Angebote allerdings ist deren mangelnde Vernetzung unterei- nander: Sie alle stehen ziemlich für sich allein.

Wie Synergien sinnvoll und fruchtbringend genutzt werden können, zeigen in Deutschland etwa die Portale bavaricon.de und leo-bw.de mit ihrem ver- netzten Zugang zu landeskund- lichen Informationen: Über eine einfache, gemeinsame Suche präsentieren diese Plattformen die Kunst-, Kultur- und Wissens- schätze der bayerischen respek- tive baden-württembergischen Archive, Bibliotheken und Muse- en, aber auch wissenschaftlicher Institutionen und historischer Vereine, der Denkmalpfl ege und der öff entlichen Verwaltung.

Von einer solchen gemeinsamen Plattform ist Liechtenstein noch weit entfernt. Einen ersten Schritt in diese Richtung macht das His- torische Lexikon des Fürstentums Liechtenstein online (eHLFL), das

der Öff entlichkeit seit wenigen Tagen als Open-Access-Angebot kostenfrei zur Verfügung steht (historisches-lexikon.li): Das Online-Lexikon enthält zum ei- nen die Inhalte des vor fünf Jah- ren in Buchform erschienenen Historischen Lexikons des Fürs- tentums Liechtenstein (HLFL).

Durch systematische Verlinkun- gen dient es zum anderen auch als Portal zu den oben genann- ten Web-Angeboten anderer liechtensteinischer Institutionen zur Geschichte und Landeskun- de. Mit über 2600 thematischen, biografi schen und geografi schen Lexikon-Artikeln informiert das eHLFL über diverse Themen der Geschichte des Landes und seiner Menschen von der letz- ten Eiszeit bis in die Gegenwart.

Über Links lassen sich zudem mit einem Klick weiterführende

Literatur und wissenschaftliche Kommentare, relevante Archiv- quellen, Datenbankeinträge usw. abrufen. Das eHLFL bietet somit schon heute weit mehr als das gedruckte HLFL – und es soll in den kommenden Jah- ren weiter ausgebaut werden:

durch die Aktualisierung der bestehenden Artikel, durch eine vermehrte und vielfältige- re Illustration sowie durch neue Artikel und laufend ergänzte Verlinkungen.

Liechtenstein entwickelt sich also nicht allein zum digitalen Wirtschafts-, sondern auch zum digitalen Wissensstandort. Die- ser verfügt im geistes-, sozial- und rechtswissenschaftlichen Bereich bereits über einige Pfei- ler. In der aktiven Nutzung durch Wissenschaft, Medien, Schulen und die interessierte Öff entlich- keit und in der Vernetzung auch mit internationalen Portalen liegt ein grosses Potenzial für die Ver- breitung und Erweiterung des Wissens über Liechtenstein.

LIC. PHIL. FABIAN FROMMELT Forschungsbeauftragter Geschichte

am Liechtenstein-Institut

Das Historische Lexikon ist online

Digital Humanities made in Liechtenstein

GASTKOMMENTAR

mit internationalen Portalen liegt ein grosses Potenzial für die Ver- breitung und Erweiterung des Wissens über Liechtenstein.

LIC. PHIL. FABIAN FROMMELT Forschungsbeauftragter Geschichte

am Liechtenstein-Institut

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