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Mehr Prävention im Praxisalltag

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Bayerisches Ärzteblatt 7-8/2009 365

Varia

Mehr Prävention im Praxisalltag

Zum Artikel von Dr. Max Kaplan, Vizepräsi- dent der Bayerischen Landesärztekammer (BLÄK) in Heft 5/2009, Seite 224 f.

Leider werden in dem Artikel die Begriffe völ- lig durcheinander gebracht. „Prävention“ be- deutet die Verhinderung des Auftretens einer Krankheit, „Vorsorge-“ oder „Früherkennungs- untersuchungen“ beziehen sich auf bereits vor- handene Krankheiten, die frühzeitig erkannt werden sollen, weil man glaubt, sie seien dann wirkungsvoller zu behandeln (was bei einigen neuerdings in Frage gestellt wird). Schon die Überschrift des Artikels ist angesichts des In- halts irreführend.

Das ist keine semantische Beckmesserei, denn die Begründung und die Methoden sind in beiden Fällen grundverschieden, ebenso die Erfolgskriterien. Wenn Prävention Sinn haben soll,

 muss die zu verhindernde Krankheit ein- deutig definiert sein (also nicht allgemein

„Herz-Kreislauf-Krankheiten“, sondern zum Beispiel „Herzinfarkt“,

 ihre wesentlichen Ursachen müssen be- kannt sein,

 alle oder einzelne dieser Ursachen müssen sich ganz oder teilweise eliminieren lassen,

 schließlich die Prüfung, ob eine entspre- chende Maßnahme wirkt.

Sinngemäß sollte bei den Vorsorgeuntersu- chungen verfahren werden. Vor allem ist, wie sich jetzt zu zeigen scheint, die Prüfung des Effekts in jedem Falle nötig. Gut gemeint reicht nicht, dazu ist die Sache zu teuer.

Professor Dr. Klaus-Dietrich Bock, Facharzt für Innere Medizin, 83708 Kreuth

Antwort

Der Leserbrief bringt einige Kritikpunkte, auf die ich folgendermaßen kurz eingehen möchte:

Definitorisch unterscheidet man drei Arten der Prävention: primäre, sekundäre und ter- tiäre Prävention. Bei der primären Prävention geht es darum, Ansätze für die Schaffung ge- sellschaftlicher Bedingungen zu finden, die gesundheitskonformes Verhalten fördern. Sie setzt ein, bevor eine Schädigung oder Krank- heit eintritt und sucht nach den Ursachen und Risikofaktoren, die dazu führen können. Sie richtet sich meist an die gesamte Bevölkerung oder an eine bestimmte Bevölkerungsgruppe, beispielsweise an Angehörige einer Altersgrup- pe, eines Geschlechtes usw.

Die sekundäre Prävention – und um die ging es in meinem Beitrag – versucht vor einer Krank- heitsentstehung anzusetzen bzw. die Progre- dienz von Krankheiten zu verhindern. Sie rich- tet sich an besonders gefährdete Zielgruppen,

wie beispielsweise Jugendliche mit regelmä- ßigem Drogenkonsum.

Die tertiäre Prävention beschäftigt sich mit der Prävention bezüglich der Chronifizierung eines Krankheitsbildes und ist vielmehr Rück- fallvermeidung nach Behandlung oder Vermin- derung von Folgeproblemen, wie etwa Rehabi- litations-Maßnahmen oder Verhinderung von Pflegebedürftigkeit.

Zur Evaluation von Präventionsmaßnahmen gäbe es eine ganze Menge zu sagen, was hier den Rahmen jedoch sprengen würde. Das Thema wurde jüngst von den Medien negativ aufgegriffen; so titelte DER SPIEGEL (17/2009):

„Alarm und Fehlalarm“. Am Beispiel Brustkrebs- Screening zeige sich, dass der messbare Nutzen dieses Screenings eher gering sei und die ne- gativen Auswirkungen der Untersuchung viele Frauen beträfen. Es wird gar unterstellt, die Folgen seien Angst, unnötige Gewebeproben und überflüssige Therapien. Allein dies beweist, wie notwendig eine valide Evaluation – im Rahmen der Versorgungsforschung – ist. Das gerade verabschiedete Bundeskrebsregisterda- tengesetz könnte hier einen sinnvollen Beitrag leisten, schafft es doch eine solide Grundlage, um zum Beispiel die Wirkung von Früherken- nungsmaßnahmen in der Bevölkerung besser bewerten zu können.

Dr. Max Kaplan, Vizepräsident der BLÄK Leserbriefe an:

Bayerisches Ärzteblatt, Mühlbaurstraße 16, 81677 München, E-Mail:

aerzteblatt@blaek.de

Leserbriefe sind in keinem Fall Meinungsäu- ßerungen der Redaktion. Wir behalten uns die Kürzung der Texte vor. Es können nur Zuschriften veröffentlicht werden, die sich auf benannte Artikel im Bayerischen Ärzteblatt beziehen. Bitte geben Sie Ihren vollen Namen, die vollständige Adresse und für Rückfragen auch immer Ihre Telefonnummer an.

Bayerisches Ärzteblatt, Redaktion Leserbriefe, Mühlbaurstraße 16, 81677 München, Fax 089 4147-202, E-Mail: aerzteblatt@

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