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Todesfalle Licht: BN bittet Kommunen und Bevölkerung um Unterstützung der Earth Night

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Landesfachgeschäftsstelle München

Pettenkoferstr. 10a 80336 München Tel. 089/54 82 98‐63 Fax 089/54 82 98‐18 fa@bund‐naturschutz.de www.bund‐naturschutz.de

München,

3. September 2021 PM 63/21/LFGM Klimaschutz

Unsere Pressemitteilungen finden Sie auch online:

S. 1 Todesfalle Licht:

BN bittet Kommunen und

Bevölkerung um Unterstützung der Earth Night

Insekten sterben massenweise durch nächtliche Beleuchtung.

Wenigstens eine dunkle Nacht im Jahr – dafür setzt sich die Initiative „Earth Night“ ein. Am 7. September (Neumond) ruft die Initiative dazu auf, ab 22 Uhr das Licht zu reduzieren oder

abzuschalten.

Lichtverschmutzung ist auch für den Arten-Rückgang mitverantwortlich.

Straßenlampen, Autoscheinwerfer, Leuchtreklame, Flutlichter auf Parkplätzen, Tankstellen und Sportanlagen, Strahler auf Baustellen, Gewerbeflächen und Baudenkmäler – für nachtaktive Insekten können solche Lichtquellen zur Todesfallen werden, denn sie führen zum Zusammenbruch ihres angeborenen Orientierungsvermögens. Um das große Insektensterben aufzuhalten, fordert der BUND Naturschutz zusammen mit den „Paten der Nacht“, den Initiatoren dieser bundesweiten Aktion, die sich ehrenamtlich für die Eindämmung der Lichtverschmutzung einsetzen, ein Umdenken bei künstlichen Lichtquellen.

„Von den in Deutschland vorkommenden Insektenarten sind etwa 70 Prozent nachtaktiv. Viele davon sind bereits in ihrem Bestand gefährdet“, sagt der BN- Vorsitzende Richard Mergner. Für ihn steht fest: „Es ist höchste Zeit, um auf Beleuchtungsalternativen umzusteigen, die Beleuchtungsdauer zu verkürzen oder in bestimmten Fällen ganz auf nächtliche Beleuchtung zu verzichten.“

Außerdem stellt der BN fest: „Leider haben noch nicht alle Kommunen die Vorgaben des Volksbegehrens Artenvielfalt umgesetzt, dass Bauten der öffentlichen Hand zwischen 23 Uhr und der Morgendämmerung nur noch in Ausnahmefällen beleuchtet werden dürfen. Wir fordern alle Kommunen auf, das umzusetzen und unnötige Beleuchtung wo immer es geht dauerhaft abzuschalten.“

Hintergrund: Das Problem vieler nachtaktiver Insekten: Sie sehen noch bei sehr geringer Lichtstärke und fühlen sich vom Licht angezogen. Nachtaktive

Schmetterlinge können beispielsweise auch den ultravioletten Teil des Lichtspektrums wahrnehmen. Sie reagieren am stärksten auf Licht, das der Mensch gerade noch als violett wahrnimmt, aber auch auf kurzwellige UV- Strahlen, die für uns schon unsichtbar sind. „Viele Lampen, die neben dem sichtbaren auch dieses UV-Licht ausstrahlen, ziehen deshalb Nachtfalter und

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S. 2

andere Nachtinsekten besonders stark an und locken sie in riesigen Scharen aus ihren eigentlichen Lebensräumen heraus", so die stellvertretende BN- Vorsitzende Beate Rutkowski.

Das Fatale: Haben Insekten eine künstliche Lichtquelle entdeckt, umfliegen sie sie bis zur völligen Erschöpfung oder sie kollidieren mit der Lampe, werden angesengt und verletzen sich dabei tödlich. Wer vor Erschöpfung

zusammengebrochen ist, fällt oft seinen Fressfeinden zum Opfer. Nachtjäger wie Spitzmäuse, Igel, Kröten, Laufkäfer und Spinnen haben mit den

erschöpften Insekten leichtes Spiel. Bei Tagesanbruch räumen dann die Vögel unter den noch immer erstarrt verharrenden Insekten auf, die sich an

Hauswänden ausruhen oder am Boden liegen. „Ganze Insektenpopulationen können so in der Stadt in kurzer Zeit zusammenbrechen. Das Massensterben der zum Licht gelockten Tiere kann nicht wettgemacht werden. Selbst scheinbar naturnahe Lebensräume in der Stadt verarmen so“, erklärt Rutkowski.

Deshalb war ein Ziel des Volksbegehrens Artenvielfalt, die Lichtbelastung zu reduzieren. Seit 1. August 2019 gelten neue Vorschriften zur Beleuchtung von Gebäuden und im Außenbereich. Diese wurden jedoch noch nicht überall in Bayern umgesetzt.

Für Rückfragen:

Felix Hälbich, Referent für Medien und Kommunikation Tel. 089/514697611; 0171 3375459

E-Mail: felix.haelbich@bund-naturschutz.de

Hintergrundinformation Bund Naturschutz:

Der BN ist mit 260.000 Mitgliedern der größte Natur- und

Umweltschutzverband Bayerns. Er setzt sich für unsere Heimat und eine gesunde Zukunft unserer Kinder ein – bayernweit und direkt vor Ort. Und das seit über 100 Jahren. Der BN ist darüber hinaus starker Partner im deutschen und weltweiten Naturschutz. Als Landesverband des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) ist der BN Teil des weltweiten Umweltschutz-Netzwerkes Friends of the Earth International. Als starker und finanziell unabhängiger Verband ist der BN in der Lage, seine Umwelt- und Naturschutzpositionen in Gesellschaft und Politik umzusetzen.

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